In der AR-App des WDR erzählen Zeitzeugen von ihren Erfahrungen im 2. Weltkrieg
Auf dem Bild ist eine Person in einem orangefarbenen Hemd zu sehen, die konzentriert an einem Laptop arbeitet. Die Hände tippen aktiv auf der Tastatur, während der Arbeitsplatz mit einem gelben Schreibtisch und dunkler Unterlage modern und aufgeräumt wirkt. Das Bild symbolisiert produktives Arbeiten mit verschiedenen ChatGPT-Versionen in einer ruhigen Umgebung.
Auf dem Bild in dem Artikel zu den Kosten von ChatGPT im Jahr 2025 sind Hände zu sehen, die auf der Tastatur eines Laptops tippen. Die Szene ist in warmem Tageslicht gehalten, das durch ein Fenster im Hintergrund einfällt, was eine produktive und konzentrierte Atmosphäre vermittelt.

WDR AR 1933-1945: Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs erzählen via Augmented Reality

Der West­deutsche Rund­funk veröf­fentlicht aktuell eine App, in der Zeitzeu­gen ihre Erleb­nisse im Zweit­en Weltkrieg schildern. Und das zum Greifen nah für den Zuschauer – dank Aug­ment­ed Real­i­ty. Kom­mende Gen­er­a­tio­nen haben dadurch die Gele­gen­heit, Zeitzeu­gen­berichte so authen­tisch wie nie zuvor zu erfahren.

Die App WDR AR 1933-1945 ist ein fort­laufend­en­des Pro­jekt. Aktuell sind drei Zeitzeu­gen­berichte ver­füg­bar – mehr sollen fol­gen. Die zuständi­gen Redak­tion­steams reisen durch die ganze Welt, um sich mit Über­leben­den des Zweit­en Weltkriegs zu unterhalten.

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Augmented Reality: Geschichte wird lebendig

Aug­ment­ed Real­i­ty, oder auch erweit­erte Real­ität, reichert die echte Welt mit dig­i­tal­en Infor­ma­tio­nen an. Über Dein Smart­phone oder Tablet wer­den Objek­te, Per­so­n­en und sog­ar Geräusche in Deine direk­te Umge­bung ‚pro­jiziert’. In der WDR AR 1933-1945 spricht auch Anne Priller-Rauschen­berg zu Dir. Die Köl­ner­in wurde 1930 geboren und hat den Zweit­en Weltkrieg als junges Mäd­chen miterlebt.

Startest du die Erzäh­lung in der App, dann sitzt die Zeitzeu­g­in in einem Ses­sel. Sie erzählt von ihrer Angst und ihren Erleb­nis­sen im Luftschutzbunker, während die Luft­stre­itkräfte der Alli­ierten um sie herum Bomben über Köln abw­er­fen. Während sich Anne Priller-Rauschen­berg erin­nert, unter­malen passende Ani­ma­tio­nen die Stim­mung. Und das alles find­et in Deinem Wohnz­im­mer statt, vielle­icht auch im Klassen­raum –möglich durch Aug­ment­ed Reality.

Zeitzeu­gen wie Anne Priller-Rauschen­berg haben selb­st ein hohes Inter­esse daran, dass ihre Geschichte nicht ver­loren geht: „Ich sag den Kindern immer: Seid wach­sam, das darf nie wieder passieren!“

Umfangreiche Zusammenarbeit für das Projekt Zeitzeugen-App

WDR AR 1933-1945 ist eine Koop­er­a­tion zwis­chen dem West­deutschen Rund­funk (WDR; Redak­tion: Doku und Dig­i­tal), der Hochschule Düs­sel­dorf (Fach­bere­ich: Mixed Real­i­ty und Visu­al­isierung) und dem Visu­al-Effects-Stu­dio Laval­abs.

Um die Aug­ment­ed-Real­i­ty-Erfahrun­gen darzustellen, reisen die Experten der jew­eili­gen Teams rund um den Globus. In Lon­don unter­hielt sich das Team mit Vera Grigg. Ihre Geschichte erzählt von der Bom­bardierung der englis­chen Haupt­stadt durch die deutsche Luft­waffe. In der App rasen eben jene Flugzeuge über Vera Grigg hin­weg, alles um sie herum fängt Feuer.

Damit solche Details aber in Dein Wohnz­im­mer pro­jiziert wer­den kön­nen, muss die Umge­bung, in der sich Vera Grigg während der Inter­viewauf­nah­men befun­den hat, verschwinden.

Deshalb find­en die Inter­views vor Green Screens statt. Der Pro­tag­o­nist sitzt dabei vor ein­er grell-grü­nen Wand – und kann in ein anderes Umfeld ver­set­zt wer­den, indem der Com­put­er den grü­nen Hin­ter­grund her­aus­rech­net und durch ein neues Bild erset­zt. Die schon lange genutzte Tech­nik bietet Vorteile, stellt die Beteiligten allerd­ings auch vor redak­tionelle Her­aus­forderun­gen: näm­lich, ein emo­tion­al tiefge­hen­des Gespräch zu führen, während das Gegenüber zwis­chen Kam­era-, Licht- und Tonequip­ment sitzt.

Digitales Lernen: AR-App soll auch in Schulen eingesetzt werden

In einem Inter­view mit der Berlin­er Tageszeitung TAZ ver­weist Maik Bialk, Redak­tion­sleit­er Doku und Dig­i­tales beim WDR, darauf, dass es deutschen Schulen an dig­i­tal­en Ler­nange­boten man­gelt. Dass Schul­büch­er dig­i­tal­isiert wer­den, sei nicht genug. Deswe­gen bietet der WDR passende Begleit­ma­te­ri­alien zur neuen App für den Schu­lun­ter­richt an.

Der Zweite Weltkrieg liegt mit­tler­weile knapp 80 Jahre in der Ver­gan­gen­heit. Kom­mende Gen­er­a­tio­nen wer­den zuse­hends weniger Möglichkeit­en haben, Zeitzeu­genge­spräche zu führen. Denn Zeitzeu­gen gibt es kaum noch. Apps wie WDR AR 1933-1945 leg­en den Grund­stein, um dieses Kapi­tel der Geschichte für eben­jene Gen­er­a­tio­nen aufzuar­beit­en und langfristig abruf­bar zu machen.

Das Pro­jekt ist fort­laufend und weit­ere Zeitzeu­gen­berichte wer­den aktuell für die App pro­duziert. Im näch­sten Bericht sollen zwei Ver­traute des berühmten deutsch-jüdis­chen Mäd­chens Anne Frank über ihre Erleb­nisse sprechen.

Die Aug­ment­ed-Real­i­ty-App WDR AR 1933-1945 ist ab sofort gratis für Apple iOS erhältlich. Ab März kommt sie auch für Google Android.

Hast Du die Zeitzeu­gen-App schon genutzt? Wie erkundigst Du Dich über dieses Kapi­tel der Geschichte? Teile Deine Gedanken in den Kommentaren.

Bilder: WDR

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