Digital Life
Personal Robots Teil 1: Best Buddy, Berater und Butler – Roboter als Mitbewohner
Sie wissen auf jede Frage eine Antwort, managen Dein vernetztes Zuhause und sorgen auf Abruf für Unterhaltung: Roboter erfreuen sich als hilfsbereite Mitbewohner immer größer werdender Beliebtheit. Ziemlich sympathisch sind die kleinen Hightech-Wunder vor allem, weil ihre künstliche Intelligenz mittlerweile auch erstaunliche Social Skills umfasst.
Science-Fiction-Vorlagen gab es genug: Dass humanoide Roboter längst ihren Weg von der Leinwand in die Realität gefunden haben, bewies Honda Robotics bereits vor zwölf Jahren mit seinem intelligenten Zweibeiner Asimo. Während dieser inzwischen Gebärdensprache erlernt hat, bereichern nicht minder talentierte Kollegen wie der Big i das Familienleben – Und die nächsten potentiellen Mitbewohner aus den internationalen Robotik-Schmieden stehen schon in den Startlöchern.
Social Robot Jibo startet mit Verspätung, aber vielen Talenten
Endlich geht es los: Jibo möchte offiziell Deinen Familienalltag bereichern. Der Social Robot ist dank Kamera und 360-Grad-Mikrofon sowohl der Gesichts- als auch Spracherkennung mächtig und soll bis zu 16 Personen auseinanderhalten können. Auf Ansage spielt Jibo Musik, liest Nachrichten oder Geschichten vor, denkt an Deine Termine oder nimmt Dich für Schnappschüsse ins Visier. Laufen kann Jibo zwar nicht, dafür aber mit den Hüften wackeln und sich drehen. Entwickelt wurde er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und lässt sich von seinem eigenen Unternehmen vermarkten. Das klappte 2014 schon gut, als Jibo auf Indiegogo satte 3,6 Millionen einsammelte, um das Licht des smarten Markts erblicken zu können. Mit gut drei Jahren Verspätung kann er sich jetzt endlich bei seinen Unterstützern bedanken und auch offiziell für rund 900 US Dollar vorbestellt werden, um Mitte November bei Dir zu sein. Die Trödelei könnte Jibo jedoch zum Verhängnis werden, denn smarte Lautsprecher wie Amazon Echo oder Google Home haben ähnliche Skills, sind aber deutlich günstiger.
Knuddeliger Beifahrer: Kirobo Mini unterhält auf einsamen Autofahrten
Immer einen flotten Spruch auf den mechanischen Lippen und unterhaltsamer als jeder Wackeldackel: Mit Kirobo Mini möchte Dir Toyota einen putzigen Hightech-Beifahrer ins Auto setzen. Ausgestattet mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher soll der zehn Zentimeter-Knirps an Deinem Gesichtsausdruck erkennen, wie Du drauf bist, und ist so aufmerksam, im Gespräch seinen Kopf zu Dir zu drehen. Außerdem hat Toyota den kleinen Roboter mit der Intelligenz eines Fünfjährigen ausgestattet. Scharfes Abbremsen kommentiert er auch gerne mal mit einem wohlgemeinten „Uups“ und auch einen Bleifuß beim Fahren soll er ansprechen – wenn das nicht der Beginn einer langjährigen Freundschaft ist.
Während sein großer Bruder vor drei Jahren die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS bespaßte, dreht Kirobo Mini ab 2017 zunächst nur in Japan seine Runden als Beifahrer. Der 350-Euro-Robot soll nicht nur zu Dir, sondern auch via Bluetooth mit Deinem Smartphone Kontakt aufnehmen können. Allerdings fallen monatlich umgerechnet 2,60 Euro Abo-Gebühren an. Es gibt Beifahrer*innen, die im Unterhalt deutlich teurer sind, oder?
Quelle: Youtube / Toyota UK
Zenbo: Der umsichtige Begleiter für Best Ager
Mit dem putzigen Alltagshelfer Zenbo möchte der japanische Entwickler Asus Senioren das Leben erleichtern. Unermüdlich durch die Wohnung rollend, überwacht der Zwergen-Roboter sämtliche Aktivitäten. Registrieren seine Kulleraugen einen Notfall, alarmiert er Familienmitglieder, die sich über die integrierte Kamera ein Bild vom Geschehen machen können. Zudem fungiert Zenbo als mobile Steuerzentrale für verschiedene Smart-Home-Systeme. Er öffnet beispielsweise die Haustür, wenn sein „Gesicht“ gestreichelt wird, das als Touchpad dient. Ebenso erinnert Zenbo an To Do’s wie die Medikamenteneinnahme und weiß Enkelkinder mit Spielen oder Geschichten zu unterhalten. In etwa einem Jahr soll das Allround-Talent für rund 540 Euro zu haben sein.
Pet Cat – Die kuschelige Roboter-Katze
Spielzeughersteller Hasbro hat mit Joy For All eine Roboterkatze speziell für ältere Menschen auf den Markt gebracht. Das Modell Pet Cat imitiert echtes Katzenverhalten ist dabei aber stubenrein und hinterlässt keine Kratzspuren.
Personal Robot: Ein fürsorglicher Assistent für alle Fälle
Künstliche Intelligenz im überdimensionalen Lolli-Format: Das ist der Personal Robot von Robotbase. Ab Ende Oktober möchte er sich um Dein vernetztes Zuhause und Wohlbefinden kümmern. Mit Hilfe zahlreicher Sensoren soll der Robot seine Umwelt wahrnehmen und darauf reagieren wie ein Mensch. Um Dich zu erkennen und mit Dir zu sprechen, ist er mit 3D-Kamera, Mikrofon sowie Lautsprecher ausgestattet, steuert systemkompatible Haushaltsgeräte und bespaßt Dich mit Geschichten, Musik oder Fotos. Dabei bewegt sich der Robot selbstständig durch die Wohnung und hält Dich mit Live-Videos auf dem Laufenden, wenn Du unterwegs bist. Fast schon liebevoll soll Dich der Robot auch wecken, an Termine erinnern und fragen, was Du zu Abend essen möchtest, um schon mal das passende Rezept rauszusuchen. Dieser fürsorgliche Mitbewohner hat mit rund 1.350 Euro allerdings auch einen stolzen Preis.
Quelle: Youtube/Duy Huynh
Furo: Der unterhaltsame Service-Roboter
„Nett“ ist bei Furo nicht nur das digitale Gesicht, sondern auch seine Reaktion. Der kommunikative „Future Robot“ aus China stellt Blickkontakt her, deutet aus Mimik und Stimme Emotionen und reagiert entsprechend – das sogar in mehr als 30 Sprachen. Als mobiler Fotograf macht sich Furo ebenso gut wie als Infotainer. Jederzeit nimmt er per Sprachbefehl oder Fernsteuerung via Joystick oder Smartphone Anweisungen entgegen. Dabei tragen die Furos unterschiedlich große Monitore vor sich her, über die diverse Service-Funktionen möglich sind. Momentan führt der empathische Robot vor allem auf Messen oder in Museen Besucher herum. Das Smart-Home-Modell Furo i ist ab umgerechnet 645 Euro zu haben.
Branto: Ein echter Allrounder für die Hausautomation
Während das Smartphone momentan draußen zur Pokémon-Jagd im Einsatz ist, übernimmt ein Pokéball-ähnlicher Roboter zu Hause die Funktionen des Mobilgeräts: Mittels integrierter Lautsprecher, Mikrofon und 360-Grad Full-HD-Kamera lassen sich mit Branto Videokonferenzen führen, Fotos verschicken und Musik streamen. Er verbindet sich zudem mit kompatiblen Smart-Home-Geräten und lässt sich dank Nachtsichtkamera und automatischer Videoaufzeichnung auch als Wachdienst einsetzen. Was Branto machen soll, sagst Du ihm per Smartphone-Steuerung. Vorbestellt werden kann der Kugel-Robot für umgerechnet 270 Euro – der Termin für die Auslieferung ist noch offen.
Ein von BRANTO ORB (@mybranto) gepostetes Video am
Stets geduldig, aufmerksam und hilfsbereit – Roboter können ziemlich coole Mitbewohner sein, oder? Einige von ihnen sind aber auch echte Workaholics. Welche Robots Dir künftig bei der Hausarbeit helfen, verraten wir Dir im zweiten Teil unserer Robotik-Expedition.
Wie wär´s mit einem Roboter als Mitbewohner? Hast du schon einen Favoriten oder eher noch Bedenken, einen Robot bei Dir einziehen zu lassen? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.