Juan Pablo Raba, Alison Brie und John Cena zusammen
© splendid-film
Die Addams Family
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Freelance | Filmkritik: Eine Action-Komödie mit unerwartetem Star

In „Free­lance“ ist der Wrestling-Profi John Cena als Ex-Sol­dat zu sehen, der sich eigentlich zur Ruhe geset­zt hat. Doch dann bekommt er einen Job ange­boten – in dem Land, in dem er bei seinem let­zten Ein­satz Grausames erleben musste. In unser­er Free­lance-Filmkri­tik ver­rat­en wir Dir bere­its vor Kinos­tart am 5. Okto­ber 2023, was Du von der Action-Komödie erwarten kannst.

Wenn Du „96 Hours“ (2008) mit Liam Nee­son gese­hen hast, kennst Du die actiongeprägte Arbeit des franzö­sis­chen Regis­seurs Pierre Morel bere­its. Auch für „Ghet­to­gangz – Die Hölle vor Paris“ (2004) und „Pep­per­mint: Angel of Vengeance“ (2018) saß er auf dem Regie-Stuhl. Bei seinem neuesten Werk Free­lance mit John Cena han­delt es sich um eine Action-Komödie, in der sich der Wrestling-Profi als ehe­ma­liger Sol­dat mit ein­er Jour­nal­istin und einem südamerikanis­chen Dik­ta­tor durch den Dschun­gel kämpft. Doch der Film ver­läuft anders, als Du es von ein­er Action-Komödie erwarten würdest.

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Freelance mit John Cena: Worum geht’s in dem Film?

Mason Pet­tits (John Cena) ist ein ehe­ma­liger Spe­cial-Forces-Sol­dat, der bei seinem let­zten Ein­satz in dem fik­tiv­en südamerikanis­chen Land Pal­do­nia (gedreht in Kolumbi­en) mit anse­hen musste, wie seine Kamerad:innen ums Leben gekom­men sind. Er selb­st wurde schw­er am Rück­en ver­let­zt. Seit dem Vor­fall arbeit­et er wieder in seinem alten Beruf als Anwalt, konzen­tri­ert sich auf sein Fam­i­lien­leben – und fühlt sich in der Kle­in­stadt-Idylle nicht unbe­d­ingt wohl.

Eines Tages kommt sein alter Kam­er­ad Sebas­t­ian (Chris­t­ian Slater) auf ihn zu, der inzwis­chen ein mil­itärisches Secu­ri­ty-Unternehmen leit­et. Er bit­tet Pet­tits darum, die Jour­nal­istin Claire Welling­ton (Ali­son Brie) auf ein­er Reise nach Pal­do­nia zu beschützen. Ihr Ziel ist ein Inter­view mit Dik­ta­tor Juan Vene­gas (Juan Pablo Raba) – also dem Präsi­den­ten, der mut­maßlich für den Tod von Pet­tits’ Kamerad:innen und für seine Rück­en­ver­let­zung ver­ant­wortlich ist. Zunächst wehrt sich Pet­tits gegen den Auf­trag. Doch dann erfährt er, dass ihm ein Hon­o­rar von 20.000 US-Dol­lar winkt, also ein Vielfach­es seines Gehalts als Kle­in­stadt-Anwalt, und die Dinge nehmen ihren Lauf.

Viele Fragen der Zerissenheit: Boxt sich John Cena erfolgreich durch?

Der gefährliche Job als Welling­tons Body­guard löst in Pet­tits gle­ich mehrere Kon­flik­te aus. Soll er den Auf­trag wirk­lich annehmen oder sich seinem Fam­i­lien­leben wid­men? Und was wird passieren, wenn er Präsi­dent Juan Vene­gas gegenüber­ste­ht, dem mut­maßlichen Mörder sein­er Kamerad:innen? Fra­gen über Fra­gen – und Fra­gen, die eine Zer­ris­senheit aus­lösen, die John Cena lei­der nur bed­ingt rüber­brin­gen kann. In Free­lance erledigt er zwar einen soli­den Job. Doch die kom­plexe Rolle von Mason Pet­tits kann Cena mit seinem begren­zten schaus­pielerischen Kön­nen nicht füllen. Das wird vor allem deut­lich, wenn Pet­tits im Film schein­bar aus dem Nichts Entschei­dun­gen trifft, weil Cena die Reise zu den Entschei­dun­gen sein­er Fig­ur nicht richtig darstellt.

Nahaufnahme von John Cenas Gesicht

Wir find­en: John Cena boxt sich als Schaus­piel­er nicht genug durch. — Bild: @ splen­did-film

Wenn Du Dich mit Wrestling auskennst, hast Du längst von John Cena gehört. Seit mehr als 20 Jahren gehört der US-Amerikan­er zum Inven­tar der Wrestling-Szene und hat in seinem Sport unzäh­lige Pokale abgeräumt. Auch in Hol­ly­wood kon­nte sich Cena einen Namen machen, zum Beispiel mit Auftrit­ten in „Bum­ble­bee“ (2018), „The Sui­cide Squad“ (2021) und „Fast X“ (2023). Außer­dem glänzt er immer wieder damit, dass er aus sein­er Rolle als muskel­bepack­ter Män­ner-Mann aus­bricht und zum Beispiel in „Bar­bie“ (2023) mit­spielt und flam­mende Plä­doy­ers für Diver­sität hält.

Der heimliche Star in Freelance: Juan Pablo Raba als Präsident Venegas

In der Haupthand­lung ist neben John Cena die Darstel­lerin Ali­son Brie („Mad Men“) zu sehen, die die übereifrige Jour­nal­istin überzeu­gend spielt. Doch den Sieg nach Punk­ten fährt der Dritte im Bunde ein: der kolumbian­is­che Schaus­piel­er Juan Pablo Raba.

Er ist es, der den exzen­trischen und lusti­gen, aber auch tief­gründi­gen und intel­li­gen­ten Charak­ter des Präsi­den­ten Juan Vene­gas zum Leben erweckt. So sorgt die Fig­ur immer wieder für Über­raschun­gen. Denn hin­ter der auf­fäl­li­gen Klei­dung, dem Zah­n­pas­ta-Lächeln und den frechen Sprüchen des Präsi­den­ten steckt deut­lich mehr als zunächst ver­mutet. Und Raba gelingt es mit Bravour, diese Facetten in kleinen Häp­pchen zu offen­baren, sodass man Präsi­dent Vene­gas als Zuschauer:in mit jed­er Minute bess­er ken­nen­ler­nen darf.

Juan Pablo Raba läuft in Freelance strahlend die Straße herunter

Juan Pablo Raba überzeugt uns in Free­lance am meis­ten! — Bild: @ splen­did-film

Große Kanonen mit Augenzwinkern

Plus­punk­te gibt es außer­dem dafür, dass das für Action­filme typ­is­che Waf­fenge­habe in Free­lance eher auf die Schippe genom­men wird. Als Mason beispiel­sweise ein echt großes Gewehr ein­packt, bevor er sich mit Präsi­dent Vene­gas und Claire Welling­ton in den Dschun­gel schlägt, möchte die Jour­nal­istin wis­sen, was das denn sei. Masons trock­ene Antwort: „Ein echt großes Gewehr.“ Präsi­dent Vene­gas zaubert im Ver­lauf des Streifens eine absurd große gold­ene Pis­tole namens Juani­ta aus seinem schick­en weißen Anzug her­vor. Als Mason ihn auf die Waffe anspricht, antwortet der Poli­tik­er: „Was für ein ego­man­is­ch­er Psy­cho-Dik­ta­tor wäre Vene­gas, wenn er nicht eine große Knarre hätte?“ Es wird deut­lich: So ganz ernst nehmen sich die bei­den Her­ren mit ihren großen Kanonen nicht. Außer­dem weicht Free­lance gle­ich mehrfach vom „Mann-rettet-Frau“-Klischee ab und dreht den Spieß auch mal um.

Alison Brie schaut erschrocken

Ali­son Brie mimt die Jour­nal­istin Claire Welling­ton und macht dabei einen pass­ablen Job. — Bild: @ splen­did-film

Fazit: Unsere Freelance-Filmkritik auf den Punkt gebracht

Im Großen und Ganzen fällt Free­lance in unser­er Filmkri­tik in die Kat­e­gorie B-Movie, doch der Streifen hat dur­chaus seine Momente. So überzeugt der Film mit einem sym­pa­this­chen John Cena, ein­er rol­len­di­en­lichen Ali­son Brie und einem gle­icher­maßen über­dreht­en wie vir­tu­osen Juan Pablo Raba.

Was zu Beginn noch wirkt wie eine völ­lig hirn­lose Action-Komödie, entwick­elt sich zu einem Film mit ein­er poli­tis­chen Botschaft, die anfangs kaum jemand erwarten dürfte – vor allem, wenn ein US-Wrestling-Profi in der Haup­trol­le zu sehen ist. Wenn Du bere­its Chips und ein Kalt­getränk zur Hand hast, musst Du Dir aber trotz­dem keine Sor­gen machen, dass Free­lance zu anspruchsvoll ist. Die Hand­lung ist sim­pel. Du musst die Dialoge nicht akribisch mithören, um fol­gen zu kön­nen.

Unser Faz­it der Free­lance-Filmkri­tik: Wenn Du Lust auf einen kurzweili­gen, Action-gelade­nen Filmabend hast, der auch ein kleines biss­chen zum Nach­denken anregt, bist Du bei Free­lance an der richti­gen Adresse. Ein Kassen­schlager oder ein Kult­film wird der Streifen aber wohl nicht wer­den.

Freelance

Genre: Action-Komödie
Bun­desstart: 5. Okto­ber 2023
Laufzeit: 109 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Pierre Morel
Drehbuch: Jacob Lentz

Du find­est Free­lance mit John Cena super? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, warum er Dein­er Mei­n­ung nach die per­fek­te Beset­zung ist!

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