Norman Reedus in Death Stranding
© Kojima Productions
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Death Stranding: Baby on Board

Entwick­ler­legende Hideo Koji­ma hat uns drei Jahre auf die Folter ges­pan­nt, aber nun ist es endlich soweit: Death Strand­ing hielt am 8. Novem­ber seinen Einzug auf die PlaySta­tion 4. Wir haben das Spiel für Dich ange­zockt.

Hideo Koji­ma, seines Zeichens Entwick­ler-Mas­ter­mind hin­ter der Met­al-Gear-Sol­id-Rei­he, hielt sich seit der Ankündi­gung eines neuen Titels auf der bedeu­tend­sten Com­put­er- und Videospielmesse E3 vor drei Jahren bedeckt. Dafür erschuf er mit nur wenig gestreuten Infor­ma­tio­nen, beispiel­sweise, dass Schaus­piel­er Nor­man Reedus den Hauptcharak­ter mimen wird, fast schon einen Mythos. Ob das viel erwartete Spiel allerd­ings wirk­lich eines der High­lights zum Jahre­sende ist, erfährst Du in unserem Test.

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Babys zum Mitnehmen, böse Geister und Pakete

In den 50 bis 60 Stun­den Gesamt­spielzeit ver­bringst Du einen Großteil der Zeit damit, ver­schiedene Dinge von einem Punkt zum anderen zu brin­gen. Zumin­d­est, sofern Du nicht nur die Haupt­mis­sio­nen abschließen möcht­est, son­dern auch alle Neben­quests abgrast. Du schlüpf­st im Spiel in die Rolle von Sam Porter Bridges, verkör­pert von Nor­man Reedus, der einen ganz beson­deren Auf­trag erhält: Er soll nach der Postapoka­lypse die noch übrigge­bliebe­nen Städte Amerikas (Unit­ed Cities of Amer­i­ca) miteinan­der ver­net­zen und das Land wieder­auf­bauen. Und neben­bei wichtige Mate­ri­alien trans­portieren. So ein­fach wie vielle­icht gedacht ist das aber natür­lich nicht. Denn was zur Apoka­lypse geführt hat, macht den Plan ein­deutig schwieriger: Mys­ter­iöse Explo­sio­nen haben zu ein­er Rei­he über­natür­lich­er Vor­fälle geführt, die die Men­schheit dez­imiert hat. Seit der Zeit des „ges­tran­de­ten Todes“, wie es die Über­leben­den nen­nen, suchen Ver­stor­bene die Leben­den aus ein­er anderen Dimen­sion heim.

Sam ist allerd­ings anders als die meis­ten Über­leben­den. Er ist ein soge­nan­nter „Wiederkehrer“. Das bedeutet, er kann nach seinem Tod wieder ins Leben (und somit ins Spiel) zurück­kehren und spürt die Anwe­sen­heit der son­st unsicht­baren Geis­ter. Damit Du sie als Spiel­er auch siehst, bekommt Sam schon früh ein soge­nan­ntes „bridge baby“, kurz BB. Und jet­zt wird es richtig abge­dreht: Ein BB ist ein unge­borenes Baby ein­er hirn­toten Mut­ter, unterge­bracht in einem mobilen Tank. Es ist in der Lage, die Geis­ter zu sehen und macht sie für Dich auch sicht­bar. Das ist allerd­ings nur eines von vie­len weit­eren skur­rilen Ele­menten, die dieses Spiel dur­chaus lohnenswert machen.

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Auf der Suche nach Packstationen und der Vergangenheit

In Videose­quen­zen, die oft­mals cineast­is­che Aus­maße annehmen, erfährst Du mehr und mehr über die Ver­gan­gen­heit, die Charak­tere – die übri­gens mit Mads Mikkelsen und weit­eren Film­größen beset­zt sind – und schrä­gen Zusam­men­hän­gen. Die Videose­quen­zen sind die eigentlichen High­lights des Spiels. Denn ger­ade sie ani­mieren dazu, immer weit­er Aufträge anzunehmen und so weit­ere Städte miteinan­der zu verbinden. Du musst also in Kauf nehmen, dass Du gut und gerne ein­mal stun­den­lang durch die Gegend läuf­st, oder ab dem drit­ten Kapi­tel endlich auch fährst, um Städte zu verbinden, sowie Sachen einzusam­meln und wieder auszuliefern. Dabei soll­test Du immer ver­mei­den, auf ges­tran­dete Dinge (GDs), also die ver­stor­be­nen Wesen aus der anderen Dimen­sion, zu tre­f­fen. Denn sie wollen Sam auf ihre Seite ziehen. Tak­tis­ches Ver­hal­ten hat hier höch­ste Pri­or­ität, denn Waf­fen im klas­sis­chen Sinn nutzen hier nichts. Generell ist der Ein­satz von Waf­fen erst sehr spät im Spielver­lauf zu find­en und hat weitre­ichende Kon­se­quen­zen. Darauf liegt  im Spiel nicht der Fokus, was mehr als erfrischend ist.

Gleichgewicht halten und Likes sammeln

Statt auf Waf­fen musst Du näm­lich auf Dein Gle­ichgewicht acht­en. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es obliegt Dir, wie Du die, teils sehr schw­eren, Pakete auf Sam drauf­packst. Alles auf den Rück­en oder doch bess­er die ein oder andere Trans­portk­iste an Armen oder Beinen befes­ti­gen? Gle­ichgewicht hal­ten heißt die Devise, denn fällt Sam hin, wird das Trans­portgut beschädigt. Und das wiederum führt zu Abzü­gen in der B-Note, alias Likes. Likes sind näm­lich die Währung in Death Strand­ing. Bringst Du alles heil zum Ziel, bekommst Du spielin­terne Likes. Stellst du in der Land­schaft hil­fre­iche Schilder oder bringst beispiel­sweise Klet­ter­seile an, gibt das hinge­gen Likes von Mit­spiel­ern. Deine Playsta­tion sollte daher online sein, während Du mit Sam durch die Lande streif­st.

Paketbote in Absurdistan

Bere­its in den ersten Kri­tiken zeich­nete sich ab, dass Death Strand­ing zwar ein gutes Spiel, aber eben kein Meis­ter­w­erk ist. Dem kön­nen wir uns, nach mit­tler­weile gut 30 Stun­den Spielzeit, anschließen. Vor allem durch seine selt­same Sto­ry, die dur­chaus bril­lanten Ideen und emo­tionalen Höhen­flüge ragt das Open-World-Aben­teuer her­aus. Allerd­ings emp­fiehlt es sich, ein wenig Geduld und Aus­dauer mitzubrin­gen, denn ger­ade die Liefer­mis­sio­nen, die einen Großteil des Spiels aus­machen, kön­nen mitunter ein­tönig sein. Schade, denn ger­ade diese Mis­sion­sstruk­tur führt dazu, dass Koji­ma nur sehr bed­ingt ein Meis­ter­w­erk abgeliefert hat.

Du hast Death Strand­ing auch schon ein wenig gezockt? Erzäh­le uns in den Kom­mentaren von Deinen bish­eri­gen High­lights.

Titel­bild: Koji­ma Pro­duc­tions

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