Bild aus der Doku Mord in Monaco
© Netflix
Ricco-Jarret Boateng in House of Bellevue
Auf dem Bild zur "Maxton Hall" Staffel 3 sind Harriet Herbig-Matten als Ruby Bell und Damian Hardung als James Beaufort in ihren Schuluniformen zu sehen. Ruby trägt eine pinke Strickjacke und einen grauen Faltenrock, James einen blauen Blazer mit Wappen. Beide stehen in einem historischen Schulflur mit dunklem Holz und wirken ernst und fokussiert.

Mord in Monaco: Die wahre Geschichte hinter dem Tod von Edmond Safra

Der mys­ter­iöse Tod des Mil­liardärs Edmond Safra erschüt­tert 1999 die Welt, jet­zt beschäftigt sich die Net­flix-Doku­me­na­tion „Mord in Mona­co“ mit dem Fall: Ein Feuer in einem Hochsicher­heit­spent­house, ein geständi­ger Pfleger und Dutzende offene Fra­gen. War es ein Unfall oder steckt mehr dahin­ter? Wir erk­lären Dir die wahre Geschichte im Detail.

Am 17. Dezem­ber 2025 veröf­fentlicht Net­flix die Doku­men­ta­tion „Mord in Mona­co“. Sie beleuchtet einen so promi­nen­ten wie rät­sel­haften Todes­fall: den des Mul­ti­mil­liardärs Edmond J. Safra im Jahr 1999. 

Der Banki­er erstick­te gemein­sam mit ein­er Kranken­schwest­er in einem bren­nen­den Hochsicher­heit­spent­house in Monte Car­lo. Der Hauptverdächtige: sein Pfleger Ted Maher. Hier erfährst Du die wahre Geschichte hin­ter „Mord in Monaco“.

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Edmond Safra: Ein Milliardär mit Feinden

Edmond Safra ist 67 Jahre alt, als er in der Nacht zum 3. Dezem­ber 1999 in sein­er Woh­nung in Monte Car­lo ums Leben kommt. Der Banki­er, ein Nach­fahre ein­er tra­di­tion­sre­ichen sephardisch-jüdis­chen Kauf­manns­fam­i­lie, hat­te mit sein­er Repub­lic Nation­al Bank of New York ein Finanz­im­peri­um aufge­baut, das diskrete Dien­stleis­tun­gen für die Super­re­ichen der Welt anbot. 

Wenige Tage vor seinem Tod hat­te Safra den Verkauf sein­er Bank an HSBC für rund 10 Mil­liar­den US-Dol­lar abgeschlossen – zu einem auf­fal­l­end niedri­gen Preis, der bere­its in Finanzkreisen für Stirn­run­zeln sorgte.

Safra litt an fort­geschrit­ten­em Parkin­son und hat­te seine Res­i­denz in Monte Car­lo mit mod­ern­ster Überwachung­stech­nik und einem Team aus ehe­ma­li­gen Mossad-Agen­ten gesichert. In der Nacht seines Todes ist jedoch kein­er sein­er bewaffneten Body­guards vor Ort. Stattdessen sind nur zwei Pflegekräfte anwe­send – Vivian Tor­rente, eine erfahrene Kranken­schwest­er, und Ted Maher, der erst seit weni­gen Monat­en für Safra arbeitet.

Mord in Monaco: Das Feuer als Ursache

Gegen 4:30 Uhr mor­gens set­zt Ted Maher einen Notruf ab. Er behauptet, von zwei mask­ierten Män­nern über­fall­en wor­den zu sein. Er sei ver­let­zt wor­den, habe Safra und Tor­rente aber in das sichere Badez­im­mer gebracht, um Hil­fe zu holen. Kurz darauf bricht ein Feuer aus. 

Die Feuer­wehr kämpft sich müh­sam durch das schw­er gesicherte Gebäude. Als sie nach über zwei Stun­den die Tür zum Badez­im­mer auf­brechen, find­en sie Safra und Tor­rente tot vor – bei­de sind an Rauchvergif­tung gestor­ben

Die wahre Geschichte hinter Ted Mahers Geständnis

Nur wenige Tage nach dem Feuer geste­ht Ted Maher unter Druck, den Brand selb­st gelegt zu haben – ange­blich, um sich als Held zu insze­nieren. Seine Messer­wun­den habe er sich selb­st beige­bracht. Der dama­lige Gen­er­al­staat­san­walt von Mona­co, Daniel Serdet, beze­ich­net Maher als „psy­chisch labil“ und „unter Medika­mentene­in­fluss“. Diese Aus­sagen wer­den später aber nicht von medi­zinis­chen Tests gestützt.

Im Jahr 2002 wird Maher zu zehn Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Er geste­ht vor Gericht erneut, das Feuer gelegt zu haben, betont aber, es sei ein „furcht­bar­er Unfall“ gewe­sen. Er habe nie beab­sichtigt, jeman­den zu töten. Safras Witwe Lily beze­ich­net die Verurteilung als einen Akt der Gerechtigkeit, doch viele bezweifeln, dass die Wahrheit damit wirk­lich ans Licht kam.

Bild aus der Doku Mord in Monaco

Ted Maher geste­ht zwar das Feuer, jedoch nicht einen Mord. — Bild: Net­flix

Im Jahr 2007 wurde Maher auf freien Fuß geset­zt und kehrte in die USA zurück. Im Jahr 2022 wurde er aber erneut in Texas festgenom­men. Die Vor­würfe: Ein­bruch, Dieb­stahl, Fälschung und Betrug.

Lily Safra im Visier: Hatte sie ein Tatmotiv?

Lily Safra erbt nach Edmonds Tod 3 Mil­liar­den Dol­lar. Die brasil­ian­is­che Gesellschafts­dame hat bere­its ihren zweit­en Ehe­mann, den Elek­tron­ik-Mag­nat­en Alfre­do Mon­teverde, durch Suizid ver­loren und dadurch 230 Mil­lio­nen Dol­lar geerbt. Der Vor­fall wurde zweimal polizeilich unter­sucht, jedoch wurde nie etwas Verdächtiges festgestellt.

Edmonds Brüder Joseph und Moi­se beschuldigten Lily, den Banker von sein­er Fam­i­lie isoliert zu haben. Kurz vor seinem Tod änderte Edmond sein Tes­ta­ment zu Lilys Gun­sten. Bei der Beerdi­gung eskaliert der Kon­flikt zwis­chen den Brüdern und der Witwe: Lily ver­legt die Zer­e­monie gegen den Willen der Fam­i­lie von Israel nach Genf

Offiziell geri­et Lily Safra aber nie in Ver­dacht, etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun gehabt zu haben. Selb­st bei der hohen Erb­summe muss schließlich bedacht wer­den, dass Lily bere­its zum Zeit­punkt ihrer Hochzeit mit Safra selb­st äußerst ver­mö­gend war.

Versagen der Polizei und Zweifel an der offiziellen Version

Trotz Mahers Geständ­nis bleibt der Fall rät­sel­haft. Bis heute ist ungek­lärt, warum in dieser Nacht kein einziger Body­guard im Pent­house war. Eben­so bleibt fraglich, weshalb mehr als zwei Stun­den vergin­gen, bis die Feuer­wehr die bei­den Eingeschlosse­nen erre­ichte, obwohl bei­de über ihre Mobil­tele­fone mehrfach Hil­fe riefen. 

Polizei und Feuer­wehr geben später zu, dass die bei­den Opfer möglicher­weise hät­ten gerettet wer­den kön­nen, wenn die Feuer­wehr früher in das Apart­ment gelassen wor­den wäre. Außer­dem über­gab Lil­ly laut eigen­er Aus­sage dem Sicher­heitschef Samuel Cohen den Schlüs­sel zum Badez­im­mer – doch die Polizei legte ihm Hand­schellen an, statt ihn die Tür öff­nen zu lassen.

Auch Mahers Fam­i­lie erhebt schwere Vor­würfe gegen die Ermit­tlun­gen: Sein Geständ­nis sei unter mas­sivem Druck erzwun­gen wor­den, in franzö­sis­ch­er Sprache, die Maher nicht ver­ste­ht. Seine Frau Hei­di berichtet, dass ihr Pass kon­fisziert wurde und ihr Mann unter Andro­hung, sie nie wiederzuse­hen, zur Aus­sage gezwun­gen wurde. Hinzu kommt, dass Hin­weise auf zwei Brand­herde existieren, obwohl Maher lediglich von ein­er kleinen Feuerquelle in einem Papierko­rb sprach. 

Rät­sel gibt auch auf, dass die Kranken­schwest­er Vivian Tor­rente Blutergüsse am Hals aufwies. Ihre Fam­i­lie ver­mutet, sie wollte das Badez­im­mer ver­lassen, wurde aber daran von Safra gehin­dert. Lily Safra beze­ich­net die Vorstel­lung, dass ihr Mann das gemacht haben soll, während dem Prozess gegen Maher als „abscheulich”. Er sei kein Mann gewe­sen, der an Para­noia lei­de oder über­trieben auf seine per­sön­liche Sicher­heit achte.

Geplanter Mord oder tragischer Unfall?

Viele Beobachter:innen – darunter Jour­nal­is­ten, ehe­ma­lige Fre­unde Safras und sog­ar Mit­glieder der jüdis­chen Gemeinde Mona­cos – hal­ten es für möglich, dass hin­ter dem Brand mehr steckt. Safra hat­te wenige Monate vor seinem Tod mit dem FBI zusam­mengear­beit­et, um rus­sis­che Geld­wäsche aufzudeck­en. Ein Schritt, der ihn ins Visi­er der rus­sis­chen Mafia gebracht haben könnte.

Bild aus der Doku Mord in Monaco

Bis heute gibt es mehrere The­o­rien, was am Tag des Todes geschehen sein soll. — Bild: Net­flix

Andere ver­weisen auf eine mögliche famil­iäre Span­nung: Safras Brüder Joseph und Moi­se, mit denen er sich zulet­zt ent­fremdet hat­te, kamen zu spät zur Beerdi­gung – der Sarg war dann bere­its ver­siegelt. Safras Witwe Lily wurde später Alleinerbin eines Mil­liar­den­ver­mö­gens und kon­trol­lierte seine Stiftung. Jedoch wies nie etwas auf die Beteili­gung der Brüder oder der Witwe an dem Unglück hin.

Maher selb­st behauptet später, sein Geständ­nis sei falsch gewe­sen. In einem Inter­view gibt er an, tat­säch­lich von zwei Män­nern über­fall­en wor­den zu sein. Wenige Tage vor dem Brand sei er in Niz­za ent­führt und mit Fotos sein­er Fam­i­lie bedro­ht wor­den. Sein einziger Fehler sei gewe­sen, ein kleines Feuer zu leg­en, um über den Rauchalarm Hil­fe zu rufen. Die Angreifer seien geflo­hen, bevor sie Safra erre­ichen konnten.

Ein Fall ohne klare Antworten

Die Doku­men­ta­tion „Mord in Mona­co“ greift genau diese offe­nen Fra­gen auf und lässt ehe­ma­lige Wegbegleiter:innen, Ermittler:innen und Beobachter:innen zu Wort kom­men. Sie zeigt, wie ein tragis­ch­er Brand, ein über­fordert­er Pfleger und ein unter Druck ste­hen­des Fürsten­tum zu einem Jus­tiz­fall wur­den, der bis heute polarisiert.

Klar ist: Das Feuer im Belle-Époque-Gebäude hat nicht nur zwei Leben aus­gelöscht, son­dern auch ein Netz aus Gerücht­en, Macht­spie­len und Ver­schwörungs­the­o­rien ent­facht, das bis heute nicht zur Ruhe kommt. „Mord in Mona­co“ läuft ab dem 17. Dezem­ber 2025 exk­lu­siv bei Netflix. 

Mit GigaTV greif­st Du auf Free-TV, Pay-TV und sog­ar Stream­ing­di­en­ste wie Net­flix oder Ama­zon Prime Video zu. Falls Du von diesem Ange­bot noch nicht gehört hast, schau am besten hier bei unser­er Über­sicht vor­bei – dort find­est Du alle Infos.

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