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Kein Kunstblut: Bei diesen Filmszenen verletzten sich die Stars wirklich
Hättet ihr gedacht, dass manche Verletzungen in Filmen nicht gespielt, sondern so auch wirklich beim Dreh entstanden sind? Erfahrt hier, in welchen berühmten Filmszenen sich die Stars auch im echten Leben verletzt haben und dabei so überzeugten, dass der Unfall es in die Endfassung des Blockbusters geschafft hat.
Django Unchained: Leonardo DiCaprio schockt Cast mit blutiger Performance
Beim Dreh des Rache-Westerns Django Unchained zog sich Leonardo DiCaprio eine fiese Wunde zu – und spielte ungerührt weiter. Das beeindruckte Regisseur Quentin Tarantino so sehr, dass er die Szene auch im fertigen Film verwendete.
Das ist passiert:
In einem der packendsten Momente des Films rastet DiCaprios Figur Calvin Candie völlig aus und schlägt in entfesselter Rage auf den Tisch. Nicht geplant war jedoch, dass der Darsteller dabei mit der bloßen Hand ein Glas zertrümmerte und sich so die komplette Hand zerschnitt.
Obwohl DiCaprio immer stärker blutete, blieb er in seiner Rolle und fuhr mit Candies Wutrede fort. So beendete der Vollprofi die Szene nicht nur mit Bravour, sondern band den schmerzhaften Unfall sogar durch Improvisation in seine Darstellung mit ein.
Die beiläufige Art und Weise, wie er sich sein echtes Blut mit einem Taschentuch abwischt, macht die Szene im Film nur umso intensiver und beeindruckender. Kein Wunder also, dass die geschockten Blicke der Kollegen Christoph Waltz und Jamie Foxx so echt aussehen – das dürften sie nämlich wirklich gewesen sein.
Foxcatcher: Channing Tatum schlägt sich den Schädel blutig
Dass Channing Tatum hart im Nehmen ist, bewies der Star des Historienfilms Der Adler der neunten Legion durch sein Kostüm schlimmste Verletzungen zuzog. Für das Sport-Drama Foxcatcher ging Tatum jedoch so sehr in seiner Rolle auf, dass er sich ohne Rücksicht auf Verluste selbst eine blutige Kopfwunde zufügte.
Das ist passiert:
In der entsprechenden Szene kehrt Tatums Charakter Mark Schultz nach einem verlorenen Ringkampf völlig aufgewühlt in sein Zimmer zurück. Mit einer Mischung aus Enttäuschung und Wut schlägt er seinen Kopf gleich mehrmals mit voller Wucht gegen einen Spiegel.
Obwohl der Spiegel zum Schutz mit einer Folie überzogen war, hämmerte Tatum seinen Schädel so stark gegen die Scheibe, dass die Vorsichtsmaßnahme versagte. Der Schauspieler zog sich durch die Scherben nicht nur tiefe Wunden an der Stirn zu, sondern brach durch die Gewalt seiner Kopfstöße sogar durch den Spiegel in die Wand dahinter.
Tatums rücksichtsloser Einsatz verfehlte nicht seine Wirkung und schaffte es in die Endfassung von Foxcatcher. Das Blut in dieser Szene ist also tatsächlich sein eigenes und bei genauem Hinschauen erkennt man sogar, wie einige größere Glassplitter in seiner Stirn stecken bleiben.
Uhrwerk Orange: Wegen dieser Szene wäre er fast erblindet
Jedes Jahr erleiden Dutzende von Menschen teils schwere bis tödliche Verletzungen an Hollywoods Filmsets. Beim Dreh von Stanley Kubricks Meisterwerk Uhrwerk Orange verlor Hauptdarsteller Malcolm McDowell beinahe sein Augenlicht, nachdem er für diese ikonische Szene unglaubliche Strapazen ertragen musste.
Das ist passiert:
Der Vorfall ereignete sich während des Drehs der mittlerweile legendären Gehirnwäsche-Szene, in der Protagonist Alex die Augenlider zwanghaft aufgespreizt werden. Dafür wurden Schauspieler Malcolm McDowell echte antike Klammern angelegt, jedoch sind diese gewöhnlich nur für liegende Patienten gedacht.
Gleich beim ersten Drehversuch wurde McDowells Augapfel durch die Apparatur aufgeschlitzt, wodurch er eine schwerwiegende Verletzung an der Hornhaut erlitt. Er selbst bezeichnete den Schmerz in einem Interview mit der WELT als „schlimmer als bei einer Geburt”.
Das war aber noch nicht das ganze Ausmaß seines Martyriums. Denn für die Drehs der Szene mussten seine Augen alle zehn Sekunden mit einer Flüssigkeit beträufelt werden, sonst drohten Austrocknung und anhaltende Blindheit. Tatsächlich ist der Mann, den wir im Film sehen und der dort diese Aufgabe übernimmt, ein echter Arzt. Aber leider eben kein Schauspieler.
So soll der Arzt McDowell zufolge seine eigentliche Pflicht beim Sprechen seiner Zeile beinahe vergessen haben – während die Augen seines Patienten schmerzhaft austrockneten. Die Panik im Blick von Alex dürfte also weit weniger gespielt sein, als es dem Darsteller selbst lieb gewesen wäre.
Apocalypse Now: Martin Sheen sturzbetrunken vor der Kamera
Dass die Dreharbeiten zu Francis Ford Coppolas Apocalypse Now dank Drogenexzessen, Partystimmung und rituellen Tieropfern ganz schön außer Kontrolle gerieten, ist heute hinreichend bekannt. Hauptdarsteller Martin Sheen bildete in dem Durcheinander keine Ausnahme und war beim Dreh der Eröffnungsszene so betrunken, dass er nicht nur eine beeindruckend fieberhafte Performance hinlegte sondern sich auch noch selbst verletzte.
Das ist passiert:
So lernen wir zu Beginn des Films Captain Benjamin L. Willard kennen, wie er einem Wahnsinnigen gleich durch sein Hotelzimmer tobt und dabei sogar mit der bloßen Faust einen Spiegel einschlägt. Das Blut, das er im Anschluss überall auf den Bettlaken hinterlässt und sich sogar mit der verletzten Hand ins Gesicht schmiert, ist aber beileibe kein Kunstblut.
Tatsächlich sollte Sheen den Spiegel gar nicht einschlagen, boxte dann aber im Rausch des Moments (oder auch des Alkohols) nach seinem Spiegelbild und das Blut begann zu spritzen. Doch der Darsteller ließ sich davon nicht beirren, improvisierte die Szene zu Ende und fand für sein Blut sogar noch eine eindrückliche Verwendung.
Auf diese Weise trägt der unbeabsichtigte Unfall gleich zu Beginn zu der verstörenden Wirkung von Apocalypse Now bei.