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Auf dem Bild zu Reality Queens Staffel 2 steht der Influencer Twenty4Tim vor Bäumen. Er trägt ein Safari-Outfit mit breitem Hut und hält lächelnd eine Karte mit dem Logo der Sendung "Reality Queens – Auf High Heels durch den Dschungel" in der Hand.
Bild aus Almost Cops: Zwei Hilfspolizisten in Uniform stehen sich in einer Umkleide gegenüber. Während der eine grinsend auf den anderen zeigt, blickt ihn dieser wütend an.

Die verlorenen Kinder: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Die neue Net­flix-Doku „Die ver­lore­nen Kinder“ erzählt von vier Geschwis­tern, die nach einem Flugzeu­gab­sturz im kolumbian­is­chen Dschun­gel 40 Tage lang auf sich gestellt sind und wie durch ein Wun­der über­leben. Hier find­est Du die wahre Geschichte hin­ter Die ver­lore­nen Kinder.

Der oscarprämierte Regis­seur Orlan­do von Ein­siedel („Die Weißhelme“) lässt in Die ver­lore­nen Kinder die Haup­tak­teure der drama­tis­chen Ret­tungsak­tion zu Wort kom­men, die 2023 die kolumbian­is­che Öffentlichkeit wochen­lang in Atem hielt. Ent­standen ist ein faszinieren­der Doku­men­tarfilm, der nicht nur das wun­der­same Über­leben der vier Kinder zeigt, son­dern auch die Bru­tal­ität des Dschun­gels und die Naturver­bun­den­heit der indi­ge­nen Bevölkerung.

Die wahre Geschichte hin­ter Die ver­lore­nen Kinder erstreckt sich nicht nur über die 40 Tage des Über­leben­skampfes im Dschun­gel. Auch die drama­tis­chen Nach­wirkun­gen der tragis­chen Ereignisse spie­len eine wichtige Rolle.

Die verlorenen Kinder: Die wahre Geschichte zur Netflix-Doku

Am 1. Mai 2023 stürzt im Süden Kolumbi­ens eine Cess­na 206 in den Dschun­gel. Der Pilot Her­nan­do Mur­cia Morales und Her­man Men­doza Hernán­dez, ein Anführer ein­er indi­ge­nen Gruppe, kamen bei dem Absturz ums Leben. Das Flugzeug war auf dem Weg von Araracuara ins 350 Kilo­me­ter ent­fer­nte San José del Guaviare. Um 7:34 Uhr set­zte der Pilot wegen eines Motorschadens einen Notruf ab, danach brach der Kon­takt ab. Sofort ein­geleit­ete Ret­tungs­maß­nah­men der kolumbian­is­chen Luft­waffe bleiben erfolglos.

Während­dessen spielt sich im Dschun­gel eine Tragödie ab. Mag­dale­na Mucu­tuy Valen­cia hat den Absturz schw­er ver­let­zt über­lebt. Auch ihre vier Kinder sind am Leben, aber im Gegen­satz zu ihrer Mut­ter so gut wie unver­let­zt. Vier Tage lang kämpft Mag­dale­na ums Über­leben, doch sie ver­liert: Am 5. Mai sagt sie ihrer ältesten Tochter Lesly (13), sie solle mit ihren drei Geschwis­tern die Unfall­stelle ver­lassen und Hil­fe holen. Kurz darauf stirbt sie. Der genaue Todeszeit­punkt ist unbekan­nt. Die vier Geschwis­ter sind nun auf sich allein gestellt – trau­ma­tisiert, aber am Leben. Lesly ist mit 13 Jahren die Älteste, gefol­gt von Soleiny (11) und Tien (6). Die Jüng­ste ist Cristinique. Sie ist erst elf Monate alt.

Hijack ’93: Die wahre Geschichte hin­ter dem Flugzeug-Dra­ma bei Net­flix gibt es hier.

Der entscheidende Vorteil der Kinder

Die Her­aus­forderung ist gewaltig. Denn im kolumbian­is­chen Dschun­gel lauern viele Gefahren: Giftige Schlangen und Spin­nen, Moski­tos und sog­ar Jaguare ver­steck­en sich im Dic­kicht. Aber die vier Kinder haben einen Vorteil. Sie gehören zum indi­ge­nen Volk der Wito­to, auch Uito­to und Huito­to genan­nt. Die Ange­höri­gen dieses Volkes beze­ich­nen sich selb­st als Komini.

Schon von klein auf ler­nen die Uito­to, im Dschun­gel Ess­bares zu find­en. Dieses Wis­sen haben auch die vier Kinder. Als Älteste übern­immt Lesly die Führung. Sie leit­et die Kinder nach dem Tod der Mut­ter auf der Suche nach Hil­fe in den Dschun­gel. Bei sich tra­gen sie zwei kleine Taschen mit Klei­dung, ein Hand­tuch, eine Taschen­lampe, zwei Handys, eine Musik­box und eine Wasser­flasche. Außer­dem haben sie Far­iña, oder auch Man­iok-Mehl genan­nt, dabei. Davon ernähren sie sich hauptsächlich.

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Mit der Wasser­flasche sam­meln sie Trinkwass­er. Lesly füt­tert Cristinique mit der übrig gebliebe­nen Babymilch. Nachts ver­steck­en sie sich in hohlen Baum­stäm­men, in der Hoff­nung, nicht von wilden Tieren oder Mit­gliedern der kolumbian­is­chen Gueril­laor­gan­i­sa­tion FARC ent­deckt zu wer­den. Sie ernähren sich von Frücht­en und ver­schiede­nen Samen. Zwis­chen­durch feiern sie sog­ar den ersten Geburt­stag von Cristinique. Wenn sie nach ein­er Pause weit­erziehen, hin­ter­lassen sie absichtlich Spuren, damit mögliche Retter:innen sie find­en können.

Die Suche nach den Kindern beginnt

In der Zwis­chen­zeit suchen die Helfer:innen fieber­haft nach dem Flugzeug und den Insassen. Erst 15 Tage nach dem Absturz wer­den das Wrack und die drei Leichen gefun­den. Von den Kindern fehlt jede Spur. Den­noch beste­ht die Hoff­nung, dass sie über­lebt haben, wenn sie sich von der Absturzstelle ent­fer­nen konnten.

Deshalb wird die Suche inten­siviert. Soldat:innen wer­fen Pro­viant im Dschun­gel ab, in der Hoff­nung, dass sich die Kinder davon ernähren kön­nen. Nachts wird die Suche mit Fack­eln erle­ichtert. Dazu sind viele Retter:innen mit Laut­sprech­ern aus­ges­tat­tet. Diese spie­len eine Nachricht der Groß­mut­ter ab, die den Kindern sagt, dass sie an einem Ort bleiben sollen.

Die wahre Geschichte hin­ter „An ihrer Stelle“ und dem Mord durch Maria Car­oli­na Geel.

Doch die Kinder sind unauffind­bar. Dabei sind ihnen ihre Retter:innen inzwis­chen so nah. Die Kinder hören Stim­men und sehen Bewe­gun­gen im Urwald. Aus Angst vor Bestra­fung ver­steck­en sie sich vor den Frem­den. Irgend­wann tre­f­fen sie sog­ar auf einen Such­hund namens Wil­son, der zwei Tage nach der Ent­deck­ung der Absturzstelle den Such­mannschaften ent­laufen ist. Wil­son begleit­et die Kinder mehrere Tage, ver­schwindet dann aber wieder. Bis heute fehlt jede Spur von ihm.

Das emotionale Ende der 40-tägigen Suche

Über 150 Soldat:innen nehmen an der Suche teil. Viele Ange­hörige der indi­ge­nen Bevölkerung schließen sich an. Zeitweise sind über 200 Per­so­n­en aktiv. Auch Manuel Ranoque, der Vater der bei­den jüng­sten Kinder, beteiligt sich an der Suche. Die kolumbian­is­che Öffentlichkeit ver­fol­gt die Ret­tungsak­tion mit großer Anteil­nahme. Selb­st Präsi­dent Gus­ta­vo Petro äußert sich regelmäßig zum Stand der Suche. Aber die Hoff­nun­gen schwinden. Immer mehr Helfer:innen wer­den abge­zo­gen.

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Dann ist es endlich soweit: Am 9. Juni 2023, 40 Tage nach dem Absturz, wer­den die vier Kinder rund fünf Kilo­me­ter von der Unglücksstelle ent­fer­nt gefun­den. Alle sind völ­lig erschöpft. Sie müssen per Hub­schrauber gebor­gen werden.

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Die wahre Geschichte hinter Die verlorenen Kinder: Der aktuelle Stand

Die vier Kinder wer­den in ein Kranken­haus in der kolumbian­is­chen Haupt­stadt Bogotá gebracht, um sich dort zu erholen. Sie sind abgemagert, dehy­dri­ert und erschöpft, anson­sten aber gesund. Nach eini­gen Tagen begin­nt Lesly von ihrer Zeit im Dschun­gel zu erzählen. Erst jet­zt wird die Tragik des Unglücks deut­lich. Denn bis jet­zt waren die Helfer:innen davon aus­ge­gan­gen, dass die Mut­ter der Kinder beim Absturz ums Leben gekom­men war und nicht erst Tage danach.  Präsi­dent Petro gibt ein emo­tionales State­ment ab:

Sie sind Kinder des Dschun­gels, und jet­zt sind sie auch Kinder Kolumbiens.

Doch die wahre Geschichte hin­ter Die ver­lore­nen Kinder geht noch weit­er und nimmt eine düstere Wen­dung: Es ent­bren­nt ein Stre­it um das Sorg­erecht für die Kinder. Die Großel­tern der Kleinen wollen sie zu sich holen, doch Manuel Ranoque, der Vater der bei­den jüng­sten Kinder, beansprucht das Sorg­erecht für seine leib­lichen Nachkom­men. Allerd­ings erhebt der Vater von Mag­dale­na Mucu­tuy Valen­cia, Nar­ciso Mucu­tuy, schwere Vor­würfe der häus­lichen Gewalt gegen Manuel Ranoque. Er darf seine Stiefkinder Lesly und Soleiny zu diesem Zeit­punkt nicht sehen.

Einige Monate nach der Ret­tung wird Manuel Ranoque ver­haftet. Ihm wird vorge­wor­fen, seine Stieftochter Lesly jahre­lang sex­uell miss­braucht zu haben.

Das ist das vor­erst let­zte Kapi­tel der wahren Geschichte hin­ter Die ver­lore­nen Kinder. Ein Jahr nach der Ret­tung befind­en sich die Kinder in staatlich­er Obhut. Über den aktuellen Stand des Ver­fahrens gegen Manuel Ranoque gibt es keine ver­lässlichen Infor­ma­tio­nen. Es wird also noch eine Weile dauern, bis alle Beteiligten endgültig mit dem Unglück abschließen können.

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