Moderator Rudi Cerne beim ZDF-Format "Aktenzeichen XY...ungelöst".
© ZDF/Nadine Rupp
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

True Crime bei Aktenzeichen XY ungelöst: 5 spannende Fälle der Fahndungssendung

Seit mehr als 50 Jahren sind die Macher:innen von Akten­ze­ichen XY… ungelöst mit deutsch­landweit­en Ermit­tlungs­be­hör­den dem Ver­brechen auf der Spur. Noch immer fes­selt das ZDF-For­mat Mil­lio­nen Zuschauer:innen und stellt regelmäßig andere Pro­gramme in den Schat­ten. Wir stellen Dir fünf span­nende Fälle der True-Crime-Rei­he vor, von denen einige dank der Sendung gelöst wer­den konnten.

Mit mehr als fünf Mil­lio­nen Zuschauen­den verze­ich­nete die ZDF-Sendung Akten­ze­ichen XY…ungelöst am 9. Juni laut Quoten­meter die größte Tages­re­ich­weite – noch vor der Tagess­chau im Ersten. An dem Konzept der Fah­n­dungssendung hat sich seit der Pre­miere am 20. Okto­ber 1967 so gut wie nichts geän­dert: Zuschauer:innen kön­nen durch ihre Hin­weise dabei helfen, ungelöste Krim­i­nalfälle aufzuk­lären. Das ist bere­its bei knapp 40 Prozent der ins­ge­samt mehr als 4.800 vorgestell­ten Fälle gelun­gen, zeigt die XY-Sta­tis­tik des ZDF. Fünf span­nende Fälle von Akten­ze­ichen XY sind uns beson­ders im Gedächt­nis geblieben.

Moderator Rudi Cerne im ZDF-Studio für die Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst".

Mod­er­a­tor Rudi Cerne im Stu­dio. — Bild: ZDF/Nadine Rupp

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Täter sitzt im Studio und sucht nach seiner vermissten Verlobten

Im Okto­ber ver­gan­genen Jahres befasste sich Akten­ze­ichen XY zum zweit­en Mal mit dem Fall der ver­mis­sten Maria Baumer. Schon 2012 war ihr Ver­lobter in der ZDF-Sendung zu Gast und bat die Zuschauer um Hil­fe bei der Suche nach ihr. Was zum Zeit­punkt der ersten Ausstrahlung noch nie­mand wusste: Die junge Frau war bere­its seit eini­gen Monat­en tot. Pilzsamm­ler fan­den ihre Leiche im Herb­st 2013. Mit­tler­weile wurde der Ver­lobte wegen Mordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Frage, ob im XY-Stu­dio tat­säch­lich ein Mörder saß, könne seit­dem mit Ja beant­wortet wer­den, so Mod­er­a­tor Rudi Cerne. „Die ganze Sit­u­a­tion ging mir im Nach­hinein natür­lich auch ganz schön unter die Haut.“ Er habe es nie für möglich gehal­ten, dass die Geschichte des Mannes eine Lüge war. Im Prozess wies der Verurteilte die Schuld an Marias Tod von sich. In einem lan­gen Indizien­ver­fahren kam die Schwurg­ericht­skam­mer jedoch zu dem Schluss, dass er die damals 26-Jährige mit Medika­menten vergiftet hat.

Moderator Rudi Cerne im ZDF-Studio für die Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst".

Rudi Cerne — Bild: ZDF/Nadine Rupp

Vermisstes Mädchen sieht Eltern bei Aktenzeichen XY – und kehrt zurück

„Du bist immer willkom­men. Lul­je­ta, bitte melde dich“, wen­den sich die Eltern in der Spezialaus­gabe Wo ist mein Kind? von Akten­ze­ichen XY an ihre ver­mis­ste Tochter. Die 14-Jährige aus Mech­er­nich bei Bonn war zu diesem Zeit­punkt seit gut einem Jahr ver­schwun­den. Mil­lio­nen Men­schen sehen den bewe­gen­den Appell. Eine von ihnen ist Lul­je­ta, die beim Durchzap­pen zufäl­lig ihre Mut­ter im Fernse­hen ent­deckt und daraufhin beschließt, zu ihrer Fam­i­lie zurück­zukehren. Die Schü­lerin hat­te offen­bar im Inter­net einen sieben Jahre älteren Mann ken­nen­gel­ernt, der die Eltern bei einem über­raschen­den Besuch im April 2014 um die Erlaub­nis zur Ver­lobung bat. Es kam zum Stre­it, woraufhin Lul­je­ta nachts aus dem Fen­ster klet­terte und einen Abschieds­brief hin­ter­ließ. Ein paar Tage später tauchte sie bei der Polizeis­ta­tion Köln-Hürth auf, ver­schwand daraufhin aber erneut. Erst der bewe­gende TV-Aufruf ihrer Eltern nimmt dem Mäd­chen die Angst, nach Hause zurückzukehren.

Tödliche Schüsse: Aktenzeichen XY berichtet über Augsburger Polizistenmord

Im Okto­ber 2011 will eine Polizeistreife einen Motor­rad­fahrer und seine Begleitung kon­trol­lieren, die um 3 Uhr nachts auf einem Wald­park­platz bei Augs­burg ste­hen. Als die bei­den plöt­zlich flücht­en, begin­nt eine Ver­fol­gungs­jagd, bei der die Verdächti­gen mit ihrer Mas­chine stürzen. Als die Beamten aussteigen, eröff­nen die Män­ner das Feuer. Der Polizist Math­ias Vieth (41) stirbt, seine Kol­le­gin Diana K. erlei­det Ver­let­zun­gen. Die Behör­den suchen per Sofort­fah­n­dung nach den Tätern, jedoch ohne Erfolg.

Nach­dem Akten­ze­ichen XY im Novem­ber 2011 über den Fall berichtet, wer­den zwei tatverdächtige Brüder festgenom­men. Einem von ihnen kön­nen DNA-Spuren zuge­ord­net wer­den, die am Tatort gefun­den wur­den: Rudolf Rebar­cyk hat nach Angaben von Merkur bere­its im Jahr 1975 den Augs­burg­er Polizis­ten Bernd-Dieter Kraus erschossen und ver­brachte dafür 19 Jahre im Gefäng­nis. Für den Angriff auf die Polizist:innen wird Rebar­cyk im Feb­ru­ar 2014 zu ein­er lebenslan­gen Frei­heitsstrafe mit anschließen­der Sicherungsver­wahrung verurteilt. Gut ein Jahr später erhält sein Brud­er, Raimund Mayr, eben­falls lebenslänglich.

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Urteil nach fast 30 Jahren: Tonbandgerät führt Polizei zum Entführer

Über einen nicht weniger span­nen­den Fall berichtete Akten­ze­ichen XY gle­ich mehrmals. Die Schü­lerin Ursu­la Her­rmann aus Ech­ing am Ammersee ver­schwindet Mitte Sep­tem­ber 1981 spur­los. Als der heute bekan­nte Ent­führer von ihrer Fam­i­lie zwei Mil­lio­nen Mark Lösegeld fordert, ist die Zehn­jährige bere­its tot, erstickt in ein­er ver­grabenen Holzk­iste im Wald. Der Täter kon­tak­tiert die Eltern zuvor tele­fonisch und spielt bei den Anrufen die Erken­nungsmelodie von Radio Bay­ern 3 mit einem Ton­band ab. Erst Jahrzehnte später und nach mehreren Bericht­en in Akten­ze­ichen XY führt das Ton­bandgerät die Polizei zu Wern­er M. aus Kap­peln in Schleswig-Hol­stein, der in den 80er-Jahren in Utting am Ammersee gelebt hat­te. Das Gericht verurteilte ihn im März 2010 zu lebenslanger Haft.

Zwölfjähriger nimmt Verfolgung auf – und liefert Hinweise zu Einbrechern 

Mit einem han­del­süblichen Schrauben­dreher ver­schaf­fen sich Anfang Juli 2020 zwei unbekan­nte Män­ner mit­ten am Tag Zutritt in ein Krefelder Ein­fam­i­lien­haus. Sie nehmen eine teure Her­re­n­arm­ban­duhr und Bargeld im Wert von mehreren Tausend Euro an sich. Bevor sich die Ein­brech­er noch mehr aneignen, kehren die Haus­be­wohn­er zufäl­lig früher zurück. Ein Vater und sein zwölfjähriger Sohn betreten den Flur − etwas stimmt nicht. Direkt stür­men die Täter die Treppe hin­unter, bedro­hen den Fam­i­lien­vater mit dem Schrauben­dreher und set­zen ihn mit Reiz­gas außer Gefecht. Dann fliehen die Män­ner. Der Zwölfjährige nimmt die Ver­fol­gung auf.

Während er die Flüchti­gen ver­fol­gt, macht er auf der Straße Pas­san­ten darauf aufmerk­sam. Die Polizei kann deswe­gen später bei Akten­ze­ichen XY…ungelöst eine gute Beschrei­bung zum Flucht­fahrzeug präsen­tieren: Ein dunkel­blauer oder dunkel­grün­er Alfa Romeo 147, erst­mals zuge­lassen im Jahr 2002. Die Chan­cen, dass auch dieser Fall mit Hil­fe der Zuschauer:innen aufgek­lärt wird, ste­hen also nicht schlecht.

True Crime als Quotenstar: Der Erfolg von Aktenzeichen XY…ungelöst

Das True-Crime-Genre hat sich in den ver­gan­genen Jahren zum echt­en Unter­hal­tungs-Trend entwick­elt, sei es in Form von Serien wie Die Schlange bei Net­flix, Fil­men oder Pod­casts. Im Gegen­satz zu anderen For­mat­en beruht der langjährige Erfolg bei Akten­ze­ichen XY…ungelöst vor allem darauf, dass sich die Zuschauer:innen aktiv ein­brin­gen und zur Aufk­lärung der Straftat­en beitra­gen kön­nen. Die hohe Reich­weite und Ein­schaltquote der Sendung steigern die Aufk­lärungschan­cen – selb­st wenn manche Fälle schon Jahrzehnte zurück­liegen und über­raschende Wen­dun­gen nehmen können.

Welch­er Fall von Akten­ze­ichen XY…ungelöst ist Dir beson­ders in Erin­nerung geblieben? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar! 

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