Sons of Sam: David Berkowitz wird von Polizisten abgeführt
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Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

The Sons of Sam: Die wahre Geschichte des David Berkowitz

Eine Net­flix-Doku rollt einen spek­takulären Krim­i­nal­fall der 70er-Jahre auf: die grausamen Tat­en des amerikanis­chen Serienkillers David Berkowitz, bess­er bekan­nt als Son of Sam. Dies ist die wahre Geschichte hin­ter der Doku „The Sons of Sam: Ein Abstieg in die Dunkelheit“.

Mitte der 70er-Jahre ver­set­zte ein Serienkiller New York in Angst und Schreck­en. Er hat­te es auf Frauen und Pärchen abge­se­hen, nan­nte sich in Briefen an die Presse und das NYPD „Son of Sam“. Zwis­chen Juli 1976 und Juli 1977 tötete David Berkowitz sechs Men­schen und ver­let­zte sieben weit­ere schw­er. Eine bis dahin in der New York­er Krim­i­nalgeschichte beispiel­lose Ver­brecher­jagd endete am 10. August 1977 mit der Fes­t­nahme des Killers.

Was nicht endete, waren die Speku­la­tio­nen über die Hin­ter­gründe der Blut­tat­en und die Motive des Täters. Berkowitz lieferte eine Sto­ry, die Filmemach­er inspiri­erte, etwa Spike Lee zu seinem Thriller „Sum­mer of Sam“ (1999), und Jour­nal­is­ten und Autoren wie Mau­ry Terry.

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Ter­ry, der 2015 starb, recher­chierte jahre­lang zu der Mord­serie. Er war überzeugt, dass Berkowitz nicht allein gehan­delt hat­te – dass also Mit­täter noch immer frei herum­laufen. Diese The­o­rie ist der Aufhänger für die vierteilige Net­flix-Doku Sons of Sam: Ein Abstieg in die Dunkel­heit, die der Stream­ing­di­enst ab 5. Mai 2021 zeigt.

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The Sons of Sam: Die wahre Geschichte des David Berkowitz

David Berkowitz wird 1953 in New York geboren. Kurz nach der Geburt gibt ihn seine Mut­ter zur Adop­tion frei. Er ist noch ein Teenag­er, als seine Adop­tiv­mut­ter stirbt. Später find­et er her­aus, dass seine leib­liche Mut­ter noch lebt – ein Schock für den jun­gen Mann.

Wei­h­nacht­en 1975 bege­ht er sein erstes Gewaltver­brechen: Er greift in der Bronx zwei Frauen mit einem Mess­er an, ver­let­zt eine von ihnen. Am 29. Juli 1976 begin­nt die Mord­serie, die New York über ein Jahr lang in Atem hal­ten sollte: In der Bronx schießt Berkowitz mit einem Revolver Kaliber 44 auf zwei junge Frauen, die in einem gepark­ten Auto sitzen. Jody Valen­ti, 19, über­lebt die Attacke. Ihre Fre­undin Don­na Lau­ria, eben­falls 19, stirbt sofort nach einem Genickschuss.

New Yorker Polizisten schauen sich eins Phantomzeichnung von David Berkowitz an

Tausende Polizis­ten waren an der Suche nach David Berkowitz beteiligt. — Bild: COURTESY OF NETFLIX

Er nannte sich Son of Sam

Die Medi­en ver­passen dem Täter den Namen „The .44 Cal­iber Killer“. Der Anschlag ist der Auf­takt zu einem Blu­trausch. Bis zum Juli 1977 über­fällt Berkowitz mehr als ein Dutzend Men­schen, meist junge Frauen. Die Tatorte liegen in der Regel in der Bronx oder in Queens, die Tat­waffe ist immer der großkalib­rige Revolver.

Die Mord­serie löst eine gigan­tis­che Fah­n­dungsak­tion aus, an der zeitweise bis zu 8.000 New York­er Polizis­ten beteiligt sind. An eini­gen Tatorten tauchen Briefe auf, in denen sich der Täter als „Son of Sam“ beze­ich­net und weit­ere Anschläge ankündigt. Mitte August 1977 endlich geht Berkowitz der Polizei ins Netz. Dabei hil­ft ein banaler Fehler des Täters.

Er hat­te seinen Wagen falsch geparkt und dafür einen Strafzettel kassiert. Der Wagen stand in der Nähe der Lovers Lane in Brook­lyn, wo Berkowitz am 31. Juli zuschlägt, eine Frau erschießt und einen Mann schw­er ver­let­zt. Eine Zeu­g­in glaubt, den Killer gese­hen zu haben – und zwar in dem falsch gepark­ten Auto. Die Über­prü­fung der Strafzettel führt schließlich zu David Berkowitz, einem Postangestell­ten aus dem New York­er Vorort Yonkers. Am 10. August durch­suchen die Beamten Berkowitz’ Auto und nehmen den Mann in sein­er Woh­nung fest. Berkowitz wider­set­zt sich nicht. „Sie haben mich erwis­cht. Warum hat es so lange gedauert?“, sagt er bei sein­er Festnahme.

Der Hund des Nachbarn

Die Stadt atmet auf. Aber nicht nur Ermit­tler und Staat­san­waltschaft rät­seln, was David Berkowitz zu den Tat­en getrieben hat. Vor Gericht macht der geständi­ge Berkowitz teu­flis­che Kräfte für seine Tat­en ver­ant­wortlich. Seine Befehle habe er von dem Labrador seines Nach­barn Sam Carr erhal­ten – das Tier sei von Dämo­nen besessen gewe­sen. In Berkowitz’ Woh­nung find­en die Beamten eine Matratze mit der Auf­schrift „Sam Carr – mein Meister“.

Ein satanis­ch­er Hund als Aus­lös­er ein­er Mord­serie? Diese bizarre Erk­lärung hält die Jury nicht davon ab, Berkowitz für voll zurech­nungs­fähig zu erk­lären. Das Gericht verurteilt ihn für die sechs Morde zu 365 Jahren Gefäng­nis und zusät­zlich für die Mord­ver­suche. Er kommt hin­ter Gitter.

David Berkowitz sitzt heute in der Sul­li­van Cor­rec­tion­al Facil­i­ty nördlich von New York. Er gilt als Musterge­fan­gener und gibt an, zu Gott gefun­den zu haben. 2011 verkün­det er, auf Beg­nadi­gungs­ge­suche verzicht­en zu wollen. Er sei schon lange frei – durch Jesus Chris­tus. Damit kön­nte die wahre Geschichte des Son of Sam ein Ende find­en, zumin­d­est für die Öffentlichkeit.

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Gibt es mehr als einen Son of Sam?

Aber es gab und gibt Men­schen, die an der Einzeltäter­schaft von David Berkowitz zweifeln. Autor Mau­ry Ter­ry etwa war überzeugt, dass Berkowitz nicht allein gehan­delt hat. Ter­ry ver­mutete eine satanis­che Sek­te als Ans­tifter hin­ter der Mord­serie oder Kom­plizen bei den Mor­den – glaubte, dass auch andere Morde in den USA auf ihr Kon­to gehen.

Tat­säch­lich gibt es Täterbeschrei­bun­gen von Zeu­gen, die nicht David Berkowitz entsprechen. Bere­its 1987 veröf­fentlichte Ter­ry sein Buch „The Ulti­mate Evil“ zu den Berkowitz-Mor­den, das er später durch neue Recherchen ergänzte.

Regis­seur Joshua Zeman hat für die Net­flix-Doku Archiv­ma­te­r­i­al zusam­menge­tra­gen, mit Beteiligten der dama­li­gen Ermit­tlun­gen gesprochen und Ter­rys Aufze­ich­nun­gen gesichtet. Ab dem 5. Mai kann sich jed­er selb­st davon ein Bild machen, wie stich­haltig diese Befunde zu ein­er der spek­takulärsten Mord­se­rien des 20. Jahrhun­derts sind: Ob es also „Sons“ statt „Son“ heißen sollte – oder ob Mau­ry Ter­ry nur Phan­tomen hinterherjagte.

Net­flix zeigt Sons of Sam: Ein Abstieg in die Dunkel­heit in vier Fol­gen zu jew­eils 60 Minuten.

Hast Du die Net­flix-Doku über David Berkowitz schon gese­hen? Wie stehst Du zu der The­matik? Schreib es in die Kommentare!

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