Sons of Sam: David Berkowitz wird von Polizisten abgeführt
© picture alliance/AP Photo | Anonymous
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

The Sons of Sam: Die wahre Geschichte des David Berkowitz

Eine Net­flix-Doku rollt einen spek­takulären Krim­i­nal­fall der 70er-Jahre auf: die grausamen Tat­en des amerikanis­chen Serienkillers David Berkowitz, bess­er bekan­nt als Son of Sam. Dies ist die wahre Geschichte hin­ter der Doku „The Sons of Sam: Ein Abstieg in die Dunkelheit“.

Mitte der 70er-Jahre ver­set­zte ein Serienkiller New York in Angst und Schreck­en. Er hat­te es auf Frauen und Pärchen abge­se­hen, nan­nte sich in Briefen an die Presse und das NYPD „Son of Sam“. Zwis­chen Juli 1976 und Juli 1977 tötete David Berkowitz sechs Men­schen und ver­let­zte sieben weit­ere schw­er. Eine bis dahin in der New York­er Krim­i­nalgeschichte beispiel­lose Ver­brecher­jagd endete am 10. August 1977 mit der Fes­t­nahme des Killers.

Was nicht endete, waren die Speku­la­tio­nen über die Hin­ter­gründe der Blut­tat­en und die Motive des Täters. Berkowitz lieferte eine Sto­ry, die Filmemach­er inspiri­erte, etwa Spike Lee zu seinem Thriller „Sum­mer of Sam“ (1999), und Jour­nal­is­ten und Autoren wie Mau­ry Terry.

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Ter­ry, der 2015 starb, recher­chierte jahre­lang zu der Mord­serie. Er war überzeugt, dass Berkowitz nicht allein gehan­delt hat­te – dass also Mit­täter noch immer frei herum­laufen. Diese The­o­rie ist der Aufhänger für die vierteilige Net­flix-Doku Sons of Sam: Ein Abstieg in die Dunkel­heit, die der Stream­ing­di­enst ab 5. Mai 2021 zeigt.

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The Sons of Sam: Die wahre Geschichte des David Berkowitz

David Berkowitz wird 1953 in New York geboren. Kurz nach der Geburt gibt ihn seine Mut­ter zur Adop­tion frei. Er ist noch ein Teenag­er, als seine Adop­tiv­mut­ter stirbt. Später find­et er her­aus, dass seine leib­liche Mut­ter noch lebt – ein Schock für den jun­gen Mann.

Wei­h­nacht­en 1975 bege­ht er sein erstes Gewaltver­brechen: Er greift in der Bronx zwei Frauen mit einem Mess­er an, ver­let­zt eine von ihnen. Am 29. Juli 1976 begin­nt die Mord­serie, die New York über ein Jahr lang in Atem hal­ten sollte: In der Bronx schießt Berkowitz mit einem Revolver Kaliber 44 auf zwei junge Frauen, die in einem gepark­ten Auto sitzen. Jody Valen­ti, 19, über­lebt die Attacke. Ihre Fre­undin Don­na Lau­ria, eben­falls 19, stirbt sofort nach einem Genickschuss.

New Yorker Polizisten schauen sich eins Phantomzeichnung von David Berkowitz an

Tausende Polizis­ten waren an der Suche nach David Berkowitz beteiligt. — Bild: COURTESY OF NETFLIX

Er nannte sich Son of Sam

Die Medi­en ver­passen dem Täter den Namen „The .44 Cal­iber Killer“. Der Anschlag ist der Auf­takt zu einem Blu­trausch. Bis zum Juli 1977 über­fällt Berkowitz mehr als ein Dutzend Men­schen, meist junge Frauen. Die Tatorte liegen in der Regel in der Bronx oder in Queens, die Tat­waffe ist immer der großkalib­rige Revolver.

Die Mord­serie löst eine gigan­tis­che Fah­n­dungsak­tion aus, an der zeitweise bis zu 8.000 New York­er Polizis­ten beteiligt sind. An eini­gen Tatorten tauchen Briefe auf, in denen sich der Täter als „Son of Sam“ beze­ich­net und weit­ere Anschläge ankündigt. Mitte August 1977 endlich geht Berkowitz der Polizei ins Netz. Dabei hil­ft ein banaler Fehler des Täters.

Er hat­te seinen Wagen falsch geparkt und dafür einen Strafzettel kassiert. Der Wagen stand in der Nähe der Lovers Lane in Brook­lyn, wo Berkowitz am 31. Juli zuschlägt, eine Frau erschießt und einen Mann schw­er ver­let­zt. Eine Zeu­g­in glaubt, den Killer gese­hen zu haben – und zwar in dem falsch gepark­ten Auto. Die Über­prü­fung der Strafzettel führt schließlich zu David Berkowitz, einem Postangestell­ten aus dem New York­er Vorort Yonkers. Am 10. August durch­suchen die Beamten Berkowitz’ Auto und nehmen den Mann in sein­er Woh­nung fest. Berkowitz wider­set­zt sich nicht. „Sie haben mich erwis­cht. Warum hat es so lange gedauert?“, sagt er bei sein­er Festnahme.

Der Hund des Nachbarn

Die Stadt atmet auf. Aber nicht nur Ermit­tler und Staat­san­waltschaft rät­seln, was David Berkowitz zu den Tat­en getrieben hat. Vor Gericht macht der geständi­ge Berkowitz teu­flis­che Kräfte für seine Tat­en ver­ant­wortlich. Seine Befehle habe er von dem Labrador seines Nach­barn Sam Carr erhal­ten – das Tier sei von Dämo­nen besessen gewe­sen. In Berkowitz’ Woh­nung find­en die Beamten eine Matratze mit der Auf­schrift „Sam Carr – mein Meister“.

Ein satanis­ch­er Hund als Aus­lös­er ein­er Mord­serie? Diese bizarre Erk­lärung hält die Jury nicht davon ab, Berkowitz für voll zurech­nungs­fähig zu erk­lären. Das Gericht verurteilt ihn für die sechs Morde zu 365 Jahren Gefäng­nis und zusät­zlich für die Mord­ver­suche. Er kommt hin­ter Gitter.

David Berkowitz sitzt heute in der Sul­li­van Cor­rec­tion­al Facil­i­ty nördlich von New York. Er gilt als Musterge­fan­gener und gibt an, zu Gott gefun­den zu haben. 2011 verkün­det er, auf Beg­nadi­gungs­ge­suche verzicht­en zu wollen. Er sei schon lange frei – durch Jesus Chris­tus. Damit kön­nte die wahre Geschichte des Son of Sam ein Ende find­en, zumin­d­est für die Öffentlichkeit.

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Gibt es mehr als einen Son of Sam?

Aber es gab und gibt Men­schen, die an der Einzeltäter­schaft von David Berkowitz zweifeln. Autor Mau­ry Ter­ry etwa war überzeugt, dass Berkowitz nicht allein gehan­delt hat. Ter­ry ver­mutete eine satanis­che Sek­te als Ans­tifter hin­ter der Mord­serie oder Kom­plizen bei den Mor­den – glaubte, dass auch andere Morde in den USA auf ihr Kon­to gehen.

Tat­säch­lich gibt es Täterbeschrei­bun­gen von Zeu­gen, die nicht David Berkowitz entsprechen. Bere­its 1987 veröf­fentlichte Ter­ry sein Buch „The Ulti­mate Evil“ zu den Berkowitz-Mor­den, das er später durch neue Recherchen ergänzte.

Regis­seur Joshua Zeman hat für die Net­flix-Doku Archiv­ma­te­r­i­al zusam­menge­tra­gen, mit Beteiligten der dama­li­gen Ermit­tlun­gen gesprochen und Ter­rys Aufze­ich­nun­gen gesichtet. Ab dem 5. Mai kann sich jed­er selb­st davon ein Bild machen, wie stich­haltig diese Befunde zu ein­er der spek­takulärsten Mord­se­rien des 20. Jahrhun­derts sind: Ob es also „Sons“ statt „Son“ heißen sollte – oder ob Mau­ry Ter­ry nur Phan­tomen hinterherjagte.

Net­flix zeigt Sons of Sam: Ein Abstieg in die Dunkel­heit in vier Fol­gen zu jew­eils 60 Minuten.

Hast Du die Net­flix-Doku über David Berkowitz schon gese­hen? Wie stehst Du zu der The­matik? Schreib es in die Kommentare!

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