Header The Many Saints of Newark MICHAEL GANDOLFINI as Teenage Tony Soprano and ALESSANDRO NIVOLA as Dickie Moltisanti
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders

The Many Saints of Newark in der featured-Filmkritik: Ein Muss für Soprano-Fans?

Die Mafia-Dra­maserie „Die Sopra­nos“ begeis­terte Ende der Neun­ziger in sechs Staffeln weltweit zahlre­iche Zuschauer:innen. Mit „The Many Saints of Newark“ kommt nun ein Spin-Off-Film in die Kinos, die sich vor allem mit der Jugend des Sopra­no-Ober­haupts Tony Sopra­no befasst. Ob der Streifen dabei nur etwas für echte Sopra­nos-Fans ist, erfährst Du in der featured-Filmkritik.

Die 1960er in Newark im Bun­desstaat New Jer­sey, vor den Toren von New York City: Dick­ie Molti­san­ti (Alessan­dro Nivola) leit­et die zumeist ille­galen Geschäfte der Mafia-Fam­i­lie mit har­ter Hand und ein­er ordentlichen Por­tion Gewalt. Die derzeit­i­gen Rasse­nun­ruhen hal­ten nicht nur New York City in Schach, son­dern auch den Mafi­a­boss: Der Kon­flikt überträgt sich auf seine Crew und es zwis­chen seinen Weißen und Schwarzen Hand­langern kommt es kommt zu schwe­len­den Auseinan­der­set­zun­gen. Zudem muss sich Dick­ie auch noch um Fam­i­lien­an­gele­gen­heit­en küm­mern, da ger­ade sein Brud­er John­ny (Jon Bern­thal) aus der Haft ent­lassen wurde.

Wie Dick­ie seinen All­t­ag regelt, schaut sich sein Neffe Tony (Michael Gan­dolfi­ni) ab und entwick­elt Strate­gien, um eigene Geschäfte abzuwick­eln und so seine Mitschüler:innen in der High­school zu beein­druck­en. Aus dem geschäfti­gen Jugendlichen wird der Mafi­a­boss, den Du aus der Mafia-Serie Die Sopra­nos kennst. Der Film bildet somit ein Sequel zur Serie, in der der Fokus auf den Mafia-Machen­schaften der gle­ich­nami­gen Fam­i­lie liegt und deren (erwach­sen­em) Ober­haupt Tony Sopra­no. Falls Du mit der Kult­serie noch keine Berührungspunk­te hat­test, empfehlen wir Dir unseren Rewatch-Artikel.

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The Many Saints of Newark: Von wegen Heilige

Wie bere­its in der Serie, die 1999 zum ersten Mal auf HBO aus­ges­trahlt wurde, nimmt sich Regis­seur Alan Tay­lor sehr viel Zeit, um die Sto­ry von The Many Saints of Newark zu ent­fal­ten. Die Geschichte wird aus dem Off von Tonys Nef­fen Christo­pher erzählt. Dabei konzen­tri­ert sich der Film auf die bei­den Mafia-Fam­i­lien Molti­san­ti und Sopra­no. Auch das Pre­quel nimmt sich, wie bere­its die Haupt­serie, in Bezug auf Gewalt nicht zurück. Schon in den ersten Minuten wir der Ton des Films geset­zt: die Mafiosi fluchen am laufend­en Band, wahlweise auf Englisch oder Ital­ienisch, und machen Konkurent:innen den Garaus. Diese Szenen sind zwar sel­ten, zeigen aber ungeschönt das bru­tale Vorge­hen gegen Feind:innen und sor­gen so dur­chaus für den ein oder anderen Schock­ef­fekt. Die Welt der Sopra­nos ist rau und die Mit­glieder der Fam­i­lien sind es ebenfalls.

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Mafia-Geschäfte und tödliche Klüngeleien

Neben den ganzen Fam­i­lien­zwis­ten, in deren Mit­telpunkt Dick­ie und indi­rekt auch Tony ste­hen, kommt noch eine weit­ere Kom­po­nente hinzu, die die Sit­u­a­tion für den Mafi­a­clan ver­schärft: Die Ita­lo-Amerikan­er ste­hen zunehmend unter Druck, da sich mehr und mehr auch Afro-Amerikan­er für die ille­galen Geschäfte inter­essieren und ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen. Harold (Leslie Odom Jr.), eigentlich ein Dro­gen­deal­er, der im Dienst von Char­lie ste­ht, fängt an, ohne seinen Boss Geschäfte zu machen. Nicht nur er ver­sucht so, sein eigenes unab­hängiges Geschäft aufzubauen, son­dern auch viele weit­ere aus der Afro-Amerikanis­chen-Com­mu­ni­ty. Aus ehe­ma­li­gen Geschäftsverbindun­gen wer­den Fehden, die tödliche Kon­se­quen­zen mit sich brin­gen. Somit wer­den Rasse­nun­ruhen der 1960er in den USA in den Film einge­woben, ohne dabei zu sehr in den Vorder­grund zu ste­hen und bilden den Rah­men für die eigentliche Geschichte.

Viele lose Stränge führen nach und nach zusammen

The Many Saints of Newark set­zt auf eine lin­eare Erzählstruk­tur, die unglaublich viele Einzel­stränge langsam, aber sich­er miteinan­der ver­webt. Das bet­rifft beispiel­sweise den Zwist zwis­chen Dick­ie und seinem Vater Dick (Ray Liot­ta) oder Tonys Eltern Livia (Vera Farmi­ga) und John­ny (Jon Bern­thal), die ver­suchen, den Spa­gat zwis­chen dem Clan und der eige­nen Fam­i­lie zu meis­tern. Und dann gibt es natür­lich Tonys Geschichte. Mit zwielichti­gen Geschäften an der Schule will er bei seinem Onkel Ein­druck hin­ter­lassen. Seinen eige­nen Platz scheint er dabei noch nicht gefun­den zu haben. Die einzel­nen Hand­lungsstränge sind es, die The Many Saints of Newark so inter­es­sant machen, obwohl Du oft­mals einen lan­gen Atem brauchst. Das liegt haupt­säch­lich daran, dass ras­an­tere Szenen eher sel­ten vorkom­men und The Many Saints of Newark vor allem auf das Dra­ma-Moment setzt.

Ein großartiges Drama mit einem brillanten Cast

Michael Gan­dolfi­ni spielt den jun­gen Tony Sopra­no. Sein Vater James Gan­dolfi­ni mimte tat­säch­lich die (erwach­sene) Rolle in Die Sopra­nos. Er tritt qua­si in die Fußstapfen seines Vaters und spielt den stör­rischen Teenag­er mit Hang zum ille­galen Geschäft. Seine Fig­ur Tony rückt mehr und mehr in den Mit­telpunkt des Films und Du beginnst zu ver­ste­hen, wie er zum späteren Clanober­haupt wird. Auch diese Geschichte wird fein in die Erzählstruk­tur eingewebt, ohne sich zu sehr nach vorne zu drän­gen. Das ist die große Stärke von The Many Saints of Newark, zusät­zlich zum großar­ti­gen Cast. Neben Michael Gan­dolfi­ni, der seinem Vater sehr ähnelt, bril­lieren vor allem Alessan­dro Nivola als Dick­ie und Ray Liot­ta in ein­er Dop­pel­rolle. Ger­ade Nivola schafft es, Dick­ie sowohl char­mant als auch unberechen­bar und gefährlich darzustellen. Nie­mand ist vor ihm sich­er und so wis­sen die Zuschauen­den eben­falls nie, woran man bei Molti­san­ti ger­ade ist.

Ein Muss für Soprano-Fans

Als Sopra­no-Fan kannst Du Dich auf zwei Stun­den Mafi­adra­ma freuen, in der Dir Fig­uren begeg­nen, die nicht nur das Flair aus Die Sopra­nos wiedergeben, son­dern auch Zusam­men­hänge erk­lären. Die Vorgeschichte macht Lust auf ein erneutes Schauen der Serie! Allerd­ings kön­nte der Film für Dich prob­lema­tisch wer­den, wenn Du die Die Sopra­nos noch nicht gese­hen hast. Zu viele Querver­weise machen es Neulin­gen schw­er, in der Welt von The Many Saints of Newark zurecht zu kom­men. Daher empfehlen wir, dass Du Dir vor dem Film ein paar Schlüs­selfol­gen anschaust, die wir Dir in unserem Sopra­nos-Rewatch zusam­mengestellt haben. Für einge­fleis­chte Sopra­no-Fans ist The Many Saints of Newark aber ein Muss!

The Many Saints of Newark

Genre: Dra­ma
Bun­desstart: 23. Sep­tem­ber
Laufzeit: 143 Minuten
FSK: ab 16 Jahren freigegeben
Regie: Alan Tay­lor
Drehbuch: David Chase, Lawrence Konner

Die Mafi­aserie Die Sopra­nos gehört zu Deinen Lieblingsse­rien? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, was Dich daran so fasziniert.

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