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The French Dispatch in der featured-Filmkritik: Wes Anderson pur!

In „The French Dis­patch“ von Wes Ander­son geben sich nicht nur die Stars die Klinke in die Hand. Der Film ver­spricht ein Feuer­w­erk an Details, Witz und char­man­ten Geschicht­en. Ob der Streifen das auch ein­hal­ten kann erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik.

The French Dis­patch ist ein amerikanis­ch­er Ableger der Zeitung Lib­er­ty, Kansas Evening Star mit Sitz in Frankre­ich. Als der Grün­der und Her­aus­ge­ber Arthur How­itzer Jr. (Bill Mur­ray) stirbt, stirbt auch stück­weit das Mag­a­zin. Anlässlich der let­zten Aus­gabe wer­den drei große Geschicht­en erzählt: Zuerst die Geschichte von Moses Rosen­thaler (Beni­cio del Toro), einem beg­nade­ten Kün­stler, der im Gefäng­nis sitzt und in sein­er Wär­terin Simone (Lea Sey­doux) seine Muse find­et. Zweit­ens eine Reportage von Lucin­da Kre­mentz (Frances McDor­mand), die über eine Jugen­dre­volte und deren Anführer Zef­firelli (Tim­o­th­ée Cha­la­met) berichtet und ihre eigene Integrität in Frage stellt. Ein ganz beson­der­er Reise­bericht des radel­nden Reporters Herb­saint Saz­er­ac (Owen Wil­son) bildet eine Zwis­chense­quenz und somit die dritte Geschichte. Eigentlich wollte der Reporter nur über den Koch Nescafi­er (Steve Park) bericht­en, doch plöt­zlich driftet seine Geschichte in einen Krim­i­nal­ro­man ab. Grund: Der Sohn des Kom­mis­sars (Math­ieu Amal­ric) wurde ent­führt.

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The French Dispatch: Eine einzigartige Bildsprache

Wes Ander­sons‘ Filme („Durchgek­nallt“ oder „Grand Budapest Hotel“) erkennst Du sofort an der einzi­gar­ti­gen Bild­sprache und der Erzählstruk­tur. Auch in The French Dis­patch sind diese Marken­ze­ichen des Schöpfers sofort sicht­bar. In ein­er lan­gen Ein­stiegsse­quenz eröffnet Ander­son das Set­ting rund um die fik­tive franzö­sis­che Kle­in­stadt Ennui-suir-Blasé. Das Leben erwacht, ein Hund ren­nt über die Straße, Men­schen kom­men langsam in Schwung und laufen durch die Gassen. Dann ver­fol­gst Du einen Kell­ner, der zum ober­sten Stock­w­erk eines Haus­es läuft, um Kaf­fee zur Redak­tion des Mag­a­zins zu brin­gen. Allein in dieser Szene gibt es schon so viel zu ent­deck­en, dass Deine Augen gar nicht wis­sen, wo sie über­all hin­schauen sollen. Diese Bild­kom­po­si­tion und Erzähltech­nik zieht sich auch durch den weit­eren Ver­lauf des Films.

Vom großen Ganzen bis ins Detail

Der Tod des Mag­a­z­in­grün­ders bildet nur den Rah­men der Sto­ry – der eigentliche Kern beste­ht aus den drei einzel­nen Sto­ries und Reporta­gen der charis­ma­tis­chen Redakteur:innen. Ander­son spielt gekon­nt mit Charak­teren, die wun­der­bar kauzig sind. Wie Moses Rosen­thaler, gemimt von Beni­cio del Toro, der zwar kün­st­lerisch begabt ist, aber auch einen Hang zur (Selb­st-) Zer­störung hat und die meiste Zeit nur böse guckt und grun­zt. Außer­dem wird der char­mante, junge Rev­oluzzer Zef­firelli von Tim­o­th­ée Cha­la­met über­ra­gend gespielt. Neben dem Haupt­cast bere­ich­ern den Film zahlre­iche weit­ere Stars wie Edward Nor­ton, Willem Dafoe oder Elis­a­beth Moss. Ihre zum Teil nur sekun­denkurzen Auftritte und die vie­len kleinen Details sind es, die The French Dis­patch noch sehenswert­er machen.

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Eine Welt wie aus einem Bilderbuch

Die Details sind so vielfältig wie fast schon über­bor­dend: Szenen­bilder wie Flugzeuge im Quer­schnitt, Kinder auf den Straßen von Ennui-suir-Blasé, die immer wieder auf­tauchen oder abschweifende Monologe einzel­ner Darsteller:innen, die zwar wenig zur Geschichte beitra­gen, aber den­noch wichtig zu sein scheinen. Ander­sons Film ist unter­halt­sam auf so vie­len Ebe­nen, dass es ger­ade für Neulinge sein­er Filme etwas schwierig wer­den kön­nte, sich zu konzen­tri­eren. Es gibt so viel zu ent­deck­en, dass Dir dur­chaus der Faden ver­loren geht. Ihn wieder aufzunehmen, kön­nte sich als schwierig erweisen, da die Episo­den kom­pakt und schnell erzählt wer­den. Auf der anderen Seite kannst Du den Film auch ein­fach genießen, denn jede Szene eröffnet eine Welt, die einem Bilder­buch entsprun­gen sein kön­nte.

Grandiose Geschichten und skurriler Humor

Die einzel­nen Geschicht­en sind kurzweilig, wenn auch nicht wirk­lich tief­schür­fend und ver­mit­teln eine gewisse Lebens­freude. Die franzö­sis­che Leben­sart wird deut­lich über­höht dargestellt und macht genau dann am meis­ten Spaß, wenn Ander­son Bilder ein­fach ste­hen lässt. Der Humor dabei bleibt her­rlich skur­ril. Das wird deut­lich, als Kün­stler Rosen­thaler auf den Kun­sthändler Julian Cadazio (Adrien Brody) trifft und sie sich nach einem sehr schrä­gen Handge­menge wieder ver­tra­gen. Humor­voll auf­bere­it­et ist auch die Ver­fol­gungs­jagd des Kom­mis­sars und sein­er Polizeib­ri­gade. In einem Mix aus realen und geze­ich­neten Szenen nehmen sie, inklu­sive Muskel­protz im Old­school-Ringer­out­fit, die Ver­fol­gung der Ent­führer auf. The French Dis­patch ist ein Feuer­w­erk an liebevollen Details und schrul­li­gen Charak­teren. Wenn Du Wes Ander­son dafür lieb­st, wirst Du auch den neuen Streifen toll find­en. Aber auch, wenn Du noch keine Berührungspunk­te mit ihm hat­test, ist The French Dis­patch ein Ein­stieg in die Ander­son-Welt wert – Du musst Dich nur etwas an seine beson­dere Erzählweise gewöh­nen.

The French Dis­patch

Genre: Komödie
Bun­desstart: 21. Okto­ber
Laufzeit: 108 Minuten
FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Wes Ander­son
Drehbuch: Wes Ander­son

Du lieb­st die Filme von Wes Ander­son? Erzäh­le uns in den Kom­mentaren, welch­es Dein Lieblings­film des Regis­seurs ist.

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