Chip und Chap: Die Ritter des Rechts
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Auf dem Bild zu DSDS 2026 sind drei Jurymitglieder der Castingshow nebeneinander vor einem blauen Hintergrund zu sehen.
Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.

Chip und Chap: Die Ritter des Rechts | Kritik – Comeback mit Herz und Hörnchen

Über 30 Jahre nach dem Ende der beliebten Zeichen­trick­serie „Chip und Chap – Die Rit­ter des Rechts” kehren die sym­pa­this­chen Streifen­hörnchen am 20. Mai in der gle­ich­nami­gen Film­fort­set­zung auf Dis­ney+ zurück. Her­aus­gekom­men ist ein höchst unter­halt­samer Live-Action/An­i­ma­tion­ss­paß, der so ganz anders ist, als es Fans des Kult-Duos ver­mut­lich erwarten wür­den. Was wir damit meinen, erfährst Du in unser­er Kri­tik zum Film.

Die Dis­ney-Zeichen­trick­se­rien der späten Achtziger- bzw. frühen Neun­ziger­jahre sor­gen heutzu­tage vor allem inner­halb der Gen­er­a­tion Y für schwärmerische Rück­blicke in die eigene Kind­heit. Ihr Sta­tus als Pop­kul­turgut ist aber keineswegs nos­tal­gis­ch­er Verk­lärung geschuldet: Serien wie „Dark­wing Duck”, „Dis­neys Gum­mibären­bande” oder „Duck­Tales – Neues aus Enten­hausen” begeis­tern näm­lich auch heute noch dank toller Fig­uren, liebevoller Ani­ma­tion, clev­erem Witz und mitreißen­der Geschichten.

Auch Chip und Chap – Die Rit­ter des Rechts gehörte zu diesen Dis­ney-Hits und brachte es auf ins­ge­samt 65 Episo­den in nur knapp zwei Jahren Laufzeit. Trotz dieser ver­gle­ich­sweise recht kurzen Spanne ist die tierische Ret­tungstruppe nie in Vergessen­heit ger­at­en und genießt bei Zeichen­trick-Fans einen aus­geze­ich­neten Ruf. Da ist natür­lich sowohl Skep­sis als auch Neugierde ange­bracht, wenn über drei Dekaden später ein Film über die bei­den putzi­gen Titel­helden erscheint.

Chip und Chap: Die Rit­ter des Rechts wird Purist:innen ver­mut­lich ein wenig sauer auf­s­toßen, ist tat­säch­lich aber genau der richtige Film für Fans des Orig­i­nals. Warum das so ist, liest Du im fol­gen­den Text.

Auch hier kannst Du in Nos­tal­gie schwel­gen: Die fünf kultig­sten Zeichen­trick­se­rien von Warn­er Bros..

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Das ist die Handlung des Chip und Chap-Films

Einst waren sie große Stars: Doch Jahrzehnte nach dem plöt­zlichen Aus ihrer Erfol­gsserie Chip und Chap – Die Rit­ter des Rechts ist der Ruhm der titel­geben­den Streifen­hörnchen längst verblasst. Damals haben sich die bei­den Fre­unde sog­ar zer­strit­ten und seit­dem auch keinen Kon­takt mehr miteinan­der gehabt.

Während der toll­patschige Chap – mit­tler­weile CGI-über­holt – auf Fan-Con­ven­tions unter­wegs ist und über Insta­gram den Weg zurück ins Ram­p­en­licht sucht, verd­ingt sich der besonnene Chip als Ver­sicherungsvertreter und ver­bringt die Abende allein zu Hause mit seinem Hund.

Ein Not­fall führt die bei­den jedoch wieder zusam­men: Ihr gemein­samer Fre­und und Ex-Schaus­pielkol­lege Sam­son ist näm­lich spur­los ver­schwun­den, nach­dem ihn seine Käseab­hängigkeit in dubiose Kreise ger­at­en ließ. Um ihn zu find­en, tun es Chip und Chap ihren ein­sti­gen Detek­tiv-Serien­rollen gle­ich, und forschen nach. Dabei kommt das pelzige Duo ein­er ganz großen Ver­schwörung auf die Spur…

Chip und Chap: Die Ritter des Rechts

Wer­den die Rit­ter des Rechts ihren Fre­und Sam­son find­en? — Bild: 2022 Dis­ney

Kein Kinderfilm: Chip und Chap im Meta-Wahnsinn

„It’s not a Reboot. It’s a Come­back.” heißt es auf den US-Postern zum Film. Diese Tagline sollte man allerd­ings nicht zu ernst nehmen, denn Chip und Chap: Die Rit­ter des Rechts ist keines­falls die sim­ple Fort­set­zung eines TV-Klas­sik­ers. Auch wenn die Plakate etwas anderes ver­sprechen: Dem Film von Dis­ney+ drin­gen die Reboot-Vibes aus jed­er Pore.

In diesem Fall ist das auch tat­säch­lich eine gute Nachricht, denn Chip und Chap fühlt sich trotz aller Neuerun­gen immer noch angenehm ver­traut an. Das liegt vor allem daran, dass Regis­seur Aki­va Schaf­fer („Sat­ur­day Night Live”) sowie die Drehbuchau­toren Dan Gre­gor („How I Met Your Moth­er”) und Doug Mand („Pret­ty Smart”) abso­lut ver­standen haben, an welch­es Pub­likum ihr Werk gerichtet sein soll.

Chip und Chap: Die Rit­ter des Rechts ist in erster Lin­ie kein Film für Kinder, son­dern für genau die Gen­er­a­tion von Fans, die vor 30 Jahren die Orig­i­nalserie im Röhren­fernse­her begeis­tert ver­fol­gte und nun in einem Alter ist, in der Pop­kul­tur-Ver­ständ­nis und Film-Knowhow gewis­ser­maßen zur per­sön­lichen Grun­dausstat­tung gehören.

Chip und Chap: Die Ritter des Rechts

Chip und Chap tauchen in die Unter­welt ab — Bild: 2022 Dis­ney

Wer zu dieser Ziel­gruppe zählt, wird den all­ge­gen­wär­ti­gen Meta-Humor der ras­an­ten Komödie defin­i­tiv genießen. Chip und Chap ist näm­lich ein 96-minütiger Seit­en­hieb gegen alles, was die Film­branche in den ver­gan­genen zwanzig Jahren im Über­maß her­vorge­bracht hat: Remakes und Reboots, CGI-Exzesse und Fran­chisierungswahnsinn, aber auch Boot­leg­ging und Tox­ic Fan­dom wer­den hier gnaden­los aufs Korn genommen.

Dabei sind sich die Mach­er sehr wohl bewusst, dass der Film seine eigene Exis­tenz zum Teil dieser Entwick­lung zu ver­danken hat. In Anbe­tra­cht dessen macht die Ver­mis­chung von Real­film, CGI und Zeichen­trick dur­chaus Sinn und verkommt nicht zu einem bloßen Gimmick.

Wer sich allerd­ings kaum im filmis­chen und pop­kul­turellen Meti­er ausken­nt, wird mit den wirk­lich grandiosen Gags über das „Uncan­ny Val­ley” oder „Ugly Son­ic” voraus­sichtlich wenig bis gar nichts anfan­gen können.

Chip und Chap: Die Ritter des Rechts

Zu Besuch im Uncan­ny Val­ley: Chip und Chap trauen ihren Augen nicht — Bild: 2022 Dis­ney

Buntes Cameo-Feuerwerk: Das Disney-Pendant zu Ready Player One

Doch bietet der Chip und Chap-Film von Dis­ney+ auch genü­gend andere Zutat­en, an denen man sich erfreuen kann. Allen voran natür­lich die bei­den Pro­tag­o­nis­ten, die mit liebenswürdi­gen Zankereien und knuf­figem Charis­ma den Sym­pa­thiebonus aus früheren Serien­zeit­en abso­lut recht­fer­ti­gen. Dass der Film auf die typ­is­chen hochgepitcht­en Stim­men der Streifen­hörnchen fast voll­ständig verzichtet, ist da sog­ar eine ver­schmerzbare Randnotiz.

Neben­charak­tere wie der Knet­fig­uren-Polizeier­mit­tler Cap­tain Put­ty oder der Ver­brecher­boss Sweet Pete fungieren als wun­der­bar schrul­lige Gegen­stücke, während Polizistin Ellie (KiKi Layne) als einzige nen­nenswerte men­schliche Fig­ur eher unin­ter­es­sant anmutet. Die Rol­len­verteilung ist unmissver­ständlich klar: Die ani­mierten „Darsteller:innen” sind die Stars des Films. Glück­licher­weise kon­nten Schaf­fer, Gre­gor und Mand aus dem prall gefüll­ten Fig­uren-Fun­dus des Dis­ney-Uni­ver­sums schöpfen und wis­sen diese Möglichkeit auch her­vor­ra­gend zu nutzen.

Von Arielles Busen­fre­und Fabius über Roger Rab­bit bis hin zu Dagob­ert Duck – gefühlt alles, was Rang und Namen hat, gibt sich im Film die Cameo-Klinke in die Hand. Es macht ein­fach großen Spaß, im Minu­ten­takt neue East­er Eggs zu ent­deck­en, ger­ade weil Regis­seur Schaf­fer sie auf unglaublich kreative Weise – mal mehr, mal weniger offen­sichtlich – in die Hand­lung ein­flechtet. Mitunter erin­nert Chip und Chap: Die Rit­ter des Rechts dadurch sog­ar an Steven Spiel­bergs Ref­erenz-Feuer­w­erk „Ready Play­er One”.

Trotz neuer Synchronsprecher: Die Liebe zum Original bleibt bestehen

Trotz dieser Fig­uren­fülle wer­den die zen­tralen Charak­tere Chip und Chap aber niemals ver­nach­läs­sigt. Im Gegen­teil: Das dynamis­che Duo bleibt stets der Motor der Geschichte, die in Form ein­er Noir-Krim­ikomödie von den Höhen und Tiefen ein­er wahren Fre­und­schaft erzählt. Dabei behält Schaf­fer auch immer die Wurzeln sein­er Helden im Auge, indem er direk­ten Bezug auf einzelne Episo­den der Orig­i­nalserie nimmt und the­ma­tisch ver­ar­beit­et. Fan-Herzen dürften beson­ders an diesen Stellen höherschlagen.

Bein­harte Verfechter:innen des TV-Vorgängers kön­nten sich eventuell an den neuen Stim­men von Chip und Chap stören, die wie bere­its erwäh­nt „nor­mal” klin­gen und nicht kün­stlich erhöht wur­den. Doch sowohl die Com­e­dy-Stars John Mulaney (Sat­ur­day Night Live) und Andy Sam­berg („Brook­lyn Nine-Nine”) im Orig­inal­ton als auch die deutschen Syn­chron­sprech­er Benedikt Weber und Paul Sedlmeir machen jew­eils einen tollen Job als Stim­men der bei­den Hauptfiguren.

Ehrlicher­weise geht in der deutschen Über­set­zung jedoch manch­es vom Wortwitz des US-Orig­i­nals ver­loren, was sich allein schon an den Namen der Titel­helden bemerk­bar macht (aus „Chip ’n Dale” wird Chip und Chap). Der Spaß ist aber den­noch in bei­den Sprachver­sio­nen garantiert, da die Mis­chung aus Komik, Action und Nos­tal­gie im Film nahezu per­fekt abges­timmt ist.

Chip und Chap: Die Ritter des Rechts

Ungle­ich­es Duo: Wo Chip und Chap hinge­hen, ist der Ärg­er nicht weit — Bild: 2022 Dis­ney

Das Fazit zu Chip und Chap: Die Ritter des Rechts

Dass filmis­che Wieder­bele­bun­gen ikonis­ch­er Zeichen­trick­fig­uren häu­fig in die Hose gehen kön­nen, haben in der Ver­gan­gen­heit Reboots wie „Scoo­by-Doo”, „Alvin und die Chip­munks” oder zulet­zt die Fort­set­zung „Space Jam: A New Lega­cy” gezeigt. Aki­va Schaf­fers Chip und Chap: Die Rit­ter des Rechts fällt jedoch zum Glück nicht in diese Kategorie.

Der Regis­seur ver­passt den bei­den Streifen­hörnchen näm­lich ein spritziges Update, ohne deren Ursprung zu ver­rat­en. Sein Film trifft dabei immer genau den richti­gen Ton: Selb­stre­f­eren­ziell, aber niemals zynisch. Tur­bu­lent, aber nicht zu actiongetrieben. Warmherzig, doch keines­falls kitschig. Daraus resul­tiert ein leb­haftes und unglaublich unter­halt­sames Spek­takel, das spielerisch leicht zwis­chen Nos­tal­gie und Neuin­ter­pre­ta­tion balanciert.

Allerd­ings set­zt der Film mit seinem clev­eren Meta-Humor ein bes­timmtes Basiswis­sen beim Pub­likum voraus und ist deshalb vor allem für Kinder schwierig zu ver­ste­hen. Diese kön­nten sich aber immer­hin an dem über­raschend homo­ge­nen Mix ver­schieden­er Ani­ma­tion­sstile erfreuen, der alles andere als plump daherkommt, son­dern der erzählten Geschichte den passenden visuellen Rah­men verleiht.

Ja, Chip und Chap sind eben in einem neuen Zeital­ter angekom­men. Und nein, von ihrem Witz und Charme haben sie nichts verloren.

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Wird Chip und Chap: Die Rit­ter des Rechts der gle­ich­nami­gen TV-Serie gerecht? Sag uns in den Kom­mentaren, was Du von dem Dis­ney-Film hältst!

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