Resident-Evil: Welcome to Raccoon City Header
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Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.
Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders

Resident Evil: Welcome to Raccoon City in der featured-Filmkritik – Under my Umbrella

Rac­coon City wird von Zom­bies über­ran­nt. Der­weil kommt eine Gruppe Über­leben­der den schlimm­sten Geheimnis­sen der Kle­in­stadt auf die Spur. Für wen die Neuau­flage der bekan­nten Hor­ror-Videospiel-Rei­he trotz Schwächen geeignet ist, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu „Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City“.

Wom­öglich kennst Du noch die Res­i­dent-Evil-Film­rei­he mit Mil­la Jovovich als Action­heldin Alice. Der aktuelle Film, Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City, ist ein Reboot und ignori­ert die Hand­lung der ersten Film­rei­he. Inhaltlich und stilis­tisch ori­en­tiert er sich stattdessen stärk­er an den ersten bei­den Teilen der Videospiel­rei­he. Und das macht sog­ar richtig Spaß – unter den passenden Umständen.

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Umbrella: Die Schirmherrschaft der Zombies

Nach­dem sie knapp fünf Jahre vom Radar ver­schwun­den war, kehrt Claire Red­field (Kaya Scode­lario) in ihre ungeliebte Heimat Rac­coon City zurück. Die mit­tler­weile fast aus­gestor­bene Kle­in­stadt war jahre­lang Sitz der zwielichti­gen Umbrel­la Cor­po­ra­tion. Die Region birgt noch immer die Geheimnisse des ver­meintlichen Phar­makonz­erns, die Claire aufdeck­en will. Dabei ahnt sie nicht, dass sich Rac­coon City zeit­gle­ich mit ihrer Rück­kehr in eine Zom­bie-Hölle ver­wan­delt. Über Umwege lan­det sie im fast leeren Polizeire­vi­er der Stadt und muss mit dem Polizeineul­ing Leon S. Kennedy (Avan Jogia) die Untoten bekämpfen.

Resident-Evil: Welcome to Raccoon City Claire Redfield und Leon S. Kennedy

Leon S. Kennedy (Avan Jogia) und Claire Red­field (Kaya Scode­lario) stellen sich dem Grauen. — Bild: © 2021 Con­stan­tin Film Ver­leih GmbH

Zeit­gle­ich ermit­telt der Rest ein­er Polizei-Spezialein­heit in einem Mord­fall, der sich in ein­er alten Vil­la am Rande der Stadt ereignete. Unter den Polizist:innen befind­et sich Claires Brud­er Chris Red­field (Rob­bie Amell). Der abge­brühte Cop muss bald fest­stellen, dass es weitaus schlim­mere Dinge gibt als Zombies.

Der Einsatztrupp von Chris Redfield

Chris Red­field (Rob­bie Amell) und sein Ein­satztrupp: beste­hend aus Brad Vick­ers (Nathan Dales), Jill Valen­tine (Han­nah John-Kamen) und Albert Wesker (Tom Hop­per, v.l.n.r.). — Bild: © 2021 Con­stan­tin Film Ver­leih GmbH

Resident Evil: Mit Überschwang zurück zu den Wurzeln

Regis­seur und Autor Johannes Roberts hat sich ganz schön viel vorgenom­men: Anstelle nur das erste Spiel der Res­i­dent-Evil-Rei­he zu adap­tieren, hat er sich gle­ich Teil 1 und 2 vorgeknöpft. Das birgt Vor- und Nachteile.

Der riesige Pool an Charak­teren, Hand­lung­sorten und Krea­turen ist defin­i­tiv ein Vorteil: Fig­uren wie Chris und Claire Red­field, Albert Wesker oder auch Orte wie die ver­rufene Spencer Vil­la genießen eben­so Kult­sta­tus wie Zom­biehunde oder schlim­mere Muta­tio­nen. All das find­en Fans der Videospiele auch in Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City wieder. Das geht sog­ar über den inhaltlichen Aspekt hin­aus bis zur Insze­nierung. Kam­er­ap­er­spek­tiv­en und ganze Schlüs­sel­mo­mente wer­den fast eins zu eins aus den Games über­nom­men – ohne es allerd­ings wie eine plat­te Kopie ausse­hen zu lassen. Für sich genom­men ist dieser Aspekt schon ein Kunstgriff.

Eben diese Fülle macht es dem Film aber auch fast unmöglich, irgen­deinen Aspekt der Geschichte befriedi­gend auszuerzählen. Schon die Sto­ry um Claire und Leon im ver­lasse­nen Polizeire­vi­er hätte prob­lem­los einen ganzen Film füllen kön­nen. So allerd­ings wirst Du plöt­zlich zum jew­eils näch­sten Hand­lung­sort gez­er­rt, ohne länger an einem Ort zu verweilen.

In let­zter Instanz kön­nten wir natür­lich mut­maßen, dass das pro­duzierende Stu­dio Con­stan­tin Film die wichtig­sten Fig­uren etablieren wollte, um sich ihnen in poten­ziellen Fort­set­zun­gen aus­giebiger zu wid­men – sofern Wel­come to Rac­coon City ein Erfolg wird.

Raccoon City: Dauerregen und Retro-Horror

Für seine Dialoge dürfte Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City keine Preise gewin­nen. Zu sel­ten gehen sie über eine reine Ein­führung hin­aus. Wer war wie lange weg? Wie heißen die Charak­tere? Wer ste­ht auf wen? Mehr Funk­tio­nen haben die Dialoge sel­ten. Schade, denn auf Seit­en der Schaus­pie­len­den gibt es mehr als genug Tal­ent. Darunter Haupt­darstel­lerin Kaya Scode­lario, bekan­nt aus der Maze-Run­ner-Film­rei­he, oder Han­nah John-Kamen alias Jill Valen­tine. Let­ztere spielte bei „Ant-Man and the Wasp“ Ava Starr/Ghost.

Inszena­torisch hinge­gen weiß Regis­seur Johannes Roberts genau, was er will. Unter ihm ist Rac­coon City eine entvölk­erte Kle­in­stadt im Dauer­re­gen; Zom­bies sind schlur­fende Men­schen­fress­er und Blut gibt es im Über­fluss. In einem Inter­view mit IGN erzählt Roberts über seine visuellen Vor­bilder, unter anderem die Filme des Regis­seurs John Car­pen­ter (Assault – Anschlag bei Nacht). Und in diesem Punkt unter­schei­det sich der neue Res­i­dent Evil ver­mut­lich am meis­ten von der bish­eri­gen Film­rei­he: Wel­come to Rac­coon City ver­ste­ht sich selb­st als ern­st­ge­mein­ter Hor­ror­film alter Schule. Dazu passt es, dass Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City seine stärk­sten Momente hat, wenn, ganz alt­modisch, eine Hand­voll Zom­bies durchs Bild schlur­fen. Im Gegen­zug überzeu­gen die com­put­era­n­imierten Mon­ster nicht immer. Die Com­put­er Gen­er­at­ed Imagery-Effek­te (CGI) sind für größere Mon­ster unglaub­würdig und unre­al­is­tisch dargestellt.

Resident Evil: Welcome to Raccoon City

Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City überzeugt vor allem mit zwei Punk­ten: einem tollen Cast, ange­führt von Kaya Scode­lario und einem liebevollen Stim­mungsmix aus klas­sis­chem Zom­biefilm und den Zwis­chense­quen­zen alter Res­i­dent-Evil-Spiele. Wer geschlif­f­ene Dialoge sucht, geht sicher­lich einen Saal weit­er. Für Fans solid­er und leicht über­stil­isiert­er Hor­rorkost ist der Wel­come to Rac­coon City aber eine sichere Bank.

Ein fea­tured-Filmtipp für Fans von Die Fürsten der Dunkel­heit (1987), From Beyond (1986), Seoul Sta­tion (2016), The Cra­zies (2010).

Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City
Orig­inalti­tel: Res­i­dent Evil: Wel­come to Rac­coon City
Genre: Hor­ror / Action
Bun­desstart: 25.11.2021 (Kino)
Laufzeit: 107 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Regie: Johannes Roberts
Drehbuch: Johannes Roberts
Vor­lage: „Res­i­dent Evil“ und „Res­i­dent Evil II“ – Videospiel­rei­he von Capcom
Post-Cred­it-Scene Ja

Hast Du einen Lieblings­film aus der Res­i­dent-Evil-Rei­he? Oder gruselst Du Dich lieber bei den Games? Wir freuen uns auf Deine Kommentare.

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