Besetzung des koreanischen Films Die Taschendiebin.
© Koch Films
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Regisseur-Legende Park Chan-wook: Seine besten Werke

Während Musik­trends wie „K-Pop“ inter­na­tionale Bewun­derung ern­ten, gewin­nt auch das süd­ko­re­anis­che Kino an Anerken­nung. Ihr bekan­ntester Vertreter ist Regis­seur Park Chan-wook. Er gilt als Meis­ter der kore­anis­chen Filmwelt. Zu seinem Geburt­stag stellen wir Dir seine besten Werke vor. 

Par­a­site“ von Regis­seur Bong Joon-ho gewann 2020 den Oscar in der Königskat­e­gorie „Bester Film“. Das Bemerkenswerte an der Ausze­ich­nung: Der gesellschaft­skri­tis­che Thriller aus Süd­ko­rea wurde als erster nicht-englis­chsprachiger Film in der Geschichte der Acad­e­my Awards aus­geze­ich­net. Süd­ko­rea war bis dahin nur einge­fleis­cht­en Filmkri­tik­ern als cineast­is­ches Land bekannt.

Neben Bong Joon-Ho hat beson­ders ein Regis­seur das kore­anis­che Kino geprägt: Park Chan-wook. Seine Filme „Old­boy“ haben oft düstere The­men und sparen nicht an Gewalt, gle­ichzeit­ig strahlen sie auch eine Poe­sie und Ele­ganz aus, die man in west­lichen Fil­men meist verge­blich sucht.

Vom Filmfan zum angesehenen Regisseur

Park Chan-wook war schon als Kind begeis­tert­er Film­fan. Er schaute sich Hol­ly­wood­streifen auf dem alten Schwarzweiß-Fernse­her sein­er Eltern an, ohne Englisch zu ver­ste­hen. Er begriff die Bild­sprache und malte sich in sein­er Fan­tasie aus, wie er seinen eige­nen James-Bond-Film insze­nieren würde.

Aufgewach­sen ist Park in Seoul und studierte Philoso­phie. Seinen ursprünglichen Plan, Filmkri­tik­er zu wer­den, gab er auf, als er Hitch­cocks „Ver­ti­go“ sah und daraufhin beschloss, selb­st Filme zu machen.

Korea hat­te in den Achtziger­jahren nur wenige Film­schulen, Park brachte sich das nötige Wis­sen daher selb­ständig bei. Seine ersten Filme waren keine kom­merziellen Erfolge, aber nach und nach entwick­elte Park Chan-wook seinen eige­nen per­sön­lichen Stil, der ihn zu einem der bedeu­tend­sten asi­atis­chen Regis­seure der Gegen­wart machte. Ein­er sein­er größten Fans ist Quentin Taran­ti­no, der „Joint Secu­ri­ty Area“ aus dem Jahr 2000 als einen der besten Filme seit 1992 lobte und sich stark dafür ein­set­zte, dass Parks Film „Old­boy“ im Jahr 2004 die Palme d’Or gewin­nen sollte – lei­der erfol­g­los. Genau wie Taran­ti­no hat Park ein einzi­gar­tiges Gefühl dafür entwick­elt, blutige Gewalt im Film ästhetisch darzustellen, ohne dass sie plump wirkt oder auf Kosten der Hand­lung geht. Hier sind einige sein­er besten Werke.

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Die Vengeance-Trilogie – Über Rache als Antrieb 

Zur „Vengeance“-Trilogie gehören die Filme „Sym­pa­thy for Mr. Vengeance“, „Old­boy“ und „Lady Vengeance“, die Park zwis­chen 2002 und 2005 gedreht hat. Die Filme waren nicht als Rei­he angelegt und ver­fol­gen keine gemein­samen Geschicht­en oder Charak­tere. Aber da das Motiv der Rache, und was sie aus gewöhn­lichen Men­schen macht, allen drei Werken zugrunde liegt, wer­den sie oft unter dieser Beze­ich­nung zusam­menge­fasst. Du kannst Dir die drei Filme also unab­hängig voneinan­der ansehen.

„Sympathy for Mr. Vengeance“ (2002) – Ein Plan, der gewaltig schief geht

Ryu, ein gehör­los­er Fab­rikar­beit­er, sorgt sich um seine schw­erkranke Schwest­er, die drin­gend eine Spenderniere benötigt. Von der Organtrans­plan­ta­tions-Mafia übers Ohr gehauen, sieht er sich gezwun­gen, verzweifelte Maß­nah­men zu ergreifen. Er ent­führt mit Hil­fe sein­er linksradikalen Fre­undin die Tochter seines ehe­ma­li­gen Chefs, um Lösegeld für die Ret­tung sein­er Schwest­er zu bekom­men. Aber das Ganze nimmt mehrere entset­zliche Wen­dun­gen, die in Rache und Blutvergießen enden. Auf­grund der schock­ieren­den Gewalt und der pro­vokan­ten The­matik ern­tete „Sym­pa­thy for Mr. Vengeance“ nur gemis­chte Kri­tiken. Den­noch ist es ein­er der wichtig­sten Filme des mod­er­nen kore­anis­chen Kinos.

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„Oldboy“ (2003) – Was bleibt übrig, wenn Du Dich gerächt hast? 

Stell Dir vor, Du wachst in einem frem­den Zim­mer auf und stellst fest, dass Du eingeschlossen bist. Du bekommst Essen und Trinken durch eine Klapp­tür. Du hast ein Bett und einen Fernse­her, aber nie­mand spricht mit Dir oder lässt Dich wis­sen, warum Du dort gefan­gen bist – für 15 Jahre. „Old­boy“ erzählt genau diese Geschichte. Der Gefan­gene heißt Oh Dae-Su und hat keine Ahnung, warum ihm jemand in diese Lage gebracht hat. Er ver­bringt seine Gefan­gen­schaft mit stahlhartem Train­ing und kann sich nach einein­halb Jahrzehn­ten befreien. Dann begin­nt er die Suche nach seinem Peiniger und seinen Rachefeldzug.

Der zweite „Vengeance“-Film war ein voller Erfolg und erregte weltweit Aufmerk­samkeit. Die fes­sel­nde Sto­ry und Kampfkun­st-Action­se­quen­zen auf einem ganz neuen Lev­el macht­en den Film zu einem cineast­is­chen High­light. Film­fans im West­en ent­deck­ten durch „Old­boy“ das asi­atis­che Kino neu. Der Erfolg des Films führte zehn Jahre später zu einem Hol­ly­wood-Remake mit Josh Brolin in der Haup­trol­le. Die west­liche Ver­sion scheit­erte jedoch miserabel.

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„Lady Vengeance“ (2005) – Durch Schmerz zusammengeschweißt 

Auch in „Lady Vengeance“ geht es um Rache. Dies­mal ist die Pro­tag­o­nistin weib­lich, aber im Gegen­satz zu Park Chan-wooks Vorgänger­fil­men ist hier nicht sofort ein­deutig welch­es Motiv sie verfolgt.

Lee Geum-ja soll als junges Mäd­chen ein anderes Kind ermordet haben und sitzt deshalb für lange Zeit im Gefäng­nis. In der jahre­lan­gen Haft hat sie sich schein­bar zu ein­er vor­bildlichen und reuevollen Per­son gewan­delt. Als sie wegen guter Führung ent­lassen wird, wird klar, dass sie nur eines im Sinn hat­te: Rache. Anders als bei „Old­boy“ ste­hen hier nicht unbe­d­ingt action­re­iche Gewalt­szenen im Vorder­grund, son­dern eine poet­is­che und bildge­waltige Ästhetik. Der fem­i­nine let­zte Teil der „Vengeance“-Trilogie ist aber alles andere als harmlos.

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„Stoker – Die Unschuld endet“ (2013)

„Stok­er“ ist der erste Film von Park Chan-wook, der in Hol­ly­wood ent­standen ist. Im Mit­telpunkt dieses düsteren Psy­chothrillers ste­ht die junge India Stok­er (Mia Wasikows­ka), die den Tod ihres lieben­den Vaters über­winden muss.

Ihre insta­bile Mut­ter (Nicole Kid­man) wen­det sich noch bei der Beerdi­gung an den Brud­er (Matthew Goode) ihres ver­stor­be­nen Mannes, der wie aus dem Nichts aufge­taucht ist und vorgibt, der Fam­i­lie über den Tod des Vaters hin­wegzuhelfen. India ist mis­strauisch gegenüber dem hil­fs­bere­it­en Onkel – und das zu Recht. Nacheinan­der fan­gen auch andere Per­so­n­en an zu ver­schwinden. Beun­ruhi­gend und gruselig ist das US-Debüt des Kore­an­ers und alle­mal sehenswert!

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„Die Taschendiebin“ (2016)

„Die Taschendiebin“ – im Englis­chen als „The Hand­maid­en“ bekannt –

ent­führt die Zuschauer in das von Japan­ern beset­zte Korea der 1930er Jahre. Die junge Sookee erhält von einem Grafen den Auf­trag, sich bei der Adli­gen Lady Hideko als Dien­st­mäd­chen einzuschle­ichen und diese nach und nach in seine Arme zu führen. Aber Sookee, die eine Meis­ter­diebin ist, ver­fällt der wun­der­schö­nen Lady und die Ver­hält­nisse ändern sich. „Die Taschendiebin“ ist ein ero­tis­ch­er Thriller mit zahlre­ichen Ver­strick­un­gen und Intri­gen in einem beza­ubern­den his­torischen Set­ting. Wenn Du das gefüh­lvolle kore­anis­che Kino also abseits von Action und Gewalt ken­nen­ler­nen willst, bist Du hier richtig aufgehoben.

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Hast Du einen kore­anis­chen Lieblings­film? Dann lass es uns in den Kom­mentaren wissen!

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