June und Heather bei der Vermisstensuche
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Missing | Kritik: Mit dem Smartphone auf Vermisstensuche

Eine Tochter macht sich mith­il­fe ihrer Smart­phone-Apps auf die Suche nach ihrer ver­schwun­de­nen Mut­ter. Ob bei­de wieder zusam­men­find­en, ver­rat­en wir natür­lich nicht. Dafür aber, ob sich der Gang in den Thriller „Miss­ing“ lohnt.

June (Storm Reid) und ihre Mut­ter Grace (Nia Long) haben nicht das beste Ver­hält­nis. Auch zu Graces neuem Part­ner Kevin (Ken Leung) hat sie keinen guten Draht. Entsprechend ent­täuscht ist June davon, dass Grace und Kevin über den Vatertag zum Relax­en nach Kolumbi­en reisen. Die sturm­freie Bude nutzt sie aber natür­lich für eine wilde Par­ty. Als die Tochter das Paar nach eini­gen Tagen vom Flughafen abholen will, tauchen wed­er Grace noch Kevin auf. Verzweifelt ver­sucht June ihre Mut­ter zu erre­ichen und aus­find­ig zu machen. Mith­il­fe von Grace Fre­undin Heather (Amy Lan­deck­er) und FBI-Agent Park (Daniel Hen­ney), ver­sucht sie nachzu­vol­lziehen, was passiert sein kön­nte. Dabei set­zt June vor allem auf ihr Smart­phone und den Lap­top. Nach inten­siv­en Recherchen erfährt sie immer mehr über Kevin und ihre Mut­ter. Was sie aufdeckt, beun­ruhigt sie und stellt sich die Frage: Kenne ich meine Mut­ter wirklich?

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Missing: Ein Hoch auf das Smartphone-Zeitalter

Miss­ing ist die Fort­set­zung des 2018 erschiene­nen Films „Search­ing“, in dem David Kim (John Cho) seine Tochter Mar­got (Michelle La) sucht. Der neue Streifen ist zwar nicht inhaltlich mit dem Vorgänger-Film verknüpft, jedoch wird auch dieses Mal jemand ver­misst: Und so macht sich eine Tochter auf die Suche nach ihrer Mut­ter. Wir waren erstaunt darüber, wie weit die Tech­nik in der kurzen Zeit gekom­men ist. Während in Search­ing vor allem der Com­put­er von David zum Ein­satz kommt, set­zt June vor allen Din­gen auf ihr Smart­phone. Ganz selb­stver­ständlich ver­sucht die junge Frau ihre Mut­ter über ver­schiedene Apps zu track­en, gelangt über Umwege an die Dat­en des E-Mail-Kon­tos von Kevin und ver­tieft immer mehr ihre Recherchen. Social-Media-Apps wie Insta­gram oder Tik­Tok spie­len dabei genau­so eine Rolle wie die Kom­mu­nika­tions-App Facetime.

Immer online

Ein Seit­en­hieb auf Apps, die kaum noch von Jün­geren benutzt wer­den, fan­den wir in Miss­ing dann beson­ders gelun­gen: June heuert über die Mini­job-Plat­tform TaskRab­bit Javi (Joaquim de Almei­da) an, der vor Ort in Carta­ge­na Hin­weisen nachge­hen soll. Eigentlich wird er nor­maler­weise als Handw­erk­er ange­wor­ben, für June übern­immt er allerd­ings die Rolle eines Detek­tivs auf der Suche nach Grace. Als er June am Tele­fon sagt, dass er vor allem What­sApp nutzt, rollt sie nur mit den Augen und muss sich die App erst ein­mal run­ter­laden. Zur Kom­mu­nika­tion nutzt sie näm­lich vor allem Face­time, iMes­sage oder Insta­gram. Das ist nicht die einzige Szene, in der wir sehen, wie schnell tech­nis­ch­er Fortschritt sein kann. Irgend­wann greift zwar auch das Fernse­hen die Suche nach Grace auf, June ver­fol­gt die Nachricht­en aber auss­chließlich online über ihren Lap­top oder das Smart­phone. Während der Film Search­ing mit einem Trick qua­si raus aus der Online-Welt geht, bleibt Miss­ing eigentlich immer in ihr drin. Zumin­d­est bis zum Finale. Der Thriller erzählt immer aus der Sicht ein­er Überwachungskam­era, einem Handyvideo oder einem Gespräch bei Face­Time und Kon­sorten. Miss­ing ist so deut­lich dichter und imma­nen­ter als es Search­ing war.

Ein Twist folgt den nächsten

Während sich Miss­ing im ersten Drit­tel vor allem mit der Suche nach Grace beschäftigt, nimmt der Film schnell an Fahrt auf, sobald June damit begin­nt, in Kevins Ver­gan­gen­heit herumzuwühlen. Schnell ist klar, dass er etwas zu ver­ber­gen hat. Als sie (und wir) schon auf der richti­gen Fährte wäh­n­ten, fol­gt ein recht über­raschen­der Twist, der wiederum von zahlre­ichen weit­eren über­boten wird. Zeit, um im Kinosaal auf das eigene Smart­phone zu guck­en bleibt somit nicht, denn Miss­ing ist bis zum Schluss ras­ant erzählt.

Agent Park in Uniform

Agent Park ist eben­falls bei der Suche nach Junes Mut­ter beteiligt. — Bild: © 2021 CTMG

Eltern-Kind-Drama

Was uns nicht ganz so gut gefall­en hat sind die Dra­ma-Ele­mente in Miss­ing. Natür­lich ist klar, dass zwis­chen June und Grace etwas im Argen liegt. Vielle­icht ist es auch die Dynamik zwis­chen Tochter und Mut­ter, die ein­fach nicht ganz rund rüberkommt und ger­ade zum Ende hin doch sehr vorherse­hbar und klis­chee­haft wird. Nichts­destotrotz hat uns die Dar­bi­etung der Haupt­darstel­lerin Storm Reid gefall­en. Die Kom­bi­na­tion aus gen­ervten Gesicht­saus­drück­en und der Angst davor, ihre Mut­ter zu ver­lieren, hat wun­der­bar funktioniert.

Grace aus dem Film Missing steigt aus einem Auto aus

Find­et June ihre Mut­ter Grace (rechts)? — Bild: © 2021 CTMG

Missing: Unser Fazit

Miss­ing zeigt gelun­gen die heuti­gen tech­nis­chen Möglichkeit­en, die es zum Sam­meln und Nutzen von Infor­ma­tio­nen gibt. Dank zahlre­ichen Twists, von denen einige wirk­lich unvorherse­hbar sind, kommt der Film nie zur Ruhe. Miss­ing ist ein Film für Dich, wenn Du gerne True-Crime-For­mate schaust, Dich mit aktuellen Smart­phone-Apps auskennst und Lust auf einen ras­an­ten Thriller hast.

Missing

Genre: Thriller
Bun­desstart: 23. Feb­ru­ar
Laufzeit: 111 Minuten
FSK: Keine Angabe
Regie: Will Mer­rick, Nicholas D. Johnson
Drehbuch: Aneesh Cha­gan­ty, Will Merrick

Du nutzt Dein Smart­phone für so ziem­lich alles? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, welche Apps Du am hil­fre­ich­sten findest.

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