Mattie Franklin (Celeste O’Connor), Cassandra Webb (Dakota Johnson), Anya Corazon (Isabela Merced), und Julia Cornwall (Sydney Sweeney) in einer Ubahn-Haltestelle
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Madame Web | Filmkritik: Im Netz der Zukunft verheddert

Die ulti­ma­tive Fähigkeit, in die Zukun­ft zu sehen und jeglich­es Unheil abzuwen­den – genau das macht Cas­san­dra Webb, die Pro­tag­o­nistin des neuen Mar­vel-Streifens „Madame Web“, zur Heldin. Wir haben den Film mit Dako­ta John­son in der Haup­trol­le bere­its vor dem deutschen Kinos­tart am 14. Feb­ru­ar gese­hen. In unser­er Filmkri­tik zu Madame Web schauen wir eben­falls für Dich in die Zukun­ft und ver­rat­en Dir, was Dich für ein Aben­teuer erwartet.

Das Schöne am Mar­vel-Kos­mos: Er muss niemals enden. Alte Marvel-Held:innen gehen und machen neuen Held:innen Platz, die der MCU-Palette neue Far­ben und Fähigkeit­en ver­lei­hen. So ist es auch bei Madame Web. Regis­seurin S.J. Clark­son („Toast“) behan­delt darin die Geschichte der San­itä­terin Cas­san­dra Webb, die erfährt, dass sie eine Hellse­herin ist.

Unser­er Mei­n­ung nach ist Madame Web ein über­raschend boden­ständi­ger Film mit frischen Ideen. Doch all dieses Gute hat sich lei­der in einem Netz aus leeren Ver­sprechen und Ent­täuschung ver­fan­gen. Mehr dazu in unser­er Filmkri­tik zu Madame Web.

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Die Handlung von Madame Web: Die Zukunft liegt in ihren Händen

Cas­san­dra Webb (Dako­ta John­son) geht in ihrem Job als San­itä­terin bis an die Gren­zen und will alle Men­schen um jeden Preis ret­ten. Diese Lei­den­schaft wird ihr eines Tages zum Ver­häng­nis, als sie in einen Unfall ver­wick­elt wird. Doch statt zu ster­ben, erweckt dieses Ereig­nis eine Superkraft in ihr. Mit ihrer neuen Gabe, in die Zukun­ft zu sehen, erfährt sie von drei Mäd­chen, die vom Super­schurken Ezekiel (Tahar Rahim) gejagt wer­den. Cas­san­dra kommt ihm zuvor und ret­tet sie.

Doch der Wahnsin­nige lässt nicht lock­er und nimmt die Ver­fol­gung auf. Was will der Schurke von der schüchter­nen Julia (Syd­ney Sweeney), der raf­finierten Anya (Isabela Merced) und der frechen Mat­tie (Celeste O’Con­nor)? Und warum kann Cas­san­dra über­haupt in die Zukun­ft schauen? All diese Fra­gen sollen in den kom­menden 117 Minuten Zei­t­en­chaos und Dialogge­wit­ter beant­wortet wer­den.

Ohne zu spoil­ern: Madame Web ist trotz sein­er über­natür­lichen Prämisse sehr boden­ständig geblieben und kocht deshalb auf ein­er sehr kleinen Flamme.

Cassandra Webb (Dakota Johnson) steht als Sanitäterin vor einem Unfall

Cas­san­dra Webb (Dako­ta John­son) ist San­itä­terin, bis sie beson­dere Fähigkeit­en erhält. — Bild: © 2023 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Warum ist das überhaupt ein Superheld:innen-Film?

Als Mar­vel-Fan wirst Du bei Madame Web lange Zeit ver­wirrt sein. Nor­maler­weise begin­nt die Action in Mar­vel-Fil­men sehr schnell, egal, ob es nun „Iron Man“ oder „Spi­der-Man“ ist. Nicht aber in Madame Web: Bevor es wirk­lich los­ge­ht, beschäftigt sich ein großer Teil des Films erst­mal mit der Ein­führung sein­er Pro­tag­o­nistin, ihrem Leben, ihrem Job, ihren Kolleg:innen und Freund:innen. Das ist an sich gar nicht verkehrt und erfrischend unge­het­zt. Bisweilen ist die Sto­ry vom Madame Web-Film sog­ar recht tragisch und inter­es­sant, doch lei­det der Superheld:innen-Aspekt sehr stark darunter.

Das angedeutete große Feuer­w­erk zwis­chen Gut und Böse bleibt aus. Am Ende ste­ht ein recht kurz­er Kampf und dann ist der Streifen auch schon vor­bei. Da hätte der Film unser­er Mei­n­ung nach auch kom­plett auf über­natür­liche Fähigkeit­en verzicht­en kön­nen.

Dass Madame Web aber auch keine Held:innen gebraucht hätte, zeigt eine beson­ders boden­ständi­ge Szene, in der die drei Mädels zusam­men ein Din­er aufmis­chen. Diese Sequenz ist sog­ar span­nen­der als jed­er Kampf. Eine Frau, die durch Zufall auf drei Teenagerin­nen auf­passen muss, ist schon inter­es­sant genug und bricht endlich das immer gle­iche Mar­vel-Män­ner­du­ell auf.

Mattie Franklin (Celeste O’Connor), Cassandra Webb (Dakota Johnson), Anya Corazon (Isabela Merced), und Julia Cornwall (Sydney Sweeney) in einer Ubahn-Haltestelle

Mat­tie Franklin (Celeste O’Connor), Cas­san­dra Webb (Dako­ta John­son), Anya Cora­zon (Isabela Merced) und Julia Corn­wall (Syd­ney Sweeney schweißen immer mehr zusam­men. — Bild: © 2024 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Der Film hat kaum Zeit – für alles

Trotz einem groß angedeuteten Action-Finale bleibt die Beziehung zwis­chen Cas­san­dra und den Mäd­chen das eigentliche Haupt­the­ma und bekommt dafür eigentlich zu wenig Zeit. Im Fokus ste­ht Cas­san­dra, die Mäd­chen ler­nen wir kaum ken­nen. Alle Fig­uren haben eine inter­es­sante Dynamik zueinan­der, geben sich Kon­tra, verteilen freche Sprüche, aber viel wird damit nicht gemacht.

Es passiert gle­ichzeit­ig so viel, die Szenen wech­seln schnell, sodass kein Charak­ter über das Klis­chee hin­aus­ge­hen kann. Schaus­pielerische Glan­zleis­tun­gen kön­nen wir hier nicht erken­nen, sie machen eben ihren Job, gute Gute und böse Böse zu spie­len. Die Kampf- und Action­szenen kom­men – mar­vel-untyp­isch – extrem sel­ten vor und wenn sie anbrechen, zün­den sie nie so wirk­lich. Kein Wun­der, hier kämpfen schließlich auch vier Zivilist:innen gegen einen extrem starken Super-Schurken. Warum müssen sie dann über­haupt drin sein? Anscheinend wusste Madame Web wirk­lich nicht, was für ein Film er eigentlich sein wollte. Action­film oder ein Charak­ter­film? Schw­er zu sagen.

Ezekiel Sims (Tahar Rahim) als Bösewicht in Madame Web

Tahar Rahim mimt den Bösewicht Ezekiel. — Bild: © 2024 CTMG, Inc. All Rights Reserved.

Trotz aller Ideen oberflächlich und langweilig

Ein sehr men­schlich­er Anfang, ein kurz­er Road­trip in der Mitte und ein biss­chen Superhelden:innen-Action am Ende. Der Schurke bleibt dünn, die Erk­lärung für Cas­san­dras Fähigkeit wird schnell zusam­menge­fasst. Viele Fäss­er wer­den aufgemacht, keines so wirk­lich zur Genüge behan­delt. Auch wenn sich Cas­san­dras Fähigkeit in optisch spek­takulären Szenen präsen­tiert – die Zeit ist ein gewebtes Netz, mit dutzen­den Fäden und Schick­salen – macht sie let­z­tendlich nicht viel damit.

Andere Held:innen wie Spi­der-Man kon­nten bere­its Attack­en auswe­ichen oder Fall­en stellen und mussten dafür nicht unbe­d­ingt Hellseher:innen sein. Das Ende set­zt dem Ganzen die Kro­ne des Frustes auf: Als die Truppe endlich ein Superheld:innen-Team bilden möchte, begin­nt bere­its der Abspann. Soll heißen: Teil 1 war für die Ein­führung der Per­so­n­en zuständig und Teil 2, wenn er denn kommt, soll dann die ver­sproch­ene Action nach­holen.

Madame Web: Das Ende des Mar­vel-Films erk­lärt

Madame Web in der Filmkritik: Unser Fazit

Hellse­hen und Teenager:innen-Chaos, das klang vielver­sprechend, aber lei­der lässt uns Madame Web sehr ent­täuscht zurück. Die starken weib­lichen Rollen sind eine Wohltat, der Fokus auf boden­ständi­ge und men­schliche Charak­tere eben­so, aber so kom­plex und inter­es­sant, wie sich der Streifen anfänglich gibt, ist er let­z­tendlich nicht. Gute Ansätze, aber kein guter Film. Wir blick­en nicht beson­ders opti­mistisch auf die Fort­set­zung, denn zweimal wollen wir nicht darauf rein­fall­en.

Madame Web

Genre: Superheld:innen-Action
Bun­desstart: 14. Feb­ru­ar 2024
Laufzeit: 117 Minuten
FSK: 12 Jahre
Regie: S. J. Clark­son
Drehbuch: Matt Saza­ma, Burk Sharp­less, Claire Park­er, S. J. Clark­son

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