Michael Myers steht in "Halloween Kills" am Fenster eines Hauses.
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Bild aus Son of Sam: Selbstporträt eines Mörders
Auf dem Bild zu Germany's next Topmodel 2026 ist Heidi Klum zu sehen, die vor einem violetten Hintergrund steht. Sie trägt ein beigefarbenes Outfit mit geknoteter Bluse und posiert mit einem selbstbewussten Lächeln. Ihr langes blondes Haar fällt locker über die Schultern, während sie die Hände in die Hüften stützt.

Halloween Kills in der featured-Filmkritik: Die Kleinstadt gegen Michael Myers

Michael Myers lebt. Der Ver­such, ihn lebendig zu ver­bren­nen, ist fehlgeschla­gen. Nun ter­ror­isiert er erneut die Kle­in­stadt Had­don­field. Das aktuelle Sequel knüpft unmit­tel­bar an den 2018er-Film an. Warum das gut funk­tion­iert und Michael Myers Rück­kehr ein Fest für Hor­ror­fans ist, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik zu „Hal­loween Kills“.

Schon das Hal­loween-Reboot von 2018 sorgte für mit­telschwere Begeis­terungsstürme bei uns. „Hal­loween Kills“ schickt mehr Opfer über den Jor­dan, liefert mehr Hin­ter­grundgeschichte und lässt auch bei der Musik keine Wün­sche offen. Und wir find­en jet­zt her­aus, warum!

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Die Nacht der Entscheidung: Haddonfield jagt Michael Myers

An Hal­loween 1978 mordet sich der mask­ierte Serienkiller Michael Myers durch die Kle­in­stadt Had­don­field. Nur die Babysit­terin Lau­rie Strode (Jamie Lee Cur­tis) über­lebt eine direk­te Konfrontation.

Vierzig Jahre später ent­flieht Michael (James Jude Court­ney; Nick Cas­tle; Airon Arm­strong) ein­er Ner­ven­heilanstalt, kehrt nach Had­don­field zurück und ver­set­zt die Kle­in­stadt erneut in Angst und Schreck­en. Lau­rie Strode tut sich mit ihrer Tochter Karen (Judy Greer) und ihrer Enke­lin Allyson (Andi Matichak) zusam­men und jagt ihre Neme­sis. Nach ihrer ersten Kon­fronta­tion glauben sie, Michael in den Flam­men­tod geschickt zu haben.

Doch Michael Myers lebt.

Par­al­lel dazu mobil­isiert ein weit­er­er Über­leben­der des ersten Hal­loween-Mas­sak­ers, Tom­my Doyle (Antho­ny Michael Hall), diverse Bürger:innen und macht eigen­ständig Jagd auf den unheim­lichen Mörder – ohne Rück­sicht auf Verluste.

Michael Myers kehrt zurück, Part I: Der Wille zur Akzeptanz

Regis­seur und Co-Autor David Gor­don Green verknüpft seine bei­den Filme naht­los miteinan­der. So naht­los, dass sich aus dem Gesamt­ma­te­r­i­al von Hal­loween und Hal­loween Kills bes­timmt ein hüb­sch­er Super­cut basteln ließe. Uhrzeit­en spie­len dabei wohl absichtlich keine Rolle. Anson­sten würde Dir zu schnell klar, dass auch der 31. Okto­ber eigentlich gar keine unendlich lange Nacht ist. Oder auch, dass der Tage­san­bruch schon zehn Mal hätte kom­men müssen, berech­net man Fahrtwege, Not-OPs und aus­gedehnte Suchak­tio­nen mit ein.

Stört uns das? Nein.

Warum? „Sus­pen­sion of Dis­be­lief“, das bewusste Ignori­eren von ver­meintlichen Logik­fra­gen, um die Hand­lung genießen zu kön­nen. Das ist tat­säch­lich eine Grund­vo­raus­set­zung, um sich vol­lends in die Welt von Hal­loween Kills fall­en lassen zu kön­nen. Also bitte nicht ins Kino set­zen und anfan­gen zu wundern,ob Michael wom­öglich unsterblich ist. Wenn es nach Regis­seur David Gor­don Green geht, ist dem übri­gens nicht so. In einem Inter­view erk­lärte er, dass er die Fig­ur so angelegt habe, dass sie „spek­takuläre Dinge tut, aber keine unmöglichen“.

Michael Myers kehrt zurück, Part II: Halloween Extended

Was Hal­loween Kills vor allem schafft, ist eine – zumin­d­est im Kon­text der Rei­he – schlüs­sige Erweiterung der Hal­loween-Mytholo­gie. Fig­uren aus dem Ur-Film wer­den erneut aufge­grif­f­en und inter­es­sant weit­er­erzählt. So wie Tom­my Doyle und seine Gruppe Über­leben­der, die sich in blin­dem Hass auf Michael der­ar­tig ver­lieren, dass sie die kom­plette Kle­in­stadt auf Lynchjus­tiz eichen.

Auch springt Hal­loween Kills via Rück­blenden ins Jahr 1978 zum ersten Hal­loween-Film, und ergänzt dessen Ereignisse stim­mig, ohne dabei das geschätzte Orig­i­nal zu besudeln. Das ergibt im Kon­text der aktuellen Filme total Sinn, denn:

Am Ende von „Hal­loween“ (1978) entkommt Michael Myers. Dies wird in „Hal­loween II – Das Grauen geht weit­er“ (1981) und anderen Fort­set­zun­gen aufge­grif­f­en. Die neue Film­rei­he ab „Hal­loween“ (2018) ignori­ert aber alle Sequels außer den Orig­i­nal-Film. Deshalb gab es bis jet­zt auch noch keine Erk­lärung dafür, wie Michael eigentlich in die Ner­ven­heilanstalt gekom­men ist, aus der er 2018 aus­bricht. Hal­loween Kills beant­wortet diese Frage unkom­pliziert, aber effizient.

Die Nacht des Grauens: Halloween Kills feiert das Slasher-Genre

Hal­loween Kills schraubt die Gewalt­spi­rale nach oben. Dabei sind Mess­er zwar noch das bevorzugte Mit­tel der Wahl, oft über­wältigt Michael seine Opfer aber auch durch seine pure Kör­perkraft. Inszena­torisch feiert David Gor­don Green dabei das Hor­ror-Sub­genre des Slash­er­films, dem wir solche Hor­ror-Iko­nen wie Fred­dy Krueger, Jason Voorhees oder eben Michael Myers ver­danken. Schnelles Zoomen, drama­tis­che Detailauf­nah­men, der Umstand, dass sich Michael schein­bar laut­los und unsicht­bar von A nach B bewegt – das alles ergibt, in Verbindung mit dem fan­tastis­chen Sound­track von Hal­loween-Schöpfer John Car­pen­ter selb­st, einen char­man­ten Retro-Vibe. Der natür­lich auch nicht jedem gefall­en wird.

Apro­pos Score: Die zeit­gemäße Fas­sung des bekan­nten Hal­loween-Musik­the­mas wertet Hal­loween Kills auf und schafft Schaud­er-Atmo­sphäre. Und das sog­ar an Stellen, in denen es eigentlich wenig schauer­lich und dafür hand­fest zur Sache geht. Das liegt wom­öglich an der musikalis­chen Zusam­me­nar­beit zwis­chen John Car­pen­ter und seinem Sohn Cody.

Du kannst Dir den kom­plet­ten Sound­track übri­gens kosten­los bere­its anhören:

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Halloween Kills: Ein Must-See für Horrorfans

So wie vieles ist auch Hal­loween Kills am Ende auch eine Frage der filmis­chen Vor­lieben. Die Rei­he löst sich langsam von ihrer ehe­ma­li­gen Heldin Lau­rie Strode und ver­han­delt dafür mehr Charak­tere, die mit den Spät­fol­gen von Michaels Amok­läufen zurechtkom­men müssen. Das gefällt sich­er nicht jedem Fan, ist aber im Kon­text der Fig­ur Michael Myers wichtig, um nicht wieder dem Drang zu erliegen, den Serienkiller hin­ter der Maske mit hol­prig kon­stru­ierten Moti­va­tio­nen erk­lären zu wollen. Tat­säch­lich stün­den Hal­loween Kills aber 15 Minuten mehr Laufzeit ganz gut, um die Fülle an Charak­teren befriedi­gend auszuerzählen. Das macht Laune auf den let­zten Teil der Trilo­gie, der für 2022 angekündigt ist: „Hal­loween Ends“

Ein Filmtipp für Fans von „Hal­loween“ (1978), „Black Christ­mas“ (1974), „Fre­itag der 13. - Jason kehrt zurück“ (1981), „You’re Next“ (2011).

 

Hal­loween Kills
Orig­inalti­tel: Hal­loween Kills
Genre: Hor­ror / Slasher
Bun­desstart: 21.10.2021 (Kino)
Laufzeit: 105 Minuten
FSK: Ab 18 Jahren
Regie: David Gor­don Green
Drehbuch: Scott Teems, Dan­ny McBride, David Gor­don Green
Vor­lage: Charak­tere aus „Hal­loween“ (1978)

Welch­er Hal­loween-Film ist Dein lieb­ster in der lan­gen Rei­he? Wir freuen uns auf Deinen Filmtipp in den Kommentaren.

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