© David Dollmann
Auf dem Bild zu den GigaTV Highlights im Oktober ist Adrien Brody als Charles Boone in einer dramatischen Szene aus "Chapelwaite" zu sehen. Er kniet vor einem frisch ausgehobenen Grab, umgeben von dunkler Erde, mit einem besorgten Blick. Im Hintergrund steht eine weiße Kirche vor einem düsteren Himmel, was die unheilvolle Stimmung unterstreicht. Seine Kleidung ist zerknittert und wirkt durch die Szene strapaziert.
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

„Freaks – Du bist eine von uns“ in der featured-Filmkritik: Die Superhelden von der Tankstelle

Im Net­flix-Film „Freaks – Du bist eine von uns“ ent­deckt eine junge Frau, die eigentlich ein beschaulich­es Leben führt, plöt­zlich ihre Superkräfte und damit ganz neue Möglichkeit­en. Ob sich der Film lohnt, erfährst Du in der featured-Filmkritik.

Wendy (Cor­nelia Gröschel) führt ein stin­knor­males Leben: Sie geht tagsüber ihrer Arbeit als Serviererin in einem Schnell­restau­rant an ein­er Tankstelle nach und wid­met sich danach ihrem Fam­i­lien­leben mit Mann (Fred­er­ic Linke­mann) und Sohn (Finnlay Berg­er). Das einzige Ungewöhn­liche ist, dass sie sich täglich eine Ladung klein­er blauer Pillen ein­wirft. Als sie zufäl­lig auf Marek (Wotan Wilke Möhring) trifft und er ihr emp­fiehlt, die Medika­mente abzuset­zen, ent­deckt Wendy ganz neue Kräfte in sich, die bis dato unter­drückt wur­den. Aber nicht nur Wendy ist ein „Freak“, son­dern auch ihr Kol­lege Elmar (Tim Oliv­er Schultz). Gemein­sam müssen sie nun über­legen, was sie mit ihren Kräften anstellen und wie das ihr Leben verän­dern könnte.

GigaTV Film-Highlights

Freaks – Du bist eine von uns: Ein bisschen Superheld für alle

Die Idee der deutschen Pro­duk­tion ist nicht neu: All­t­agshelden ent­deck­en plöt­zlich über­natür­liche Fähigkeit­en und machen sie sich zunutze. Dabei bedi­ent sich „Freaks – Du bist eine von uns“ mehr Klis­chees, als unter Super­mans Cape passen: Wendy ist das Mauerblüm­chen, das auf der Arbeit von ihrer Chefin Angela (Gisa Flake) nicht respek­tiert wird, und kann die Schulden für das Fam­i­lien­haus im Grü­nen nicht mehr abbezahlen. Ihr Kol­lege Elmar ist der schon immer anders gewe­sene Sohn eines vor Testos­teron strotzen­den Vaters (Ralph Her­forth), der seine Kräfte dazu nutzen will, sich aus der Masse her­vorzuheben und vom Vater zu lösen. Zu guter Let­zt gibt es dann noch  Marek, ein schein­bar ver­wahrloster Obdachlos­er, der unver­wund­bar ist, aber in einem Autoun­fall seine Fam­i­lie ver­loren hat.

Keine neue Superheldengeschichte in Sicht

Weit­er­führend ist die Geschichte dabei wed­er neu noch inno­v­a­tiv und fühlt sich am Ende mehr wie eine Pilot­folge zu ein­er Serie an. Was tun mit den Kräften? Für Gutes ein­set­zen, unter­drück­en oder nur zum eige­nen Vorteil nutzen? Am Schluss guck­en die Super­helden dann in die Kam­era und prophezeien, dass die Men­schheit endlich ler­nen muss, dass Ander­s­sein auch in Ord­nung ist. Dem Streifen hätte es nicht geschadet, wenn die Sto­ry sich mehr um Wendy, ihre Geschichte und vor allem ihren Umgang mit ihrer Superkraft gedreht hätte. Das blitzt näm­lich nur hin und wieder auf, beispiel­sweise wenn sie auf­grund ihrer immensen Kraft die Fahrräder der Jun­gen ver­knotet, die ihren Sohn drangsalieren. Stattdessen ist schnell abzuse­hen, wie die Geschichte läuft, denn genau so haben wir es schon gefühlt tausend Mal in Block­buster-Super­helden­fil­men gese­hen. Natür­lich gibt es fin­stere Mächte, die die Super­helden, mith­il­fe der Pillen, unter­drück­en wollen und natür­lich müssen die Super­helden infolgedessen dage­gen ankämpfen.

Wer ist der wahre Superheld?

Hätte man sich mehr auf die Pro­tag­o­nistin konzen­tri­ert und weniger darauf, möglichst viele Klis­chees abzu­bilden, die man aus Mar­vel-Fil­men und ZDF-Vor­abend­se­rien ken­nt, wäre „Freaks – Du bist eine von uns“ dur­chaus ein sehenswert­er Film gewor­den. So ist der Streifen zwar unter­halt­sam, ver­passt aber die Chance, eine Vorstadt­mut­ti erfol­gre­ich als Super­heldin in Szene zu set­zen. Denn schließlich ist Mama der geil­ste Super­held aller Zeit­en - zumin­d­est aus der Sicht von Wendys Sohn Karl. Das wäre doch mal was Neues gewe­sen. Ger­ade Wendys Geschichte und ihre Wand­lung hät­ten deut­lich mehr in Szene geset­zt wer­den dür­fen. Sie macht die stärk­ste Verän­derung durch - von der grauen Maus zur Super­heldin mit schi­er unbe­gren­zter Kraft. Allerd­ings rückt Wendy immer weit­er in den Hin­ter­grund, je weit­er der Film voran­schre­it­et. Dabei ist sie doch der inter­es­san­teste Super­held. Falls es eine Fort­set­zung geben sollte, wäre zu wün­schen, dass Wendy das dann auch noch deut­lich­er zeigen darf.

Freaks – Du bist eine von uns

Genre: Action­thriller

Bun­desstart: 2. Sep­tem­ber 2020 auf Netflix

Laufzeit: 92 Minuten

FSK: ab 12 Jahren freigegeben

Regie: Felix Binder

Drehbuch: Marc O. Seng

Super­helden­filme schaust Du beson­ders gerne? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, wer Dein Lieblingssu­per­held ist. 

Das könnte Dich auch interessieren