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„Freaks – Du bist eine von uns“ in der featured-Filmkritik: Die Superhelden von der Tankstelle

Im Net­flix-Film „Freaks – Du bist eine von uns“ ent­deckt eine junge Frau, die eigentlich ein beschaulich­es Leben führt, plöt­zlich ihre Superkräfte und damit ganz neue Möglichkeit­en. Ob sich der Film lohnt, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik.

Wendy (Cor­nelia Gröschel) führt ein stin­knor­males Leben: Sie geht tagsüber ihrer Arbeit als Serviererin in einem Schnell­restau­rant an ein­er Tankstelle nach und wid­met sich danach ihrem Fam­i­lien­leben mit Mann (Fred­er­ic Linke­mann) und Sohn (Finnlay Berg­er). Das einzige Ungewöhn­liche ist, dass sie sich täglich eine Ladung klein­er blauer Pillen ein­wirft. Als sie zufäl­lig auf Marek (Wotan Wilke Möhring) trifft und er ihr emp­fiehlt, die Medika­mente abzuset­zen, ent­deckt Wendy ganz neue Kräfte in sich, die bis dato unter­drückt wur­den. Aber nicht nur Wendy ist ein „Freak“, son­dern auch ihr Kol­lege Elmar (Tim Oliv­er Schultz). Gemein­sam müssen sie nun über­legen, was sie mit ihren Kräften anstellen und wie das ihr Leben verän­dern kön­nte.

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Freaks – Du bist eine von uns: Ein bisschen Superheld für alle

Die Idee der deutschen Pro­duk­tion ist nicht neu: All­t­agshelden ent­deck­en plöt­zlich über­natür­liche Fähigkeit­en und machen sie sich zunutze. Dabei bedi­ent sich „Freaks – Du bist eine von uns“ mehr Klis­chees, als unter Super­mans Cape passen: Wendy ist das Mauerblüm­chen, das auf der Arbeit von ihrer Chefin Angela (Gisa Flake) nicht respek­tiert wird, und kann die Schulden für das Fam­i­lien­haus im Grü­nen nicht mehr abbezahlen. Ihr Kol­lege Elmar ist der schon immer anders gewe­sene Sohn eines vor Testos­teron strotzen­den Vaters (Ralph Her­forth), der seine Kräfte dazu nutzen will, sich aus der Masse her­vorzuheben und vom Vater zu lösen. Zu guter Let­zt gibt es dann noch  Marek, ein schein­bar ver­wahrloster Obdachlos­er, der unver­wund­bar ist, aber in einem Autoun­fall seine Fam­i­lie ver­loren hat.

Keine neue Superheldengeschichte in Sicht

Weit­er­führend ist die Geschichte dabei wed­er neu noch inno­v­a­tiv und fühlt sich am Ende mehr wie eine Pilot­folge zu ein­er Serie an. Was tun mit den Kräften? Für Gutes ein­set­zen, unter­drück­en oder nur zum eige­nen Vorteil nutzen? Am Schluss guck­en die Super­helden dann in die Kam­era und prophezeien, dass die Men­schheit endlich ler­nen muss, dass Ander­s­sein auch in Ord­nung ist. Dem Streifen hätte es nicht geschadet, wenn die Sto­ry sich mehr um Wendy, ihre Geschichte und vor allem ihren Umgang mit ihrer Superkraft gedreht hätte. Das blitzt näm­lich nur hin und wieder auf, beispiel­sweise wenn sie auf­grund ihrer immensen Kraft die Fahrräder der Jun­gen ver­knotet, die ihren Sohn drangsalieren. Stattdessen ist schnell abzuse­hen, wie die Geschichte läuft, denn genau so haben wir es schon gefühlt tausend Mal in Block­buster-Super­helden­fil­men gese­hen. Natür­lich gibt es fin­stere Mächte, die die Super­helden, mith­il­fe der Pillen, unter­drück­en wollen und natür­lich müssen die Super­helden infolgedessen dage­gen ankämpfen.

Wer ist der wahre Superheld?

Hätte man sich mehr auf die Pro­tag­o­nistin konzen­tri­ert und weniger darauf, möglichst viele Klis­chees abzu­bilden, die man aus Mar­vel-Fil­men und ZDF-Vor­abend­se­rien ken­nt, wäre „Freaks – Du bist eine von uns“ dur­chaus ein sehenswert­er Film gewor­den. So ist der Streifen zwar unter­halt­sam, ver­passt aber die Chance, eine Vorstadt­mut­ti erfol­gre­ich als Super­heldin in Szene zu set­zen. Denn schließlich ist Mama der geil­ste Super­held aller Zeit­en - zumin­d­est aus der Sicht von Wendys Sohn Karl. Das wäre doch mal was Neues gewe­sen. Ger­ade Wendys Geschichte und ihre Wand­lung hät­ten deut­lich mehr in Szene geset­zt wer­den dür­fen. Sie macht die stärk­ste Verän­derung durch - von der grauen Maus zur Super­heldin mit schi­er unbe­gren­zter Kraft. Allerd­ings rückt Wendy immer weit­er in den Hin­ter­grund, je weit­er der Film voran­schre­it­et. Dabei ist sie doch der inter­es­san­teste Super­held. Falls es eine Fort­set­zung geben sollte, wäre zu wün­schen, dass Wendy das dann auch noch deut­lich­er zeigen darf.

Freaks – Du bist eine von uns

Genre: Action­thriller

Bun­desstart: 2. Sep­tem­ber 2020 auf Net­flix

Laufzeit: 92 Minuten

FSK: ab 12 Jahren freigegeben

Regie: Felix Binder

Drehbuch: Marc O. Seng

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