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Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romane: Verfilmung geplant
In der Fantasy-Literatur gehört Sir (so viel Zeit muss sein) Terry Pratchett nicht erst seit seinem Tod im Jahre 2015 zu den Großmeistern seiner Zunft. Trotz millionenfach verkaufter Bücher sind Verfilmungen der Scheibenwelt-Romane aber rar. Das soll sich bald ändern: Pratchetts Produktionsfirma Narrativia hat angekündigt, seine Bücher zu adaptieren.
Weltweite Veröffentlichung geplant
Die Ankündigung ist auf der Webseite von Narrativia zu finden. Darin heißt es, dass das Projekt in Zusammenarbeit mit Motive Pictures und Endeavor Content erfolge, die Produktion und Marketing übernehmen. Konkrete Details dazu, welche Bücher verfilmt werden könnten, sind jedoch nicht aufgeführt. Motive Pictures ist allerdings auf die Produktion von TV-Serien spezialisiert. Es liegt daher nahe, dass die Scheibenwelt-Reihe eine entsprechende Adaption erfahren wird. Kino oder Fernsehen werden im Text zumindest nicht explizit erwähnt. Was immer am Ende dabei herauskommt: Laut Narrativia ist die Veröffentlichung weltweit geplant.
Kommt die erste Scheibenwelt-Serie?
Ganze 41 Romane der Scheibenwelt sind bislang erschienen, die sich weltweit über 100 Millionen Mal verkauft haben, heißt es auf Narrativia. Die Werke unterhalten Fantasy-Fans aus aller Welt mit cleveren Handlungssträngen und einem guten Schuss britischen Humors. Der Stoff erfuhr zahlreiche Umsetzungen, sei es als Theaterstück, Hörspiel oder Film. Auf die große Leinwand haben es die Figuren der Discworld, wie die Scheibenwelt im Original heißt, aber nie geschafft: Die bisherigen Umsetzungen bestehen aus einem Direct-To-Video-Zeichentrickfilm sowie einigen, für das englische Fernsehen produzierten Verfilmungen. Auf einen vollwertigen Kinofilm müssen wir vielleicht auch weiterhin warten – eine Serie zur Scheibenwelt gab es bisher aber auch noch nicht. Einzig das Buch „Good Omens” hat es zu einer Serie gebracht. Der Roman entstand in Zusammenarbeit mit Neil Gaiman, spielt aber nicht in der Fantasy-Welt.
Video: Youtube / KSMFILM
Das erwartet Dich auf der Scheibenwelt
Terry Pratchetts Scheibenwelt gehört zu den wohl witzigsten Fantasy-Romanen. Waren die Frühwerke noch klassische, wenngleich schon sehr witzige Werke voller frischer Ideen, wandelte sich die Scheibenwelt im Laufe der Zeit immer mehr zu einem satirischen Blick in den Spiegel, der auch ernste Themen humoristisch aufbereitet: Mal geht es um religiösen Übereifer („Einfach göttlich”), mal um Geopolitik („Fliegende Fetzen”), wobei Pratchett oft auch in anderen Genres wildert: In „Die volle Wahrheit” etwa geht es um die Erfindung des Buchdrucks, die Verbreitung von Zeitungen und dem daraus resultierendem investigativem Journalismus – was zu einem Thriller im Fantasy-Gewand führt.
Fliegende Schildkröten, der Tod und ganz viel Magie
Die Natur der Scheibenwelt selbst ist schon ein gutes Beispiel für die Vielschichtigkeit der Reihe: Sie ruht auf dem Rücken von vier Elefanten, die wiederum auf dem Rücken einer gigantischen Schildkröte stehen, die durch den Kosmos eines magischen Paralleluniversums gleitet (übrigens nicht die einzige). Was zunächst völlig absurd klingt, ist tatsächlich Teil hinduistischer und chinesischer Mythen, wenngleich auch nicht sonderlich weit verbreiteten.
Viele Scheibenwelt-Geschichten teilen sich ihre Protagonisten: Da ist zum Beispiel die Stadtwache von Ankh-Morpork (eine überdrehte Fantasy-Version eines mittelalterlichen London). Zu den wiederkehrenden Figuren zählen außerdem ein Hexenzirkel sowie der trottelige Zauberer Rincewind. Eine der beliebtesten Nebenfiguren ist Gevatter Tod, der stets in Großbuchstaben spricht. Auch immer für einen Lacher gut ist der Bibliothekar der Unsichtbaren Universität, der durch einen magischen Unfall zum Orang-Utan mutierte. Die neue Gestalt erwies sich aber als so vorteilhaft für seinen Beruf, dass er einfach ein Menschenaffe blieb. Solltest Du die Scheibenwelt noch nicht kennen, können wir Dir Terry Pratchett wärmstens ans Herz legen.
Hast Du schon viele Pratchett-Werke gelesen? Welches ist Dein Lieblingsbuch? Wir sind auf Deine Begründung gespannt.