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Disney im Remake-Wahn: Warum (noch) kein Ende in Sicht ist
„Der König der Löwen“, „Die Schöne und das Biest“ & Co: Disney hat bereits zahlreiche seiner Zeichentrickfilmklassiker neu aufgelegt. Nicht bei allen Fans kommt diese Strategie gut an. Doch für Disney lohnt sie sich – noch.
Seit einigen Jahren arbeitet Disney verstärkt daran, seinen Filmklassikern neues Leben einzuhauchen – in Form von Live-Action-Filmen. Für manche hat dieser Trend vielleicht erst mit „Cinderella“ (2015) angefangen, doch das ist so nicht ganz richtig. Disney hat nämlich schon in den 90ern seine ersten Remakes rausgehauen: Was damals mit „Das Dschungelbuch“ (1994) und „101 Dalmatiner“ (1996) begann, gibt es also bereits seit 26 Jahren. Tim Burtons „Alice im Wunderland“ (2010), „Maleficent – Die dunkle Fee“ (eine Art Dornröschen-Remake von 2014) und „The Jungle Book“ (2016) setzten diesen Trend schließlich fort.
Weitere Remakes angekündigt – zum Ärger so mancher Fans
Und so schnell ist damit nicht Schluss: Nach „Aladdin“ (1992, Remake 2019) und „Der König der Löwen“ (1994, Remake 2019) arbeitet der Konzern derzeit an Neuauflagen von „Bambi“ (1942), „Arielle“ (1989), „Der Glöckner von Notre Dame“ (1996), „Hercules“ (1997) und „Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ (2001). Auch beliebte Filme von 20th Century Fox wie „Kevin - Allein zu Haus“ (1991) und „Nachts im Museum“ (2006) sollen ein Reboot erhalten – allerdings nicht fürs Kino, sondern für den Streamingdienst Disney Plus.
Einige Fans haben in der Vergangenheit Kritik an dieser Strategie geäußert. Tatsächlich könnte man Disney vorwerfen, dass sie zurzeit scheinbar mehr Remakes als Originalfilme auf den Markt bringen. Doch das Unternehmen wird an ihren Plänen wohl auch in Zukunft festhalten – denn sie ist (noch) sehr erfolgreich: „Die Schöne und das Biest“ (2017) spielte weltweit 1,2 Milliarden US-Dollar ein, bei „Der König der Löwen“ (2019) waren es 1,6 Milliarden US-Dollar und auch „Aladdin“ (2019) knackte letztlich die Milliarden-Marke (1,05 Milliarden US-Dollar). Und für „The Jungle Book“ gab es 2017 sogar einen Oscar in der Kategorie „Beste visuelle Effekte“.
They need to stop making remakes and do something original
— NBA Discussion (@vvv23063101) April 29, 2020
Disney kann auch anders
Obwohl die Kritik verständlich ist: Dass Disney „nur noch“ Remakes produziert, stimmt so nicht. 2019 kamen mit „Die Eiskönigin 2“, „Avengers: Endgame“, „Star Wars 9“ und „Toy Story 4“ gleich vier Filme in die Kinos, bei denen es sich nicht um Neuverfilmungen handelte.
2020 und 2021 warten zudem weitere vielversprechende Streifen: Neben „Onward: Keine halben Sachen“ (bereits erschienen) zählen dazu „Soul“ (26. November 2020), „Raya und der letzte Drache“ (11. März 2021) und „Avatar 2“ (15. Dezember 2021).
Was hältst Du von Disneys Remake-Strategie? Schaust Du Dir die Neuauflagen gerne an oder bevorzugst Du Originalfilme? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.