Filme & Serien
Die Frau im Nebel: Das schockierende Ende erklärt
Ein Detektiv verliebt sich bei Ermittlungen in die Witwe des vermeintlichen Unfallopfers: Davon handelt der südkoreanische Oscar-Kandidat „Die Frau im Nebel”. Doch die Frau ist auch die Tatverdächtige. Der Mystery-Thriller hört mit einer Überraschung auf. Aber was bedeutet bei „Die Frau im Nebel” das Ende? Wir erklären den schockierenden Schluss.
Achtung, der folgende Text enthält Spoiler!
Was passiert am Ende von Die Frau im Nebel?
Der Detektiv Hae-jun (Park Yong-woo) untersucht in Die Frau im Nebel unter anderem den Tod des Investors Ho-shin, der in einem Swimmingpool ertrunken ist. Der chinesische Immigrant Sa Cheol-seong gesteht kurz vor Schluss, dass er den Mord begangen hat. Doch der Ermittler findet heraus, dass Ho-shins Ehefrau Seo-rae (Tang Wei) ihre Finger im Spiel hatte: Sie hatte die Mutter von Sa Cheol-seong vergiftet, damit dieser sich an ihrem Mann rächt. Der hatte die Frau dazu gebracht, all ihre Ersparnisse zu investieren, und sie hatte alles verloren.
Am Ende von Die Frau im Nebel stellt der Detektiv Seo-rae am Telefon zur Rede. Sie gibt alles zu und erklärt, dass Ho-shin die Aufnahme gehört habe, in der Hae-jun ihr seine Liebe gestanden hatte. Ihr Mann wollte die Affäre angeblich auffliegen lassen. Hae-jun ist verwirrt, denn er erinnert sich nicht, dass er gegenüber der Frau von Liebe gesprochen hatte. Am Ende des Gesprächs sagt sie ihm, dass er das Telefon ins Meer werden soll.
In den letzten Bildern des Films sehen wir Seo-rae an einem Strand. Dort gräbt sie ein großes Loch in den Sand. Hae-jun hat inzwischen ihr Mobiltelefon getrackt und findet auf diese Weise ihr Auto in der Nähe des Meeres. Auf dem Handy befindet sich die Aufnahme, er spielt sie ab. Sie stammt aus der Nacht, als er Seo-rae mit dem Verdacht konfrontiert hatte, dass sie ihren ersten Ehemann getötet hatte. Hae-jun fordert sie darin auf, die Beweise zu beseitigen und ihr Smartphone ins Meer zu werfen, wo es niemand finden wird.
Am Ende von Die Frau im Nebel legt sich Seo-rae in das Loch im Sand, während die Flut zurückkommt. Sie wird also im Wasser ertrinken. Als Hae-jun am Strand ankommt, kann er Seo-rae nicht finden. Er weiß nicht, dass sie im Sand begraben ist und sucht verzweifelt nach ihr.
Hat Hae-jun Seo-rae seine Liebe wirklich nicht gestanden?
Der Detektiv in Die Frau im Nebel hat bis zum Ende tatsächlich nie ausgesprochen, dass er verliebt ist. Das ist aber auch gar nicht nötig. Der Regisseur Park Chan-woo hatte in einem Interview mit der Los Angeles Times gesagt, dass er „eine Liebesgeschichte machen” wollte, „die nicht die Worte ‚Ich liebe dich’ enthält”.
Der Polizist hat aber im Lauf des Films alles verraten, was ihm einmal wichtig war. Bis er Seo-rae kennenlernt, ist er nicht korrupt und versucht, seine Arbeit korrekt zu erledigen. Doch ihr zuliebe ignoriert er Beweise, die gegen sie sprechen. Noch schlimmer: Er verrät ihr sogar, wie sie Beweisstücke vernichten kann. Dass er für die Frau seine Integrität opfert, heißt nichts anderes, als dass er sie liebt. Ihm ist das nicht klar, aber Seo-rae weiß es. Darauf spielt sie in dem letzten Telefongespräch mit ihm an.
Warum begeht Seo-rae am Ende von Die Frau im Nebel Selbstmord?
Durch den ganzen Film und das Ende von Die Frau im Nebel zieht sich ein Motiv: Zurückhaltung. Die Charaktere sprechen ihre Gefühle nicht aus und handeln auch nicht danach. Die letzte Tat von Seo-rae passt dazu. Sie wählt einen Tod, bei dem sie auf das Ende warten muss – bis die Flut kommt.
Sie hatte Hae-jun vorher einmal gesagt, dass sie nach Ipo gekommen ist, damit sie einer seiner ungelösten Fälle wird. Genauso kommt es auch. Denn wahrscheinlich findet er ihre Leiche nicht. So bleibt es für immer unklar, ob sie geflohen oder gestorben ist. Auf diese Weise kann er sie aber auch nie vergessen.
Seo-rae war bis zum Ende von Die Frau im Nebel für vier Morde verantwortlich. Sie weiß, dass Hae-jun sie nicht noch einmal davonkommen lassen kann – oder sein Gewissen wird ihn für immer plagen. Ein Happy End für die beiden kann es nicht geben, denn wenn er sie verrät, landet sie im Gefängnis.
Doch Seo-rae opfert sich nicht für den Detektiv, sie befreit sich selbst. Das hat auch Regisseur Park Chan-wook in einem Interview mit Entertainment Weekly gesagt: „Ich möchte nicht, dass das Publikum denkt, Seo-rae habe sich geopfert, um ihn daran zu hindern, seine Karriere oder Ehe zu opfern. Sie hat vielmehr einen persönlichen Weg für sich gefunden, und das ist ihre Art, sich zu befreien und Freiheit für sich zu finden.”
Die Frau im Nebel: Was Du über den Film wissen musst
Der Originaltitel von Die Frau im Nebel bedeutet übersetzt „Entschluss zur Trennung”. Park Chan-wook hat den Mystery-Thriller im Jahr 2022 gedreht. Der Regisseur ist bekannt für Filme wie „Oldboy” (2003), „I’m a Cyborg, But That’s OK” (2006”), „Stoker” (2013) und „Die Taschendiebin” (2016).
Für Die Frau im Nebel wurde Park Chan-wook beim Filmfestival in Cannes 2022 ausgezeichnet. Bei den Oscars 2023 erhielt der Streifen eine Nominierung als Bester internationaler Film. Seit dem 2. Februar 2023 läuft er in den deutschen Kinos.
Wir haben Dir das Ende von Die Frau im Nebel erklärt. Wie hat Dir der Thriller aus Südkorea gefallen? Hat er einen Oscar verdient?