Charlize Theron in Atomic Blonde
© © Universal Pictures
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Die 10 besten Filme, die in Berlin spielen

Berlin ist keine Stadt, son­dern eine Leben­se­in­stel­lung. Kein Wun­der, dass es so manchen Film­schaf­fend­en im Laufe der Geschichte bere­its reizte, diese Leben­se­in­stel­lung auf Film zu ban­nen. Wir empfehlen dir die 10 besten Filme, die Berlin und dessen bewegte Geschichte zeigen.

Durch die pure Kraft der Bilder ent­führen uns Filme an fremde Orte und lassen uns prob­lem­los in die Ver­gan­gen­heit, aber eben­so in die Zukun­ft blick­en. Wenn es dann noch um Welt­metropolen wie New York, Los Ange­les, Lon­don, Paris oder Berlin geht, kön­nen Filme uns das Gefühl geben, als hät­ten wir selb­st Zeit­en wie die Gold­e­nen Zwanziger oder den Mauer­fall miter­lebt.

Beson­ders bei ein­er solch charis­ma­tis­chen und his­torisch einzi­gar­ti­gen Stadt wie Berlin stellen bewährte Klas­sik­er sowie bran­dak­tuelle Kassen­schlager gle­icher­maßen unter Beweis, dass es nie lang­weilig wird, Berlin als Schau­platz für ergreifende Geschicht­en zu ver­wen­den.

Wer neugierig ist und Lust darauf hat, Berlin im Wan­del der Zeit unter neuen Gesicht­spunk­ten zu ent­deck­en, sollte sich diese Top 10-Auswahl an Fil­men, die in Berlin spie­len, nicht ent­ge­hen lassen.

Menschen am Sonntag: Stummfilm über ein noch vom Krieg unberührtes Berlin

Eine sym­pa­this­che Geschichte mit realen Szenen über das Großs­tadtleben Ende der 1920er-Jahre.

Darum solltest du Menschen am Sonntag sehen:

Der Schwarz-Weiß-Stumm­film aus dem Jahr 1930 zeigt sel­tene Auf­nah­men der deutschen Haupt­stadt vor dem Zweit­en Weltkrieg. Die Hand­lung ist eher ein­fach gestrickt: Es geht um die jun­gen Berlin­er Erwin (Erwin Splettstößer), Wolf­gang (Wolf­gang von Wal­ter­shausen), Brigitte (Brigitte Borchert) und Christl (Christi­na Ehlers), die zusam­men ihren Son­ntag am Niko­lassee ver­brin­gen.

Die Namen der Haupt­per­so­n­en ver­rat­en schon, dass die Haupt­darsteller sich selb­st spie­len – tat­säch­lich hat­ten die gebür­ti­gen Berlin­er vor dem Film kein­er­lei Schaus­piel­er­fahrung und standen zum Teil das erste Mal vor der Kam­era. Das macht Men­schen am Son­ntag zu einem der ersten Filme des Inde­pen­dent-Gen­res.

Menschen am Sonntag

Ein Klas­sik­er des frühdeutschen Films: Men­schen am Son­ntag | © Alive Ver­trieb und Mar­ket­ing

Ein­ma­lig ist auch, in diesem Klas­sik­er Berlin als Stadt, die noch nicht von Nation­al­sozial­is­mus, inter­na­tionalen Kriegen und deutsch­er Tren­nung geprägt ist, zu erleben.

Lass die Finger weg, wenn…

…du eine span­nende Geschichte erwartest. Men­schen am Son­ntag, der übri­gens u. a. von dem mehrfachen Oscarpreisträger Bil­ly Wilder stammt, beein­druckt haupt­säch­lich durch die Darstel­lung des für die 1920er-Jahre typ­is­chen Berlin­er All­t­ags und weniger durch einen klaren Plot.

Jeder stirbt für sich allein: Geschichtsdrama präsentiert Berlin unter dem Nazi-Regime

Berühren­der His­to­rien­film über den Wider­stand eines Berlin­er Ehep­aars gegen den Nation­al­sozial­is­mus.

Darum solltest du Jeder stirbt für sich allein sehen:

1940, Berlin: Das Ehep­aar Quan­gel erfährt, dass ihr Sohn im Krieg gefall­en ist. Daraufhin beschließen Otto (Bren­dan Glee­son) und Anna (Emma Thomp­son), sich dem Nazi-Regime zu wider­set­zen, indem sie an öffentlichen Plätzen in Berlin Postkarten mit poli­tis­chen Aufrufen hin­ter­legen.

Kom­mis­sar Escherich (Daniel Brühl) wird von der Gestapo beauf­tragt, den oder die Ver­ant­wortlichen für die Postkarten aus­find­ig zu machen. Da er selb­st nicht wirk­lich vom Nation­al­sozial­is­mus überzeugt ist, ringt er zunehmend mit sein­er Auf­gabe und seinem eige­nen moralis­chen Kom­pass.

Bei der neuesten Ver­fil­mung von Hans Fal­ladas gle­ich­nami­gen Roman, der die wahre Geschichte des Berlin­er Ehep­aars Hampel erzählt, han­delt es sich um eine europäis­che Pro­duk­tion mit preis­gekrön­ten, inter­na­tionalen Darstellern.

Emma Thompson und Brendan Gleeson in Jeder stirbt für sich allein

Emma Thomp­son und Bren­dan Glee­son in Jed­er stirbt für sich allein | © Warn­er Home Video

Dabei soll­ten beson­ders Thomp­son und Glee­son in den Haup­trollen gepriesen wer­den. Ihnen gelingt es, eine eben­so tragis­che wie auch roman­tisch ange­hauchte Geschichte mit Stärke und Gefühl auf die Lein­wand zu brin­gen. Auch der weltweit erfol­gre­iche Daniel Brühl set­zt die Zer­ris­senheit seines Charak­ters sen­si­bel um.

Lass die Finger weg, wenn…

…du Wert auf Orig­i­nal­ität legst. Nicht alle Auf­nah­men, die Berlin darstellen sollen, wur­den auch in der Haupt­stadt gedreht. Zudem han­delt es sich um die vierte Ver­fil­mung des inter­na­tionalen Best­sellers – Über­raschun­gen gibt es also keine mehr.

Die Mörder sind unter uns: Zerstörtes Berlin im ersten Trümmerfilm

Emo­tionales Berlin­er Nachkriegs­dra­ma, das bis zur aller­let­zten Sekunde fes­selt.

Darum solltest du Die Mörder sind unter uns sehen:

Als Susanne Wall­ner (Hilde­gard Knef) aus dem Konzen­tra­tionslager nach Berlin zurück­kehrt, muss sie fest­stellen, dass in ihrer alten Woh­nung mit­tler­weile der Mil­itär-Chirurg Dr. Hans Mertens (Wil­helm Borchert) einge­zo­gen ist. Sie wer­den zu Mit­be­wohn­ern und schließlich Lieben­den.

Nach einiger Zeit trifft Hans wieder auf seinen ehe­ma­li­gen Haupt­mann Fer­di­nand Brück­n­er (Arno Paulsen), der im Krieg viele unschuldige Men­schen tötete. Nun schwebt Hans nur noch eins vor Augen: Er will Brück­n­er für seine Tat­en bestrafen und erschießen.

Da Die Mörder sind unter uns ein Jahr nach dem Ende des Zweit­en Weltkriegs ent­standen ist, sind die Auf­nah­men der zer­bombten Haupt­stadt abso­lut real. Damit han­delt es sich auch um den ersten deutschen Spielfilm der Nachkriegszeit.

Wilhelm Borchert und Hildegard Knef in Die Mörder sind unter uns

Die Mörder sind unter uns gehört zu den wichtig­sten deutschen Fil­men der Nachkriegszeit | © Ices­torm

Nach­dem die drei Hauptcharak­tere den Krieg als Täter oder Opfer auf ganz unter­schiedliche Art und Weise über­lebt haben, zeigen sie auch völ­lig ver­schiedene Herange­hensweisen, um wieder zum nor­malen Leben zurück­zufind­en. Die drama­tis­che Geschichte beweist, dass es nicht nur einen Weg gibt, das Ver­gan­gene zu ver­ar­beit­en

Lass die Finger weg, wenn…

…Filme rund um den Zweit­en Weltkrieg nichts für dich sind. 

Bridge of Spies: Spionage-Thriller über Berlin als Mittelpunkt des Kalten Krieges

Atem­ber­aubende Span­nung im Herzen des geteil­ten Berlins.

Darum solltest du Bridge of Spies – Der Unterhändler sehen:

James Dono­van (Tom Han­ks) ist eigentlich Ver­sicherungsan­walt, den­noch wird er Rudolf Abel (Mark Rylance), einem mut­maßlichen Spi­on der Sow­je­tu­nion, als Pflichtvertei­di­ger gestellt.

Als dann Anfang der 1960er-Jahre der junge US-Pilot und CIA-Spi­on Fran­cis Gary Pow­ers (Austin Stow­ell) von den Sow­jets ver­haftet wird, soll Dono­van als Unter­händler in Ost-Berlin den Aus­tausch von Abel gegen Pow­ers durch­führen. Doch Dono­van will nicht nur die Freilas­sung des Piloten erre­ichen, son­dern gle­ichzeit­ig die Ent­las­sung des unschuldigen Stu­den­ten Fred­er­ic Pry­or (Will Rogers) aus der DDR voran­brin­gen.

Die deutsch-amerikanis­che Kopro­duk­tion unter Star­regis­seur Steven Spiel­berg und mit Schaus­piel­größe Tom Han­ks beruht auf wahren Begeben­heit­en. Das deutet bere­its der Filmti­tel an: Die „Bridge of Spies“ bezieht sich auf die Glienick­er Brücke, die zu dama­li­gen Zeit­en ein Gren­züber­gang zwis­chen Ost- und West-Berlin war. Tat­säch­lich wur­den im Laufe des Kalten Krieges auf der soge­nan­nten „Agen­ten­brücke“ immer wieder solche Aus­tausche durchge­führt.

Eine Szene aus Bridge of Spies: Der Unterhändler

Bridge of Spies war für ins­ge­samt 6 Oscars nominiert | © 20th Cen­tu­ry Fox

Der Block­buster, der auch zu den besten Agen­ten­fil­men aller Zeit­en gehört, hin­ter­lässt beim Betra­chter einen tiefen Ein­druck, denn durch die Per­spek­tive des amerikanis­chen Anwalts wird auf ein­er sehr men­schlichen Ebene die drama­tis­chen Kon­se­quen­zen des Mauer­baus für die Berlin­er Bürg­er offen­gelegt. Dabei lauert schon die näch­ste inter­na­tionale, poli­tis­che Krise zwis­chen zwei Super­mächt­en, was den his­torischen Film umso span­nungs­ge­laden­er macht.

Lass die Finger weg, wenn…

…du nicht auf Hol­ly­woods Inter­pre­ta­tio­nen deutsch­er Geschichte stehst, da mit der Darstel­lung des Mauer­baus ein für Deutsch­land ein­schnei­den­der Zeit­punkt beleuchtet wird. Aber keine Sorge: In erster Lin­ie behan­delt der Film haupt­säch­lich die amerikanisch-rus­sis­chen Span­nun­gen im Kalten Krieg und stellt damit auch ein­deutig die USA in den Vorder­grund.

Sonnenallee: Deutsche Komödie über die wilden Siebziger in Ost-Berlin

Eine ulkige Ver­an­schaulichung vom Leben ein­er rebel­lis­chen Jugend­clique in der DDR.

Darum solltest du Sonnenallee sehen:

Micha Ehren­re­ich (Alexan­der Scheer) ist ein ganz nor­maler Teenag­er, der kurz vor seinem Schu­la­b­schluss ste­ht – mit dem einzi­gen Unter­schied, dass er am kürz­eren Ende der Son­nenallee in Ost-Berlin wohnt. Er und seine Clique soll­ten sich eigentlich auf den Ernst des Lebens vor­bere­it­en, doch stattdessen tanzen sie lieber zur ille­galen Musik der Rolling Stones und T.Rex und hof­fen, damit ihre Mäd­chen zu beein­druck­en.

Das Beson­dere an der Ver­fil­mung des Romans Am kürz­eren Ende der Son­nenallee von Thomas Brus­sig ist der Kon­trast zwis­chen der Leichtigkeit der Jugendlichen in den 1970er-Jahren und der harten Real­ität, mit der sie sich tagtäglich an der Ost-West-Gren­ze kon­fron­tiert sehen.

Der Cast von Sonnenallee

Lock­er­heit trotz Ein­gren­zung: Die Pro­tag­o­nis­ten aus Son­nenallee | © Uni­ver­sum Film (UFA)

So liefert die deutsche Komödie aus dem Jahr 1999 einen ein­ma­li­gen Ein­blick in das Leben Ost-Berlin­er Jugendlich­er in ein­er Zeit, in der Coca-Cola, Rock­musik und flip­pige Mode für die restliche, west­liche Welt Selb­stver­ständlichkeit­en waren.

Lass die Finger weg, wenn…

…du ein poli­tis­ches State­ment erwartest. In Son­nenallee geht es um Liebe, Fre­und­schaft und Spaß in ein­er Gruppe von Tee­nies – Helden, die die Welt ret­ten wollen, sind sie allerd­ings nicht.

Atomic Blonde: Agentenfilm zeigt Berlin als globalen Brennpunkt

Aufre­gen­der Spi­onage-Thriller in einem her­vor­ra­gend nachgestell­ten 1989er-Berlin. 

Darum solltest du Atomic Blonde sehen:

Die britis­che Spi­onin Lor­raine Broughton (Char­l­ize Theron) wird kurz vor dem Mauer­fall 1989 nach Berlin geschickt, um einen Mikro­film zu find­en. Dieser enthält eine Liste aller in Berlin täti­gen Dop­pela­gen­ten und kön­nte bei den dama­li­gen sozialpoli­tis­chen Unruhen für viel Schaden sor­gen.

Auf der Suche nach dem Daten­träger quer durch ein noch geteiltes, aber aufgewühltes Berlin zweifelt Lor­raine immer mehr daran, ob sie ihrem Kol­le­gen David Per­ci­val (James McAvoy) und der franzö­sis­chen Agentin Del­phine (Sofia Boutel­la) wirk­lich trauen kann.

Atom­ic Blonde hat mit lan­gen Kampf­se­quen­zen und großen Stunts in einem nachge­baut­en, geteil­ten Berlin reich­lich an Action und Ner­venkitzel zu bieten. Von der Neuen Deutschen Welle im Autora­dio bis hin zu den dutzen­den Tra­bis wird in dem mod­er­nen Action­thriller auf viele Details geachtet, um das Berlin und Deutsch­land kurz vor der Wende richtig darzustellen.

Charlize Theron in Atomic Blonde

Tough und eiskalt: Char­l­ize Theron in Atom­ic Blonde | © Uni­ver­sal Pic­tures

Dass Star-Schaus­pielerin Char­l­ize Theron als skru­pel­lose, unbeir­rte Spi­onin abso­lut überzeugt, macht den Block­buster nur noch sehenswert­er.

Lass die Finger weg, wenn…

…du von Atom­ic Blonde Tiefe erwartest. Es ist ein typ­is­ch­er Spi­onage-Thriller: Die Wen­dun­gen sind zum Teil vorherse­hbar und die Charak­tere bleiben durch und durch flach.

Good Bye, Lenin!: Tragikomödie über die Folgen des wiedervereinigten Berlins

Eine bril­lante Geschichte, die ergreifend die Bedeu­tung der Wende für Berlin­er beleuchtet.

Darum solltest du Good Bye, Lenin! sehen:

Nach­dem die Ost-Berliner­in Chris­tiane Kern­er (Katrin Sass) monate­lang im Koma lag, wacht sie im Juni 1990 auf und hat den Mauer­fall und die Wiedervere­ini­gung wortwörtlich ver­schlafen. Aus Angst vor einem weit­eren Herz­in­farkt set­zt ihr Sohn Alex (Daniel Brühl) alles daran, ihr vorzutäuschen, dass sich nichts verän­dert hat.

So begin­nt das tragisch-komis­che Schaus­piel, mit allen Mit­teln das Welt­bild der überzeugten Sozial­istin aufrechtzuer­hal­ten.

Good Bye, Lenin! ist wie eine dop­pelte Zeitreise: Während man als Zuschauer in die Zeit der Wende zurück­blickt, stellt der Pro­tag­o­nist selb­st den All­t­ag und den Lebensstil in Ost-Berlin nach.

Katrin Sass und Daniel Brühl in Good Bye Lenin!

Katrin Sass und Daniel Brühl in Good Bye Lenin! | © X Ver­leih

Durch die zum Teil skur­rilen und witzi­gen Meth­o­d­en, die Alex für sein Gaukel­spiel anwen­det, bringt der preis­gekrönte Film einen immer wieder zum Schmun­zeln. Den­noch regt die deutsche Pro­duk­tion auch zum Nach­denken an, da es schließlich nicht um Fik­tion, son­dern um Real­ität geht.

Lass die Finger weg, wenn…

…du genug von Ostal­gie-Fil­men hast. Zwar set­zt sich Good Bye, Lenin! auch kri­tisch mit der DDR-Zeit auseinan­der, dient aber vorder­gründig eher als bit­ter­süße Zeitreise in die Ver­gan­gen­heit.

Oh Boy: Zeitgenössischer Kunstfilm mit Berlin in der Hauptrolle

Eine gelun­gene Hom­mage an die Haupt­stadt mit einem Pro­tag­o­nis­ten, der die Berlin­er Leben­se­in­stel­lung per­son­ifiziert.

Darum solltest du Oh Boy sehen:

Oh Boy doku­men­tiert einen Tag und eine Nacht lang das Leben des jun­gen Berlin­ers Niko Fis­ch­er (Tom Schilling). Im Laufe der 24 Stun­den trifft Niko - Ende Zwanzig, Stu­di­en­ab­brech­er, Kaf­feetrinker – in sein­er Odyssee quer durch Berlin auf ganz unter­schiedliche Men­schen und Charak­tere.

Bei dem Schwarz-Weiß-Film aus dem Jahr 2012 han­delt es sich um die Abschlus­sar­beit des deutschen Regis­seurs Jan-Ole Ger­ster. Mit dutzen­den Film­preisen und Ausze­ich­nun­gen dotiert, zeich­net sich Oh Boy nicht nur durch seine humor­voll-melan­cholis­che Haupt­fig­ur aus, son­dern bringt außer­dem eine gelun­gene Darstel­lung des mod­er­nen Berlin­er Lebens her­vor.

Tom Schilling in Oh Boy

Will doch nur einen Kaf­fee: Niko (Tom Schilling) in Oh Boy | © Warn­er Home Video

Dem son­der­baren Spielfilm gelingt es auf unver­gle­ich­liche Art, den Zeit­geist junger Erwach­sen­er von heute in der facetten­re­ichen und pulsieren­den Welt­stadt Berlin einz­u­fan­gen.

Lass die Finger weg, wenn…

…Struk­tur in einem Film für dich ober­ste Pri­or­ität hat, denn bei Oh Boy siehst du nur dabei zu, wie Niko gemütlich durch Berlin flaniert. Akte, Wen­dun­gen, Höhep­unk­te – das suchst du hier verge­blich.

Victoria: One-Take-Film über das Berliner Nachtleben

Ein­drucksvolles, bedacht­es Filmkunst­werk mit pack­ender Sto­ry über Berlins Vielschichtigkeit. 

Darum solltest du Victoria sehen:

Die junge Spanierin Vic­to­ria (Laia Cos­ta) lernt in ein­er Club­nacht in Berlin Sonne (Fred­er­ick Lau), Box­er (Franz Rogows­ki), Blink­er (Burak Yiğit) und Fuß (Max Mauff) ken­nen. Zusam­men haben sie Spaß und albern herum, bis Sonne Vic­to­ria um einen Gefall­en bit­tet.

Sie willigt ein und prompt fährt sie den Flucht­wa­gen bei einem Über­fall auf eine Bank. Die Bande kommt ger­ade noch davon, aber ein schw­er­er Fehler dro­ht die jun­gen Regel­brech­er auf­fliegen zu lassen.

Der mit dem Sil­ber­nen Bären aus­geze­ich­nete deutsche Spielfilm ist wahrlich einzi­gar­tig, denn Vic­to­ria wurde in nur ein­er einzi­gen Kam­er­ae­in­stel­lung und ohne Schnitt an einem Stück gedreht. Spielort ist natür­lich Berlin, zu sehen sind die Stadt­teile Berlin-Mitte und Kreuzberg.

Laia Costa in Victoria

Vic­to­ria lässt sich durch Berlin treiben | © Sen­a­tor Home Enter­tain­ment

Kri­tik­er lobten nicht nur die außergewöhn­liche Filmkun­st, son­dern auch die gelun­gene Repräsen­ta­tion des gegen­wär­ti­gen Berlins, in dem Fremd­heit und Heimat miteinan­der ver­schmelzen.

Lass die Finger weg, wenn…

…du kein Fan von Exper­i­men­tal­fil­men bist. Obwohl der Film­stil von Kri­tik­ern hochgelobt wird, kann die One-Take-Meth­ode im 140-minüti­gen Spielfilm für manchen Zuschauer schnell monot­on und ein­seit­ig wirken.

Mute: Dystopie-Thriller mit einer Zukunftsvision von Berlin

Sci­ence Fic­tion-Dra­ma, das mit sein­er Vorstel­lung des zukün­fti­gen Berlins provoziert.

Darum solltest du Mute sehen:

Leo Beil­er (Alexan­der Skars­gård) ist ein stum­mer, amis­ch­er Bar­keep­er und lebt in einem Berlin der nahen Zukun­ft. Als seine Fre­undin Naadi­rah (Seyneb Saleh) spur­los ver­schwindet, beg­ibt sich Leo in die gefährliche, chao­tis­che Metro­pole, in die sich Berlin mit­tler­weile ver­wan­delt hat.

Dabei kommt er allmäh­lich dem dubiosen Chirur­gen Cac­tus Bill (Paul Rudd) und seinem Part­ner Duck (Justin Ther­oux) auf die Spur und hofft, dessen Ver­strick­un­gen mit Naadi­rah aufzudeck­en.

Berlin kann wie ver­mut­lich keine andere Stadt der Welt auf eine tur­bu­lente Geschichte zurück­blick­en – aber was ist mit der Zukun­ft? Mute bietet eine Antwort darauf, wie die deutsche Metro­pole wohl in eini­gen Jahrzehn­ten ausse­hen und sich anfühlen kön­nte.

Alexander Skarsgård in Mute

Sieht so das Berlin der Zukun­ft aus? | © Net­flix

Bren­zlig, gren­zw­er­tig und ges­pal­ten – so viel scheint sich in der Zukun­ftsvi­sion des Regis­seurs Dun­can Jones an Berlins Per­sön­lichkeit nicht geän­dert zu haben.

Lass die Finger weg, wenn…

…sich Berlin deines Eracht­ens nur zum Pos­i­tiv­en entwick­eln kann. Mute macht die Großs­tadt zum Schau­platz ein­er dystopis­chen Geschichte – erwarte also keine Schönred­erei.

Deprim­ierende Dystopi­en find­est du übri­gens auch in diesen 5 Serien-High­lights.

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