Elizabeth Moss in HandmaidsTale
© © Hulu
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Die deprimierendsten Serien-Dystopien

Dystopis­che Serien liegen schw­er im Trend. Jüng­stes Beispiel: The Handmaid’s Tale - Der Report der Magd, die am 9. April ihre deutsche TV-Pre­miere bei RTL Pas­sion feiert. Doch lass dir darüber nicht zahlre­iche andere düstere Zukun­ftsvi­sio­nen aus pack­enden Serien ent­ge­hen! Hier kommt unsere Top 5 aller Serien-Dystopi­en.

„Ich has­se es, wenn Leute sagen, dass sie die Serie nicht sehen kon­nten, weil sie ihnen zu unheim­lich sei. […] Dann denke ich jedes Mal: ‚Echt?! Du hast nicht den Mumm, dir eine Serie anzuschauen? Das hier passiert im wahren Leben. Wacht auf, Leute!’ ”. Klare Worte von Hol­ly­wood-Schaus­pielerin Elis­a­beth Moss (Mad Men, Wir) über die ges­pal­te­nen Reak­tio­nen zu ihrer aus­geze­ich­neten Dystopie-Serie The Handmaid’s Tale - Der Report der Magd.

The Handmaid’s Tale - Der Report der Magd: Wenn Frauen Staatsgut wären

Kri­tik­er über­schlu­gen sich vor Begeis­terung über die hochw­er­tige, aber bru­tale Serien­adap­tion des gle­ich­nami­gen Buchk­las­sik­ers von Mar­garet Atwood aus dem Jahr 1985. In der fin­steren Zukun­ftsvi­sion hat sich nach atom­aren Katas­tro­phen, mas­siv­er Umweltzer­störung und der Ver­bre­itung von Geschlecht­skrankheit­en eine Gesellschaft entwick­elt, in der Frucht­barkeit zur Rar­ität gewor­den ist. Daraus hat sich ein total­itäres und fun­da­men­tal­is­tis­ches Sys­tem entwick­elt, das Frauen gren­zen­los unter­wirft und zu Besitztümern der Män­ner macht.

In Gilead, den ehe­ma­li­gen Vere­inigten Staat­en von Ameri­ka, ste­hen ihnen kein­er­lei Rechte mehr zu. Die Frauen, die nach der Atom­katas­tro­phe nach wie vor als frucht­bar gel­ten, wer­den als soge­nan­nte Mägde in den Besitz rang­ho­her Regimemit­glieder gegeben, um hier für Nach­wuchs zu sor­gen.

Elizabeth Moss in HandmaidsTale

Müssen sich in einem frauen­feindlichen Regime durchkämpfen: Des­fred (Eliz­a­beth Moss) und Des­glen (Alex­is Bledel) | © Hulu

Sie müssen ihre Namen able­gen und Beze­ich­nun­gen annehmen, die den Vor­na­men ihres neuen Besitzers spiegeln. Eigen­tum, Geld oder Vergnü­gun­gen jeglich­er Art ste­hen ihnen eben­falls nicht zu. Har­ter Serien-Tobak, der in Zeit­en von #Time­sUp und #MeToo auf frucht­baren Boden fiel.

Dabei überzeugt das Gold­en Globe-prämierte Serien­werk mit vielschichti­gen und facetten­re­ichen Charak­teren in ein­er hoff­nungslosen Welt, die schock­ierte Fasz­i­na­tion auf den Betra­chter ausübt. Doch das schafft nicht nur Der Report der Magd. Hier kom­men vier weit­ere Serien, die die schreck­lich­sten Dystopi­en in den buntesten Far­ben aus­malen.

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The Handmaid’s Tale - Der Report der Magd läuft ab dem 09. April um 20:15 Uhr bei RTL Pas­sion. Außer­dem ist die Serie bei Max­dome ver­füg­bar (Link zur Anzeige).

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The Man in the High Castle: Wenn Hitler gesiegt hätte

Die Serien-Dystopie von The Man in the High Cas­tle basiert auf einem alter­na­tiv­en Geschichtsver­lauf, der keinem gerin­gerem als dem Sci-Fi-Mas­ter­mind Philip K. Dick entsprang. Die Geschichte spielt im Jahr 1962 nach einem Sieg Deutsch­lands und Japans im Zweit­en Weltkrieg. Nach der Aufteilung der Vere­inigten Staat­en unter den Siegermächt­en existieren im West­en der USA die soge­nan­nten Japan­ese Pacif­ic States, der Osten des Lan­des zählt zum Großdeutschen Reich.

Hier find­en sich selb­st in der hin­ter­let­zten Eck­kneipe Führerplakate, die US-Flagge ziert mit­tler­weile ein weißes Hak­enkreuz. Das Straßen­bild im Osten des Lan­des wird von bun­ten Leuchtrekla­men mit fer­nöstlichen Schriftze­ichen regiert - und von einem kor­rupten Geheim­di­enst. (Pop)Kultur, Gesellschaft und Poli­tik spiegeln die Ide­olo­gien der Siegermächte wider. Zwis­chen den bei­den Reg­i­men befind­et sich eine Puffer­zone, die soge­nan­nten Rocky Moun­tain Lands.

Alexa Davalos als Juliana Crain in The Man in the High Castle.

Wider­stand­skämpferin Juliana Crain (Alexa Dava­l­os) lehnt sich in The Man in the High Cas­tle gegen die Regime auf | © Ama­zon

In dieser, dem Zuschauer absurd anmu­ten­den, dystopis­chen Welt taucht plöt­zlich brisantes Film­ma­te­r­i­al auf: Es doku­men­tiert einen völ­lig anderen Aus­gang des Zweit­en Weltkrieges, näm­lich den, der uns im realen Leben bere­its bekan­nt ist. Die Serie erzählt ihre Geschichte aus fünf Per­spek­tiv­en der unter­schiedlich­sten Charak­tere ihrer dystopis­chen Verkehrte-Welt-Land­schaft.

Die lockere Adap­tion von Philip K. Dicks Das Orakel vom Berge von 1962 ver­packt ein ver­rück­tes Gedanken­ex­per­i­ment in eine mutige Geschichte abseits der bewährten Serienpfade. Kleinere Schwächen in der Fig­ure­nen­twick­lung wer­den durch einen bemerkenswerten Wel­te­nen­twurf wiedergut­gemacht, der starke Bilder find­et. Bilder, die eine essen­tielle Frage wieder und wieder stellen: Was wäre, wenn?

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The Man in the High Cas­tle ist bei Ama­zon ver­füg­bar.

Black Mirror: Jede Folge ein neuer Albtraum

Wenn du nach diesen bei­den Serien immer noch nicht den Glauben an die Men­schheit ver­loren hast, keine Sorge! Hier kommt durch­schla­gen­der Nach­schub in Form der dystopis­chen Antholo­gieserie Black Mir­ror. Folge für Folge wird hier ein human­is­tis­ches Alb­traum-Szenario nach dem näch­sten in den unter­schiedlich­sten futur­is­tis­chen Wel­ten durchge­spielt.

Dabei vergeben wir für Black Mir­ror einige Extra­punk­te inner­halb seines dystopis­chen Gen­res. Warum? Die Geschicht­en ori­en­tieren sich häu­fig erschreck­end akku­rat an der Real­ität - genauer gesagt, an den aktuellen Forschungs­feldern und -fortschrit­ten der Wis­senschaft und gewis­sen gesellschaftlichen Entwick­lun­gen. Welche Black Mir­ror-Fol­gen den höch­sten Wahrheits­ge­halt in sich tra­gen, haben wir dir bere­its aufgeschlüs­selt.

Jodie Whittaker in der Black Mirror-Folge Das transparente ich

In Das trans­par­ente Ich (engl.: The Entire His­to­ry of You) kann das kom­plette Gedächt­nis eines Men­schen auf TV-Bild­schir­men abge­spielt wer­den | © Net­flix

Wir soll­ten uns alle damit auseinader­set­zen, was Sci­ence Fic­tion wie Black Mir­ror, Blade Run­ner 2049, West­world oder Altered Car­bon uns über unsere per­sön­liche Zukun­ft ver­rat­en. Denn ger­ade Black Mir­ror hat dies­bezüglich einiges zu bieten: Da wer­den zum Beispiel die per­sön­lich­sten Erin­nerun­gen und Momente eines Men­schen­lebens wie DVDs in Videotheken auf­be­wahrt und bei Belieben immer wieder ange­se­hen und analysiert. Auch mal vom aktuellen Part­ner, der einen Betrug wit­tert. Pri­vat­sphäre ade!

Alles nur futur­is­tis­ches See­manns­garn? Von wegen! Sam­sung hat sich schon lange der Forschung an entsprechen­den Kon­tak­tlin­sen ver­schrieben. So skizziert Black Mir­ror Nach- und (kün­ftige) Neben­wirkun­gen von Social Media, tech­nis­chem Fortschritt und den ein­herge­hen­den gesellschaftlichen Verän­derun­gen. Ein Weck­ruf in 4 Staffeln mit 19 Episo­den. Ver­störend, intel­li­gent und erschreck­end schlüs­sig. Ein Must-Watch!

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Black Mir­ror ist bei Net­flix ver­füg­bar (Link zur Anzeige).

Westworld: Wo Roboter die besseren Menschen sind

Wer eine Prise stich­festen Exis­ten­zial­is­mus in sein­er dystopis­chen Serien-Unter­hal­tung schätzt, der kommt an HBOs West­world nicht vor­bei. Die hochw­er­tige West­ern-Sci­ence Fic­tion ver­schreibt sich the­ma­tisch dem Kampf zwis­chen Men­sch und Mas­chine: In einem Vergnü­gungspark der Zukun­ft sind men­schenar­tige Robot­er darauf pro­gram­miert, Geschicht­en zur Belus­ti­gung der Zuschauer wieder und wieder durchzus­pie­len.

Doch plöt­zlich treten unvorherge­se­hene Fehler im Sys­tem zu Tage: Nach und nach entwick­eln immer mehr Robot­er ein Bewusst­sein und einen eige­nen Willen. Selb­st ihr zwielichtiger Genie-Entwick­ler Dr. Robert Ford (Antho­ny Hop­kins) weiß vor­erst keinen Rat. Bald wird klar, dass die Robot­er dem ver­häng­nisvollen Upgrade eines Unbekan­nten unter­zo­gen wur­den …

Evan Rachel Wood in Westworld

Die West­ern-Robot­er Ted­dy (James Mars­den) und Dolores (Evan Rachel Wood) steck­en in ihren Park-Plots fest - aber nicht mehr lange … | © John P. John­son / HBO

„Nie­mand kann Gott spie­len, ohne Bekan­ntschaft mit dem Teufel zu machen”, wird dem Schöpfer des zweifel­haften Spaß­parks schon in der ersten Folge klar. Was es umso span­nen­der macht, ist aus­gerech­net der Umstand, dass diese Erken­nt­nis - ganz real­itäts­ge­treu - wed­er ihn noch die Men­schheit über die näch­sten Fol­gen und Staffeln der Serie klüger macht. Raum, Zeit und Genre-Regeln spie­len im Wilden West­en 2.0 übri­gens kaum eine Rolle mehr.

So entspin­nt sich eine brisante und unvorherse­hbare Geschichte mit ein­er Vielzahl aus moralis­chen Fall­strick­en, gewohnt bru­taler HBO-Gewalt und einem Zeit­geist, der in der aktuellen Serien­welt nach wie vor seines­gle­ichen sucht.

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Altered Carbon: Wenn der Tod nicht das Ende ist

Von dem Traum ewiger Jugend oder davon, dem Tod ein Schnip­pchen zu schla­gen, erzählte bere­its so manch­er Lit­er­aturk­las­sik­er. Die Net­flix-Serie Altered Car­bon nimmt sich dieses The­mas auf Basis ihrer lit­er­arischen Vor­lage Das Unsterblichkeit­spro­gramm aus der Fed­er von Richard Mor­gan an. Sie han­delt von dem Tri­umph des Men­schen über seine eigene Sterblichkeit und allen Kon­se­quen­zen und Neben­wirkun­gen, die das nach sich zieht.

Denn wenn der Tod nur eine Unan­nehm­lichkeit auf dem eige­nen und buch­stäblich end­losen Lebensweg ist, ändern sich Lifestyle, Geset­ze und Moral fast wie von selb­st: 300 Jahre nach unser­er Zeit wird Elitesol­dat Takeshi Kovacs (Joel Kin­na­man) Geist, der lange „ein­ge­lagert” war, in Form eines neuen Kör­pers in die Real­ität zurück­ge­holt, um einen son­derge­lagerten Mord­fall zu lösen. Auf­tragge­ber ist der Mul­ti­mil­lionär Lau­rens Ban­croft (James Pure­foy).

Renée Elise Goldsberry in Altered Carbon.

Der men­schliche Kör­p­er wird in Altered Car­bon zur aus­tauschbaren Hülle | © Net­flix

Er lebt schon seit Jahrhun­derten mit Hil­fe ein­er futur­is­tis­chen Tech­nolo­gie von Kör­p­er zu Kör­p­er und hat so mit­tler­weile ein stat­tlich­es Alter von über 300 Jahren erre­icht. Der Mord, den Takeshi aufk­lären soll, ist der seines Auf­tragge­bers. Altered Car­bon mis­cht Blade Run­ner mit ein­er Extra­por­tion Cyber­punk und ein­er futur­is­tis­chen Film Noir-Atmo­sphäre. Dabei ken­nen Bru­tal­ität, men­schliche Abgründe und Sex­u­al­ität keine dystopis­chen Gren­zen, während die Serie den­noch stets mit ster­il­er Ästhetik zu starken Bildern find­et.

Dabei wagt sich die hochspan­nende Sci-Fi-Serie in exis­ten­zphilosophis­ches Ter­rain mit Fra­gen, die sie let­z­tendlich nur anstoßen, aber nie beant­worten kann: Was, wenn der men­schliche Kör­p­er zur aus­tauschbaren Hülle wird? Was geschieht mit dem men­schlichen Bewusst­sein, wenn es unendlich zu existieren ver­mag? Und was konkret ist es dann noch, was ihn von Maschi­nen und kün­stlich­er Intel­li­genz unter­schei­det?

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Noch nicht genug von dystopis­chen Wel­ten? Tauche in die pack­ende Jugend-Dystopie Maze Run­ner oder die hochkarätige Net­flix-Serie 3%, das bessere Die Trib­ute von Panem, ein.

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