Das Bild zeigt eine Szene aus dem Film American Psycho
© picture alliance / Everett Collection | ©Lions Gate/Courtesy Everett Collection
Auf dem Bild zum Scrubs Reboot sind die Hauptcharaktere aus der Serie in einer humorvollen Gruppenaufnahme zu sehen. Von links nach rechts stehen Dr. Bob Kelso (Ken Jenkins) mit einem Skelett, Dr. Cox (John C. McGinley) mit verschränkten Armen, Dr. Elliot Reid (Sarah Chalke) in blauer Kleidung, J.D. (Zach Braff) sitzend mit Stethoskop, Turk (Donald Faison) in grüner Kleidung, der Hausmeister (Neil Flynn) mit einem Wischmopp und Carla (Judy Reyes) in orangefarbener Kleidung. Die Szene ist lebendig und voller Witz.
Auf dem Bild in dem Artikel zu den Reality-Shows 2026 ist eine Hand mit einer Fernbedienung im Vordergrund zu sehen, die auf einen großen, leicht verschwommenen Fernseher gerichtet ist. Auf dem Bildschirm erscheinen zahlreiche bunte Vorschaubilder.

American Psycho: Ende erklärt – ist Bateman wirklich ein Killer?

Der kon­tro­verse Psy­chothriller „Amer­i­can Psy­cho“ aus dem Jahr 2000 hat heute viele Fans, die unter anderem Chris­t­ian Bales Darstel­lung eines eiskalten Killers loben. Doch bis heute disku­tieren Fans und Filmexpert:innen das Ende des Films. Hier liest Du, was das Ende des Kult-Schock­ers bedeutet.

Amer­i­can Psy­cho ist die Ver­fil­mung des gle­ich­nami­gen Romans von Bret Eas­t­on Ellis aus dem Jahr 2000. Der Roman war bere­its vor Abschluss der Drehar­beit­en umstrit­ten – und der Film somit auch. Die explizite Beschrei­bung von Gewalt und die Hand­lung in Ellis’ Roman wurde öffentlich kon­tro­vers disku­tiert und als teils stark frauen­feindlich beze­ich­net. Aber worum geht es eigentlich in Amer­i­can Psycho?

American Psycho: Darum geht es in dem Schocker

Der Film spielt in den 1980er Jahren in New York. Chris­t­ian Bale spielt den jun­gen Wall-Street-Banker Patrick Bate­man, der im Laufe des Films immer blutigere und groteskere Untat­en bege­ht. Gle­ichzeit­ig geht er seinem nor­malen Job nach und find­et Zeit für gesellschaftliche Veranstaltungen.

Der Invest­ment­banker lebt auf großem Fuß: Tagsüber lebt er als draufgän­gerisch­er Schnösel. In der Nacht ist er ein skru­pel­los­er Serien­mörder. Er ermordet Woh­nungslose, Pros­ti­tu­ierte und sog­ar Men­schen, die er kennt.

Der Film führt uns durch ein paar Monate in Bate­mans Leben, in denen wir Zeuge seines bluti­gen Treibens und seines sno­bis­tis­chen Lebensstils werden.

Eines von Bate­mans vie­len Opfern ist Paul Allen (Jared Leto) – ein Kol­lege, den Bate­man ver­ab­scheut. Bate­man ermordet Allen mit ein­er Axt in dessen Woh­nung und lässt die Leiche dort liegen. Später bringt er weit­ere Opfer in die Woh­nung, tötet sie und lässt ihre Leichen eben­falls dort liegen.

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American Psycho: Ein Filmende mit vielen Fragezeichen

Im Ver­lauf des Films ver­liert Bate­man immer mehr die eh schon kaum vorhan­dene Kon­trolle. Er mordet immer weit­er, bis er schließlich seinen Anwalt anruft und alle seine Ver­brechen geste­ht. Doch dann macht Bate­man einen Rückzieher und beschließt, zu Allens Woh­nung zurück­zukehren und den Tatort zu säu­bern, bevor es zu spät ist. Nie­mand soll ihm seine Gräueltat­en nach­weisen können.

Plöt­zlich geschieht etwas Merk­würdi­ges: Die eigentlich mit Blut besudelte Woh­nung ist per­fekt gere­inigt. Außer­dem soll sie neu ver­mi­etet wer­den. Eine Immo­bilien­mak­lerin ist in der Woh­nung anwe­send und sie scheint entwed­er Angst zu haben oder wütend auf Bate­man zu sein. Dies wird im Film nicht deut­lich. Auf jeden Fall mag sie Bate­man nicht und scheint mehr zu wis­sen, als sie zugibt. Bate­man ist ver­wirrt und fragt sich, was mit den Leichen passiert ist.

Er bekommt Angst und sucht seinen Anwalt auf, den er zuvor bere­its am Tele­fon kon­tak­tiert hat. Er ver­sucht, seine Tat­en zu beschreiben. Doch dann stellt sich her­aus: Der Anwalt ken­nt ihn gar nicht. Bate­man trifft darauf hin auf immer mehr Bekan­nte, die ihn in Wirk­lichkeit nicht zu ken­nen scheinen. Seine Ver­wirrung steigert sich. Was ist Real­ität und was hat er sich eventuell nur eingebildet?

Bate­mans ver­meintlich­er Anwalt hält seinen Anruf für einen Stre­ich.  Außer­dem merkt er an, dass Bate­man seinen Kol­le­gen Paul Allen (wir erin­nern uns: Jaret Leto) gar nicht ermordet haben kann. Der Anwalt habe näm­lich erst vor Kurzem mit Allen in Lon­don zu Mit­tag gegessen.

Während dessen stößt Bate­mans Sekretärin Jean im Büro ihres Chefs auf sein Tage­buch. Es ist voll­gekritzelt mit Schilderun­gen und Skizzen sein­er grausi­gen Morde.

Das Ende von American Psycho: Zwei Theorien zur Bedeutung

Der Film Amer­i­can Psy­cho wurde in den Jahren nach seinem Erscheinen mehrfach analysiert und das kon­tro­verse und nicht ganz ein­deutige Ende vielfach disku­tiert. Das Ergeb­nis der meis­ten Analy­sen: Der Schluss kann auf ver­schiedene Weise gele­sen werden.

Theorie Nr. 1: Es geschah alles in Batemans Fantasie

Die erste Inter­pre­ta­tion ist, dass fast alles, was im Film passiert, in Bate­mans Kopf stat­tfind­et. Das ist eine ver­ständliche Schlussfol­gerung: Auch wenn der Banker kein Mörder ist, scheint Bate­man zumin­d­est psy­chisch sehr labil zu sein.

Ein weit­er­er Hin­weis, der die The­o­rie der „Fan­tasiemorde“ unter­mauert: Die Woh­nung von Bates Opfer Paul Allen ist kom­plett aufgeräumt und es ist keine Rede von hier gefun­de­nen Leichen. Die Woh­nung wird ein­fach weitervermietet.

Die von der Sekretärin gefun­de­nen Zeich­nun­gen der Opfer in Bate­mans Tage­buch scheinen ein weit­eres Indiz zu sein, dass Bate­man seine Morde nur in der Fan­tasie aus­gelebt und mit gruseli­gen Skizzen fest­ge­hal­ten hat.

Ein weit­eres Ele­ment, das für die Fan­tasie-These spricht: In ein­er Szene schießt Bate­man auf ein Polizeiau­to, das umge­hend explodiert. Autos explodieren jedoch nicht ein­fach, wenn man auf sie schießt – so etwas geschieht nur in Action­fil­men. Auch Bate­man zeigt sich in Folge dieser über­triebe­nen Explo­sion sichtlich überrascht.

Theorie Nr. 2: Bateman ist wirklich ein Killer

Die zweite The­o­rie besagt, dass Patrick Bate­man wirk­lich ein eiskalter Serien­mörder ist und wir im Film exakt das sehen, was er angerichtet hat. Das Argu­ment, dass die Woh­nung seines Opfers Paul aufgeräumt sei, wird von Vertreter:innen der Killer-The­o­rie mit ein­er wirk­lich beun­ruhi­gen­den Gegen­frage beantwortet:

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Was wäre, wenn der Haus­be­sitzer die Leichen in der Woh­nung ein­fach entsorgt hätte, um die Woh­nung eiskalt ein­fach weit­er zu ver­mi­eten? Der Tenor des Films mag diese These stützen. Amer­i­can Psy­cho zeigt über­spitzt den Tur­bokap­i­tal­is­mus der 1980er Jahre: Reiche Men­schen, die für noch mehr Geld ein­fach alles tun würden.

Das Ende von American Psycho erklärt: Das sagen die Filmemacherinnen

Die Macherin­nen des Films lassen offen, welche Ver­sion die richtige Inter­pre­ta­tion des Films ist. So sagt Co-Autorin Guin­e­vere Turn­er in einem Inter­view mit dem US-Mag­a­zin „MovieMak­er“:

„Für mich und Mary (Har­ron) ließ das Buch auch offen, was real war und was nicht. Wir hiel­ten nicht alles für real, weil manch­es davon buch­stäblich sur­re­al ist. Aber wir haben gemein­sam beschlossen, dass wir bei­de keine Filme mögen, bei denen am Ende her­auskommt, dass alles nur im Kopf von jeman­dem passiert ist oder dass alles nur ein Traum war“.

Die Autorin zitiert daraufhin Kul­tregis­seur Quentin Taran­ti­no: „Wenn ich es Dir ver­rate, nehme ich Dir den Film weg.“

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