Smartphone Foto bei Nacht
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Mann checkt die Instagram-App auf seinem Smartphone.
iPad Pro mit Stift
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OIS, EIS und HIS: Bildstabilisierung in Smartphone-Kameras erklärt

Ein optis­ch­er Bild­sta­bil­isator (OIS) zählt zu den Qual­itätsmerk­malen ein­er guten Smart­phone-Kam­era. Es gibt aber auch die Vari­anten EIS und HIS. Wir erk­lären Dir, was sich hin­ter den einzel­nen Abkürzun­gen ver­birgt.

Was macht eine Smartphone-Bildstabilisierung überhaupt?

Wer sich mit Video- und Fotografie kaum ausken­nt, weiß wom­öglich gar nicht, welche Funk­tion eine Bild­sta­bil­isierung in (Smartphone-)Kameras erfüllt. Ganz ein­fach: Sie soll verwack­elte Fotos oder ruck­lige Videos ver­hin­dern. Solch sub­op­ti­male Ergeb­nisse kön­nen entste­hen, wenn Du Dein Smart­phone nicht ruhig hältst oder Dich während der Auf­nahme bewegst. Die Bild­sta­bil­isierung ver­sucht etwaige Bewe­gun­gen auszu­gle­ichen, die sich anson­sten neg­a­tiv auf das Bild­ma­te­r­i­al auswirken würde. Das bedeutet allerd­ings nicht, dass Du gar nicht mehr auf eine ruhige Hand acht­en musst oder gar ren­nend fotografieren kannst. Du hast nur etwas mehr Spiel­raum. Wie viel genau, hängt von der Art und Qual­ität der Bild­sta­bil­isierung ab.

OIS: Optische Bildstabilisierung in Smartphones

Die optis­che Bild­sta­bil­isierung gle­icht Bewe­gun­gen hard­wareges­teuert aus: Ein Gyroskop erken­nt, in welche Rich­tung sich Dein Smart­phone bewegt und passt die Kam­er­a­po­si­tion entsprechend an. Bei ein­er leicht­en Hand­be­we­gung nach links wan­dert die Kam­er­alinse dank OIS also etwas nach rechts. Beson­ders nüt­zlich ist eine optis­che Bild­sta­bil­isierung bei schwachem Licht beziehungsweise Dunkel­heit. Denn in solchen Sit­u­a­tion muss die Kam­er­alinse länger geöffnet bleiben, um aus­re­ichend Licht einz­u­fan­gen. Hand­be­we­gun­gen machen sich dann noch stärk­er auf Fotos und Videos bemerk­bar. Sehr anfäl­lig sind außer­dem Teleob­jek­tive. Hier ver­stärkt sich der Effekt von Bewe­gun­gen durch das engere Sicht­feld. Auch dann ist eine OIS Gold wert. Das Ganze hat allerd­ings auch seinen Preis, weswe­gen die optis­che Bild­sta­bil­isierung eher in etwas teur­eren Smart­phones zu find­en ist. Und auch dann in der Regel nicht für alle Lin­sen der Kam­era.

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EIS: Elektronische Bildstabilisierung in Smartphones

Die Abkürzung EIS ste­ht für einen elek­tro­n­is­chen Bild­sta­bil­isator. Das Ziel ist das­selbe wie beim OIS, die Meth­ode allerd­ings eine andere. Statt ein­er Hard­ware-Lösung muss hier haupt­säch­lich die Soft­ware anpack­en. Zunächst ein­mal kommt aber der Beschle­u­ni­gungssen­sor Deines Smart­phones zum Ein­satz, um zu erfassen, in welche Rich­tung sich das Gerät bei der Auf­nahme bewegt. Anschließend ver­sucht die Kam­era­soft­ware, das Ganze auszubügeln.

Das allerd­ings kann die Bildqual­ität von Fotos und Videos auf ver­schiedene Weise beein­trächti­gen. So treten teil­weise etwa Verz­er­run­gen auf, die unnatür­lich wirk­ende Videos zur Folge haben. Das größte Prob­lem ist aber, das es beim Ein­satz des EIS zu Crop­ping kommt. Am Ende ist also nicht mehr die kom­plette Auf­nahme sicht­bar, da die Rän­der als Puffer dienen und – qua­si als Ver­schnitt – der Bil­dop­ti­mierung zum Opfer fall­en.

Der fol­gende Clip zeigt den Unter­schied zwis­chen EIS und OIS bei der Video-Auf­nahme:

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Video: Youtube / Bee­bom

HIS: Hybrid-Bildstabilisierung in Smartphones

Die dritte Vari­ante ist eine Hybrid-Bild­sta­bil­isierung (HIS). Wie die Beze­ich­nung bere­its andeutet, han­delt es sich um eine Kom­bi­na­tion aus den bei­den zuvor beschriebe­nen Ansätzen. Es kommt also sowohl ein OIS als auch ein EIS zum Ein­satz. Hier­bei fall­en die Nachteile der elek­tro­n­is­chen Bild­sta­bil­isierung nicht so stark ins Gewicht, denn sie ist nur für das Fein­tun­ing zuständig. Den Großteil der Arbeit erledigt OIS. Da dieser das Aus­gangs­ma­te­r­i­al schon spür­bar sta­bil­isiert, fällt das Crop­ping deut­lich milder aus. Heißt: Dein Smart­phone beschnei­det Auf­nah­men an den Rän­dern nicht so sehr, wie es bei einem reinen EIS der Fall wäre.

Allerd­ings zahlt sich ein HIS eigentlich nur bei Videos wirk­lich aus. Für Fotos ist ein OIS aus­re­ichend. Lediglich für HDR-Bilder oder langzeit­be­lichtete Fotos bei Nacht ergibt HIS wirk­lich Sinn. Wie sehr eine sie Videos verbessern kann, siehst Du im fol­gen­den Clip am Beispiel des schon etwas älteren Google Pix­el 2:

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Video: Youtube / Made by Google

Wenn alles nichts hilft …

… kannst Du über ein Gim­bal für Dein Smart­phone nach­denken. Dabei han­delt es sich im Grunde genom­men um ein großes Gyroskop, in das Du Dein Smart­phone steckst. Gim­bals ver­suchen, Dein Handy stets in der­sel­ben Posi­tion zu hal­ten, und gle­ichen Deine Hand­be­we­gun­gen in der Regel über Motoren aus. Sie sind für die Auf­nahme von Videos gedacht und ermöglichen es Dir, Deinen Clips einen Hol­ly­wood-Look zu ver­passen. Das fol­gende Video gibt Dir einige Tipps für Smart­phone-Videos mit Gim­bal:

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Video: Youtube / Peter Lind­gren

Bildstabilisierung in Smartphones: Das Wichtigste auf einen Blick

  • OIS sta­bil­isiert Deine Auf­nah­men hard­waregestützt. Die Kam­era bewegt sich qua­si ent­ge­genge­set­zt von Dir. Diese optis­che Bild­sta­bil­isierung hat keine Nachteile.
  • EIS funk­tion­iert größ­ten­teils soft­ware­basiert. Dadurch ergeben sich diverse Nachteile wie Verz­er­run­gen oder beschnit­tene Auf­nah­men.
  • HIS ist die Kom­bi­na­tion aus bei­dem und die beste Lösung. Denn der EIS küm­mert sich nur um das, was der OIS „übrig lässt” und ver­passt Deinen Videos den let­zten Schliff. Bei Fotos hinge­gen gibt es kaum Vorteile gegenüber ein­fachem OIS.
  • Wenn Du mit der Video-Bild­sta­bil­isierung in Deinem Smart­phone nicht zufrieden bist, kannst Du es mit einem Gim­bal ver­suchen.

Bist Du mit Bild­sta­bil­isierung Deines Smart­phones zufrieden? Schreib’ uns gerne einen Kom­men­tar dazu!

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