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Dolby Atmos, DTS und Co.: Von aktuellen Heimkino-Tonstandards

Wenn Du Filme daheim so richtig genießen willst, darf ein ordentlich­es Heimki­no-Sys­tem nicht fehlen. Neben HDMI 2.0-Beamer, 4K UHD-TV und beque­mem Mobil­iar darf auch der Ton nicht zu kurz kom­men. Die Anbi­eter wer­ben mit Sur­round-Sound, 5.1-Technik und Begrif­f­en wie Dol­by Atmos, DTS und Dol­by Dig­i­tal. Was steckt eigentlich dahin­ter und welch­es Sys­tem lohnt sich wirk­lich? Wir klären auf.

Lange Zeit galt Dol­by Dig­i­tal als Stan­dard für die Heimkinotech­nik. Doch die Entwick­lung geht inzwis­chen weit­er und so wer­den bei Dol­by Atmos nicht nur Laut­sprech­er vorne, hin­ten und seitlich, son­dern sog­ar unter der Decke ver­baut. Den näch­sten Helikopter­an­flug von oben hörst Du also nur mit einem solchen Sys­tem so richtig real­is­tisch. Doch wenn das Film­ma­te­r­i­al oder Dein Ver­stärk­er der­ar­tige Tech­nolo­gien nicht unter­stützen, soll­test Du vor­erst nicht zur Bohrmas­chine greifen.

Dolby Atmos – State of the Art mit bis zu 7.1.4-Ansteuerung

Zunächst ein­mal grund­sät­zlich: Wenn Du ein Heimki­no-Sys­tem auf­bauen möcht­est, ist der soge­nan­nte 5.1-Standard qua­si das Min­i­mum. Dieser besagt, dass neben den bei­den vorderen Stereo-Laut­sprech­ern zwei weit­ere im rück­wär­ti­gen Bere­ich sowie ein zen­traler Laut­sprech­er und ein Sub­woofer (.1) zum Ein­satz kom­men. Außer­dem wird in diesem Sys­tem meist ein sep­a­rater Sub­woofer ver­wen­det, der im Film später das Grollen bei einem Erd­beben oder ähn­lich tiefe Töne zuver­läs­sig wiedergibt.

Bei Dol­by Atmos schöpft der US-amerikanis­che Ton­for­mat-Spezial­ist aus dem Vollen: Das Sys­tem kann zusät­zlich zwei seitliche Laut­sprech­er und weit­ere zwei oder vier unter der Decke ans­teuern. Bei einem solchen immer­siv­en Ton­sys­tem „umgibt” Dich der Klang voll­ständig und sorgt so für noch mehr Real­is­mus. Es gibt jedoch mehrere Grund­vo­raus­set­zun­gen, damit Du in den vollen Genuss dieser Tech­nolo­gie kom­men kannst:

  • Der Film muss das entsprechende Ton­for­mat unter­stützen. Das ist meist auf der Ver­pack­ung des Films oder in der Beschrei­bung des Stream­ing-Dien­stes angegeben.
  • Dein Heimki­no-Sys­tem, ins­beson­dere Dein Ver­stärk­er, muss Dol­by Atmos unter­stützen. Auch hier hil­ft das entsprechende Logo auf dem Gerät weit­er.
  • Du musst die entsprechen­den Box­en nicht nur auf­stellen, son­dern auch ver­draht­en, was ger­ade unter der Decke zur Her­aus­forderung wer­den kann.
  • Die Leis­tung des Heimki­no-Sys­tems muss zur Raum­größe und den ver­wen­de­ten Laut­sprech­ern passen.
  • Um Reflex­io­nen zu ver­mei­den emp­fiehlt sich die Ver­legung von Tep­pich – bei echt­en Enthu­si­as­ten sog­ar auf den Wän­den.
  • Die Laut­sprech­er müssen kor­rekt aufgestellt und am Ver­stärk­er ein­gerichtet wer­den.
4K Atmos Heimki­no
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Video: YouTube/hollywoodzuhause

Was ist mit DTS, Dolby Digital und Dolby Surround?

Auch bei DTS han­delt es sich um ein Ton­for­mat, das vom gle­ich­nami­gen kali­for­nischen Unternehmen DTS, Inc. entwick­elt und erst­mals bei Jur­ra­sic Park 1993 einge­set­zt wurde. Allerd­ings unter­schei­den sich die Kino­vari­ante und die fürs Heimki­no erhe­blich. Im Kino kön­nen über DTS sog­ar Stro­boskope und Nebel­maschi­nen anges­teuert wer­den. Im Heimki­nobere­ich stellt DTS im Wesentlichen eine Alter­na­tive zu Dol­by Dig­i­tal dar und punk­tet mit besser­er Ton­qual­ität und bis zu 7-Kanal-Sound.

Gegenüber Dol­by Atmos ist DTS jedoch inzwis­chen im Nachteil. Bei Dol­by Sur­round wiederum han­delt es sich um einen analo­gen Vor­läufer von Dol­by Dig­i­tal, bei dem ein Vierkanal­ton (Vorne links und rechts sowie Mitte und Sur­round) aus einem analo­gen Tonsignal gener­iert wird. Durch Ein­satz ein­er Fre­quen­zwe­iche ist wiederum der Ein­satz eines sep­a­rat­en Sub­woofers möglich. Allerd­ings find­et hier keine echte Kanal­tren­nung statt, was sich im Ergeb­nis deut­lich bemerk­bar macht. Dol­by Dig­i­tal ist genau wie DTS in der Lage, jeden Kanal des Sys­tems einzeln anzus­teuern.

5.1 Sur­round Test
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Video: YouTube/sirbenni1993

Kein Tonsystem, sondern eine Zertifizierung: THX

Bei THX han­delt es sich nicht um ein Audio­for­mat, son­dern um einen Zer­ti­fizierungs­stan­dard. Das Unternehmen THX, Inc. wurde 1983 von George Lucas gegrün­det und bietet sowohl Kino- als auch Heimki­no­be­treibern eine (dur­chaus aufwendi­ge) Möglichkeit an, ihren Kinosaal zer­ti­fizieren zu lassen. Hier­bei ist nicht entschei­dend, welch­es Ton­sys­tem zum Ein­satz kommt, son­dern ob der Kinosaal im End­ef­fekt der THX-Norm entspricht. Hier­bei spie­len auch und ins­beson­dere die Rau­makustik und die kor­rek­te Ein­stel­lung des Ton­sys­tems eine Rolle – aber auch mögliche Fremde­in­flüsse durch Ven­ti­la­torengeräusche im Raum und ähn­lich­es. Qual­i­fizierte Kinosäle kön­nen sich somit THX-zer­ti­fizieren lassen und hier­durch ein beson­deres Qual­itätssiegel erhal­ten.

THX The Audi­ence is lis­ten­ing
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Video: YouTube/James The Red Engine

Zusammenfassung

  • Im Heimki­no-Bere­ich bietet der Ton­stan­dard Dol­by Atmos eine sep­a­rate Ans­teuerung von the­o­retisch beliebig vie­len Audiokanälen.
  • Dol­by Dig­i­tal kann als Vor­läufer von Atmos gese­hen wer­den und unter­stützt bis zu sechs sep­a­rate Tonkanäle.
  • Bei DTS han­delt es sich um ein Konkur­ren­zpro­dukt zu Dol­by Dig­i­tal, das sog­ar Zusatzgeräte steuern kann und sieben Tonkanäle bietet.
  • Dol­by Sur­round ist ein Vor­läufer der dig­i­tal­en Ton­sys­teme und inzwis­chen ver­al­tet.
  • Wenn Du Dein Heimki­no-Sys­tem planst, reicht für übliche Anwen­dung eine Aus­rich­tung auf Dol­by Dig­i­tal häu­fig aus.
  • Echte Enthu­si­as­ten soll­ten schon jet­zt ihren Raum auf Dol­by Atmos aus­richt­en und sich zumin­d­est grob am Zer­ti­fizierungs­stan­dard THX ori­en­tieren.
  • Noch ein Tipp zum Schluss: Informiere möglichst auch Deine Nach­barn über Dein Heimki­no, damit der näch­ste Action-Film keinen Polizeiein­satz bei Dir zur Folge hat.

Wieviele Laut­sprech­er hast Du in Deinem Heimki­no ver­baut? Wie find­est Du die Idee, dass bei Dol­by Atmos der Ton sog­ar aus der Decke kommt? Wir freuen uns auf Deinen Kom­men­tar.

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