Innovation & Technologie
Transit X: Werden diese Schwebekugeln der Verkehr der Zukunft?
Ein US-Start-up will mit seiner Idee von einem obergleisigen Pod-System den Verkehr revolutionieren. Die Transit-X-Kapseln sollen lautlos über den Köpfen der Fußgänger hinweggleiten und dabei Platz und Energie sparen.
Staus, Abgase, Frust: Das ist oft der Alltag für Pendler, die in Städten unterwegs sind, egal ob im eigenen Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber was, wenn es ein Transportmittel gäbe, das mit sauberer Energie angetrieben wird, Dich auf Zuruf an Dein Ziel bringt und dabei nicht einmal Platz auf der Straße wegnimmt?
Video: Mike Stanley
Transit X: Individueller Massentransit
Transit X ist die Idee eines US-Startups aus Boston. Die Pods sind kleine automatisch gesteuerte Kapseln, die vier Meter über der Erde an einer Schiene hängen und mit vergleichsweise wenig Energie vorwärtskommen. Fast so ähnlich wie die Wuppertaler Schwebebahn also, nur wesentlich kompakter und flexibler. Ein Leitsystem soll dafür sorgen, dass man an jeder Straßenecke ein- und aussteigen kann, ohne auf Autos, Busse oder Züge angewiesen zu sein.
Per Smartphone soll man sich eine Kapsel, die bis zu fünf Personen tragen kann, reservieren und sein Wunschziel angeben können. Ein festgelegtes Streckensystem soll es nicht geben. Ausweichgleise und kleine Treppen ersetzen die Bahnhaltestellen. Im Idealfall bräuchte man nur wenige Sekunden auf seinen Pod warten und könnte dann ohne Umwege und Zwischenstopps zum gewünschten Punkt zischen.
Grüne, abgasfreie Städte durch Nutzung von sauberer Energie
Einmal eingerichtet, würde dieses Transportsystem eine Menge Platz in den Städten schaffen, der beispielsweise für Stadtgrün genutzt werden könnte. Liefen die Kapseln auf sauberer Energie wie Solarstrom, könnte man auch das Abgas- und Feinstaubproblem in den Griff bekommen.
Das erklärte Ziel von Transit X ist es, in den nächsten 15 Jahren den Kohlenstoffdioxidausstoß des weltweiten Verkehrs um die Hälfte zu verringern. Die Finanzierung soll aus privater Hand kommen und günstiger sein, als bereits existierende öffentliche Verkehrsnetze zu erneuern. Die ersten Pilotprojekte sind für Ende dieses Jahres geplant. Im philippinischen Manila sollen die Pods auf Kosten von unter 5 Cent pro Passagiermeile kommen, auch in Afrika gibt es Interesse an einer Umsetzung.
Andere Alternativen zum Straßenverkehr
Das Projekt erinnert an eine Mischung aus Elon Musks U-Autobahn und der Hyperloop. Auf der U-Autobahn der Boring Company sollen Autoschlitten mit Highspeed durch Tunnel flitzen und so Stau umfahren. Die Kapseln des unterirdischen Schnellzugs Hyperloop sollen Passagiere möglichst platz- und energiesparend in einem Röhrensystem hin- und herschicken. Klingt nach Zukunftsmusik, ist aber schon in Planung und Umsetzung von Musks Unternehmen The Boring Company. Die Hyperloop-Kapseln sind allerdings eher auf Hochgeschwindigkeit und lange Strecken ausgelegt und nicht auf den Stadtverkehr.
Was hältst Du von Transit X? Schreib uns Deine Meinung in die Kommentare!