Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg

Microsofts neuer Bot zeichnet auf Bestellung

Wie intel­li­gent ist die Kün­stliche Intel­li­genz wirk­lich? Und wie schlau kann sie wer­den? Die erste Frage stellt sich die ganze Welt und die zweite wird sog­ar ständig neu beant­wortet. Die jüng­ste Antwort stammt von Microsoft. Ein Pro­gramm, das zeich­nen kann und dabei Deine Anweisun­gen ver­ste­ht und umset­zt.

Zeich­nen ist entwed­er ganz leicht oder ganz schw­er. Es kommt im Prinzip immer darauf an, welchen Anspruch man an das Ergeb­nis hat. Zumin­d­est, wenn man ein Men­sch ist. Für Com­put­er gilt bish­er: Zeich­nen ist unglaublich kom­pliziert und es entste­hen trotz der vie­len ver­füg­baren Bilder im Inter­net dabei fast zwangsläu­fig Fehler. Microsoft hat sich diesem Prob­lem angenom­men und einen Bot entwick­elt, der das Zeich­nen für Dich übern­immt.

Was kann der neue Bot?

Die Zeichen­soft­ware von Microsoft ver­ar­beit­et Beschrei­bun­gen in Textform und gener­iert dann Bilder des Beschriebe­nen. Die Bilder wer­den dabei nicht etwa aus beste­hen­den Bildern zusam­menge­set­zt, son­dern von Grund auf neu errech­net. Die Dat­en bezieht der Bot aus einem Fun­dus an Bildern mit zuge­höri­gen Beschrei­bun­gen. Den einzel­nen Wörtern der Beschrei­bung wer­den bes­timmte Bild­bere­iche zuge­ord­net. Das Pro­gramm erken­nt Gemein­samkeit­en der Bere­iche ver­schieden­er Bilder, die mit dem­sel­ben Wort verknüpft sind und ver­ste­ht so, was mit dem Wort gemeint ist. So sitzen beispiel­sweise geze­ich­nete Vögel meist auf Ästen, weil die Mehrzahl der einge­speis­ten Bilder von Vögeln diese auf Ästen sitzend darstellen.

Was ist das Neue an dem Microsoft-Programm?

Auch andere namhafte Wet­tbe­wer­ber wie Google, Face­book und Nvidia haben sich bere­its mit ähn­lichen Ver­suchen beschäftigt, wobei Google die Werke sein­er KI sog­ar aus­gestellt hat. Der Unter­schied ist, dass der Microsoft-Bot wesentlich bess­er darin ist, Bilder nach kom­plex­eren Beschrei­bun­gen zu zeich­nen. Wenn die Anweisung beispiel­sweise nicht nur lautet, einen „Vogel” zu zeich­nen, son­dern einen „gel­ben Vogel mit blauen Flügeln und rotem Schn­abel”, kämen die meis­ten bish­eri­gen Bots an ihre Gren­zen. Das Ergeb­nis wäre dann ein Vogel, der auf irgen­deine Art die Far­ben Gelb, Blau und Rot miteinan­der vere­int und sowohl Flügel als auch einen Schn­abel hat. Microsofts Neuen­twick­lung hinge­gen ord­net die Far­ben in den meis­ten Fällen kor­rekt zu.

 Foto: © Microsoft 2018

Wie funktioniert es?

Der Bot beste­ht aus zwei Funk­tion­sein­heit­en. Die Erste erstellt aus der Textbeschrei­bung ein Bild. Die Zweite greift eben­falls auf Textbeschrei­bun­gen zu und bew­ertet das Bild auf seine Authen­tiz­ität hin. Im Grunde ver­sucht der erste Pro­grammteil, den zweit­en Part auszutrick­sen, indem er ihm ein selb­st erstelltes Bild als „echt” verkauft, während Pro­grammteil zwei ver­sucht, sich nicht aus­trick­sen zu lassen. Erst wenn Pro­grammteil zwei sein Okay gibt, wird das Ergeb­nis aus­gegeben.

Neue Ideen, alte Fehler

Inter­es­sant ist, dass das Pro­gramm mitunter „eigene” Kreativ­ität erken­nen lässt. Details, die nicht erwäh­nt wur­den, wer­den von allein ergänzt. Hier liegt der eigentliche Fortschritt in Sachen Kün­stliche Intel­li­genz.

Fehler­frei ist der Bot allerd­ings noch lange nicht. Immer wieder sind kleine Fehler in den Bildern zu find­en, wie etwa falsch gefärbte Details. Auch mit dem Erstellen von Non­sense-Bildern hat das Pro­gramm noch so seine Prob­leme. Als es aufge­fordert wurde, einen über einem See schweben­den roten Dop­peldecker­bus zu zeich­nen, kam ein sehr ver­wasch­enes Bild her­aus. Die Darstel­lung war zwar als über dem See schweben­der Bus inter­pretier­bar, aber genau­so gut hätte das Bild ein Boot mit zwei Decks zeigen kön­nen. Dieses Beispiel zeigt, dass der Bot wahrschein­lich in sein­er Daten­bank keine Verbindung zwis­chen den Worten „See” und „Bus“ gefun­den hat. Microsofts Pro­dukt ist also weniger als ein fer­tiges Ange­bot zu ver­ste­hen, son­dern mehr als ein weit­er­er Schritt in der Entwick­lung kün­stlich­er Intel­li­genz.

 Foto: © Microsoft 2018

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