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Resident Evil 3 Remake Demo angespielt: So fühlt sich das Gameplay an
Dass wir das noch erleben dürfen: Rund 20 Jahre nach dem Release von Resident Evil 3 hetzen wir in der Raccoon City Demo erneut durch verwüstete Straßenzüge und geplünderte Geschäfte. Zombies überall. Für die letzten Überlebenden erscheint die Lage aussichtslos – wäre da nicht Jill Valentine. Ein Spielbericht.
Nemesis begegnet uns schon im Menü
Die böse Umbrella-Corporation macht es der starken Protagonistin jedoch nicht leicht, das macht die Demo von der ersten Sekunde an klar: Bedrohlich blickt uns Superzombie Nemesis schon im Hauptmenü entgegen. Ein Hinweis auf eine Begegnung? Bis zur ersten soll es jedoch noch eine Weile dauern. Die Demo beginnt offenbar nicht am Anfang, sondern wirft uns mitten ins Geschehen. Wir befinden uns in einer U-Bahn, wo uns Mikhail, seines Zeichens Kommandeur einer Sondereinsatzeinheit, unmissverständlich klarmacht, wie ernst es um Raccoon City steht. Das zeigt uns das Spiel schon an der Figur selbst, denn der Kampf gegen die Untoten scheint Mikhail ordentlich zugesetzt zu haben. Hier fallen uns gleich die detaillierten Charaktermodelle auf, die schon im Vorgänger zu gefallen wussten.
Jill wird’s schon richten
Wir sollen retten, was noch zu retten ist: Einige Überlebende warten in einem Wagon darauf, aus der Stadt transportiert zu werden. Doch es mangelt an Elektrizität. Klar, Jill wird’s schon richten. Also lassen wir die U-Bahn-Station hinter uns, um die Energieversorgung wiederherzustellen. Auf den Treppenabsätzen nach oben lernen Neulinge auch schon, wie Jill rennt. Wer den Vorgänger gespielt hat, fühlt sich in Resident Evil 3 aber sofort heimisch. Die Tastenbelegung ist identisch, neu ist nur ein Ausweichschritt, der angesichts der gewachsenen Gegnerschar auch sehr willkommen ist (und auch schon im Original vorhanden war).
Oben angekommen erwartet uns das totale Chaos – und jede Menge Zombies. Wir zücken unsere G19 und jagen dem erstbesten Exemplar einige Kugeln in den Körper – um uns mit der Waffenmechanik vertraut zu machen, versteht sich. Das Ziel schluckt einige Treffer und schlurft langsam auf uns zu. Hier fällt uns auf: In puncto Trefferfeedback wirkt Resident Evil 3 reduzierter als der Vorgänger. Allzu granulare Physikspielereien mussten aufgrund des erhöhten Gegneraufkommens vermutlich einer leicht vereinfachten Variante weichen, um die Performance sicherzustellen. Sich der Zombies zu entledigen, wirkt dadurch weniger realistisch als beim Vorgänger. Gliedmaße lassen sich zwar teilweise wieder abtrennen, verschwinden aber sofort.
Mit dem Finger am Abzug
Von Munitionsknappheit bemerkten wir in der Raccoon City Demo nichts: Wer fleißig alle Ecken absucht, findet immer entweder Kugeln oder Schießpulver, das sich wie gewohnt zu Munition kombinieren lässt. Grüne und rote Heilkräuter sowie Erste-Hilfe-Sprays liegen ebenso ab und an in der Gegend herum. Hier macht uns nur der begrenzte Platz im Inventar einen Strich durch die Rechnung, sodass wir manche Gegenstände zunächst ignorieren müssen. Praktischerweise stehen überall in Raccoon City auffällige rote Fässer an strategisch vorteilhaften Stellen herum. Ein Schuss und eine Explosion macht gleich mehrere Zombies unschädlich. Ähnliches gilt für die offenen Straßenzüge, die weniger detailliert wirken als die schick ausstaffierten Innenräume des Vorgängers. Das ist zwar nachvollziehbar, die Grafik riss uns aber auch nicht zu Begeisterungsstürmen hin.
Die „Rätsel” beschränken sich in der Resident-Evil-3-Demo auf sehr lineare Suchaufgaben: Einige Türen sind mit Ketten verschlossen, sodass wir zunächst auf der Suche nach einer Kettenschere sind. Das höchste der Gefühle ist ein Textdokument, das Hinweise auf den Fundort eines Tresorcodes liefert.
In den Ring mit Nemesis
Und was ist jetzt mit Nemesis? Den hat sich Capcom für zuletzt aufgehoben: Nach einer kurzen Zwischensequenz zur Einführung treten wir dem Boss entgegen – und segnen zum ersten Mal das Zeitliche. Trotz Ausfallschritt verpasst uns der Riese einige harte Schwinger – schwere Geschütze fährt er in der Demo noch nicht auf. Wir versuchen noch, angeschlagen davonzuhumpeln, doch Nemesis schneidet uns mit einem beherzten Satz den Fluchtweg ab. Einen Hieb später liegt Jill am Boden. Game Over.
Frust bleibt glücklicherweise aus: Nach dem Continue stehen wir wieder direkt vor der Begegnung. Diesmal schaffen wir es, den Schlägen auszuweichen und mit der Schrotflinte ordentlich auszuteilen. Schon nach kurzer Zeit geht das Ungetüm in die Knie. Sieg. Jetzt heißt es Beine in die Hand nehmen und abhauen, eine andere Wahl bleibt uns nicht. Hier kommt zum ersten Mal richtig Spannung auf. Ist uns der Verfolger auf den Fersen? Wir wagen nicht, uns umzuschauen, aus Angst, wertvolle Zeit zu verlieren. Doch nur wenige Sekunden später bricht Nemesis vor unseren Augen durch eine Wand. Cutscene. Ende der Demo.
Den Vorschlag des Spiels, uns gleich in den Shop zu schicken, um Resident Evil 3 zu kaufen, lehnen wir ab. Die Demo zu Teil 2 gefiel uns deutlich besser, wenngleich die Außenareale des Resident Evil 3 Remake eine willkommene Abwechslung darstellen. Der angekündigte Trend hin zu mehr Action macht sich schon in der kurzen Vorschau bemerkbar. Die Zombies wirken austauschbarer und das klaustrophobische Gefühl enger Korridore fehlt. Andererseits sind wir äußerst gespannt darauf, was die finale Fassung noch zu bieten hat. Fanden wir das Prinzip eines ständigen Verfolgers mit Mr. X im Vorgänger noch nervig, könnte Nemesis uns vom Gegenteil überzeugen. Die kurze Begegnung hat uns zumindest neugierig gemacht, Hype sieht aber anders aus.
Welche Änderungen zum Original Dich noch erwarten, erfährst Du in unserer Info-Übersicht zu Resident Evil 3.
Hast Du die Resident Evil 3 Raccoon City Demo auch schon gespielt? Wie fällt Dein Urteil aus?