Kind will E-Sports-Profi werden. So kannst Du es am besten unterstuetzen.
© Stephanie Lieske Gamescom2019 / ESL
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

„Mein Kind will E-Sports-Profi werden“: Das müssen Eltern über den Berufswunsch wissen

Arzt, Bäck­er oder doch lieber E-Sports-Profi wer­den? Beson­ders let­zter­er Beruf­swun­sch wird vom Nach­wuchs neuerd­ings häu­figer genan­nt. Doch eine Kar­riere als E-Sports-Profi – was bedeutet das über­haupt? Wie wird man Profi und kann man davon über­haupt leben? Wir gehen diesen Fra­gen auf den Grund und lassen unter anderem eine echte Exper­tin zu Wort kom­men, die sich genau diesen Fra­gen stellen musste: Ilona Ander­sen, die Mut­ter des E-Sports-Profis Finn „kar­ri­g­an“ Andersen.

„Mama, ich möchte E-Sports-Profi wer­den.“ Als Finn „kar­ri­g­an“ Ander­sen, Mit­glied des Counter-Strike: Glob­al Offen­sive (CS:GO)-Teams von Mous­es­ports sein­er Mut­ter Ilona Ander­sen eines Tages erzählt, dass er E-Sports-Profi wer­den will, ist die 62-jährige zunächst skep­tisch. Dass Finn es mit dem Zock­en ernst meint, wussten Ilona und ihr Mann schon länger. Dass er sein Spieltal­ent aber zu ein­er Kar­riere machen wollte, kam über­raschend. „Damals war es völ­lig neu für uns, dass man Profi-Gamer wer­den kann“, erin­nert sie sich. Finn war mit­ten im Studi­um, als Mous­es­ports mit einem Jobange­bot auf ihren Sohn zukam. „Wir waren uns gar nicht sich­er, ob man als Profi-Spiel­er über­haupt etwas ver­di­enen kann.“

Darum träumen immer mehr junge Menschen von einer Karriere als E-Sports-Profi 

Den Traum, auf pro­fes­sioneller Ebene Counter Strike oder andere Com­put­er-Spiele in Turnieren zu zock­en, ver­fol­gen immer mehr junge Men­schen. Kein Wun­der, denn die Pop­u­lar­ität des dig­i­tal­en Sports ist in den ver­gan­genen Jahren stark gestiegen. Laut ein­er aktuellen Deloitte-Studie war das Wort „E-Sports“ und seine Bedeu­tung 2018 rund 20 Prozent mehr Befragten ein Begriff, als noch im Jahr zuvor. Sog­ar bei der Alters­gruppe über 65 ist die Bekan­ntheit in den ver­gan­genen zwei Jahren angestiegen. Fol­glich mausert sich E-Sports langsam vom Nis­chen- zum Massenphänomen.

Daran ist sicher­lich nicht zulet­zt das gesteigerte Medi­en­in­ter­esse Schuld. Sog­ar von ein­er möglichen Einord­nung als Sportart im Sinne des Deutsch Olymp­is­chen Sport­bunds war zulet­zt die Rede und auch die Erwäh­nung im aktuellen Koali­tionsver­trag hat den Begriff in die Nachricht­ensendun­gen kat­a­pul­tiert. Par­al­lel dazu stieg in den ver­gan­genen Jahren auch die Bekan­ntheit der E-Sports-Profis. Längst wer­den einige von ihnen wie Stars gefeiert. Dass das Phänomen E-Sports sich solch­er Beliebtheit erfreut und immer beliebter wer­den würde, war Ilona Ander­sen damals nicht klar. Ihre Sorge galt der Zukun­ft ihres Sohnes. War es wirk­lich eine gute Idee, sich kom­plett dem Gam­ing zu verschreiben?

Nur wenige Pro-Gamer zählen zu den Spitzenverdienern 

Tat­säch­lich kön­nen die Gehäl­ter der besten Pro-Gamer dur­chaus beachtlich aus­fall­en. Doch ist die Anzahl dieser Spitzen­ver­di­ener recht über­schaubar. So erk­lärt Guil­laume Patry, ein ehe­ma­liger Star-Craft-2-Profi im Inter­view mit Glob­al News, dass lediglich 0,1 Prozent es wirk­lich in die ober­ste Liga schaf­fen. Auch warnt Patry davor, für den E-Sports-Traum seine Aus­bil­dung oder seinen Beruf aufzugeben. Und auch Ilona Ander­sen sieht es ähn­lich: „Wir wussten nicht, ob man davon leben kann. Deshalb war uns eine Aus­bil­dung neben dem E-Sport wichtig. Und auch Finn hat sein Mas­ter­studi­um „Busi­ness Admin­is­tra­tion and Audit­ing“ nicht bereut.

Wer zu den 0,1 Prozent gehören will, die in der ober­sten Liga mit­spie­len, muss einiges Leis­ten. So gehören regelmäßige Turniere eben­so zum All­t­ag wie lange und inten­sive Train­ing­sein­heit­en. Um diese kör­per­liche und geistige Belas­tung auszuhal­ten, arbeit­en Pro-Gamer wie Finn ‚kar­ri­g­an‘ Ander­sen mit Man­agern und Gesund­heit­sex­perten zusam­men. „Wenn ich die Spiel­er vor der Kon­sole sehe, die Höch­stleis­tung erbrin­gen müssen, dann ist das für mich Sport“, bestätigt auch Sportwissenschaftler Dr. Ingo Froböse im Inter­view mit Voda­fone.

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Wie können Eltern feststellen, ob ihr Kind das Zeug zum E-Sports-Profi hat? 

Neben der Bere­itschaft des Gamers kör­per­liche und geistige Höch­stleis­tung zu brin­gen, ist auch eine Por­tion Tal­ent von Nöten, damit es mit der Kar­riere tat­säch­lich klappt. So berichtete der Mir­ror im Mai 2019 über den 15-jähri­gen Lon­don­er Ben­jy „Ben­jy­fishy” Fish, dessen Mut­ter zufäl­lig fest­stellte, dass ihr Sohn ein wahres E-Sports-Tal­ent ist. Der Teenag­er hat­te ohne ihr Wis­sen an Online-Turnieren teilgenom­men und dabei beachtliche Sum­men gewon­nen. Anders als im Fall des jun­gen Ben­jy aus Lon­don ist Ilona Ander­sen der Mei­n­ung, dass Eltern, die sich für ihre Kinder inter­essieren, instink­tiv spüren, welche Tal­ente in ihnen schlummern.

Doch für viele Eltern ist E-Sports immer noch völ­liges Neu­land. Wie sollen sie also sich­er ein­schätzen kön­nen, ob ihr Kind tat­säch­lich das Zeug zum Pro-Gamer hat? Christo­pher Fla­to, Head of PR bei ESL Glob­al hält hier sog­ar mehrere Ansätze für sin­nvoll: „Es ist es unab­d­ing­bar, dass sich die Eltern mit dem The­ma E-Sports näher befassen. Vor allem mit dem Spiel, das ihr Kind mit Vor­liebe beschäftigt. Hier­bei ist das Inter­net die erste Anlauf­stelle. Auch regelmäßige Gespräche mit dem Kind und gemein­same Spiel-Ses­sions kön­nen für Eltern sehr hil­fre­ich sein, damit sie sich ein besseres Bild zum The­ma machen können.”

Hans Jag­now, Präsi­dent des esport-Bund Deutsch­land e.V. (ESBD) stellt sog­ar eine pos­i­tive Wech­sel­wirkung zwis­chen den Jugendlichen und deren Eltern fest: „Wir erleben immer wieder, dass Eltern über ihre Kinder selb­st zum E-Sport find­en. Teil­nahme am Hob­by des Kindes fördert nicht nur das Ver­ständ­nis und die Beziehung, son­dern kann auch selb­st das Inter­esse wecken.“

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Vom Hobby-Gamer zum Pro-Gamer: Wie können Eltern ihr Kind auf den Weg dahin begleiten?

„E-Sportler ist kein klas­sis­ch­er Aus­bil­dungs­beruf. Hier ver­läuft die Kar­riere ver­gle­ich­bar der­er von Fußball- oder Bas­ket­ball­profis.“, erk­lärt Christo­pher Fla­to. Doch wie nimmt die Kar­riere eines jun­gen Tal­ents denn nun seinen Weg, wenn es den Klas­sis­chen nicht gibt? Laut Fla­to sind die Jugendlichen bere­its auf den entsprechen­den Online-Plat­tfor­men unter­wegs – zum Beispiel auf Twitch. Oder sie nehmen an kleineren Online-Turnieren statt. Allein die ESL ver­anstal­tet auf ihrer Plat­tform ESL Play cir­ca 33 Turniere und Ligen pro Tag. „Hier­bei geht es primär nicht um den Gewinn von Geld­sum­men, son­dern um Ruhm, Ehre und Spaß an der Freude.“, so Fla­to weiter.

Im Rah­men solch­er Turniere kön­nen sich die jun­gen Tal­ente in ihrem Lieblings­game behaupten und ziehen so die Aufmerk­samkeit von Tal­ent-Scouts auf sich. Diese tum­meln sich laut Fla­to dort und vor allem auf Twitch und hal­ten Auss­chau nach poten­ziellen Pro-Gamern von mor­gen. Eine weit­ere Möglichkeit, den Weg in die Pro­fil­i­ga zu find­en, sind die Nach­wuchs­förder­pro­gramme, wie zum Beispiel Vfl Wolfs­burgs „Wolves E-Acad­e­my“. „Vere­ine kön­nen auch einen Ein­stieg in einen struk­turi­erten Auf­stieg in eine pro­fes­sionelle Kar­riere geben“, bestätigt Hans Jagnow.

Auch die direk­te Bewer­bung bei einem der derzeit erfol­gre­ichen E-Sports-Teams ist eine Chance in den Profis­port. „Hier­bei soll­ten Eltern ihre Kinder aber unbe­d­ingt bei der For­mulierung der Bewer­bung unter­stützen.“, emp­fiehlt Flato.

So hat Finn „karrigan“ Andersen seinen Weg zu Mousesports gefunden

Dass der Weg zum E-Spors-Profi kein klas­sis­ch­er ist, zeigt auch der Werde­gang von Finn. Bere­its zuvor hat­te dieser sich in kleineren dänis­chen Teams einen Namen gemacht. Da Mous­es­ports bekan­nt dafür ist, Tal­ente zu find­en und zu fördern, und Finn dank sein­er deutschen Mut­ter auch fließend Deutsch spricht, ist er der ide­ale Kan­di­dat für das CS:GO-Team.

Zu Beginn sein­er Kar­riere in der Profi-Liga bekommt er team-intern dann zunächst den Spitz­na­men „dum­mer Däne“, weil er im Gegen­satz zu den anderen eben keine „Profi-Erfahrung“ aufweisen kann. Nach einiger Bewährungszeit und mehreren Erfol­gen im CS:GO-Team von Mouz gibt er sich schon bald schließlich selb­st den Namen „schlauer Däne“. Mit­tler­weile ist Finn „kar­ri­g­an“ Ander­sen gän­zlich im Profi-Sport angekom­men und eine absolute Bere­icherung für das CS:GO-Team von Mousesports.

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Wer es im Gegen­satz zu Finn nicht in die Profi-Liga schafft, dem ste­hen viele weit­ere Möglichkeit­en im E-Sports offen. Die Dig­i­tal­isierung schafft ger­ade in der Branche derzeit viele neue Berufs­felder. Team-Man­ag­er, Train­er oder Spiele-Entwick­ler wer­den ver­stärkt gesucht.

Dein Kind will E-Sports-Profi wer­den und Du unter­stützt es schon heute tatkräftig dabei? Teile uns Deine Erfahrun­gen gerne in den Kom­mentaren mit! 

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