Konsolenspiele
Anthem: Das erwartet Dich in dem Sci-Fi-MMO
Sieht irgendwie aus wie Destiny. Oder wie Warframe? Fliegt da Iron Man rum? Was für eine Art Game ist Anthem eigentlich? Eine Demo erscheint erst im Februar. Bis Du Dir selbst ein Bild machen kannst, erfährst Du hier, was Du über Biowares kommendes Sci-Fi-Spektakel wissen musst.
Die Story: Schöpfungsmythos meets Science-Fiction
In Anthem übernimmst Du die Rolle eines Freelancers, der mit einem schweren Kampfanzug, Javelin genannt, gegen fiese Monster kämpft. Das namensgebende Anthem („Hymne” in der deutschen Übersetzung) ist dabei ein altes Relikt einer vergessenen Rasse, das es erlaubt, Terraforming zu betreiben und ganze Planeten zu verändern. Das Werk der Aliens blieb jedoch unvollendet. Warum, findest Du wahrscheinlich im Laufe der Story-Kampagne heraus. Allzu viele Details zum Spiel sind bislang nicht bekannt. Entwickler-Studio Bioware (unter anderem Schöpfer der Rollenspiel-Reihen Mass Effect und Dragon Age) gab bekannt, dass der Fokus diesmal weniger auf der Story, sondern vornehmlich auf dem Gameplay liegt. Reinrassige Sci-Fi soll Anthem übrigens nicht sein. Die Macher sprechen hingegen von Science-Fantasy à la Star Wars.
Anthem ist Third-Person – meistens
Der auffälligste Unterschied zu Destiny ist, dass Anthem kein First-Person-Shooter ist. Du siehst Deinen Helden stets von hinten, wie es beispielsweise bei Warframe oder The Division der Fall ist. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Bist Du im Basar von Fort Tarsis unterwegs, um mit NPCs zu plaudern und Einkäufe zu erledigen, wechselt die Ansicht in die Ego-Perspektive. In der Stadt trägst Du aber auch keinen Kampfanzug. Sobald Du wieder im Javelin Platz nimmst, blickst Du Deinem Charakter also wieder über die Schulter.
Video: Youtube / IGN
Shared Open World ohne PvP
Anthem setzt auf eine offene „Shared World”: Das bedeutet, Du kannst der Story nach Lust und Laune folgen, während Du ab und an anderen Spielern über den Weg läufst. Missionen erlauben es, jederzeit gemeinsame Sache zu machen, wenn Du Lust hast. Auch Freunde können Deiner Session jederzeit beitreten oder umgekehrt. Die Entwickler betonen dabei, dass Gefechte ausschließlich gegen die KI stattfinden. Auseinandersetzungen mit anderen Spielern sind nicht geplant. Wie es scheint, wird Anthem also auf Battle Royale, Deathmatch und Co. verzichten.
Zwar teilst Du die Welt mit anderen Spielern, die Handlung bietet Dir jedoch unterschiedliche Entscheidungsmöglichkeiten, beispielsweise bei Gesprächen mit Questgebern. Die Entwickler geben an, dass Spieler so eine individuelle Story erleben.
Die Welt selbst ist deutlich vertikaler gestaltet als in Destiny oder Warframe. Kein Wunder, sind doch alle Javelins in der Lage, kurze Distanzen fliegend zu überbrücken, bis die Flugdüsen überhitzen. Mit geschickten Manövern verbringst Du mehr Zeit in der Luft: Wasserfälle und Flüsse kühlen den Javelin, wie ein kürzlich veröffentlichtes Video zu Anthem zeigt, sodass Du weitere Strecken im Flug zurücklegen kannst. Auf diese Weise manövrierst Du Dich durch pittoreske Schluchten, gigantische Höhlen und überwucherte Ruinen.
Matchmaking für alle Inhalte geplant
Anthem-Produzent Mark Darrah hat bestätigt, dass Anthem Matchmaking bieten wird – für sämtliche Inhalte. Das heißt, das Spiel sucht Dir automatisch passende Mitspieler, egal ob Du eine Storyquest oder einen Raid angehen möchtest. Bei Bedarf kannst Du also jederzeit auf die Hilfe von Fremden zurückgreifen oder Dich in der offenen Welt Trupps anschließen. Zum Vergleich: Destiny unterstützt dieses Feature nur für manche Aufgaben, nicht aber für Raids, sodass Absprachen mit Freunden oder in Internetforen unumgänglich sind.
Video: Youtube / IGN News
Der Kampfanzug bestimmt die Klasse
In Anthem legst Du Dich nicht auf eine Klasse fest. Während Dein Charakter in Blizzards MMO-König WoW entweder gut einstecken, austeilen oder heilen kann, hängen die Fähigkeiten in Anthem von der Wahl des Javelins ab. Du hast dabei stets die Möglichkeit, den Kampfanzug zu wechseln. Vier unterschiedliche Javelins stehen zur Wahl: Colossus, Ranger, Storm und Interceptor – die alle Vor- und Nachteile besitzen. Der Colossus etwa ist als einziger in der Lage, schwere Waffen zu verwenden, büßt dafür aber an Beweglichkeit ein, während der Interceptor flink ist und gute Unterstützungsarbeit leistet. Der Ranger-Anzug wiederum ist ein guter Allrounder. Der Storm hält sich dagegen im Hintergrund und bekämpft die Feinde aus sicherer Distanz mit schlagkräftigen Schüssen, steckt dafür aber selbst wenig ein.
Ein ausgewogenes Team ist dabei nicht nötig: Wenn alle Gruppenmitglieder als Colossus spielen möchten, ist das genauso eine valide Herangehensweise wie bei unterschiedlicher Zusammensetzung.
Video: Youtube / Masterminds HD
Maßgeschneiderte Spezialfähigkeiten
Jeder Javelin beherrscht vier Spezialmanöver plus einen Superangriff. Je nach Bedarf und Vorlieben lassen sich die Spezialfähigkeiten anpassen, wobei es nur rudimentäre Einschränkungen gibt: Du entscheidest Dich für einen Nahkampf-Angriff, eine Unterstützer-Fertigkeit sowie zwei Haupt-Skills und den Super. Beim Loadout steht Dir die Qual der Wahl bevor: Bevorzugst Du Flächenschaden mit großen Explosionen oder bearbeitest Du einzelne Gegner lieber mit chirurgischer Präzision? Unterschiedliche Granatentypen, zielsuchende Raketen, Schutzschilde oder Strahlenkanonen sind nur einige Beispiele des Arsenals in Anthem. Wichtig: Bestimmte Angriffsmuster verursachen als Combo besonders viel Schaden. Der geschickte Einsatz harmonierender Skills ist in Anthem von Vorteil. Apropos Schaden: Wie in vielen Rollenspielen üblich, erscheint verursachter Lebensverlust auch als Zahl über dem Kopf eines Gegners. Das stieß nicht bei allen Fans auf Gegenliebe. Die Entwickler verrieten aber bereits, dass sich die Anzeige auch ausstellen lässt.
Video: Youtube / Anthem Game
Anthems Loot-System erklärt
Loot spielt eine wichtige Rolle in Anthem. In einem einstündigen Stream haben die Entwickler bereits einen Vorgeschmack geliefert und gezeigt, wie das System funktioniert. Die Grundlagen sind einfach: Besiege Gegner und sie lassen Ausrüstung, Crafting-Material und andere nützliche oder weniger nützliche Dinge fallen. Wie in anderen Genrevertretern üblich, teilen sich gefundene Hinterlassenschaften in insgesamt sechs unterschiedliche Seltenheits-Kategorien ein, die jeweils farblich markiert sind, von „Common” bis „Legendary”.
Die Seltenheit eines Fundstücks bestimmt vor allem, wie viele „Inscriptions” es besitzt. Dabei handelt es sich um zumeist prozentuale Boni auf Fähigkeiten, etwa eine dezent längere Flugdauer oder erhöhter Schaden, wenn Du die Schwachstelle eines Monsters triffst. Mit welchen Inscriptions ein Loot-Drop genau ausgestattet ist, hängt von der Art der Ausrüstung sowie vom Zufall ab.
Um dem Glück etwas auf die Sprünge zu helfen, haben die Entwickler Crafting integriert. Findest Du im Rahmen einer Mission oder einer Quest ein entsprechendes Rezept, kannst Du fortan mit den richtigen Materialien selbst Waffen und Ausrüstung basteln. Das Item-Level hängt dabei vom Level Deines Freelancers ab. Sollte also die Wunsch-Knarre partout nicht droppen, dann bau sie Dir selbst. Der Fund von Rezepten scheint nämlich nicht zufallsbasiert zu sein.
Je besser die Rüstungsteile Deines Javelin, desto höher fällt der sogenannte Gear Score aus. Ähnlich wie der Licht-Wert bei Destiny 2 müssen Javelins einen bestimmten Gear Score erreicht haben, um manche Gebiete besuchen zu dürfen.
Kein Handel geplant
Eine Möglichkeit zum Handel haben die Entwickler bereits dementiert. Loot hänge dafür zu einem gewissen Grad vom aktiv verwendeten Javelin des Spielers ab. Die Wahrscheinlichkeit ist dafür hoch, dass Du häufiger Gegenstände findest, die Du auch wirklich nutzen kannst. Bessere Ausrüstung zu finden, ist wichtig, denn nur so wird Dein Javelin stärker. Praktisch: Die meisten Ausrüstungsteile sind auch mit anderen Anzügen kompatibel, sodass Deine Kampfkraft bei einem Wechsel gewahrt bleiben dürfte. Es gibt allerdings auch Komponenten, die nur einem Typus vorbehalten sind.
Video: Youtube / Anthem Game
Contracts: So funktioniert das Endgame in Anthem
Ist der höchste Level einmal erreicht, geht’s in Loot-Games erst richtig los. Im Endgame heißt das einzige Ziel dann für gewöhnlich: Wie stark kann ich meinen Charakter machen? Allzu viel ist zwar noch nicht über das Endgame von Anthem bekannt, die Entwickler haben aber bereits die sogenannten „Legendary Contracts” erwähnt. Den Aussagen der Macher zufolge sind diese Verträge knackschwer, dynamisch und lassen sich wiederholen. Was es genau damit auf sich hat, ist noch geheim. Um die Spieler langsam heranzuführen, wird Anthem schon im Verlauf der Story leichtere Verträge einführen.
Demo und Release-Termin: „Coole Dinge” für die öffentliche Demo angekündigt
Vorbesteller durften bereits zwischen dem 25. und 27. Januar 2019 die exklusive VIP-Demo anspielen. Eine öffentliche Demo ohne Zugangsbeschränkung findet vom 1. bis zum 3. Februar statt. Für den letzten Tag der Demo am Sonntag, den 3. Februar, kündigte Chad Robertson, Biowares Head of Live Service, eine Überraschung an. Am Sonntagnachmittag wolle man „einen Vorgeschmack auf einige coole Dinge liefern, die für die Zukunft geplant sind”. Die Zeitangabe bezieht sich allerdings auf die USA, sodass der Termin hierzulande grob in den Zeitraum zwischen 20:00 Uhr und 2:00 Uhr fällt.
Der Release von Anthem erfolgt am 22. Februar 2019. Vorbesteller mit EA-Access- oder Origin-Access-Zugang dürfen wieder etwas früher starten, und zwar ab dem 15. Februar.
Video: Youtube / Anthem Game
Mikrotransaktionen: Keine Lootboxen, nur kosmetische Items
Anthem ist zwar nicht Free-to-Play, wird aber dennoch Mikrotransaktionen beinhalten. In einem Twitch-Stream wiesen die Entwickler dafür ausdrücklich darauf hin, dass es keine Lootboxen geben wird. Gerade Lootboxen stehen oft in der Kritik, da Käufer lediglich eine Art digitale Wundertüte erhalten und der gewünschte Gegenstand selten auf Anhieb gezogen wird. In Anthem hingegen sollen Spieler vor einem Kauf immer sehen können, was sie erwartet. Um die Spielbalance dabei nicht zu beeinträchtigen, sind ausschließlich kosmetische Mikrotransaktionen geplant, also etwa neue Skins, die das Aussehen Deines Javelins verändern, ohne sich dabei aufs Gameplay auszuwirken oder sonstige Vorteile zu bieten.
Freust Du Dich schon auf Anthem und hast das Spiel vielleicht sogar vorbestellt? Worauf freust Du Dich am meisten? Lass es uns doch in einem Kommentar wissen.