PC-Games
Gord | Kritik: Die Siedler trifft auf The Witcher
Rohstoffe sammeln, Häuser bauen, Armeen entsenden, Geheimnisse lüften – im Adventure-Strategiespiel „Gord“ bist Du Anführer eines Dorfes und beschützt die Bewohner:innen vor Gefahren, die im Wald lauern. Wir haben das neue Game für Dich getestet und verraten Dir in unserer Kritik, welche schweren Entscheidungen Dich in Gord erwarten.
Mittelalter-Fantasy trifft auf Horror: In einer mystischen Mittelalterwelt bekämpfen Krieger:innen zahlreiche Monster im Wald. Angst und Verzweiflung sind überall zu spüren. Moment mal, reden wir gerade von Gord oder von „The Witcher 3: Wild Hunt“? Die Ähnlichkeit beider Games ist kein Zufall. Das Aufbauspiel stammt nämlich von Entwickler:innen, die ursprünglich für den Hexer zuständig waren. Aber hey, wenn Du gerade sowieso mit der Netflix-Serie durch bist und dringend neues Fantasy-Futter suchst, könnte Dir ein Game wie Gord sehr gerufen kommen.
Die Handlung von Gord: Alles für den König!
Während Du im freien Spielmodus ganz nach Lust und Laune Dein Dorf bauen und beschützen kannst, bildet die Story-Kampagne das große Highlight von Gord. Dein König dürstet nach Gold und als sein Beauftragter sollst Du es ihm bringen. Gemeinsam mit seinem griesgrämigen Vertreter ziehst Du in die verbotenen Lande. Dort triffst Du auf den Stamm der Morgenröte, der von nun an Deiner Kontrolle unterliegt. Mit jedem Schritt, den Du tiefer in den Wald setzt, wird es düsterer. Auch wenn sich Dir Barbar:innen und Monster in den Weg stellen, musst Du weiterziehen. Für den König!
Die Geschichte von Gord wird über hübsch gestaltete Sequenzen erzählt. Deine Berater:innen, der Häuptling, der Beauftragte und die Hexe, treiben die Handlung mit ihren unterschiedlichen Interessen immer weiter voran. Die Geschichte tut ihren Zweck und legt den roten Faden für eine sehr atmosphärische Reise in die slawische Mythologie. Das Warum ist dabei egal, Du willst schließlich diese magische und düstere Welt bis ins kleinste Detail aufsaugen. Wir warnen Dich jedoch vor: Gord greift viele schwierige Themen auf, wozu unter anderem Gewalt gegen Kinder, Folter und Verzweiflung gehören.
Das Gameplay vom Gord-Game: Baue mit Plan!
Als Anführer befehligst Du verschiedene Gords, im Grunde Dörfer, die dem Spiel seinen Namen geben. Errichte hierfür einen sogenannten Palisadenring und baue ein Gebäude nach dem anderen. Die große Besonderheit von Gord: Statt wie sonst etliche namenlose Bürger:innen rumzuschicken, verfügst Du im Spiel nur über eine Handvoll, mit denen Du Dich vertraut machen kannst. Alle haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Es liegt an Dir, sie richtig einzuteilen und auf ihre Bedürfnisse zu achten. Neben Nahrung ist auch Licht eine wichtige Ressource. Sollten Deine Leute nämlich zu lange im dunklen Wald arbeiten, können sie in Panik geraten und das Dorf für immer verlassen. Da hilft nur eine regelmäßige Pause mit einem Krug Met.
Wenn der Ressourcenabbau von allein läuft, kannst Du auch Kasernen, Bäder und kleine Wirtshäuser bauen. Bedenke dabei nur, dass Du nicht unendlich Platz hast. Baue also mit Plan!
Spezialfähigkeiten und Gemütswechsel
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere interessante Besonderheiten und Fähigkeiten. Wenn zum Beispiel Deine Bewohner:innen in einem Tempel beten, erhältst Du Glauben, mit dem Du Zauber bewirken kannst. Diese Spezialfähigkeiten sind besonders nützlich im Kampf. Wende sie gegen Feind:innen an oder verstärke Deine eigenen Truppen damit. Das Gameplay aus Gord ist ein ewiger Wechsel aus Trubel und Entspannung. Während Du das Dorf verbesserst und den Leuten beim Werkeln zusiehst, kannst Du gleichzeitig kleine Armeen in die Wälder entsenden, um Monster zu bekämpfen und wertvolle Objekte zu finden.
Komplexe Konsolen-Steuerung
Auch wenn Aufbauspiele normalerweise eher ein PC-Ding sind, hat das Entwicklerstudio Covenant.dev eine gute Lösung für die Konsolenportierung gefunden. Nichtsdestotrotz fällt die Steuerung für PlayStation 5 komplex aus und braucht etwas Übung. Einmal erlernt, erhältst Du aber viele nützliche Möglichkeiten, um beispielsweise einen schnellen Überblick zu bekommen, zwischen den Bewohner:innen zu wechseln und die Spielgeschwindigkeit einzustellen.
Etwas eigen ist nur, dass die Bewohner:innen nicht immer auf Befehle reagieren. Erteilst Du ihnen einen Kommando, während sie gerade arbeiten, kann es sein, dass sie ihn vergessen. Aber Nachdruck ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Um wiederum die Kontrolle in Kämpfen zu behalten, empfehlen wir Dir, die Zeit anzuhalten und die nächsten Schritte präzise zu planen – Ja, etwas fummelig.
Dorfmanagement und knifflige Kämpfe
Nachdem Du im Wald eine Schar an Spinnen getötet hast, findest Du einen Ausguck, der für Dich unbekannte Gebiete aufdeckt. Gute Arbeit! Sollten Deine Leute verletzt und müde sind, kannst Du sie über den sichersten Weg nach Hause bringen. Daheim erwarten Dich bereits neue wichtige Entscheidungen: Die Nahrung ist ausgegangen, also müssen die Aufgaben schnell neu vergeben werden. Eine Fremde möchte bei Dir beten und falls Du sie nicht lässt, vergiftet sie ein paar Leute. Gord möchte bei seinem Dorfmanagement oft herausfordernd sein, aber im Prinzip ist das alles nur halb so schwer. Vor allem, wenn Du Dich etwas mit Aufbauspielen auskennst. Spaß macht es trotzdem, wir wollten schließlich immer mal Dorf-Anführer:innen sein.
Die Kämpfe im Wald sind durchaus kniffliger. Jedes Scharmützel könnte das letzte sein. Wer blind in den Wald hineinläuft, wird schnell eingekesselt. Und dann wären da noch die Bossmonster. Eines lässt Dich erst weitergehen, wenn Du ihm ein Menschenopfer bringst. Oder Du greifst es an. Eine schwierige und makabrere Entscheidung. Die Musik spielt, der Wald verströmt Angst, Du musst auf alles vorbereitet sein und plötzlich greift etwas aus dem Dunkeln an. Das sind eben diese besonderen Gord-Momente.
Gord in der Kritik: Unser Fazit
Wir finden: Das Spiel liefert eine unvergleichbare Atmosphäre und bietet einen interessanten Gameplay-Mix. Keine Offenbarung, aber ein nettes Abenteuer-to-go.
Selbst wenn Gord das Rad nicht neu erfindet und oft nicht so komplex daherkommt, wie es gerne möchte: Es liefert einen interessanten Mix aus Aufbauen und Kämpfen. Gleichzeitig verströmt es dabei mit seiner Atmosphäre und Welt eine beeindruckende Erfahrung.
Gord | |
Plattformen: | PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series, Xbox One, PC |
Release-Datum: | 17. August 2023 |
Kosten: | 34,99 Euro |
Publisher: | Covenant.dev |
Entwicklerstudio: | Team17 |
Freust Du Dich auf Gord? Verrate uns Deine Meinung zum neuen Aufbauspiel gerne in den Kommentaren!