ff7 remake
© Square Enix
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Final Fantasy VII Remake: Das Ende erklärt – unsere Theorie

Wer hätte gedacht, dass es eine Erk­lärung für das Ende vom Final Fan­ta­sy VII Remake benötigt? Square Enix hat einen Abschluss für das Spiel gewählt, der beson­ders dann für offene Fra­gen sorgt, wenn Du Dich nicht allzu gut im FF7-Uni­ver­sum auskennst. Auch Ken­ner dürften aber etwas ver­wirrt sein. Wir erk­lären Dir, was unser­er Mei­n­ung nach passiert ist.

Achtung, gewaltiger Spoil­er-Alarm: Wenn Du das Final Fan­ta­sy VII Remake noch nicht durchge­spielt hast, soll­test Du diese Seite nun ver­lassen und erst dann zurück­kom­men, wenn du das getan hast. Ern­sthaft: Selb­st wenn Du nur das Orig­i­nal gespielt hast, soll­test Du nicht weit­er­lesen. Stattdessen soll­test Du Dir den nach­fol­gen­den (hüb­schen) Screen­shot aus dem Game anse­hen und anschließend unsere Tipps zum Rol­len­spiel durch­le­sen – vielle­icht auch unseren Test inklu­sive Video. Hast du das FF7 Remake dann durchge­spielt (und kennst Du einige Schlüs­sel­mo­mente aus dem Orig­i­nal), geht’s hier weiter.

FF7 Mako Planet

Cloud, Bar­ret und Tifa bekom­men erk­lärt, wie das Mako durch die Welt fließt. — Bild: Square Enix

Recap: Das passierte am Ende vom Final Fantasy VII Remake

Genug der War­nung. Kom­men wir nun zu dem dur­chaus über­raschen­den Ende vom FF7 Remake, das wohl stark polar­isieren wird. Auch mich selb­st hat der Sto­ry-Twist sehr über­rascht. Kurz noch ein­mal, was passiert ist: Am Ende des Spiels taucht Sephi­roth auf, bevor die Helden Midgar ver­lassen kön­nen. Er öffnet ein Tor und ani­miert Cloud und Co. ihm hier­durch zu fol­gen. Aerith hält ihre Fre­unde jedoch auf und merkt an, dass sie sich an einem Schei­deweg befind­en: Wenn sie das Por­tal durch­schre­it­en und siegre­ich sind, kön­nte sich das auf die Zukun­ft und auch auf die Per­sön­lichkeit­en der Helden auswirken, zu denen sie kün­ftig werden.

FF7 Remake Aeris

Aerith hat eine Verbindung zum Plan­eten, was wom­öglich auch erk­lärt, wieso sie gegen Ende plöt­zlich so viele Dinge über Sephi­roth weiß, bevor die Helden das Por­tal betreten. — Bild: Square Enix

Wie sollte es anders sein: Die Truppe schre­it­et durch das Tor – auf der anderen Seite sieht nichts anders aus, dafür hat sich ein großes Mon­ster aus den Geis­tern geformt, die im Ver­lauf des Spiels immer wieder auftauchen.

Nacheinan­der kämpft das Team zuerst gegen die Geis­ter selb­st und anschließend gegen Sephi­roth, der sich offen­bar ganz gut mit Geschehnis­sen ausken­nt, die den Plan­eten erst noch erwarten. Zudem lässt der Antag­o­nist viele kryp­tis­che Zeilen fall­en. In ein­er Zwis­chense­quenz ist außer­dem ein SOLDAT mit schwarzen Haaren zu sehen, der das Schw­ert von Cloud trägt und eine ganze Kom­panie an Shin­ra-Hand­langern im Allein­gang besiegt.

Zusät­zlich gibt es im Finale weit­ere kurze Sequen­zen, die noch kom­mende Ereignisse aus dem Orig­i­nal-Spiel Final Fan­ta­sy VII und dem dazuge­höri­gen Film „Advent Chil­dren” zeigen. Am Ende ist von ein­er „uner­warteten Reise” die Rede, bevor der Abspann über den Bild­schirm läuft. Ver­wirrend, nicht wahr? Wir schlüs­seln das für Dich auf. Vor­weg sei gesagt: Offen­bar hat der Sieg über die Geis­ter die Geschichte verän­dert. Und zwar nicht nur die noch anste­hen­den Ereignisse, son­dern auch die Vergangenheit.

Die Rolle der Geister: Der Weg in eine ganz neue Storyline

Gegen Ende des Spiels erfahren wir, dass die Geis­ter dafür sor­gen sollen, dass das Schick­sal seinen Lauf wie geplant nimmt. Grob gesagt: Wann immer das FF7 Remake stark von der Hand­lung des Orig­i­nals abwe­ichen wollte, taucht­en diese Geis­ter als neues Sto­ry-Ele­ment auf und kor­rigierten das. So woll­ten sie beispiel­sweise Aerith am Anfang ver­ja­gen, bevor die Shin­ra-Trup­pen Cloud ent­deck­en. Oder sie holten Hojo von den Füßen, als er Cloud (viel früher als im Orig­i­nal) wichtige Infos über seine Ver­gan­gen­heit liefern wollte. Den wohl größten Ein­griff markiert die Wieder­bele­bung von Bar­ret, nach­dem Sephi­roth ihn mit sein­er Klinge durch­bohrt hat­te – sein Tod war nicht vorgesehen.

FF7 Barret

So cool Bar­ret auch ist, gegen das Schw­ert von Sephi­roth kon­nte er nichts aus­richt­en. — Bild: Square Enix

Du kannst Dir die Geis­ter somit als Bewahrer der Orig­i­nal-Sto­ry­line von Final Fan­ta­sy VII vorstellen. Einen weit­eren Hin­weis darauf liefert auch der Kampf gegen diese. Gle­ich drei Geg­n­er for­men sich in der Auseinan­der­set­zung: Ein­er kämpft mit Schw­ert, ein­er mit Fäusten und ein­er mit Schuss­waf­fen. Diese Feinde sym­bol­isieren offen­bar die Zukun­fts-Ver­sio­nen von Cloud, Bar­ret und Tifa, zu denen die Helden ursprünglich wer­den soll­ten. Mit dem Sieg unser­er Truppe hat sich das jedoch erledigt und der Weg ste­ht offen für eine Sto­ry­line, die stark vom Orig­i­nal-Spiel abwe­ichen kann.

Das machen auch die kurzen Sequen­zen deut­lich, die etwa den Tod von Aerith oder die Geschehnisse des Films „Final Fan­ta­sy VII: Advent Chil­dren” andeuten. Die Geis­ter zeigen den Helden vor ihrer Nieder­lage, welchen Weg das Schick­sal ursprünglich vorge­se­hen hat­te. All das muss nun aber nicht mehr passieren. Einige Änderun­gen durch den Sieg über die Geis­ter zeigte das Remake bere­its. So hat Big­gs die Ver­nich­tung von Sek­tor 7 offen­bar über­lebt, zudem sehen wir einen Teil der Aus­rüs­tung von Jessie, die im Orig­i­nal zu diesem Zeit­punkt eben­falls nicht mehr am Leben war. Das Remake zeigt aber auch eine noch viel größere Änderung:

Wer ist der SOLDAT mit den schwarzen Haaren?

Für die PSP erschien damals ein Pre­quel zu Final Fan­ta­sy VII, das den Unter­ti­tel „Cri­sis Core” trägt. Pro­tag­o­nist des Spiels ist Zack Fair – und er ist der unbekan­nte SOLDAT mit schwarzen Haaren, den Du im Remake siehst. Die Zwis­chense­quenz ist nahezu iden­tisch mit dem Ende des Pre­quels und spielt zeitlich vor FF7 selb­st. Mit einem Unter­schied: Eigentlich ver­liert Zack den Kampf, wird von zahlre­ichen Kugeln durch­löchert und stirbt in den Armen von Cloud. Let­zter­er erbt daraufhin sein Schw­ert und schleppt sich im Allein­gang nach Midgar. Hier kannst Du Dir das Ende von Cri­sis Core noch ein­mal anse­hen (wohl mit eines der trau­rig­sten Enden der Videospielgeschichte):

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Video: Youtube/Shirrako

Durch den Sieg über das Schick­sal im Final Fan­ta­sy VII Remake hat sich die Geschichte aber offen­bar verän­dert: Zack über­ste­ht den Angriff und bringt Cloud selb­st in die Stadt. Sein ursprünglich­es Schick­sal (sym­bol­isiert durch zahlre­iche Geis­ter, die in der Sequenz um die Stadt Midgar schweben und nach der Ver­nich­tung des Boss­es ver­schwinden) wurde damit abgewen­det. Das ist eine große Verän­derung, da der Tod von Zack mit zu den wichtig­sten Ereignis­sen gehört, die Cloud und Aerith erst zu denen gemacht haben, die sie sind.

Eine neue Zeitlinie?

Dass Zack nun offen­bar doch noch am Leben ist, dürfte den Charak­ter von Cloud (sowie Aerith) eigentlich sig­nifikant ändern. Im Netz gibt es hierzu die The­o­rie, dass sein Men­tor aber „nicht wirk­lich” wieder am Leben ist. Es sei nur eine alter­na­tive Zeitlin­ie, in der das passiert ist. So wäre auch erk­lärt, wieso Cloud das Panz­er­schw­ert noch trägt – und nicht Zack. Ich sehe das allerd­ings anders. Ich gehe sehr stark davon aus, dass Cloud immer noch der Alte ist und im Nach­fol­ger des Final Fan­ta­sy VII Remakes auf Zack trifft. Bei­de kön­nten dann das Panz­er­schw­ert tragen.

Final Fantasy 7 Remake Cloud Heldenlandung

Das ikonis­che Panz­er­schw­ert von Cloud existiert in der neuen Zeitlin­ie ver­mut­lich dop­pelt. — Bild: Square Enix

Wie ich das erk­läre? Als die Helden durch das Por­tal gin­gen und das Schick­sal besiegten, befan­den sie sich schon auf ein­er neuen Zeitlin­ie. Da sie im Sturm der Ereignisse waren, sind sie jedoch „immun” gegenüber allen Verän­derun­gen der Time­line. Ver­gle­ich­bar wäre meine The­o­rie etwa mit der Serie „Time­less”, die Du auf  Net­flix find­est: Gle­ich in der ersten Folge ändern die Pro­tag­o­nis­ten die Geschichte, was zur Folge hat, dass die Schwest­er ein­er Haupt­fig­ur nie existierte – dafür hat sie aber einen Ver­lobten, den sie nie gese­hen hat. Nur sie und die anderen Zeitreisenden kön­nen sich daran erin­nern, dass es die Schwest­er ein­mal gab und wie die ursprüngliche Zeitlin­ie aussah.

Meine The­o­rie ist, dass auch Cloud, Bar­ret, Tifa und Aerith auf ähn­liche Weise wie die Pro­tag­nis­ten aus „Time­less” in ein­er neuen Real­ität gelandet sind. Sie sind sich wom­öglich aber nicht bewusst, dass sich die Welt um sie herum bere­its geän­dert hat. Mit Aus­nahme von Aerith. Eine Sequenz macht deut­lich, dass sie die Verän­derun­gen spürt: Sie läuft an dem Zack aus der Ver­gan­gen­heit vor­bei, der Cloud lebend nach Midgar schleppt. Zu erk­lären wäre das damit, dass sie als Mit­glied des alten Volkes eine Verbindung zum Plan­eten hat. Span­nend: Da Zack gle­ichzeit­ig auch ihr (nicht mehr so tot­er) Ex-Fre­und ist, kön­nte uns im näch­sten Teil viel Kon­flik­t­poten­zial zwis­chen Cloud und seinem alten Men­tor erwarten.

Theorie: Zukunfts-Sephiroth rief die Geister auf den Plan

Für mich ist klar, dass Sephi­roth alle über­raschen­den Verän­derun­gen aus­gelöst hat. Gegen Ende des Spiels macht er an mehreren Stellen deut­lich, dass er Wis­sen über die Zukun­ft mit­bringt. So weiß er etwa, dass er let­z­tendlich besiegt wird. Außer­dem ist ihm bekan­nt, dass ein Mete­or Kurs auf den Plan­eten nimmt. Deshalb will er Cloud auf seine Seite ziehen, um das Schick­sal abzuwen­den. Das mag nach einem guten Plan klin­gen, aber ich denke, dass er und Cloud spätestens bei dessen Durch­führung unter­schiedlich­er Mei­n­ung sein kön­nten. Der Held lehnt den Vorschlag auch selb­stver­ständlich ab.

FF7 Sephiroth

Sephi­roth taucht im Remake mehrmals auf. Das Ende des Spiels deutet darauf hin, dass Cloud sich den Antag­o­nis­ten in vie­len Sit­u­a­tio­nen nicht nur ein­bildet, obwohl nur er ihn (zunächst) sehen kann. — Bild: Square Enix

Zusam­menge­fasst: Sephi­roth weiß Dinge, die er nicht wis­sen darf. Meine The­o­rie ist deshalb, dass wir hier eine Ver­sion von ihm aus der Zukun­ft sehen, die sein Scheit­ern abwen­den will. Wom­öglich stammt dieser Sephi­roth sog­ar aus ein­er Zeit, die nach dem Film „Advent Chil­dren” spielt. Durch sein Ein­greifen hat er ver­mut­lich auch erst die Geis­ter auf den Plan gerufen. Erst­mals tauchen diese gemein­sam mit dem Antag­o­nis­ten auf, als Aerith und Cloud sich ken­nen­ler­nen. Sephi­roth ist hier wohl nicht nur ein Hirnge­spinst des Helden und seine Worte „Du bist zu schwach, um jeden zu ret­ten” beruhen wohl tat­säch­lich auf seinem Wis­sen, dass er Aerith später mit seinem Schw­ert durchbohrt.

Zunächst habe ich diesen Auftritt nur für eine Anspielung gehal­ten, die sich nicht an den Helden, son­dern an Spiel­er, die das Orig­i­nal ken­nen, richtet. Han­delt es sich um Sephi­roth aus der Zukun­ft, waren die eher wagen Worte aber wohl eher ganz bewusst für Cloud als War­nung gedacht.

Sequel statt Remake?

Sephi­roth dürfte in etwa mit dem alten Mr. Spock aus „Star Trek” (2009) von J. J. Abrams ver­gle­ich­bar sein: Er reist zurück durch die Zeit, bringt das ganze Wis­sen aus der Zukun­ft mit und verän­dert den Lauf der Dinge. Das Final Fan­ta­sy VII Remake ist dem­nach in gewiss­er Weise eher ein Sequel der FF7-Rei­he, sollte der Antag­o­nist wirk­lich aus ein­er Zeit nach „Advent Chil­dren” stammen.

Gle­ichzeit­ig macht die Sequel-The­o­rie deut­lich, wieso Square Enix das Spiel als „Remake” betitelt, obwohl nur die Midgar-Episode enthal­ten ist. Offen­bar wird näm­lich nur dieser Teil des Orig­i­nals weit­ge­hend iden­tisch bleiben. Da sich die Helden nun nicht mehr auf dem vom Schick­sal vorge­se­hen Pfad bewe­gen, ist kom­plett ungewiss, welche Ereignisse uns im näch­sten Teil erwarten.

Nur eines ist für mich klar: „Remake” wird die Fort­set­zung auf­grund der Änderun­gen nicht mehr im Titel tra­gen kön­nen, da uns eine vielle­icht ganz andere Geschichte erwartet (in der auch Aerith über­leben kön­nte). Ich per­sön­lich finde die Idee von Square Enix sehr gut und bin ges­pan­nt darauf, welchen Weg das Aben­teuer von Cloud und Co. in der neuen Zeitlin­ie ein­schla­gen wird. Vorteil der Sequel-The­o­rie: Die Mach­er kön­nen durch diesen Twist eine alter­na­tive Sto­ry erzählen, ohne das Orig­i­nal mit Füßen zu treten oder etwas am Kanon zu verändern.

Wie denkst Du über das Ende? Hast Du eine andere The­o­rie? Teile uns Deine Mei­n­ung im Kom­men­tar-Bere­ich mit.

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