Final Fantasy 7 Remake Title
© Square Enix
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Final Fantasy VII Remake – Demo: So spielt sich der neue Cloud

Über­raschung: Square Enix hat am 2. März 2020 eine Demo zum heiß erwarteten Final Fan­ta­sy VII Remake veröf­fentlicht. Wir haben uns direkt ins Spiel gestürzt und die neuen Game­play-Mechaniken unter die Lupe genom­men. Das Anspie­len hat zwar einen guten Gesamtein­druck hin­ter­lassen, doch eines wurde auch klar: Wer die Vol­lver­sion durch­zock­en möchte, hat viel Arbeit vor sich.

Update: Mit­tler­weile haben wir uns auch die Vol­lver­sion vom Final Fan­ta­sy VII Remake aus­führlich. Hier geht’s zu unserem Test

Die Final Fan­ta­sy VII Remake Demo bein­hal­tet eine län­gere Pas­sage aus dem Spiel. Es ist die leg­endäre erste Mis­sion von Held und Ex-Söld­ner Cloud Strife, in der er von einem Team ange­heuert wurde, um einen Mako-Reak­tor zu spren­gen. Diese Pas­sage markiert gle­ichzeit­ig auch den Ein­stig in das gefeierte Orig­i­nal von FF7 aus dem Jahr 1997. Allerd­ings liefert Dir Square Enix mit dem Remake nicht nur eine deut­lich bessere Grafik. Statt mit run­den­basiertem Game­play präsen­tiert sich die Neuau­flage mit actionori­en­tierten Kämpfen. Zumin­d­est in der Demo ist das Ergeb­nis ein Effekt-Spek­takel, das uns kaum Zeit zum Ver­schnaufen lässt.

Präsentation: Vielversprechendes Remake von Final Fantasy VII

Bevor das Game­play an der Rei­he ist, sind aber noch ein paar Worte zur Optik nötig. Die Grafik stellt selb­st ein Final Fan­ta­sy XV in den Schat­ten und befind­et sich auf Augen­höhe mit Spie­len wie dem Res­i­dent Evil 2 Remake. Cloud Strife sah noch nie so gut aus – zumin­d­est, sofern wir den Streifen „Final Fan­ta­sy VII: Advent Chil­dren” nicht mitzählen.

Hinzu kommt eine film­reife Insze­nierung: Die Infil­tra­tion des Reak­tors wird immer wieder von Zwis­chense­quen­zen unter­brochen, die ein­drucksvolle Kam­er­ap­er­spek­tiv­en und jede Menge Cool­ness auf Deinen Bild­schirm zaubern. Beson­ders Hauptheld Cloud glänzt hier mit­samt seinem Riesen­schw­ert. Auch die anderen Charak­tere sind zum Teil sehr detail­liert – vor ein paar Jahren wäre die Optik einem Ani­ma­tions­film eben­bür­tig gewe­sen.

Final Fantasy 7 Remake Cloud Heldenlandung

Max­i­male Cool­ness: Cloud Strife gelingt die Helden­lan­dung selb­st mit Riesen­schw­ert — Bild: Square Enix

So richtig dreht das Final Fan­ta­sy VII Remake aber in den Kämpfen auf. Die Entwick­ler geizen ganz und gar nicht mit Par­tikel­ef­fek­ten und lassen in Auseinan­der­set­zun­gen die Funken nur so auf Deinen Bild­schirm nieder­reg­nen. Gle­ichzeit­ig sorgt das Spek­takel dafür, dass sich Spezialfähigkeit­en beson­ders mächtig anfühlen. Es ist näm­lich nicht zu überse­hen, wenn Du eine davon auf die Feinde loslässt.

Auch die Musik des Remakes müssen wir an dieser Stelle defin­i­tiv erwäh­nen. Square Enix hat die bekan­nten Melo­di­en aus dem Orig­i­nal neu inter­pretiert, der Wieder­erken­nungswert bleibt aber den­noch beste­hen. Das führte dazu, dass die Sound-Anlage während des Demo-Tests lauter gedreht wurde als ursprünglich geplant – beson­ders, als die typ­is­che Kampf­musik von FF7 in neuem Gewand ertönte. Zusät­zlich gibt es noch eine kom­plette deutsche Ver­to­nung auf die Ohren. Bis­lang klingt es, als wür­den die Sprech­er einen guten Job machen.

FF7 Remake Aeris

Auch Aeris hat einen Auftritt in der FF7-Demo. Allerd­ings nur im Intro — Bild: Square Enix

Gameplay: Schnelle Kämpfe…

Wirk­lich inter­es­sant ist das neue Kampf­sys­tem, das Square Enix mit dem Final Fan­tas VII Remake ein­führt. Grund­sät­zlich sind hier in unserem Durch­lauf der Demo starke Ein­flüsse vom actionori­en­tierten Final Fan­ta­sy XV erkennbar. Aber dieses Game­play will gel­ernt sein. Zum Glück: In der Demo nehmen uns die Entwick­ler an die Hand und führen uns Stück für Stück in die ver­schiede­nen Mechaniken ein. Bei Auseinan­der­set­zun­gen ste­ht ganz klar die Action im Vorder­grund: Cloud kann via Tas­ten­druck zuschla­gen. Hal­ten wir den Knopf länger gedrückt, greift er mit einem Schlag gle­ich mehrere Feinde an. Geg­ner­ische Angriffe kön­nen wir wiederum block­en oder ihnen auswe­ichen. Allein mit den Stan­dard-Attack­en spie­len sich Feind­begeg­nun­gen sehr dynamisch und ras­ant.

Eine weit­ere Taste löst die Spezialfähigkeit der Charak­tere aus. Cloud kann so zum Beispiel in den Offen­siv-Modus wech­seln. Den aus dem Orig­i­nal bekan­nten ATB-Balken hat Square Enix im Remake eben­so über­nom­men. In der Demo füllen sich hier max­i­mal zwei Leis­ten. Diese kön­nen wir leeren, indem wir Fähigkeit­en oder Zauber ein­set­zen. Auch für die Ver­wen­dung von Gegen­stän­den (etwa Heil­tränke oder Phönixfed­ern zur Wieder­bele­bung) ver­brauchen ATB-Balken. Hier ist also tak­tis­ches Denken gefordert.

Wech­seln wir ins Kom­man­do-Menü, friert das Spielgeschehen zum Glück ein. Wir müssen uns also kurzzeit­ig nicht um Stan­dard-Angriffe, Auswe­ichen und Block­en küm­mern. Hier kön­nen wir Fähigkeit­en, Gegen­stände oder Magie in Ruhe auswählen; über die Schul­ter­taschen sprin­gen wir schnell zwis­chen den Charak­teren hin und her. Ist die aus den Vorgängern bekan­nte Lim­it-Leiste gefüllt, kön­nen wir hier auch ver­heerende Angriffe aus­führen, die beson­ders viel Schaden anricht­en und den Bild­schirm mit Effek­ten über­laden – auf eine angenehme Art.

Außer­dem besitzen Geg­n­er einen Schock-Balken. Diesen kannst Du füllen, indem Du Feinde mit Attack­en angreif­st, gegen die sie eine Schwäche haben. Bei einem Kampfro­bot­er sind es zum Beispiel Blitz-Zauber. Ist der Balken gefüllt, ist der Wider­sach­er kurzzeit­ig außer Gefecht geset­zt und nimmt beson­ders viel Schaden. Diese Mechanik ken­nen wir bere­its aus Final Fan­ta­sy XIII und XV.

… und (zu) viel zu tun

Im Ver­lauf der Demo stößt Bar­ret zu uns und for­t­an hast Du zwei Charak­tere zur Auswahl. Einen davon steuert immer die KI, Du kannst aber jed­erzeit zwis­chen bei­den wech­seln. Das ist auch dur­chaus erforder­lich, da einige Feinde etwa nur mit Zauber oder Fernkampfwaf­fen erre­ich­bar sind. Du kannst anderen Team­mit­gliedern sog­ar Befehle erteilen. Was in der The­o­rie nach einem kom­plex­en Sys­tem mit hohem Spielspaß klingt, ist in der Prax­is aber ein Kampf­sys­tem, das wohl viel Übung benötigt.

FF7Remake Barret

Bar­ret kann Geschütze zer­stören, die außer­halb von Clouds Reich­weite sind — Bild: Square Enix

Ehrlich: Ich habe unzäh­lige Rol­len­spiele hin­ter mir, Final Fan­ta­sy XV kam mir stel­len­weise zum Beispiel sehr ein­fach vor, auch son­st würde ich mich eher als geübten Zock­er beze­ich­nen. Die Demo zum Final Fan­ta­sy VII Remake hat mich allerd­ings so gefordert, dass ich im ersten Durch­lauf vorhan­dene Heil­tränke liter­weise in die Helden geschüt­tet habe. Grund dafür ist beson­ders, dass die Game­play-Mechaniken inner­halb sehr kurz­er Zeit nur sehr schwierig zu verin­ner­lichen sind.

Das gibt es zu beachten

Sobald die Schwierigkeit der Kämpfe anzog, hat­te ich einiges zu tun:

  • Die Lebens­balken bei­der Charak­tere im Blick behal­ten.
  • Aktiv Block­en, Auswe­ichen und den (richti­gen) Geg­n­er oder Schwach­punkt angreifen.
  • Die ATB-Balken im Blick behal­ten.
  • Aktio­nen der Feinde beobacht­en und gegebe­nen­falls Charak­ter wech­seln.
  • Magiepunk­te über­prüfen.
  • Immer wieder flüchtig auf den Lim­it-Balken acht­en.
  • Auf Spezialan­griffe der Geg­n­er acht­en.
  • Die mit Effek­ten über­laden­den Kämpfe bewun­dern.
  • Mit­ten im Gefecht auf­tauchende Geg­n­er bemerken.
  • Schock-Balken der Feinde beobacht­en und hochtreiben, um Extra-Schaden zu verur­sachen

Hinzu kommt, dass ich in der Demo Prob­leme mit dem Fes­tle­gen der Ziele hat­te. Welch­er Geg­n­er im Fokus ste­ht, lässt sich auf der PS4 mit dem R3-But­ton und den Pfeil­tas­ten fes­tle­gen. Im hek­tis­chen Kampf ist das allerd­ings nur sel­ten möglich, muss sich dafür doch der linke Dau­men vom Ana­log-Stick weg­be­we­gen und den recht­en Dau­men von allen Aktion­stas­ten für Angriff und Auswe­ichen. Geg­n­er­wech­sel bedeutet also Still­stand. Und so kam es zum leicht­en Kampf mit der Steuerung: Ins­ge­samt habe ich mehrmals die falsche Taste im Eifer des Gefechts betätigt, gle­ichzeit­ig liefen viele instink­tive Auswe­ich­manöver ins Leere, sodass Cloud etwa regelmäßig von Raketen des Boss­es „Wach­sko­r­pi­on” erwis­cht wurde.

Das Final Fantasy VII Remake will gemeistert werden

Ganz sich­er: Mit etwas mehr Übung und ein Gefühl für das Tim­ing dürften mir die Kämpfe mit Sicher­heit deut­lich(!) leichter von der Hand gehen – auch, wenn dann sog­ar noch ein drit­ter Charak­ter zum Team hinzustößt. Denn das Tuto­r­i­al ist ver­ständlich aufge­baut und erk­lärt Dir nur eine Neuerung auf ein­mal. Allerd­ings sum­mieren sich die möglichen Aktio­nen sehr schnell, noch bevor die zuvor einge­führten Mechaniken in Fleisch und Blut überge­hen. Inner­halb der ersten Spiel­stunde kann sich also eine leichte Über­forderung ein­stellen.

FF7 Cloud und Team

Cloud wusste vor der Infil­tra­tion wom­öglich noch nicht, wie kom­plex das Kampf­sys­tem ist — Bild: Square Enix

Es zeich­net sich für mich ab, dass Final Fan­ta­sy VII Remake ein Spiel ist, das mit viel Übung gemeis­tert wer­den will. Wer ein­fach nur stumpf mit dem Schw­ert losstürmt, wird wohl selb­st das Ende der Demo nicht erleben. Wie flott sich im weit­eren Spielver­lauf die Kampf-Rou­tine ein­stellt, muss aber erst die Vol­lver­sion des Titels zeigen.

Was kann der „Klassisch”-Modus in der FF7 Remake Demo?

Final Fan­ta­sy VII geht aber auch ein­fach­er: Zum Start der Demo kannst Du auch den Modus „Klas­sisch” auswählen. Hier sollen Stan­dard-Angriffe automa­tisch erfol­gen, Du musst Dich also nur noch um den Ein­satz von Fähigkeit­en, Zaubern und Co. küm­mern. Grund­sät­zlich funk­tion­iert das so: Jed­erzeit kön­nen wir Angriff, Block und Auswe­ichen auch manuell aus­lösen. Sobald wir jedoch keine dieser Eingaben vornehmen und auch den Analog­stick in Ruhe lassen, küm­mert sich das Spiel selb­st um diese Aktio­nen.

Das habe ich ganz genau getestet: Cloud ste­ht mehreren Fein­den gegenüber und zückt sein Schw­ert, bere­it für einen harten Kampf. Die Geg­n­er greifen den Helden mit aller Kraft an, fest entschlossen ihn zu Fall zu brin­gen. Und ich? Ich lege den Con­troller weg. Zeitweise bin ich in Kämpfe gelaufen und habe kurzzeit­ig sog­ar den Raum ver­lassen, um andere Dinge zu erledi­gen. Cloud macht das schon – oder?

Siehe da: Im „Klassisch”-Modus greift der Held nicht nur automa­tisch an, son­dern sam­melt auch noch Fleißpunk­te durch eigen­ständi­ges Block­en. Ohne Ein­greifen gin­gen die Auseinan­der­set­zun­gen ohne großen Ver­lust an Kraft­punk­ten zu Ende. Allerd­ings ist das nur ganz am Anfang möglich: Gegen Ende der Demo erfordern die Geg­n­er den geziel­ten Ein­satz von Fähigkeit­en und aktives Ein­greifen. Hier dürfte der Modus eine Ent­las­tung darstellen. Allerd­ings greift Cloud via Automatik zum Teil langsamer an und entschei­det offen­bar aus dem Bauch her­aus, ob er einen Schuss mit seinem Kör­p­er abfängt oder mit dem Schw­ert blockt. Es lohnt sich also eher, das Spiel auf „Nor­mal” zu zock­en und das Kampf­sys­tem kom­plett zu meis­tern.

FF7 Remake Midgar

Die Vol­lver­sion vom FF7 Remake wird wohl nur in der Stadt Midgar spie­len. Weit­ere Episo­den sollen die restliche Sto­ry erzählen. — Bild: Square Enix

Square Enix zeigt Liebe zum Detail

Trotz Effek­t­ge­wit­ter, Action und kom­plex­en Mechaniken gibt es noch eine Sache, die wir zum Schluss erwäh­nen müssen: Square Enix zeigt beim Final Fan­ta­sy VII Remake viel Liebe zum Detail. Ähn­lich wie Nathan Drake aus der Unchart­ed-Rei­he neigen Cloud und seine Begleit­er dazu, das Geschehen aus­führlich zu kom­men­tieren. In ein­er Szene ren­nt Bar­ret etwa ein­fach weit­er, obwohl Geg­n­er auf dem Fluchtweg auf­tauchen. Das tut er selb­st dann, wenn wir einen Zwis­chen­stopp für die Feinde ein­le­gen. Cloud gefällt das Ver­hal­ten gar nicht und macht seinem Unmut mit einem Kom­men­tar Luft. Das sorgt für eine Extra-Por­tion Atmo­sphäre und lässt die Welt sowie die Charak­tere lebendi­ger wirken.

In Kämpfen sind Kom­mentare sog­ar hil­fre­ich. So weisen uns die Helden darauf hin, wenn sie etwa nur noch wenig Leben haben und eine Heilung benöti­gen. Auch beson­ders gefährliche Angriffe von Bossen ent­ge­hen Cloud und Co. nicht. Das hil­ft grund­sät­zlich dabei, den Überblick zu behal­ten.

Fazit zur Demo: Vorfreude auf Release steigt

Trotz anfänglichen Kampf mit dem kom­plex­en Game­play macht die Demo zum Final Fan­ta­sy VII Remake Lust auf mehr. Die Insze­nierung ist imposant und die fordern­den Kämpfe machen den Titel auch spielerisch sehr inter­es­sant. Ich habe zumin­d­est große Lust, mich in das Kampf­sys­tem einzuar­beit­en um dieses in Gänze zu beherrschen. Deshalb freue ich mich auch schon auf den Release des Titels: Das Spiel erscheint bere­its am 10. April 2020.

FF7 Remake viele Partikel

Haben wir schon die unzäh­li­gen Par­tikel-Effek­te im FF7 Remake erwäh­nt? — Bild: Square Enix

Hast Du die Demo vom FF7 Remake eben­falls schon gespielt? Wie ist Dein erster Ein­druck? Oder hast du Fra­gen zum Spiel? Schreibe uns einen Kom­men­tar!

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