Eine Gruppe Überlebender in Dying Light 2: Stay Human
© Techland
Auf dem *Artikelbild vom Silent Hill 2 Remake-Tipps-Artikel* sieht man den Protagonisten James Sunderland in einem dunklen, heruntergekommenen Korridor, begleitet von einem jungen Mädchen, das auf eine verschlossene, rostige Tür am Ende des Flurs zeigt. Die düstere Beleuchtung und der abgeblätterte Putz der Wände verstärken die unheimliche Atmosphäre des Ortes. James hält eine Taschenlampe in der Hand und blickt ernst in Richtung der Tür, während das Mädchen eine mögliche Gefahr andeutet.
Auf diesem Bild aus dem "Silent Hill 2 Remake im Test" ist der Charakter James Sunderland von hinten zu sehen, wie er eine neblige, verlassene Straße entlangblickt. Er trägt einen langen, olivgrünen Mantel, während links und rechts kahle Bäume und ein verrostetes Auto im Nebel verschwinden. Die düstere, unheimliche Atmosphäre der Szene unterstreicht das bedrohliche und isolierte Setting des Spiels.

Dying Light 2 in der featured-Spielekritik: Gelungene Fortsetzung mit alten Schwächen

Was tust Du, wenn Dich Scharen von Zom­bies ver­fol­gen? Kämpfen oder fliehen? Vor diese Frage stellt Dich ab heute „Dying Light 2: Stay Human“. Ob das Rol­len­spiel (RPG) an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann und was Du von dem Titel erwarten darf­st, haben wir für Dich in der fea­tured-Spielekri­tik zu Dying Light 2 herausgefunden. 

2015 erschien mit „Dying Light“ ein Action-RPG im Zom­bie-Set­ting, das im Gegen­satz zu zahlre­ichen Konkur­ren­ztiteln wie etwa „Dead Island“ den Fokus nicht bloß auf die Kämpfe legte. Stattdessen wurde das schnelle Fort­be­we­gen mit­tels akro­batis­ch­er Manöver, das unter dem Begriff Park­our geläu­fig ist, zu einem zen­tralen Game­play-Ele­ment. Diese Tra­di­tion führt Dying Light 2: Stay Human jet­zt fort. Nach zwei ver­schobe­nen Release-Ter­mi­nen darf­st Du nun endlich wieder in die virtuellen Turn­schuhe schlüpfen und Hor­den von Untoten unter die Erde ver­fracht­en. Wahlweise auf Dein­er PlaySta­tion 4 oder 5, Xbox One, Xbox Series X/S oder dem PC.

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Der einsame Wolf und seine verschollene Schwester

Wo die Sto­ry des Erstlings auf­grund schwach­er Charak­tere und ein­er lap­i­daren Erzählweise ent­täuschte, fährt die Geschichte von Dying Light 2: Stay Human nun etwas schw­erere Geschütze auf. Als Aiden Cald­well, der nach sein­er ver­schol­lenen Schwest­er Mia sucht, lan­d­est Du in der fik­tiv­en Großs­tadt Ville­dor. Dort haben sich die Men­schen größ­ten­teils auf die Däch­er oder spezielle Schutzge­bi­ete zurück­ge­zo­gen. Denn die Straßen wer­den von den vom Har­ran-Virus befal­l­enen Infizierten dominiert. Hinzu kommt, dass Aiden selb­st mit ein­er Muta­tion infiziert ist, die es ihm ver­wehrt, allzu lange in der Nacht umherzus­tre­unen. Er ist gegen die Dunkel­heit aller­gisch, was seine Suche ziem­lich erschwert.

Dying Light 2: Stay Human bringt Dir die postapoka­lyp­tis­che Spielewelt mit einem melan­cholis­chen Ein­stieg nahe. Hier­bei lernst Du die einzel­nen Fig­uren und ihre gesellschaftlichen Posi­tio­nen ken­nen. Die zwei großen im Kon­flikt ste­hen­den Frak­tio­nen von Ville­dor füt­tern die Sto­ry mit ein­er schö­nen Dra­matik. Rück­blicke von Aiden und Mia laden die Erzäh­lung mit etwas Mys­tery-Flair auf.

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Einflussreiche Nebenquests und ein abruptes Ende

Wie es für ein RPG üblich ist, gilt es in Haupt- und Neben­quests immer wieder Entschei­dun­gen zu tre­f­fen, die merk­liche Ein­flüsse auf den Ver­lauf der Hand­lung haben. Hil­f­st Du beispiel­sweise ein­er Neben­fig­ur, seinen ver­wun­de­nen Brud­er wiederzufind­en und vergeigst es, ihm die wahren Umstände scho­nend beizubrin­gen, fall­en die Kon­se­quen­zen ver­heerend aus. Diese Auswirkun­gen sor­gen für erin­nerungswürdi­ge Momente und ver­lei­hen der Sto­ry etwas mehr Würze. Im Ver­gle­ich dazu wirkt lediglich das Ende übereilt und hin­ter­lässt einen unschö­nen Nachgeschmack. Hierzu wollen wir an dieser Stelle allerd­ings nicht zu viel ver­rat­en, denn Du wirst trotz­dem viel Spaß mit Dying Light 2: Stay Human haben.

Das Gameplay: Wie ein Parkour-Champion schnell von A nach B

In den ersten Spiel­stun­den wirst Du zunächst mit den Park­our-Grund­la­gen ver­traut gemacht. Die Welt ist so konzip­iert, dass Du mit etwas Übung möglichst fix von einem Punkt zum näch­sten gelangst. Gerüste, Wer­betafeln, Strom­leitun­gen und ähn­liche Kon­struk­te machen die Stadt dabei zu einem wahren Turn-Paradies. Das generell spaßige Klet­tern, Sprin­gen und Winden funk­tion­iert nahezu ein­wand­frei, wird aber mit der Zeit etwas eintönig.

Nichts­destotrotz ist und bleibt es ein wichtiges Ele­ment, denn je mehr akro­batis­che Park­our-Ein­la­gen Du hin­legst, desto mehr Erfahrungspunk­te erhältst Du. So kannst Du mit der Zeit dank den ver­di­en­ten Fer­tigkeit­spunk­ten neue Fähigkeit­en erler­nen. Vom klas­sis­chen Dop­pel­sprung über agilere Bewe­gun­gen bis hin zum Wand­lauf: Wenn Du fleißig punk­test, kannst Du den ide­alen Ath­leten kreieren und der zuvor erwäh­n­ten Ein­tönigkeit etwas ent­ge­gen­wirken. Dafür musst Du allerd­ings auch einiges an Zeit mit­brin­gen. Wenn Du ein:e ungeduldige:r Spieler:in bist, kön­nte Dir das Fer­tigkeitssys­tem die Moti­va­tion rauben.

Aiden Caldwell hängt an einem Wasserspeier im Spiel Dying Light 2: Stay Human

Park­our-Runs durch eine postapoka­lyp­tis­che Welt: Übung macht den Meis­ter! — Bild: Tech­land

Tischbeine, Macheten und Dein Körper: In in Dying Light 2 wird alles zur Waffe 

Nach­dem Du die Park­our-Basics draufhast, wird Dir die erste Waffe in die Hand gedrückt und schon kann die Zom­bie-Jagd los­ge­hen. Primär fokussiert sich Dying Light 2: Stay Human auf den Nahkampf. Wenige Fernkampfwaf­fen in Form von Bögen gibt es aber auch. Die Nahkampfwaf­fen reichen dafür von Rohren, Tis­chbeinen und zer­broch­enen Schaufeln bis hin zu Macheten, Katanas oder Langschw­ert­ern. Das Arse­nal beein­druckt und die Schläge punk­ten mit einem wuchti­gen Tre­f­fer-Feed­back. Hier hat jed­er Schlag ordentlich Wumms und das wirkt sich pos­i­tiv auf den Spielspaß aus.

Neben der Auswahl an Waf­fen, kannst Du aber auch Deine Park­our-Skills im Kampf ver­wen­den. Zum Beispiel, wenn Du Dich nach einem per­fek­ten Block über einen Geg­n­er schmeißt, um einen umher­ste­hen­den Feind mit einem Sprungtritt zu über­raschen. Der Umfang dieser Kampfmechaniken ist zwar recht ger­ing, den­noch stellt sich dieses Fea­tures als nette Spiel­erei her­aus. Eben­so wie die Park­our-Fähigkeit­en lassen sich auch die Kampftech­niken erweit­ern. Hier kannst Du unter anderem Boden­stampfer, 360-Grad-Attack­en oder schlagfer­tige Kon­teran­griffe erspielen.

Aiden Caldwell spannt seinen Bogen im Spiel Dying Light 2: Stay Human

Fernkampfwaf­fen in Form von Bögen gibt es sel­ten. Dafür ist die Auswahl an Nahkampfwaf­fen groß. — Bild: Tech­land

Upgrade Dein Kampfsystem mit Wasser, Feuer, Gift, Elektrizität … und Geduld

Oben­drauf kannst Du Deine Klin­gen, Keulen und Co. mit Upgrades verse­hen. Dadurch erfahren Deine Kon­tra­hen­ten neben dem reg­ulären Schaden zusät­zlich einen Ele­men­tarschaden. Beispiel­sweise in Form von Feuer, Wass­er, Gift oder Elek­triz­ität. Ins­ge­samt werten diese Möglichkeit­en das Kampf­sys­tem nur min­i­mal auf. Denn das Zusam­men­spiel aus Schla­gen, Block­en und Auswe­ichen ver­liert irgend­wann an Reiz und schre­it nach neuen Kampf­fer­tigkeit­en. Wie auch bei den Park­our-Upgrades dauert es eine Weile, bis Du über ein ansehn­lich­es Spek­trum an Fähigkeit­en verfügst.

Ein Zombie und eine Monster im Spiel Dying Light 2: Stay Human

Einen Zom­bie zweit­eilen und gle­ichzeit­ig in Flam­men aufge­hen lassen? Kein Prob­lem, dafür gibt es beim Handw­erksmeis­ter die richti­gen Upgrades zu kaufen. — Bild: Tech­land

Der Tageszyklus: Hüte Dich vor der Nacht 

Die größte Gefahr in Dying Light 2: Stay Human stellt die Nacht dar. Das Tages­licht gewährt Dir sicheres Geleit durch die Stadt, doch sobald die Sonne unterge­ht, lauert der Tod hin­ter jed­er Ecke. Die Straßen wim­meln nur so vor speziellen Untoten. Darunter beispiel­sweise Zom­bies, die bei Blick­kon­takt von ihrem Brül­lor­gan Gebrauch machen und die Jagd eröff­nen. Dieses Fea­ture ist beson­ders in den ersten Spiel­stun­den ein wahrer Adren­a­lin­kick und flößt Dir gewalti­gen Respekt vor den dun­klen Stun­den ein.

Aber die Nacht bietet Dir auch Vorteile: So find­est Du auf nächtlichen Ent­deck­ungs­touren unter anderem ver­lassene Läden und dun­kle Höhlen, die wertvolle Items bergen. Tagsüber kommst Du an diese Gegen­stände nicht her­an. Denn die Zom­bies ver­steck­en sich dort vor dem Son­nen­licht. Dieses durch­weg präsente Fea­ture des Tageszyk­lus ist gut durch­dacht und erweist sich mit seinen Span­nung­shöhep­unk­ten als eines der High­lights des Spiels.

Zombies in Dying Light 2: Stay Human

Ger­ade noch klet­terst Du eine zer­fal­l­ende Reklametafel hoch und ehe Du Dich ver­siehst, wollen Dir dutzende Zom­bies ans Led­er. — Bild: Tech­land

Die endlosen Weiten und Bugs von Villedor

Die offene Spiel­welt von Dying Light 2: Stay Human kann einen genau­so faszinieren wie auch frus­tri­eren. Ville­dor ist hüb­sch in Szene geset­zt, wirkt (trotz mas­sig Untoten) über­aus lebendig und strotzt vor Auf­gaben. Da wären Neben­quests und zufäl­lige Begeg­nun­gen, die Dich mit Items belohnen, das Erk­lim­men von Win­drädern, wodurch Du Gebi­ete für Ver­bün­dete bewohn­bar machen kannst oder das Erkun­den von U-Bahn-Sta­tio­nen, um Schnell­reisepunk­te freizuschal­ten. Find­est Du zudem Hemm­stoff­be­häl­ter, die in ganz Ville­dor ver­steckt sind, kannst Du Deine Gesund­heit oder Aus­dauer erhöhen, um mehr ein­steck­en zu kön­nen und nicht so schnell aus der Puste zu geraten.

Mit Deinem Fer­n­glas kannst Du neue Auf­gaben lokalisieren, damit Du immer was zu tun hast. Manche dieser Aktiv­itäten sind unter­halt­samer als andere und kön­nen die Spiel­er­fahrung bere­ich­ern. Doch gle­ichzeit­ig lei­det die Welt am klas­sis­chen Open-World-Syn­drom: Irgend­wann hast Du alles gese­hen und die sich wieder­holen­den Nebe­nauf­gaben demo­tivieren Dich. Hinzu kom­men dann noch kleine tech­nis­che Patzer, wie etwa nach­ladende Tex­turen oder fehler­hafte Nicht-Spiel­er-Charak­tere, die selt­sam in der Gegend herum­sprin­gen. Das nagt dann schließlich an der Glaub­würdigkeit und Immer­sion. Laut dem Her­steller Tech­land, wird daran bere­its gearbeitet.

Dying Light 2 in der featured-Spielekritik: Unser Fazit

Während der erste Teil Dying Light in Deutsch­land nach wie vor wegen der obszö­nen Gewalt­darstel­lun­gen indiziert ist, hat es Dying Light 2: Stay Human durch die Frei­willige Selb­stkon­trolle (FSK) geschafft. Das Spiel hat eine Freiga­be ab 18 Jahren und trotz­dem möcht­en wir beto­nen: Dying Light 2: Stay Human ist wenig zim­per­lich und daher nichts für schwache Ner­ven. Auch wenn Du volljährig bist, soll­test Du das Game nicht unterschätzen.

Hor­ror-Fans hinge­gen dürften sich mit dem Set­ting köstlich amüsieren – beson­ders im Koop-Modus. So erweist sich Dying Light 2: Stay Human trotz tech­nis­ch­er Prob­leme und einiger Game­play-Schwächen als schau­riger Hor­ror-Trip mit einem abges­timmten Mix aus gnaden­losen Kämpfen und ras­an­ten Park­our-Ein­la­gen. Wenn Du etwas für Action-RPGs übrig und einen starken Magen hast, soll­test Du defin­i­tiv einen Blick riskieren.

Damit Du die gefährlichen Abend­stun­den überlebst:

Dying Light 2: Stay Human – Tipps & Tricks zum umfan­gre­ichen Open-World-Spiel

Dying Light 2: Stay Human
Plat­tfor­men: PlaySta­tion 4, PlaySta­tion 5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC
Release-Datum: 4. Feb­ru­ar 2022
Kosten: ca. 70 Euro
Pub­lish­er: Tech­land
Entwick­ler­stu­dio: Tech­land

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