Gadgets & Wearables
Smarter Werkzeugkasten: Gadgets und Apps für Heimwerker und DYI-Liebhaber
Renovieren, bauen, rausreißen, neu machen: DIY boomt. Entsprechend quellen Werkzeugkästen gerne über vor lauter Kram, den man vielleicht irgendwann mal für irgendein Gewerk gebrauchen könnte. Das könnte bald ein Ende haben: Mit Wasserwaage und Winkelmesser „to go“ oder mit smarten Messwerkzeugen. Wir haben uns die besten smarten DIY-Tools mal angeschaut.
Passt das alte Regal ins neue Wohnzimmer? Eine Frage, die Du bislang nur mit einem handfesten Gadget beantworten konntest: dem Maßband. Der gute alte Messapparat könnte allerdings bald ausgedient haben. Nicht nur, dass Dich Augmented-Reality-Apps bereits bei der Auswahl Deiner IKEA-Einrichtung unterstützen, nein, als iPhone-User brauchst Du in der Bastel-Werkstatt wohl künftig nichts außer Deinem Mobilgerät und die passende App.
AR-Measure: Das iPhone wird zum Maßband
Kein Maßband? Kein Problem. Mit seiner Entwicklerplattform ARKit stellt Apple für die nächste Systemgeneration iOS 11 einen ganzen Schwung praktischer AR-Apps in Aussicht. Darunter ist auch das Tool AR Measure, mit dem Du ein virtuelles Maßband auf dem iPhone-Display ausrollen kannst. Die App kombiniert visuelle Informationen der Kamera mit Daten des geräteinternen Beschleunigungs-Sensoren, des Gyroskops und Kompass‘. Dem App-Entwickler Jason Laan von Laan Labs ist durchaus bewusst, dass „Genauigkeit“ bei seinem Augmented-Reality-Werkzeug etwas flexibler ausgelegt werden kann. Es ginge auch nicht darum, mit Hilfe der App ein Haus zu bauen, sondern schnelle Richtwerte zu erhalten. Dafür ziehst Du auf dem Kamerabild ein virtuelles Lineal über eine Fläche und die App errechnet den Abstand der beiden Punkte in einem 3D-Raum. Ein jüngst veröffentlichter Demo-Clip veranschaulicht ganz gut, wie AR-Measure funktioniert.
Smart nach Maß: Bagel vermisst, wo der Zollstock einknickt
Während sich mit der AR-App nur gerade Oberflächen vermessen lassen, verspricht das smarte Maßband Bagel Hobbywerklern eine Arbeitserleichterung ganz neuen Ausmaßes. Ob Flurlänge, Bauchumfang oder Schrankdurchmesser: Dank drei praktischen Modi kannst Du mit dem Gadget nahezu alles millimetergenau ausmessen.
Im „String-Mode“ fungiert Bagel im Grunde als klassisches Maßband: Du ziehst eine Schnur heraus, legst sie an eine Fläche und der digitale Screen zeigt Dir die exakte Länge an. Mit der flexiblen Schnur kannst Du auch kurvige oder runde Gegenstände vermessen, um zum Beispiel herauszufinden, ob dieser oder jener Übertopf mit der neuen Pflanze kompatibel ist.
Für größere Distanzen hat das Gadget ein kleines Rädchen, mit dem Du die gewünschte Länge im „Wheel Mode“ abfährst und so Entfernungen bis zu zehn Metern locker aus der Hand ermittelst. Für die „Bob, der Baumeister“ unter Euch wird es allerdings mit der Remote-Funktion erst richtig interessant: Mit Hilfe eines eingebauten Laser-Pointers kannst Du den Abstand zwischen Objekten vermessen – allerdings nur bei einer Entfernung von maximal fünf Metern.
Bei Bedarf kannst Du jede Messung mit einer Sprachnachricht versehen, um die Werte später besser zuordnen zu können. Denn richtig „smart“ ist das Maßband natürlich nur, weil Du es via Bluetooth auch mit Deinem Smartphone koppeln kannst. Die Ergebnisse synchronisieren sich dann über die kostenlose iOS- oder Android-App und werden übersichtlich aufgelistet. Damit wären die Zeiten, in denen Du große Distanzen durch Schritte ausmessen musstest oder an runden Gegenständen fast verzweifelt bist, für umgerechnet rund 78 Euro vorbei.
Quelle: Bagel Labs, Inc. press kit
Diese Apps ersetzen den Werkzeugkasten
Wenn Dir das dann doch zu teuer ist, bist Du aber auch mit einer Reihe praktischer Tool-Apps gut aufgestellt. Wasserwaage, Winkelmesser, Kompass und Co. gibt es zum Teil als Einzel-Versionen, mit denen Du ein bisschen herumprobieren kannst, zum Teil auch als Multi-Tool. So bietet die kostenlose Android-App DIY neben oben erwähnten Werkzeugen auch eine Libelle, mit der Du Neigungen messen kannst, sowie ein Lot.
Die ebenfalls kostenlose Tool Box-App für Android ist sogar noch besser bestückt. Ganze 17 Tools findest Du darin. Darunter auch ausgefallenere Features wie ein Einheiten-Umrechner, ein Magnetfelddetektor, Höhenmesser, Vibrometer und ein Dezibelmesser. So kannst Du gleich einschätzen, ob Dein Geklopfe noch im sozialüblichen Rahmen ist oder schon an den Nerven der Nachbarn zerrt.
Tool oder nicht Tool – das ist hier die Frage
Das Gute an beiden Komplett-Paketen: Du bekommst viele Funktionen auf einen Schlag statt zahlreicher Einzellösungen. Der Nachteil: Nicht alle Tools haben diesen Namen auch verdient. Taschenlampe, Lupe, Rechner, Stoppuhr und Spiegel sind zwar Nice-to-have. Richtige Werkzeuge in dem Sinne sind sie aber nicht.
Zum Hammer bieten also auch Apps und Gadgets noch keine richtige Alternative – aber was hältst Du von den anderen smarten Tools? Schreib uns Deine Meinung in die Kommentare.