Yes, it‘s Magic: Laden ganz ohne Kabel

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Yes, it‘s Magic: Laden ganz ohne Kabel

Wire­less Charg­ing sagt dem Kabel­salat endlich den Kampf an. Mith­il­fe der Qi-Tech­nolo­gie kön­nten schon bald Smart­phones und Tablets kom­plett kabel­los geladen wer­den – und das über­all.

Sie ver­hed­dern sich. Immer. Sog­ar wenn man sie nur auf einen Tisch legt und nach ein paar Minuten wieder hochn­immt. Die Effizienz und Kreativ­ität ihrer Knoten lassen jeden See­mann alt ausse­hen. Sie sind hässlich. Keine Diskus­sion.

Die Rede ist von Kabeln – und ein­er noch kurioseren Unter­spezies: Ladek­a­bel. Sie sind nie da, wo das leere Device ist. Sind sie doch mal da, ist keine Steck­dose da. Es gibt genug Gründe, warum die Verbindung der Wörter Kabel­los und Laden bei den meis­ten von uns absolute Glücks­ge­füh­le aus­löst. Genau deswe­gen sind wir über alle Maßen begeis­tert, dass Wire­less Charg­ing endlich unsere Wohnz­im­mer erobert.

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Foto: IKEA

Kabellos Laden mit dem richtigen Qi

Qi (gesprochen Chie) ist der führende glob­ale Stan­dard für kabel­los­es Laden von Smart­phones und anderen Devices. Ganz neu ist diese Tech­nolo­gie aber nicht. Höchst­wahrschein­lich hast Du sie sog­ar schon bei dir zuhause, denn Induk­tion­skochfelder und viele elek­trische Zahn­bürsten nutzen die Tech­nik bere­its seit Län­gerem. Aber bitte jet­zt nicht das Handy auf den Herd leg­en. Das führt zu einem ganz schlecht­en Qi.

Kabel­los­es Laden basiert auf dem Prinzip der elek­tro­mag­netis­chen Induk­tion. Draht­spi­ralen in der Lade­plat­te erzeu­gen ein mag­netis­ches Feld, das wiederum Strom in ein­er nahe­liegen­den Spi­rale erzeu­gen kann, ohne diese wirk­lich zu berühren. Und befind­et sich diese näch­ste Spi­rale in der Bat­terie eines Smart­phones, ergibt das Wire­less Charg­ing.

Der Energi­etrans­fer ist dabei natür­lich kom­plett frei von neg­a­tiv­er Strahlung, sodass wir nicht jedes Mal unseren Alu­folien-Helm auf­set­zen müssen, um das Smart­phone zu laden.

Ins­ge­samt ist das Laden per Qi-Tech­nolo­gie zwar nicht ganz so effek­tiv wie über ein USB-Kabel, es verzögert den Lade­prozess aber auch nur min­i­mal. Zudem hat es noch ganz andere Vorteile: Erst­mals gäbe es so Ladegeräte, die für sämtliche Smart­phones, unab­hängig von Her­steller und Mod­ell, weltweit funk­tion­ieren wür­den. Außer­dem ist die Abnutzung qua­si gle­ich Null. Während das tra­di­tionelle Ladek­a­bel früher oder später ein­fach verknickt, die Anschlüsse kaputtge­hen und es aussieht, als hätte es einen Kampf mit einem Büf­fel gehabt, kann sich eine Lade­plat­te im Grunde nicht wirk­lich abnutzen. Das ist speziell dann inter­es­sant, wenn Lademöglichkeit­en an öffentlichen Orten wie Cafés zugänglich gemacht wer­den wollen.

Galaxie S6 gibt den Startschuss

Lei­der sind derzeit erst sehr wenige Geräte am Markt, die das Aufladen nach dem Qi-Stan­dard unter­stützen. Denn die Tech­nik funk­tion­iert natür­lich nicht ein­fach so, son­dern benötigt das entsprechende Gegen­stück im Smart­phone-Akku. Aber genau das soll sich ändern. Sam­sungs neuste Flag­gschiffe, das Galaxy S6 und S6 Edge etwa, sind bere­its Qi-kom­pat­i­bel. Und auch das Lucia 640XL von Microsoft will die kabel­lose Tech­nolo­gie in Zukun­ft zum Stan­dard machen.

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Aber auch all jene, die im Besitz eines Gerätes ohne Qi-Lade­funk­tion sind, müssen nicht auf kabel­los­es Laden verzicht­en. Entsprechende Cas­es und Folien für Geräte wie das iPhone oder ältere Sam­sung-Ver­sio­nen machen jedes Smart­phone über einen kleinen Umweg Qi-fähig. So auch die Pro­duk­te von Flux­Port. Das Berlin­er Start-up hat es sich zur Mis­sion gemacht den Lade­prozess unser­er tech­nis­chen Devices zu rev­o­lu­tion­ieren. Der Qi-Gue­vara unter den Lademöglichkeit­en bietet Nachrüst-Kits für Smart­phones zum kabel­losen Laden. Das funk­tion­iert, indem die Induk­tions-Cas­es mit dem Micro-USB oder Light­ning-Anschluss der Smart­phones ver­bun­den sind und dadurch die Induk­tion­stech­nolo­gie qua­si simulieren. Und wenn Du sog­ar noch an Deinen Handyakku kommst, ohne dafür das Smart­phone zu zer­stören, bietet Dir das Start-up sog­ar Lade­stick­er an. Die kann man ein­fach zwis­chen Akku und Smart­phone kleben und schon ist das Gerät auf neustem Qi-Stan­dard – Mac­Gyver Style.

Neben den ver­schiede­nen Lade­schalen stellt Flux­Port außer­dem eine ganze Rei­he prak­tis­ch­er Ladegeräte wie einen Weck­er, ver­schiedene Auto­hal­terun­gen oder eine extra große Plat­te für Zwei her.

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Foto: IKEA

Die IKEA-Lösung

Nein, damit meinen wir nicht eine unter viel Fluchen selb­st zusam­menge­baute Lösung. Ganz im Gegen­teil. Der schwedis­che Möbel­gi­gant möchte unser Leben noch ein biss­chen leichter und schön­er machen. Deswe­gen gibt es ab Mitte April bei Ikea Möbel, die unser Smart­phone laden. Ein­fach so. Ohne Kabel. Dafür mit ein biss­chen Qi-Magie. Ikea hat unser Kla­gen endlich erhört und kabel­lose Ladesta­tion in ver­schiedene Ele­mente der Design-Kollek­tion inte­gri­ert. Legt man also sein Smart­phone auf den Nacht­tisch, den Lam­p­en­fuß oder ähn­lich­es, geht der Lade­vor­gang sofort los.

Du brauchst grade keinen Tisch und Lam­p­en hast Du auch schon genug, um heller als das näch­ste Sta­dion zu strahlen? Kein Prob­lem. Ikea will ja auch den Indi­vid­u­al­is­ten unter uns etwas bieten. Deswe­gen umfasst die neue Qi-Rei­he auch unab­hängige Lade­pads, die sich über­all ein­set­zen lassen: Küche, Schublade, Bad – oder was einem son­st so in den Sinn kommt. Die Ein­führung der Qi-Kollek­tion ist den Schwe­den zufolge Teil eines langfristi­gen Pro­jek­ts namens „Home Smart“, mit dem Ikea inno­v­a­tive Lösun­gen für das Zuhause vorantreiben will.

Was kommt ..?

Qi-fähige Devices sind schon jet­zt immer beliebter und das wird in Zukun­ft noch zunehmen. Auf dem Mobile World Con­gress in Barcelona war Wire­less Charg­ing eines der Trendthe­men und sämtliche der großen Smart­phone Her­steller wie Apple, Sam­sung, Nokia, LG und Motoro­la investieren mas­siv in die neue Tech­nolo­gie. Ziel ist es, eine Art des Lade­pads zu schaf­fen, die für alle tech­nis­chen Geräte gle­icher­maßen funk­tion­iert. Schon bald soll Wire­less Charg­ing an immer mehr Orten zu find­en sein. Die eige­nen vier Wände oder das Auto sind dabei nur der Anfang. Öffentliche Räume wie Flughäfen, Cafés, Restau­rants, Hotels und auch Trans­port­mit­tel wie Züge wollen in Zukun­ft Qi-Lade­pads bere­it­stellen. Da gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen – außer: Hal­lo Wire­less Charg­ing und Adieu Akkuka­lypse.

Foto: iStock Pho­to

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