In der AR-App des WDR erzählen Zeitzeugen von ihren Erfahrungen im 2. Weltkrieg
Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

WDR AR 1933-1945: Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs erzählen via Augmented Reality

Der West­deutsche Rund­funk veröf­fentlicht aktuell eine App, in der Zeitzeu­gen ihre Erleb­nisse im Zweit­en Weltkrieg schildern. Und das zum Greifen nah für den Zuschauer – dank Aug­ment­ed Real­i­ty. Kom­mende Gen­er­a­tio­nen haben dadurch die Gele­gen­heit, Zeitzeu­gen­berichte so authen­tisch wie nie zuvor zu erfahren.

Die App WDR AR 1933-1945 ist ein fort­laufend­en­des Pro­jekt. Aktuell sind drei Zeitzeu­gen­berichte ver­füg­bar – mehr sollen fol­gen. Die zuständi­gen Redak­tion­steams reisen durch die ganze Welt, um sich mit Über­leben­den des Zweit­en Weltkriegs zu unter­hal­ten.

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Augmented Reality: Geschichte wird lebendig

Aug­ment­ed Real­i­ty, oder auch erweit­erte Real­ität, reichert die echte Welt mit dig­i­tal­en Infor­ma­tio­nen an. Über Dein Smart­phone oder Tablet wer­den Objek­te, Per­so­n­en und sog­ar Geräusche in Deine direk­te Umge­bung ‚pro­jiziert’. In der WDR AR 1933-1945 spricht auch Anne Priller-Rauschen­berg zu Dir. Die Köl­ner­in wurde 1930 geboren und hat den Zweit­en Weltkrieg als junges Mäd­chen miter­lebt.

Startest du die Erzäh­lung in der App, dann sitzt die Zeitzeu­g­in in einem Ses­sel. Sie erzählt von ihrer Angst und ihren Erleb­nis­sen im Luftschutzbunker, während die Luft­stre­itkräfte der Alli­ierten um sie herum Bomben über Köln abw­er­fen. Während sich Anne Priller-Rauschen­berg erin­nert, unter­malen passende Ani­ma­tio­nen die Stim­mung. Und das alles find­et in Deinem Wohnz­im­mer statt, vielle­icht auch im Klassen­raum –möglich durch Aug­ment­ed Real­i­ty.

Zeitzeu­gen wie Anne Priller-Rauschen­berg haben selb­st ein hohes Inter­esse daran, dass ihre Geschichte nicht ver­loren geht: „Ich sag den Kindern immer: Seid wach­sam, das darf nie wieder passieren!“

Umfangreiche Zusammenarbeit für das Projekt Zeitzeugen-App

WDR AR 1933-1945 ist eine Koop­er­a­tion zwis­chen dem West­deutschen Rund­funk (WDR; Redak­tion: Doku und Dig­i­tal), der Hochschule Düs­sel­dorf (Fach­bere­ich: Mixed Real­i­ty und Visu­al­isierung) und dem Visu­al-Effects-Stu­dio Laval­abs.

Um die Aug­ment­ed-Real­i­ty-Erfahrun­gen darzustellen, reisen die Experten der jew­eili­gen Teams rund um den Globus. In Lon­don unter­hielt sich das Team mit Vera Grigg. Ihre Geschichte erzählt von der Bom­bardierung der englis­chen Haupt­stadt durch die deutsche Luft­waffe. In der App rasen eben jene Flugzeuge über Vera Grigg hin­weg, alles um sie herum fängt Feuer.

Damit solche Details aber in Dein Wohnz­im­mer pro­jiziert wer­den kön­nen, muss die Umge­bung, in der sich Vera Grigg während der Inter­viewauf­nah­men befun­den hat, ver­schwinden.

Deshalb find­en die Inter­views vor Green Screens statt. Der Pro­tag­o­nist sitzt dabei vor ein­er grell-grü­nen Wand – und kann in ein anderes Umfeld ver­set­zt wer­den, indem der Com­put­er den grü­nen Hin­ter­grund her­aus­rech­net und durch ein neues Bild erset­zt. Die schon lange genutzte Tech­nik bietet Vorteile, stellt die Beteiligten allerd­ings auch vor redak­tionelle Her­aus­forderun­gen: näm­lich, ein emo­tion­al tiefge­hen­des Gespräch zu führen, während das Gegenüber zwis­chen Kam­era-, Licht- und Tonequip­ment sitzt.

Digitales Lernen: AR-App soll auch in Schulen eingesetzt werden

In einem Inter­view mit der Berlin­er Tageszeitung TAZ ver­weist Maik Bialk, Redak­tion­sleit­er Doku und Dig­i­tales beim WDR, darauf, dass es deutschen Schulen an dig­i­tal­en Ler­nange­boten man­gelt. Dass Schul­büch­er dig­i­tal­isiert wer­den, sei nicht genug. Deswe­gen bietet der WDR passende Begleit­ma­te­ri­alien zur neuen App für den Schu­lun­ter­richt an.

Der Zweite Weltkrieg liegt mit­tler­weile knapp 80 Jahre in der Ver­gan­gen­heit. Kom­mende Gen­er­a­tio­nen wer­den zuse­hends weniger Möglichkeit­en haben, Zeitzeu­genge­spräche zu führen. Denn Zeitzeu­gen gibt es kaum noch. Apps wie WDR AR 1933-1945 leg­en den Grund­stein, um dieses Kapi­tel der Geschichte für eben­jene Gen­er­a­tio­nen aufzuar­beit­en und langfristig abruf­bar zu machen.

Das Pro­jekt ist fort­laufend und weit­ere Zeitzeu­gen­berichte wer­den aktuell für die App pro­duziert. Im näch­sten Bericht sollen zwei Ver­traute des berühmten deutsch-jüdis­chen Mäd­chens Anne Frank über ihre Erleb­nisse sprechen.

Die Aug­ment­ed-Real­i­ty-App WDR AR 1933-1945 ist ab sofort gratis für Apple iOS erhältlich. Ab März kommt sie auch für Google Android.

Hast Du die Zeitzeu­gen-App schon genutzt? Wie erkundigst Du Dich über dieses Kapi­tel der Geschichte? Teile Deine Gedanken in den Kom­mentaren.

Bilder: WDR

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