Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Orientierungshilfe im Netz: Hier können Schwule und Lesben sich informieren

Wenn man in Köln lebt, und – wie ich – auch noch bei den Medi­en arbeit­et, ist die Wahrschein­lichkeit, dass man eine Menge, um es poli­tisch kor­rekt auszu­drück­en, homo­sex­uelle Men­schen im Fre­un­des- und Kol­le­genkreis hat, ziem­lich hoch. Tat­säch­lich kann ich mich an keine Zeit erin­nern, in der es keine schwulen oder les­bis­chen Mit­men­schen in meinem direk­ten Umfeld gegeben hat. 

Einen Großteil mein­er Teenager­jahre habe ich damit ver­bracht, die schwulen Fre­unde mein­er Mut­ter, hoff­nungs­los ver­liebt, anzuschmacht­en. Warum auch nicht, schließlich kommt das Klis­chee, das schwule Män­ner oft beson­ders gepflegt und styl­ish sind, nicht von unge­fähr. Mit 17 und mit Anfang 20 war ich jew­eils mit  Män­nern zusam­men, die bei­de direkt nach der Beziehung mit mir ihr Com­ing-out hat­ten. Ich bin mir fast sich­er, dass es nichts mit mir per­sön­lich zu tun hat­te, und rück­blick­end muss ich geste­hen, dass es Zeichen gab, nur wusste ich sie damals nicht zu deuten. Wenn ein Mann – und man möge mir die Bedi­enung dieses Klis­chees mit einem Augen­zwinkern nach­se­hen, aber so war es damals in den 80ern – gerne Kajal­s­tift aufträgt und sich gerne an Deinem Klei­der­schrank bedi­ent, aber wed­er in ein­er Rock­band spielt noch der Punk-, Grunge- oder Goth­ic-Szene ange­hört, dann kön­nte das ein Zeichen dafür sein, das nicht nur weib­liche Kur­ven seinen Puls in Wal­lung bringen.

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Was ich Dir mit dieser Ein­leitung eigentlich sagen möchte, ist, dass ich per­sön­lich in ein­er Welt lebe, in der Homo­sex­u­al­ität nichts Ungewöhn­lich­es ist. Bedauer­licher­weise ist das aber generell auf unserem Globus nicht der Nor­malzu­s­tand. Und so kann es – ins­beson­dere für Men­schen, die nicht in den Metropolen unser­er Welt leben –, schwierig sein, sich offen zu ihrer Sex­u­al­ität zu beken­nen oder Gle­ich­gesin­nte zu finden.
Die erste Berührung mit der eige­nen Sex­u­al­ität ist eigentlich für jeden Men­schen ver­wirrend, aufre­gend, beängsti­gend. Nur hat die bre­ite Masse von uns den Vorteil, dass wir ohne großen Aufwand Gle­ich­gesin­nte find­en, mit denen wir uns aus­tauschen, Erfahrun­gen, Wün­sche und Träume ver­gle­ichen kön­nen. Wenn nicht im per­sön­lichen Gespräch, dann doch über Büch­er, Zeitun­gen, Fernse­hen und last but not least, ist unser Fre­und und Helfer, das World Wide Web, die viel­seit­ig­ste Infor­ma­tion­squelle, die man sich nur wün­schen kann.

Das „Com­ing-out“ selb­st ist oft der schw­er­ste Weg, den viele homo­sex­uelle Men­schen beschre­it­en müssen. Es gilt ja nicht nur, sich selb­st einzugeste­hen, dass man von der „Norm“ abwe­icht, oft ist der schwierigere Schritt, sich Fam­i­lie und Fre­un­den zu öffnen.
Ein The­ma, das nicht nur für Jugendliche, son­dern auch für viele Erwach­sene aktueller ist denn je. Mein bester Fre­und und ich waren bere­its 10 Jahre unz­ertrennlich, bevor er – mit­tler­weile schon in seinen Dreißigern – sich selb­st und der Welt eingeste­hen kon­nte, das er sich mehr zu Män­nern, als zu Frauen hinge­zo­gen fühlt.
Früher musste man hof­fen und sehn­süchtig darauf warten, dass Dr. Som­mer in der Bra­vo sich mal wieder mit dem The­ma Homo­sex­u­al­ität befasst. Heute gibt es einige dig­i­tale Ret­tungsanker, die uns immer mit Rat – und manch­mal auch mit Tat – zur Seite ste­hen. Auf jeden Fall aber gibt es die Möglichkeit, sich erst mal in Ruhe über die Dinge zu informieren, die uns möglicher­weise verwirren.

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Hilfe beim Coming out

Die anonyme Beratung comingout.de ist eine von staatlich­er Seite ins Leben gerufene Insti­tu­tion, gestal­tet von Jugendlichen für Jugendliche. Die Seite wirkt auf den ersten Blick ein wenig unper­sön­lich und dis­tanziert. Aber um sich an das The­ma Out­ing her­anzu­tas­ten und sich ser­iös zu infomieren, ist dieser Inter­ne­tauftritt sehr hil­fre­ich, da die Infor­ma­tio­nen wis­senschaftlich fundiert auf­bere­it­et sind. Hil­fre­ich   nicht nur für die Jugendlichen selb­st, son­dern auch für deren Familienangehörige.
Der Vere­in Com­ing Out Day hat es sich zur Auf­gabe gemacht, über die Lebenssi­t­u­a­tion von les­bis­chen und schwulen Jugendlichen in Deutsch­land aufzuk­lären und diese zu verbessern. Promi­nente Botschafter wie zum Beispiel Georg Ueck­er, der als Dr. Carsten Flöter in der Fernsehserie Lin­den­straße mit dem ersten öffentlichen Kuss zwis­chen zwei Män­nern im deutschen Vor­abend­fernse­hen für Furore sorgte – und auch als Pri­vat­men­sch offen homo­sex­uell lebt – unter­stützt aktiv die Arbeit des Vere­ins. Finanziert wird Com­ing Out Day e.V. von Aktion Men­sch und durch Spenden. Mit diesen Mit­teln unter­stützt der Vere­in Jugend­grup­pen, Beratung­spro­jek­te, Jugendzen­tren und Notschlaf­stellen in ganz Deutschland.

Lieber spät als nie

Ger­ade weil es in unser­er Gesellschaft immer noch schw­er ist, sich als homo­sex­uell zu out­en, schaf­fen es viele Men­schen erst im fort­geschrit­te­nen Erwach­se­nen­leben, Farbe zu beken­nen. Nicht ger­ade sel­ten haben sie dann bere­its geheiratet, Fam­i­lien gegrün­det und führen ein Leben angepasst an die gesellschaftliche Norm. Ein spätes Com­ing-out ist meis­tens auch für die Fam­i­lien des sich Out­en­den eine Her­aus­forderung. Die Seite schwule-vaeter.org richtet sich gezielt an Män­ner, die in ein­er het­ero­sex­uellen Beziehung mit Kindern leben, sich aber gerne zu ihrer Homo­sex­u­al­ität beken­nen wollen. Schwule Väter Deutsch­land bietet eine Auflis­tung aller Selb­sthil­fe­grup­pen, die sich mit diesem The­ma befassen. Wer sich traut, den ersten Schritt zu tun, find­et hier Hil­fe in Form von Beratung via Tele­fon und Mail, aber  auch in per­sön­lichen Gesprächen und Gruppentreffen.

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Spätes Coming-out – Was sagt die Familie?

Wenn ein geliebter Men­sch sich spät im Leben out­et, hat das auch immer Kon­se­quen­zen für die Fam­i­lien­ange­höri­gen. In den bei­den Blogs  Liebe im Schat­ten des Regen­bo­gens und  Papa ist schwul bericht­en zwei betrof­fene Per­so­n­en mit Gefühl und Humor davon, wie sie das Com­ing-out ihres Ehe­manns oder Vaters erlebt haben. Manch­mal lernt man von einem per­sön­lichen Erleb­nis­bericht mehr als von allen Fak­ten der Welt.

Was geht ab in der schwulen Community? 

Aber es geht ja nicht immer nur um das Com­ing-out, son­dern auch darum, was in der präferierten Szene ger­ade ange­sagt ist. Hier find­est Du Antworten darauf:

Bei der Seite blu.fm han­delt es sich um einen gemein­samen Webauftritt deutsch­landweit­er und regionaler Zeitschriftenredak­tio­nen mit homo­sex­ueller Ziel­gruppe. Beson­ders im Bere­ich Ver­anstal­tun­gen- und Par­tyter­mine ist sie immer aktuell.
Der Inter­ne­tauftritt von gaystation.info ist zwar nicht über­mäßig pro­fes­sionell, gilt aber nichts­destotrotz als wichtiges und umfassendes Lexikon für Homo­sex­uelle in Deutsch­land. Hier gibt es hil­fre­iche Artikel von freien Redak­teuren zum Beispiel zu Büch­er- und DVD-Tipps, Auflis­tun­gen von Szene-Insti­tu­tio­nen, Beratungsstellen und Infor­ma­tion zur rechtlichen Lage Homo­sex­ueller weltweit. Frei nach dem Mot­to „Zusam­men ist man weniger allein“ find­est Du hier auch eine umfassende und sehr aus­führliche Namenssamm­lung homo­sex­ueller Prominenter.
Die größte schwul/lesbische Inter­ne­tredak­tion Deutsch­lands vere­int sich auf queer.de. Die Home­page ist etwas unüber­sichtlich gestal­tet, ver­fügt aber über ein vielfältiges Ange­bot an The­men – von Poli­tik bis Lifestyle. Die Seite hat eine eigene Com­mu­ni­ty mit Chat-Möglichkeit. Wahrschein­lich eher für Men­schen geeignet, die in ihrer Sex­u­al­ität schon sich­er und selb­st­be­wusst angekom­men sind.

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Gossip – Das Lebenselexier

Natür­lich darf auch Klatsch und Tratsch nicht zu kurz kom­men, und wenn man den Klis­chees glauben darf, ist das für die homo­sex­uelle Szene wie der Zauber­trank für Obelix: ein­fach unwiderstehlich.
Das Par­ty und Livestyle Mag­a­zin gaypeople.de bein­hal­tet eine Menge Tratsch und viele inter­es­sante Infos rund um Fash­ion und Beau­ty. Ver­gle­ich­bar mit Mag­a­zi­nen wie Peo­ple und InTouch. Eine witzige Seite, die man wahrschein­lich am besten beim Kaf­fee oder einem Glass Pros­ec­co genießt.
Bei dbna.de han­delt es sich um ein Presse­un­ternehmen mit schwuler Ziel­gruppe und starken redak­tionellen Inhal­ten. Für reg­istri­erte User gibt es eine Kon­tak­t­börse, bei der die Chat­in­halte ein­er Reg­ulierung und Kon­trolle unter­liegen, um den Umgang mit dem The­ma Sex ver­ant­wor­tungsvoll zu gestal­ten. Die Inhalte sind speziell auf ein junges Pub­likum aus­gelegt und wer­den über Wer­bung finanziert.

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Einmal um die Welt bitte

Das Durch­forsten von spartacusworld.com hat mir beson­deren Spaß gemacht und deswe­gen ist die dazuge­hörige App – obwohl ich nicht zur Ziel­gruppe gehöre – auch auf meinem Handy gelandet. Ein – um nicht zu sagen – DER Reise­führer für schwule Män­ner, der von Hoteltipps über Restau­rants bis hin zu Par­tyevents über alles informiert, was man auf Reisen wis­sen sollte. Ab jet­zt ist die App ein fes­ter Bestandteil mein­er Urlaub­srecherche. Weit­ere Reiseange­bote für die schwul-les­bis­che Com­mu­ni­ty find­est Du hier.

All diese Seit­en sind nur eine sehr kleine Auswahl an dem, was man draußen im Netz find­et. Wenn man also fest­stellt, dass man „anders“ als die anderen ist, reichen heute ein paar Klicks, um zu ler­nen, dass das nicht das Ende der Welt bedeutet, son­dern vielmehr den Anfang eines neuen aufre­gen­den Lebens.

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