Digital Life
Das Internet of Things im Fokus – Interview zum IoTcamp in Düsseldorf
Das Zukunftsthema Internet of Things stand am 4. Oktober beim IoTcamp in Düsseldorf auf dem Debattierplan. Vodafone stand als aktiver Enabler des Cassini Consulting organisierte das als BarCamp konzipierte Projekt, dessen Teilnehmer*innen sich mit den Chancen und Herausforderungen der vernetzten Zukunft beschäftigten. Mit dem Gastgeber Michael Schmitz haben wir über die Veranstaltung und den Innovationsbereich IoT gesprochen.
Herr Schmitz, das Projekt ist als BarCamp ausgelegt. Was genau ist das?
Ein BarCamp ist ein offenes Konferenzformat, bei dem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer angehalten sind, aktiv zu partizipieren. Das führt zu einer intensiven Veranstaltung mit Präsentationen, Diskussionen und Interaktion der Teilnehmer untereinander. Dabei steht zu Beginn des Tages noch kein Programm fest. Es wird erst durch die Teilnehmer vor Ort im Rahmen der Sessionplanung bestimmt. An dieser Stelle besteht die Chance, ein Thema vorzustellen und mit anderen zu diskutieren. Auch abseits des Programms steht das Führen von Gesprächen und das Knüpfen von Kontakten im Vordergrund.
Woher kommt die Idee zum IoTcamp?
Wir sind davon überzeugt, dass ein BarCamp durch seine Offenheit das richtige Format bietet, um über ein Thema wie IoT zu sprechen. Es bietet eine Plattform für den Wissensaustausch, die so dynamisch und innovativ ist wie das Thema selbst. Es ist ein Umfeld, das auf starre Strukturen und inhaltliche Bevormundung verzichtet. So ermöglicht es den Teilnehmern – also den Veranstaltern, Partnern und Gästen – gemeinsam das Thema so zu beleuchten, wie es in ihrem jeweiligen Kontext relevant ist.
Warum ist es wichtig über IoT zu diskutieren bzw. sich mit dem Thema auseinanderzusetzen?
Die Situation im Themenfeld IoT ist vergleichbar mit dem WWW Mitte der 90er Jahre. Überall wird davon geredet. Erste Gehversuche werden gemacht. Vereinzelt gibt es Erfolgsgeschichten aber auch Ernüchterung. Es gibt kaum ausgetretene Pfade. Das macht es spannend, sorgt aber auch für Verunsicherung. Vor allem bei denen, die für ihr Unternehmen die Verantwortung tragen, es zukunftssicher zu gestalten.
Welche Rolle sprechen Sie dem Internet of Things in der Zukunft zu?
Die fortschreitende Vernetzung ist unaufhaltsam. Wann und in welchem Maße Autos kaum noch ohne Netzanbindung ausgeliefert werden, wird deutlich, dass in Kürze kein Haushalt mehr ohne „Connected Device“ sein wird. In der Industrie liegen die Mehrwerte vernetzter Systeme noch deutlicher auf der Hand und finden dort bereits zunehmend Verbreitung.
Welche Herausforderung gilt es in Bezug auf IoT zu bewältigen?
Die Liste der technischen Fragestellungen ist lang. Aus meiner Sicht sind das aber alles lösbare Probleme. Die eigentliche Herausforderung besteht in der mangelnden Flexibilität und Innovationsfähigkeit (deutscher) Unternehmen. Es fehlt hier oft an Mut und Initiative.
Maßgeblich dazu beitragend ist Vodafone, die das Projekt als einer von mehreren Knowledge-Partnern inhaltlich unterstützten. Wie genau sah diese Unterstützung aus?
Ein Knowledge-Partner trägt durch seine Kompetenz zum Gelingen des IoTcamps bei, zum Beispiel online und durch seine Vor-Ort-Präsenz. Ein BarCamp lebt vom Engagement und dem Fachwissen seiner Teilnehmer. Wir haben Knowledge-Partner wie Vodafone ausgewählt, um den Teilnehmern eine breite Spanne an kompetenten Ansprechpartnern für angeregte Diskussionen bieten zu können.
Was ist Ihr Fazit nach dem ersten IoTcamp?
Wir sind außerordentlich zufrieden. Mit mehr als 130 Teilnehmern und 22 Sessions à 45 Minuten wurden unsere eigenen Erwartungen mehr als erfüllt. Und das Feedback der Teilnehmer zeigt uns, dass nicht nur das Thema, sondern auch das gewählte Format das richtige war.
Das heißt, es wird auch eine Fortsetzung geben?
Tatsächlich haben wir das IoTcamp nicht von vorneherein als Serie geplant. Aufgrund des Zuspruchs und des hervorragenden Feedbacks denken wir aber bereits über eine Neuauflage im kommenden Jahr nach.
Da freuen wir uns drauf. Herr Schmitz, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Zur Person
Von Beginn an zählt Michael Schmitz, Jahrgang 1969, zum Führungsteam von Cassini Consulting, seit Anfang 2011 als Partner. Als Leiter der Unit Information Management baute er die Themenfelder CMS und E-Business auf. Zu seinen heutigen Schwerpunkten zählen der Aufbau von Projektorganisationen im Enterprise Umfeld und die Organisation von flexibel agierenden IT Einheiten speziell im Bereich der Anwendungsentwicklung. Darüber hinaus treibt er für Cassini die Themen Internet of Things und Industrie 4.0.