Verschiedene Emojis als Klammern an einem Korkbrett
Mann checkt die Instagram-App auf seinem Smartphone.
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Das Emoticon wird 35: So fing alles an mit Smilies und Emojis

Emoti­cons, Emo­jis, Smi­leys – kennst Du die Unter­schiede und Gemein­samkeit­en? Mit­tler­weile sind Trä­nen lachende Gesichter, kleine Herzchen und Tier­sym­bole in Chats all­ge­gen­wär­tig. Während die Bedeu­tung der Zeichen heutzu­tage intu­itiv klar ist, musste man die ursprünglichen Emoti­cons anno dazu­mal noch mit geneigtem Kopf betra­cht­en, um sie zu ver­ste­hen.

Am 19. Sep­tem­ber 1982 fing alles an: In der damals eher textbasierten Inter­net-Welt ent­bran­nte eine hitzige Debat­te unter den Tech­nik-Freaks über die Frage, was wohl passiert, wenn man in einem Aufzugss­chacht das Kabel durch­schnei­den würde. Nach­dem die Diskus­sion irgend­wann aus dem Rud­er lief, wurde es schwierig, zu unter­schei­den, welch­er Beitrag nun ernst gemeint war und welch­er nicht. So wurde der Smi­ley qua­si aus ein­er Notwendigkeit her­aus geboren.

Das war der Grund für die Einführung der Emoticons

Wenn Du viel in Textform kom­mu­nizierst, kam es sich­er auch bei Dir schon mal zu dem einen oder anderen Missver­ständ­nis. Denn lei­der trans­portiert das geschriebene Wort Emo­tio­nen nicht son­der­lich zuver­läs­sig. Dieses Prob­lem hat­ten auch die Erfind­er des Emoti­cons: Im Jahre 1982 unter­hiel­ten sich mehrere Infor­matik­er in einem amerikanis­chen Bul­letin Board über das, was wohl mit den Gegen­stän­den im Inneren eines Aufzugs passiert, wenn dieser abstürzt. Zunächst disku­tierten sie in halb­wegs sach­lich­er Form um das Ver­hal­ten von Heli­um­bal­lons und eingeschlosse­nen Tauben in einem solchen Fall. Später jedoch ent­bran­nte ein größ­ten­teils scherzhafter Dia­log darüber, wie sich Tauben wohl ver­hal­ten wür­den und wie sie sich anhören, wenn sie das Heli­um aus den Bal­lons einat­men wür­den. Die Gren­ze zwis­chen Ernst und Ironie ging auf­grund der Textform lei­der bald ver­loren. Ein­er der Infor­matik­er namens Scott Fahlman schlug schließlich vor, Beiträge, die als Witz gemeint sind, mit einem :- ) zu markieren und solche, die ernst gemeint waren, mit einem :- (. Als Erk­lärung für die Sym­bole gab er an, dass sie auf der Seite ste­hende Gesichter darstell­ten - und somit durch leicht­es Neigen des Kopfes als lachen­des oder weinen­des Gesicht zu erken­nen sind.

Emoticons und Co. machen Textaussagen verständlicher

Wie etwas gemeint ist, wird heutzu­tage im Falle möglich­er Unklarheit­en wie selb­stver­ständlich mit einem entsprechen­den Emo­ji (und dem­nächst wohl auch per Ani­mo­ji) klargestellt. Dein Gegenüber weiß sofort, ob die Aus­sage als Witz gemeint ist oder ob Du ein ern­stes The­ma ansprichst. Durch die Vielzahl an ver­füg­baren Sym­bol­en lassen sich aber auch andere Stim­mungen prob­lem­los aus­drück­en und Du kannst sog­ar virtuelle Küss­chen als Emo­ji ver­schick­en. Der endgültige Durch­bruch des grafis­chen Smi­leys geht übri­gens im Wesentlichen auf die Tech­noszene Ende der 1980er Jahre zurück, in der das Smi­ley-Sym­bol immer wieder auf­tauchte. Das Zeichen fand sich tausend­fach als Stree­tart wieder und wurde oft­mals als But­ton auf die Klei­dung geheftet. Die Umwand­lung von Text in Smi­leys wiederum wollte sich Microsoft im Jahr 2005 paten­tieren lassen, allerd­ings ohne Erfolg. Die Emo­jis, also die Darstel­lung von Emo­tio­nen durch Grafiksym­bole anstelle von Text, gehen indes auf den Japan­er Shige­ta­ka Kuri­ta zurück: Ende der 1990er Jahre hat­ten die beliebten Zeichen ihren Ursprung in ein­er Pro­jek­tar­beit. Dass die heuti­gen Smi­leys und Emo­jis immer noch auf den alten Text-Emoti­cons basieren, verdeut­licht fol­gen­des Video:

Emoti­cons wer­den zu Smi­lies
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Video: YouTube/onmeko

So geht es weiter mit Emojis und Co.

Emo­jis sind die heute am weitesten ver­bre­it­ete Form der grafis­chen Aus­druck­sweisen in Tex­ten. Sämtliche Mes­sen­ger-Dien­ste unter­stützen die kleinen Sym­bole und über die Jahre hat sich sog­ar eine Stan­dar­d­isierung entwick­elt, die seit 2010 Teil des soge­nan­nten Uni­codes ist. Seit­dem wird das Arse­nal an ver­füg­baren Emo­jis ständig erweit­ert und bietet mit­tler­weile (Stand: Sep­tem­ber 2017) eine zusam­menge­fasste Auswahl aus über 1.400 grafis­chen Sym­bol­en. Die näch­ste Gen­er­a­tion von Emo­jis will übri­gens Apple ein­läuten: Dank umfan­gre­ich­er Entwick­lungsar­beit im Bere­ich der kün­stlichen Intel­li­genz will der Smart­phone-Pio­nier auf seinen neuesten Mod­ellen iPhone 8 und iPhone X soge­nan­nte Ani­mo­jis ein­führen. Diese analysieren auf Wun­sch Deine aktuelle Stim­mung anhand von Gesicht­serken­nungsver­fahren und präsen­tieren Deinem Gegenüber eine ani­mierte Emo­ji-Ver­sion Dein­er selb­st. Während also nach und nach die Uni­code-Tabelle erweit­ert wird, darf­st Du Dich schon bald auf intel­li­gente, ani­mierte Emo­jis freuen.

Emo­ji Der Film Trail­er
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Video: YouTube/SonyPicturesGermany

Zusammenfassung

Der Siegeszug der Emo­jis war 1982 fast schon vorherbes­timmt: Damals wurde fest­gestellt, dass Tex­taus­sagen im Inter­net und ohne das Gegenüber zu sehen leicht missver­standen wer­den kön­nen. Zu diesem Zeit­punkt gab es jedoch noch nicht die Möglichkeit, mit grafis­chen Sym­bol­en zu kom­mu­nizieren – daher die Smi­leys aus Satzze­ichen. Mit der Entwick­lung sozialer Medi­en und mit der Idee des „Tech­no-Smi­lies”, haben sich die Emoti­cons dann zu kleinen Grafiken weit­er­en­twick­elt. Von Hand eingegebene Emoti­cons wer­den aber bis heute entwed­er in einen Smi­ley oder ein Emo­ji umge­wan­delt und durch kün­stliche Intel­li­genz und kreative Filmemach­er wer­den die kleinen Gesichter inzwis­chen zum Leben erweckt.

Welch­es Emo­ji nutzt Du am häu­fig­sten? Wie find­est Du die näch­ste Entwick­lungsstufe der Ani­mo­jis? Schreibe uns Deinen Kom­men­tar.

Titelbild: Pexels/Pixabay

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