Black Barbie
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Black Barbie: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Doku

Der Spielzeugher­steller Mat­tel brachte die erste Black Bar­bie 1980 her­aus. Aber es gab schon vorher Pup­pen mit dun­kler Haut­farbe im Bar­bie-Uni­ver­sum – nach ein­er Anre­gung durch schwarze Mitar­bei­t­erin­nen. Eine Net­flix-Doku erzählt, wie es dazu kam. Hier liest Du die wahre Geschichte von „Black Bar­bie” und ihren Vorgängerinnen.

Worum geht es in der Netflix-Doku Black Barbie?

Black Bar­bie ist ab 19. Juni 2024 bei Net­flix zu sehen. Real­isiert wurde die Doku von den „Bridger­ton”-Pro­duzentin­nen Shon­da Rhimes und Bet­sy Beers. Filmemacherin Lague­ria Davis hat einen per­sön­lichen Bezug zum The­ma: Ihre Groß­tante Beu­lah Mae Mitchell hat 45 Jahre lang für Mat­tel gearbeitet.

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Die Doku dreht sich um die Geschichte der ersten Bar­bie mit dun­kler Haut­farbe – aber nicht nur. Die Regis­seurin Lague­ria Davis zeigt, welchen Ein­fluss drei schwarze Mitar­bei­t­erin­nen von Mat­tel auf die Entwick­lung der Marke Bar­bie hat­ten. Sie tru­gen maßge­blich dazu bei, dass Mat­tel seine Pup­pen divers­er gestal­tete und nicht nur hell­häutig darstellte. Auch behan­delt die Doku die Frage, welche Rolle Pup­pen bei der Selb­st­wahrnehmung von Kindern spielen.

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Die wahre Geschichte: Wie schwarze Mitarbeiterinnen für Black Barbie kämpfen

Beu­lah Mae Mitchell begin­nt 1955, für Mat­tel zu arbeit­en – als Spielzeugtes­terin. So lernt sie auch Bar­bie-Erfind­erin Ruth Han­dler ken­nen und erlebt die Veröf­fentlichung der ersten Bar­bie 1959 mit.

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Nach Angaben von Mitchell ist Han­dler oft in der Fab­rik unter­wegs und frag die Arbei­t­erin­nen nach ihrer Mei­n­ung und nach ihren Ideen für die Bar­bie-Entwick­lung. Schon um 1960 herum haben afroamerikanis­che Mitar­bei­t­erin­nen eine für dama­lige Zeit­en rev­o­lu­tionäre Idee: „Wir wollen eine schwarze Puppe”, sagen Mae Mitchell und andere zu Ruth Han­dler. Diese antwortet: „Wir wer­den sehen”.

Es dauert acht weit­ere Jahre, bis Mat­tel über­haupt eine Fig­ur mit dun­kler Haut­farbe her­aus­bringt, und 20 Jahre bis zur ersten Black Bar­bie. In der Zwis­chen­zeit finanziert das Unternehmen die Fir­ma Shin­dana Toy Com­pa­ny mit, die sich auf die Pro­duk­tion lebensechter schwarz­er Pup­pen spezial­isiert hat. 1968 erscheint deren erste Kreation, Baby Nancy.

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Die ersten Puppen of Color im Barbie-Universum

Die allererste Bar­bie kommt am 9. März 1959 in den USA auf den Markt. Die wahre Geschichte dahin­ter: Erfind­erin Ruth Han­dler hat sie ein­er Puppe gestal­tet, die sie in Deutsch­land gekauft hat. Diese erste Bar­bie gibt es mit blonden und braunen Haaren, sie trägt einen schwarz-weiß gestreiften Badeanzug.

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Mehr als 175 ver­schiedene Bar­bi­es sind nach Angaben von Mat­tel seit­dem erschienen, in unter­schiedlichen Größen, Kör­per­for­men, Klei­dern, Frisuren und Haar­far­ben – und mit anderen Hautfarben.

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Es dauert fast zehn Jahre, bis die erste nicht-weiße Puppe im Bar­bie-Uni­ver­sum erscheint. Sie und weit­ere Fig­uren sind zunächst jedoch „nur” Fre­undin­nen oder Ver­wandte der echt­en Bar­bie. Bis zur ersten Black Bar­bie dauert es noch.

  • 1967 bringt Mat­tel die Puppe „Col­ored Fran­cie” her­aus. Sie hat zwar eine dun­klere Haut­farbe. Aber zur Pro­duk­tion ver­wen­det der Her­steller ein­fach die Kopf­form und Gesicht­szüge der weißen Fig­uren. Fran­cie ist eigentlich Bar­bi­es englis­che Cou­sine, die zur damals ange­sagten Mod-Sub­kul­tur gehört. Bei der schwarzen Fran­cie ist von der Ver­wandtschaft keine Rede. Die Puppe ist kein Verkauf­ser­folg und wird bald eingestellt.
  • 1968 erscheint „Christie”, Bar­bi­es erste dunkel­häutige Fre­undin. Sie gilt als erste „echte” afroamerikanis­che Puppe im Mat­tel-Uni­ver­sum. Der Her­steller veröf­fentlicht Christie während der US-Bürg­er­rechts­be­we­gung. Christie bleibt Bar­bie als Fre­undin erhal­ten und bekommt mehrere Neuau­fla­gen mit anderen Kostü­men, zulet­zt 2016.
  • 1969 erscheint „Julia”, eine der ersten Bar­bie-Pup­pen, die Promi­nen­ten nachemp­fun­den sind. In dem Fall han­delt es sich um die Haupt­fig­ur der gle­ich­nami­gen Sit­com über eine allein­erziehende Mut­ter. Es ist die erste wöchentliche TV-Show mit ein­er schwarzen und nicht stereo­typ­is­chen Hauptfigur.
  • 1975 und 1976 bekommt Bar­bie eine weit­ere afroamerikanis­che Fre­undin, „Cara”. Sie bleibt ihr aber nicht lange erhalten.
Tina Turner Barbie

Unver­wech­sel­bar: 2022 bekommt auch die ver­stor­bene Rock­röhre Tina Turn­er eine Bar­bie nach ihrem Eben­bild. — Bild: pic­ture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ted Shaffrey

Die erste Black Barbie und ihre wahre Geschichte

Bis 1980 ist Bar­bie selb­st auss­chließlich weiß. Doch dann verkauft Mat­tel zum ersten Mal eine Black Bar­bie und eine his­panis­che Bar­bie. „Sie ist schwarz, sie ist schön, sie ist Dyna­mit” ste­ht auf der Schachtel der ersten schwarzen Bar­bie. Die Puppe trägt ein rotes Dis­co-Out­fit und große, runde Ohrringe.

Ihre Klei­der hat Kit­ty Black Perkins ent­wor­fen. Sie wird 1978 zur Chef-Designer­in von Bar­bie ernan­nt, als erste schwarze Frau. Sie arbeit­et fast 28 Jahre bei Mat­tel, bis zu ihrer Pen­sion­ierung 2002. Die Idee hin­ter der Fig­ur stammt eben­falls von ihr. An der Gestal­tung der Black Bar­bie sind weit­ere schwarze Mitarbeiter:innen beteiligt, darunter Pup­pen-Designer­in Stacey McBride Irby.

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„Der Fortschritt war, dass die schwarze Puppe ‚Bar­bie’ und nicht ‚Fran­cie’ oder anders hieß. Sie ermöglichte dem schwarzen Mäd­chen, die Heldin der Geschichte zu sein”, sagt Dr. Patri­cia Turn­er in der Net­flix-Doku. Sie ist Pro­fes­sorin für afroamerikanis­che Stu­di­en und Dekanin an der Uni­ver­sität von Los Angeles.

The Shani & Friends collection erscheint 1991

Nach der ersten Black Bar­bie set­zt Mat­tel allerd­ings zehn Jahre lang wieder auss­chließlich auf weiße Fig­uren. Dann ist es Kit­ty Black Perkins, die die erste Black-Bar­bie-Rei­he mit auss­chließlich schwarzen Pup­pen entwirft: The Shani & Friends col­lec­tion erscheint 1991.

Die Fig­uren haben ganz unter­schiedliche Haut­töne und Haar­far­ben, um die Vielfalt von Peo­ple of Col­or zu zeigen. Zudem sollen diese Mod­elle echter ausse­hen, mit real­is­tis­cheren afroamerikanis­chen Gesicht­szü­gen. Die drei ersten Pup­pen heißen Shana, Asha und Nichelle. Allerd­ings stellt Mat­tel die Serie nach zwei Jahren wieder ein – ohne Begründung.

Bis heute sind knapp 20 weit­ere Black Bar­bi­es auf den Markt gekom­men, unter anderem 2021 Bar­bie „Brook­lyn” Roberts und 2005 die „Destiny’s Child”-Barbies.

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Black Barbie: Die wahre Geschichte hinter dem Doll Test

In der Net­flix-Doku Black Bar­bie wird der soge­nan­nte „Doll Test” erwäh­nt, ein Exper­i­ment, das in den USA große Wellen schlägt. Die wahre Geschichte dahin­ter hat sog­ar poli­tis­che Auswirkungen.

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Das Psy­cholo­gen-Ehep­aar Ken­neth Ban­croft und Mamie Phipps Clark führt den Ver­such bere­its in den 1940er-Jahren mit 253 afroamerikanis­chen Kindern im Alter zwis­chen drei und sieben Jahren durch. Sie zeigen den Mäd­chen und Jun­gen schwarze und weiße Pup­pen, die bis auf die Haut­farbe gle­ich sind. Dann fra­gen sie die Kinder, welche Pup­pen „nett” aussähen und mit welchen sie spie­len woll­ten. Zwei Drit­tel entsch­ieden sich für die weißen Puppen.

Bei der Auf­forderung, „böse” Pup­pen zu find­en, wählen die Kinder über­wiegend die dun­klen Fig­uren. Zulet­zt wollen die Psycholog:innen wis­sen, welche Puppe aussähe wie sie selb­st. Einige Kinder ren­nen daraufhin weinend aus dem Raum. Das Ehep­aar hin­ter der Studie schließt aus den Ergeb­nis­sen, dass schon kleine Kinder Vorurteile und Diskri­m­inierung verin­ner­licht hat­ten und sich darum weniger wertvoll fühlten.

Der Doll Test und das Ende der Rassentrennung an US-Schulen

Das Pup­pen-Exper­i­ment spielt 1952 eine wichtige Rolle vor dem ober­sten Gericht der USA. Es geht um die Frage, ob nach Haut­far­ben getren­nte Schulen recht­ens seien. Am 17. Mai 1954 stellt das Gericht ein­stim­mig fest, dass die Tren­nung in Schulen gegen die Gle­ich­heit­sklausel in der Ver­fas­sung verstoße.

In der Prax­is ändert das Urteil zunächst wenig, denn die Schul­be­hör­den sind zuständig für die Umset­zung, die wiederum den einzel­nen Bun­destaat­en unter­ste­hen. Vor allem die Süd­staat­en ver­weigern sich inklu­siv­en Schulen ganz. Erst 1964 ändert sich die Sit­u­a­tion an den Schulen, als der Civ­il Right Acts in Kraft tritt.

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