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Know the Trend: Was steckt hinter dem NPC-Trend auf TikTok und Co.?

NPC-Streams und NPC-Videos sind so beliebt wie nie zuvor: Sie ziehen tausende Zuschauer:innen an und ver­helfen Creator:innen zu ungeah­n­ten Social-Media-Kar­ri­eren. In unser­er neuen Rei­he Know the Trend stellen wir Dir Social-Media-Phänomene vor und erk­lären Dir, was es mit den neuesten Trends auf sich hat. Los geht’s mit dem NPC-Trend, an dem Du auf Tik­Tok, Insta­gram und Co. derzeit kaum vor­beikommst.

Tik­Tok hat sich in den ver­gan­genen Jahren zu ein­er Art Trend-Schmiede der Social-Media-Welt entwick­elt. Regelmäßig über­raschen Creator:innen uns mit kuriosen Ideen, die vor allem als Chal­lenges virale Erfolge feiern und auf andere Plat­tfor­men über­schwap­pen. So ist es auch mit dem aktuellen NPC-Trend. Was dahin­ter­steckt, erfährst Du jet­zt.

Was ist eigentlich ein NPC?

„NPC“ bedeutet „non-playable char­ac­ter“, also „nicht spiel­bar­er Charak­ter“, und stammt aus dem Gam­ing-Kos­mos. Es beschreibt Neben­fig­uren, die nicht von Dir oder anderen Spieler:innen ges­teuert wer­den, son­dern von der Soft­ware selb­st. Die Sprach- und Bewe­gungs­fähigkeit­en von NPCs beschränken sich also auf das, was die Pro­gram­mierung vorgibt. Die Fig­uren reagieren beispiel­sweise auf bes­timmte Aktio­nen, die der Spie­lende aus­führt, oder übernehmen die Funk­tion des Quest- und Stich­wort­ge­bers. Im All­t­ags- und Jugend­sprachge­brauch ist der Begriff eher abw­er­tend gemeint: Er beze­ich­net eine reale Per­son als einen (unwichti­gen) Neben­charak­ter, der nicht selb­st­ständig denkt und han­delt. Mit dieser Bedeu­tung ist „NPC“ sog­ar als Jugend­wort 2023 nominiert. Obwohl diese Zuschrei­bung alles andere als ein Kom­pli­ment ist, insze­nieren sich Social-Media-Creator:innen in ihren Livestreams immer öfter bewusst als NPC und bekom­men dafür Geld.

Was passiert bei NPC-Streams?

Beim NPC-Stream­ing imi­tieren Men­schen vor der Kam­era das Ver­hal­ten von Videospiel-NPCs oder stellen bekan­nte Videospiel-Szenen nach – meist mit einem sehr begren­zten Wortschatz und eigen­tüm­lich wirk­enden Bewe­gungsmustern. Sie wip­pen aus­druck­s­los hin und her, laufen auf der Stelle oder wieder­holen ein­studierte Phrasen. Bei den Livestreams kön­nen Zuschauer:innen die Hand­lun­gen vorgeben, indem sie dem oder der NPC-Steamer:in virtuelle Geschenke und Spenden schick­en. Diese plop­pen im Bild in From von Emo­jis oder Stick­ern auf. Der NPC reagiert auf die Geschenke, in dem er entsprechende Bewe­gun­gen oder Catch­phras­es (Schlag­wörter) wieder­holt.

Woher kommt der NPC-Trend?

Seinen Ursprung hat der NPC-Trend auf Tik­Tok. Hier wur­den im Laufe des Jahres 2022 die ersten NPC-Livestreams durch Creator:innen wie der Japaner­in Nat­ue­co­co (@natuecoco) und der Kanadierin Pinky­doll (@pinkydollreal) zum viralen Phänomen. Für ihre witzi­gen, teils bizarren Videos im NPC-Stil sam­melten sie inner­halb kürzester Zeit unzäh­lige Likes und macht­en diese Art von Con­tent bekan­nt und pop­ulär. Schnell sprangen auch andere TikToker:innen wie Cher­ry Crush (@cherrycrush_tv) und Satoyu0704 (@satoyu0704) auf den NPC-Trend auf. Bei gemein­samen Streams began­nen Satoyu0704 und Nat­ue­co­co, als NPCs um Preise zu kämpfen. Spätestens seit diesem Som­mer sind NPC-Videos auch auf anderen sozialen Plat­tfor­men wie X (ehe­mals Twit­ter), YouTube und Insta­gram angekom­men und erhal­ten auch hier zahlre­iche Likes, Shares und Views.

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Seit 2021 im Umlauf: Fake Runs sind ein Renner auf TikTok

Untrennbar vom aktuellen NPC-Trend ist der soge­nan­nte „Fake Run“ oder „Glitch Run“.  Gemeint ist der typ­is­che Leer­lauf, bei dem Videospielfig­uren auf der Stelle ren­nen – beispiel­sweise wegen eines Pro­gram­mier­fehlers oder weil die Fig­ur gegen ein Hin­der­nis läuft. Wie das aussieht, zeigte unter anderem der Cre­ator Bus­ta Breezie in einem Run­ning Glitch Video, das allein auf Tik­Tok derzeit mehr als 450.000 Likes zählt.

Solche Fake-Run-Inhalte starteten bere­its Anfang 2021 als Tanz-Chal­lenge auf Tik­Tok und kamen Monate später mit dem Hash­tag #fakerun zurück. Große Ähn­lichkeit­en gibt es bei vie­len Glitch-Run-Videos zu Bewe­gungsmustern von GTA-Fig­uren, aber auch von NPCs ander­er Videospiele wie Counter-Strike, Minecraft und Roblox.

Der NPC-Trend pusht die Karriere der Creator:innen

Auch das Creator:innen-Couple Nic­ki und Loczek, a. k. a. Loczni­ki (@loczniki), veröf­fentlichte ab 2021 mehrere Fake-Run-Videos im GTA-Lauf­stil und trug so dazu bei, die Tik­Tok-Chal­lenge weit­er bekan­nt zu machen. Mit­tler­weile zählt das „Danc­ing Cou­ple from Poland“ auf Tik­Tok knapp drei Mil­lio­nen Fol­low­er, über 1,3 Mil­lio­nen Abon­nen­ten auf YouTube und mehrere Hun­dert­tausend Fol­low­er auf Insta­gram. In kurzen Videos zeigen Nic­ki und Loczek außer­dem, wie der Fake Run funk­tion­iert, und haben sog­ar einen eige­nen kostenpflichti­gen „How to Move Like an NPC“-Kurs hochge­laden. Für knapp 10 Euro kannst Du ler­nen, wie Du den Glitch Run und andere typ­is­che NPC-Moves selb­st hin­bekommst.

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Auch Creator:innen aus Deutsch­land sprin­gen auf den NPC-Trend auf. In einem Insta­gram-Video ver­wan­delt sich zum Beispiel der Schaus­piel­er Tom Böttch­er in einen NPC-Charak­ter aus einem Mit­te­lal­ter-Game.

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Was als Tik­Tok-Kuriosität begann, kann mit­tler­weile erstaunliche Social-Media-Kar­ri­eren her­vor­brin­gen – inklu­sive Werbe­deals und Mul­ti-Plat­tform-Con­tent. In einem Inter­view mit der New York Times legte kür­zlich die Stream­erin Pinky­dolI ihre Ein­nah­men offen. Dem­nach ver­di­ene sie pro NPC-Livestream 2.000 bis 3.000 US-Dol­lar (entspricht in etwa 1.830 – 1.745 Euro pro NPC-Livestream). Der NPC-Trend ist für Creator:innen längst mehr als nur spaßige Unter­hal­tung und kann ein lukra­tives Geschäft wer­den.

Hast Du Dir schon NPC-Streams ange­se­hen oder sog­ar Geschenke geschickt? Wir freuen uns auf Deine Kom­mentare zum NPC-Trend!

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