Wissen & Fun
Gefeuert: Diese 7 Film- und Serienstars wurden vom Set geschmissen
Sie verdienen Millionen und sind auf der ganzen Welt bekannt. Doch auch Hollywood-Schauspieler und -Regisseure sind letztendlich Angestellte, die bei Fehlverhalten gefeuert werden können. Die folgenden 7 Stars aus Film und Serie können ein Lied davon singen…
„Kommt ein Oscarpreisträger zum Arbeitsamt…”: Was wie der Anfang eines schlechten Witzes klingt, könnte - zumindest theoretisch - in der Realität durchaus so passieren. Schließlich wurden in der Vergangenheit schon öfters Stars aus einem Film oder einer Serie geschmissen, weil sie den Bogen überspannt hatten. Ob Nervenzusammenbruch, unangebrachtes Verhalten oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort - die Gründe für die Entlassung dieser 7 Hollywood-Exemplare waren äußerst vielfältig.
Charlie Sheen in Two and a Half Men: Trennung trotz Tigerblut
Die Rolle des Alkohol und Frauen liebenden Charlie Harper in der US-Sitcom Two and a Half Men war ihm auf den Leib geschrieben. Dennoch kam nach acht erfolgreichen Staffeln das Aus für Charlie Sheen, der anschließend von Ashton Kutcher ersetzt wurde.
Was war passiert?
In bester Method Actor-Manier nahm Sheen seine Arbeit sozusagen mit nach Hause und sorgte so für den Anfang vom Ende. Vollgepumpt mit wahrscheinlich allem, was der damalige Drogenmarkt hergab, äußerte er sich abfällig über Two and a Half Men-Showrunner Chuck Lorre (The Big Bang Theory) und unterschrieb damit im Prinzip sein eigenes Kündigungsurteil.
Nach öffentlich geforderten Gehaltserhöhungen und weiteren zweifelhaften Kundgebungen („Ich habe Tigerblut!”) war der Sitcom-Star schließlich nicht mehr tragbar. Nach seiner Entlassung demontierte er sich aber weiter fleißig selbst, indem er beispielsweise Machete schwingend auf einem Hausdach posierte. Reue zeigte Sheen erst später, doch da war der (Ent)Zug schon abgefahren.
Edward Norton im Marvel-Universum: Kein grünes Licht für Hulk
Bevor Mark Ruffalo den Part des grünen Kraftprotzes Hulk im Marvel Cinematic Universe (MCU) übernahm, schlüpfte Edward Norton bereits in Der unglaubliche Hulk (2008) in die Rolle. Es sollte sein einziger Auftritt als Avengers-Mitglied bleiben.
Was war passiert?
Schon vor Fertigstellung des Films kam es zu Streitigkeiten zwischen Marvel und Edward Norton, der auch am Drehbuch beteiligt war, über dessen thematische Ausrichtung. Marvel setzte sich schlussendlich durch und war anschließend nicht mehr gut auf den Schauspieler zu sprechen.
MCU-Chef Kevin Feige verkündete, einen neuen Hulk-Darsteller zu suchen und beschwerte sich im Zuge dessen über Nortons mangelnde Teamfähigkeit und Kooperation. Dieser bezeichnete Feige wiederum als „unprofessionell und hinterhältig”. Freunde werden die beiden in diesem Leben also wahrscheinlich nicht mehr.
Michelle Rodriguez in Lost: Kurzbesuch auf der Insel
Fast & Furious-Star Michelle Rodriguez gehörte für zwei Jahre zur Stammbesetzung der Mystery-Serie Lost. Viel hatten die Zuschauer jedoch nicht von ihr, denn die Produzenten ließen ihre Figur Ana Lucia am Ende der 2. Staffel sterben.
Was war passiert?
Rodriguez pflegte bereits vor ihrer Verpflichtung für Lost ein recht ruppiges Image und schien „Don’t Drink and Drive”-Kampagnen - gemäß der Serie - als Teil einer alternativen Realität zu betrachten. Nachdem sie 2005 zum wiederholten Male wegen Trunkenheit und Drogenmissbrauch am Steuer verhaftet wurde, zogen die Macher die Reißleine.
Offiziell war ihr Serientod von vornherein geplant gewesen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der zum Disney-Konzern gehörende Sender ABC sein sauberes Image bewahren wollte. Immerhin durfte Rodriguez Jahre später für zwei weitere Episoden zurückkehren.
Kevin Spacey in House of Cards: Ein Oscarpreisträger am Abgrund
Fünf Staffeln lang brillierte Kevin Spacey als machtgieriger Politiker Frank Underwood in der Netflix-Hitserie House of Cards und avancierte damit zum Kultstar. Die abschließende 6. Staffel fand jedoch ohne ihn statt.
Was war passiert?
Spaceys Status als Top-Darsteller Hollywoods verpuffte im Nu, als er im Oktober 2017 der sexuellen Belästigung bezichtigt wurde. So soll er nicht nur den Schauspieler Anthony Rapp in der Vergangenheit genötigt haben, sondern auch viele weitere männliche Cast- und Crewmitglieder während seiner Karriere.
Die Folge: Netflix beendete die Zusammenarbeit mit Spacey und setzte House of Cards ohne ihn fort. Regisseur Ridley Scott ging sogar noch einen Schritt weiter und schnitt den zweifachen Oscarpreisträger komplett aus seinem bereits fertig gestellten Film Alles Geld der Welt, um dessen Szenen mit Christopher Plummer nachzudrehen. Spaceys Reputation war mit einem Schlag dahin und wirkte sich vehement auf seine Karriere aus. In Zukunft wird er deshalb vor allem vor Gericht statt vor der Kamera zu sehen sein.
Bryan Singer und Bohemian Rhapsody: Regisseur gesucht
Das grandiose Queen-Biopic Bohemian Rhapsody sorgt derzeit nicht nur an den Kinokassen für Furore, sondern wurde kürzlich auch mit zwei Golden Globes (u. a. als bestes Drama) ausgezeichnet. Ausgerechnet Regisseur Bryan Singer hat allerdings keinen Grund zum Feiern, wurde er doch nur zwei Wochen vor Drehschluss des Films gefeuert.
Was war passiert?
Als Schüler freute man sich stets, wenn der Lehrer zu spät oder gar nicht zum Unterricht erschien. Bleibt ein Regisseur dem Filmset fern, liegen die Nerven bei Cast und Crew jedoch blank. So geschehen bei den Dreharbeiten zu Bohemian Rhapsody, als Bryan Singer sich regelmäßig verspätete und eines Tages plötzlich gar nicht mehr auftauchte. Dazu kamen kreative Differenzen mit Hauptdarsteller Rami Malek, die zu handfesten Streitigkeiten führten.
Das Produktionsstudio 20th Century Fox verlor schließlich die Geduld, setzte Singer vor die Tür und holte Dexter Fletcher als Ersatz an Bord. Singer warf den Verantwortlichen im Gegenzug vor, ihn nicht freigestellt zu haben, obwohl er und ein Familienmitglied schwer erkrankt seien.
Dass gegen Singer ebenfalls mehrere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung laut wurden, verlieh der ganzen Angelegenheit einen bitteren Beigeschmack. Auf der Golden Globe-Verleihung wurde der Regisseur jedenfalls mit keiner Silbe erwähnt.
Richard Gere in Brooklyn Blues: Senf + Stallone = Entlassung
Im Jahr 1974 stand Hollywood-Beau Richard Gere kurz vor seiner ersten großen Filmrolle im Drama Brooklyn Blues – Das Gesetz der Gosse. Doch noch während der Dreharbeiten musste er seinen Hut nehmen und das Set verlassen.
Was war passiert?
Gluten ist böse? Von wegen! Wer noch nicht um die vernichtende, alles verändernde Kraft von Senf wusste, der sollte einmal ein Wörtchen mit Richard Gere wechseln. Als dieser am Set von Brooklyn Blues mit seinem Co-Star Sylvester Stallone in einem Auto Mittagspause machte, besiegelte das scharfe Gewürz nämlich sein Schicksal.
Gere aß ein Hähnchen-Sandwich und hinterließ dabei einen Senf-Klecks auf Stallones Hose. Da dieser ihn im Voraus genau davor gewarnt hatte, ließ der Ärger nicht lange auf sich warten. Der spätere Rambo-Darsteller stellte die Regisseure Stephen Verona und Martin Davidson vor die Wahl: Entweder der Gere gehe oder er! Stallone durfte bleiben und für Gere war der Blues ausgesungen. Die beiden gehen sich übrigens auch heute noch aus dem Weg.
Roseanne Barr in Roseanne: Eine „affige Bemerkung” zu viel
Es war das Comeback des Jahres: Nach über 20 Jahren kehrte die US-Sitcom Roseanne 2018 auf die heimischen Bildschirme zurück und wurde zu einem sensationellen Erfolg. Die Freude bei Hauptdarstellerin Roseanne Barr währte aber nur kurz. Nach einer Staffel wurde sie vom verantwortlichen Sender ABC entlassen.
Was war passiert?
Roseanne Barr war noch nie für ihre Subtilität oder Zurückhaltung bekannt. Im Mai 2018 leistete sie sich allerdings einen nahezu unverzeihlichen Fauxpas. So bezeichnete sie Valerie Jarrett, die langjährige Beraterin von Ex-Präsident Barack Obama, auf Twitter als „Kind der Muslimbruderschaft und des Planeten der Affen”. Da sie ohnehin schon für ihre ideologische Nähe zu Donald Trump berüchtigt war, machte ABC kurzen Prozess und sprach Barr die Kündigung aus.
Die Entschuldigung der kontroversen Schauspielerin nützte nichts mehr. Die Macher der Serie drehten kurzerhand das Spin-off Die Conners ohne sie, in der ihr Figurentod verkündet wurde. Damit war der Braten gegessen. Würde es eine Charlie Sheen-Gedenkmedaille geben, Roseanne Barr hätte sie sich redlich verdient.
Du kannst von kuriosen Geschichten rund um Filme und Serien nicht genug bekommen? Dann lies hier alles über die empörendsten Skandalfilme der Geschichte.