Fifty Shades of Grey: BDSMler verrät, wie realistisch die Reihe ist

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Onward: Keine halben-Sachen
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Fifty Shades of Grey: BDSMler verrät, wie realistisch die Reihe ist

Fifty Shades of Grey gilt schon lange als kom­merzieller Kino-Hit. Heute zeigt RTL den zweit­en Teil der SM-Lovesto­ry ab 20:15 Uhr. Die BDSM-Trilo­gie wurde bere­its stark von Insid­ern kri­tisiert. Im Inter­view mit einem waschecht­en BDSM­ler find­en wir her­aus, wie real­is­tisch Fifty Shades of Grey wirk­lich ist und was guten BDSM-Sex tat­säch­lich aus­macht.

Er ist ein attrak­tiv­er 27-jähriger Mil­lionär mit einem Faible für sil­berne Krawat­ten, Peitschen und Spank­ing-Ses­sions und seit dem Erscheinen des ersten Fifty Shades of Grey-Romans von E.L. James im Jahr 2011 fes­ter Bestandteil der inter­na­tionalen Pop­kul­tur.

In mit­tler­weile drei Büch­ern und drei Fil­men der SM-Romanze erkun­den der ultra­re­iche Geschäfts­mann Chris­t­ian Grey und die schüchterne Strick­jack­en­trägerin Anas­ta­sia Steele nun schon gemein­sam ihre BDSM-Nei­gun­gen (BDSM engl.: Bondage & Dis­ci­pline, Dom­i­nance & Sub­mis­sion, Sadism & Masochism). Die Fifty Shades of Grey-Rei­he wurde zum inter­na­tionalen Buch- und Kino­hit. Mit dem Release von Fifty Shades of Grey: Befre­ite Lust, der derzeit bei Sky ver­füg­bar ist, knack­te das Erotik-Fran­chise die Ein­spiel­hürde von ein­er Mil­liarde US-Dol­lar.

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Der wahrschein­lich berühmteste BDSM­ler der gegen­wär­ti­gen Pop­kul­tur: Chris­t­ian Grey (Jamie Dor­nan) | © Uni­ver­sal Pic­tures

Den­noch wur­den nicht nur Stim­men von Filmkri­tik­ern, son­dern auch aus der BDSM-Szene laut: Die Rei­he porträtiere BDSM-Beziehun­gen zum Teil sehr ver­fälscht, so hieß es unter anderem. Die Haupt­fig­ur des Chris­t­ian Grey übe vor allem psy­chis­che Gewalt aus und werde in der BDSM-Szene abgelehnt.

Wir woll­ten es genauer wis­sen und haben zu dem The­ma einen Experten befragt. Er ist Betreiber der Web­seite www.gentledom.de, der niveau­vollen BDSM-Seite, einem nichtkom­merziellen Aufk­lärung­spro­jekt zum The­ma BDSM. Der 40-jährige prak­tizierende Volljurist, der seit vie­len Jahren BDSM ausübt, ver­ri­et uns im Inter­view, wie authen­tisch Fifty Shades of Grey wirk­lich ist, was für ihn zu ein­er guten BDSM-Ses­sion dazu gehört und wann es wirk­lich gefährlich wer­den kann.

Können sexuelle Neigungen aus Charaktereigenschaften abgeleitet werden?

Chris­t­ian Grey, der sich als sex­uell dom­i­nant, also als soge­nan­nter „Dom” (von lat. „domi­nus”: Herr, Eigen­tümer, Besitzer) iden­ti­fiziert, betont im ersten Teil von Fifty Shades of Grey immer wieder, dass er in allen Bere­ichen seines Lebens gerne Kon­trolle ausübt. Ana, die später ihre sub­mis­sive Seite ent­deckt und zu Greys „Sub” (von lat. „sub­mis­sio”: Unter­w­er­fung, Unterord­nung) wird, ist zu Beginn der Inbe­griff des stillen und unsicheren Mauerblüm­chens. Klingt erst mal nach etwas flach­er Küchenpsy­cholo­gie. Bist du der Mei­n­ung, dass es möglich ist, von Charak­tereigen­schaften auf sex­uelle Vor­lieben zu schließen?

Sicher­lich gibt es gewisse Fak­toren, bei denen bes­timmte Nei­gun­gen häu­figer vorkom­men. Es gibt aber nicht die eine Charak­tereigen­schaft, die einen zum Dom oder eben zur Sub macht. Mit der Zeit bekommt man aber auch im All­t­ag ein Gespür dafür, wer in diesem Kon­text zu einem passen kann und merkt auch bei ganz nor­malen Begeg­nun­gen mitunter, dass da etwas in dem anderen schlum­mert.

Erfol­gre­ich und dom­i­nant im Beruf muss aber nicht bedeuten, dass man auch dom­i­nant im Bett ist. Oft­mals wollen jene Leute, die im Leben viel Ver­ant­wor­tung tra­gen, pri­vat diese gerne in einem geschützten Rah­men auch mal abgeben dür­fen.

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In allen Lebens­bere­ichen dom­i­nant: Chris­t­ian Grey stalkt Ana sog­ar am Arbeit­splatz | © Uni­ver­sal Pic­tures

Im ersten Teil ver­han­deln die bei­den Pro­tag­o­nis­ten ihren BDSM-Ver­trag aus. Chris­t­ian merkt sog­ar an, dass er den Ver­trag mit seinem Anwalt besprochen habe. Wie geläu­fig sind solche Verträge wirk­lich in der Szene? Oder trägt Hol­ly­wood hier nur sehr dick auf?

Es gibt solche Verträge und sog­ar diverse Ver­tragsvor­la­gen. Die wenig­sten BDSM­ler nutzen diese aber. Ger­ade wenn in recht jun­gen Part­ner­schaften solche Verträge geschlossen wer­den, sind dies meist nur schöne Worte oder spiegeln den unbe­d­ingten (aber zu dem Zeit­punkt sich­er illu­sorischen) Wun­sch wieder, etwas auf ewig zu fix­ieren.

Vor allem Men­schen mit Ver­lustäng­sten oder jene, die sich viel zu schnell für etwas begeis­tern kön­nen und dann hine­in­steigern, nutzen in meinen Augen solche Verträge. Die Lebenswirk­lichkeit sieht in der Regel anders aus und auch juris­tisch sind diese Verträge bedeu­tungs­los. In ein­er gefes­tigten Part­ner­schaft, wo bei­de zusam­men einen indi­vidu­ellen Ver­trag auf­set­zen, kann dies aber ein sehr schönes Sym­bol ein­er inten­siv­en BDSM-Beziehung sein.

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Ana (Dako­ta John­son) pfeift auf Chris­tians „ver­rück­ten Sex-Ver­trag” | © Uni­ver­sal Pic­tures

Inwieweit darf ein Dom wirklich ins Leben der Sub eingreifen?

Im Ver­trag ver­langt Chris­t­ian von Ana ursprünglich unter anderem, dass sie sich gesund ernähren, nicht rauchen, kaum trinken und ein orales Ver­hü­tungsmit­tel ein­nehmen soll. Außer­dem taucht Grey ständig an Anas Arbeit­splatz oder bei Tre­f­fen mit Fre­undin­nen oder ihrer Mut­ter auf, kauft die Fir­ma, in der sie angestellt ist oder über­weist ihr Geld, um stets ein gewiss­es Abhängigkeitsver­hält­nis herzustellen. Inwieweit darf ein echter Dom dein­er Mei­n­ung nach aktiv ins restliche Leben der Sub ein­greifen?

Ich bin der Mei­n­ung, dass wenn bei­de es wollen, dies auch möglich sein sollte. Aber mal ehrlich: Wer will wirk­lich einen stalk­enden megaeifer­süchti­gen und von Ver­lustäng­sten geplagten Men­schen an sein­er Seite haben? Grund­sät­zlich sind die Gren­zen von BDSM das, was die Beteiligten wollen, sofern sie eben bei klarem Ver­stand sind, wis­sen zu was sie da zus­tim­men und es keine rechtliche Hürde dafür gibt.

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Stalk­er oder Lover? - Chris­t­ian übertreibt es hin und wieder mit sein­er „Für­sor­glichkeit” | © Uni­ver­sal Pic­tures

In der Fifty Shades of Grey-Rei­he wird Chris­tians dom­i­nante Nei­gung einem Trau­ma aus sein­er Kind­heit zugeschrieben: Seine Mut­ter war eine dro­gen­süchtige Pros­ti­tu­ierte, die nicht in der Lage war, sich um ihr Kind zu küm­mern. Zudem wurde er von ein­er Fre­undin sein­er Adop­tiv­mut­ter miss­braucht. Das Trau­ma kom­pen­siert er als Erwach­sen­er damit, Frauen zu bestrafen. Mal ehrlich: Glaub­st du, unter einem Kind­heit­strau­ma zu lei­den? 

Ich komme aus einem sehr liebevollen und gut­bürg­er­lichen Eltern­haus. Betra­chte ich meine Kind­heit, so bin ich schon fast zu behütet aufgewach­sen. Daher kann ich dies­bezüglich keine wirk­liche Par­al­lele zwis­chen Mr. Grey und mir ziehen. Lei­der ist es aber dur­chaus so, dass es BDSM­ler gibt, bei denen ein Trau­ma Ein­fluss auf ihr Leben und auch ihre Sex­u­al­ität genom­men hat.

Von daher kön­nte ein Trau­ma, wie im Buch beschrieben, dur­chaus seinen Teil dazu beitra­gen, dass eine Per­son später Dom wird. Per­sön­lich glaube ich, dass solche Nei­gun­gen sowohl eine genetis­che Kom­po­nente aufweisen wie eben auch eine soziale und vor allem durch das jew­eilige kindliche und jugendliche Umfeld eine ein­flussnehmende Prä­gung stat­tfind­et.

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BDSM­ler Chris­t­ian hat mit so manchem Kind­heit­strau­ma zu kämpfen |© Uni­ver­sal Pic­tures

Wie ticken Menschen mit BDSM-Neigungen?

BDSM haftet auch nach der Fifty Shades of Grey-Rei­he sicher­lich noch ein gewiss­es Stig­ma an – das Stig­ma, dass seine Anhänger unter ein­er unge­sun­den Störung lei­den. Chris­t­ian Grey beze­ich­net sich sog­ar selb­st im zweit­en Teil als „abge­fuck­ten Sadis­ten“.

Eine Online-Umfrage, die vom Online-Mag­a­zin Live­Science erwäh­nt wird, spricht sog­ar eine gegen­sät­zliche Sprache: Men­schen mit BDSM-Nei­gun­gen wur­den nach diesen Ergeb­nis­sen sog­ar als psy­chisch sta­bil­er eingestuft als soge­nan­nte Vanil­las. BDSM­ler waren diesen Umfra­gen zufolge vor allem weniger neu­ro­tisch, dafür extro­vertiert­er, gewis­senhafter, bindungssicher­er und offen­er für neue Erfahrun­gen. Laut Umfrage fühlten sie sich im Schnitt auch wohler und zufrieden­er. Sind die Ergeb­nisse dieser Umfrage für dich nachvol­lziehbar oder über­raschend? 

Ich sehe solche Stu­di­en recht kri­tisch. Für mich sind BDSM­ler ein­fach Men­schen, die eine Art von Sex­u­al­ität ausleben. Das macht sie nicht bess­er oder schlechter. Dass ger­ade BDSM-Beziehun­gen eine oft­mals kurze Halb­w­ertzeit haben und Tren­nun­gen, bed­ingt durch die Inten­sität, beson­ders schmerzhaft sind, liest man eigentlich in jedem BDSM-Forum, daher würde ich an dem Punkt der nieder­ländis­chen Studie sog­ar wider­sprechen.

BDSM-Beziehun­gen wer­den von ihren Anhängern häu­fig als beson­ders inten­siv wahrgenom­men | © Uni­ver­sal Pic­tures

Auch Stu­di­en zu Sen­sa­tion Seek­ing (ein Per­sön­lichkeitsmerk­mal, bei dem Betrof­fene ver­stärkt kom­plexe, abwech­slungsre­iche und inten­sive Erfahrun­gen oder Erleb­nisse auf­suchen) sehen einige der Punk­te eher kri­tisch, wie eben das Einge­hen unge­sun­der Risiken. Grund­sät­zlich ist es aber so, dass Men­schen, die ihre Sex­u­al­ität frei von Zwän­gen ausleben, offen­er und zufrieden­er und damit auch glück­lich­er sind. Daher glaube ich, dass ein BDSM­ler, der zu sein­er Nei­gung ste­ht und diese auch auslebt, ein Plus bei der Leben­squal­ität hat.

Auf die ver­sucht Grey im zweit­en Teil zu verzicht­en. Er will seine BDSM-Nei­gun­gen für Ana unter­drück­en und behauptet, dass er für sie darauf verzicht­en kann. Wäre ein lei­den­schaftlich­er BDSM­ler dazu in der Lage, für eine beson­dere Frau gän­zlich darauf zu verzicht­en? Käme das für dich in Frage? Oder wird BDSM für dich zu einem reellen Kri­teri­um bei der Part­ner­wahl?

Ich habe schon Beziehun­gen geführt, in denen BDSM zwis­chen mir und mein­er Part­ner­in keine Rolle gespielt hat. Eine Beziehung macht so viel mehr aus als eben nur die sex­uelle Kom­po­nente und zudem kann ich auch ohne BDSM Spaß an mein­er Sex­u­al­ität haben. Ich denke, gesun­der BDSM ist eben jen­er, der die eigene Sex­u­al­ität ergänzt, aber auch andere For­men der Sex­u­al­ität zulässt. Per­sön­lich kann ich mir eine Liebes­beziehung ohne BDSM viel eher vorstellen, als eine Liebes­beziehung ohne auch nor­malen, also liebevollen und san­ften Sex.

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Eine Liebes­beziehung ohne BDSM? - Völ­lig okay für unseren Inter­view-Part­ner Gen­tle­dom |© Uni­ver­sal Pic­tures

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Von Kabelbindern, Peitschen und Halsgriffen

„Safe, sane, con­sen­su­al“ (dt.: Sich­er, gesund, im gegen­seit­i­gen Ein­vernehmen) lautet ein gängiges BDSM-Mot­to. Gefes­selt wird in Fifty Shades of Grey aber zum Beispiel auch mit han­del­süblichen Kabel­bindern oder Sei­den­bän­dern. Geeignet oder gefährlich?

Der Auf­schrei bei der Szene war an solchen Punk­ten immer sehr groß. Fifty Shades of Grey ist aber ein Liebesro­man und kein BDSM-Anleitungs­buch, daher bitte nicht die dor­ti­gen Prak­tiken ein­fach so nach­machen, son­dern sich informieren. Ger­ade Kabel­binder sind in der Bau­mark­tver­sion abso­lut nicht zu empfehlen!

Ist notiert. Außer­dem hat Chris­t­ian Grey ein offen­sichtlich­es Faible für Peitschen und Spank­ing. Welche Spielzeuge oder Prak­tiken kom­men für dich per­sön­lich in die Top 5 für eine gelun­gene BDSM-Ses­sion?

Lust erzeugt Lust, daher ist mein BDSM auch abhängig von mein­er jew­eili­gen Part­ner­in und es gibt keine pauschale Top 5. Was ich immer sehr gerne mag, ist der Rohr­stock, das Spiel mit der Lust der Frau, also das Erre­gen, das Ver­weigern und sie zum Höhep­unkt zu brin­gen. Außer­dem mag ich es, den anderen für die eige­nen Triebe zu benutzen und Prak­tiken, die Macht zum Aus­druck brin­gen, beispiel­sweise den Griff an Hals oder Nack­en - ach ja, und ich bin in dem Kon­text dur­chaus bis­sig.

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Peitsche und Rohr­stock gehören auch für Gen­tle­dom zum Spiel dazu | © 20th Cen­tu­ry Fox

Der zweite Film der Fifty Shades of Grey-Rei­he trägt den drama­tis­chen Zusatzti­tel Gefährliche Liebe – klingt erst mal etwas reißerisch. Gibt es Aus­gangssi­t­u­a­tio­nen oder Umstände, unter denen BDSM tat­säch­lich gefährlich für einen oder bei­de Part­ner wer­den kann? Wenn ja, wann und inwieweit? 

Es gibt Spielarten, die gefährlich sind und auch Kon­stel­la­tio­nen, die ich als gefährlich ein­stufe. Unfälle mit schlim­mem Aus­gang gibt es vor allem bei den Spielarten Atem­re­duk­tion und gewis­sen Bondage-Ses­sions. Daneben sind Beziehun­gen mit Per­so­n­en gefährlich, die über größere per­sön­liche Defizite ver­fü­gen und später echte kör­per­liche oder psy­chis­che Gewalt ausüben, stalken oder jeman­den out­en.

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Können Liebesbeziehungen und BDSM überhaupt kompatibel sein?

In den ersten bei­den Teilen von Fifty Shades of Grey wird BDSM im Grunde als das haupt­säch­liche und entschei­dende Beziehung­sprob­lem zwis­chen Ana und Chris­t­ian dargestellt. Glaub­st du, dass auch in der Real­ität Beziehun­gen häu­fig davon in Mitlei­den­schaft gezo­gen wer­den, wenn nicht bei­de Part­ner dem etwas abgewinnnen kön­nen? Welche Erfahrun­gen hast du selb­st damit gemacht?

Ja, ich glaube dies kann zu sehr großen Prob­le­men führen. Ich selb­st hat­te eine Beziehung, in der meine Part­ner­in mich primär als Dom wollte und die nor­male Part­ner­schaft immer mehr in den Hin­ter­grund getreten ist.

Mich hat diese Reduk­tion sehr ver­let­zt und dies war schlussendlich der Grund, warum ich die Beziehung been­den musste, da ich eben in ein­er Liebes­beziehung nicht nur auf meine Rolle als Dom reduziert wer­den will. Als Betreiber von gentledom.de bekomme ich immer wieder mit, dass sehr viele Per­so­n­en in ein­er Beziehung ihre Nei­gung ent­deck­en, der jew­eilige Part­ner dies aber ablehnt oder sog­ar als krank beze­ich­net. Daraus kann lei­der schnell ein nicht uner­he­blich­er Lei­dens­druck entste­hen.

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Ana muss sich mit Chris­tians BDSM-Nei­gun­gen arrang­ieren | © Uni­ver­sal Pic­tures

Der entste­ht bere­its im ersten Teil der Fifty Shades of Grey-Rei­he als Ana Chris­t­ian bit­tet, ihr seine härteste Seite zu zeigen. Nach der Peitsch-Ses­sion ver­lässt sie ihn vor­läu­fig. Was ist das Härteste, was du bish­er in einem Spiel mit dein­er Part­ner­in gemacht hast?

Ihr wollt es doch sich­er nicht FSK 18 haben … 😉

Okay, näch­ste Frage: In Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe bekommt es Ana mit ein­er Ex-Sub von Chris­t­ian zu tun, die sie vor lauter Eifer­sucht bedro­ht. Ist es in der Real­ität über­haupt denkbar, dass zum Beispiel deine Subs voneinan­der erfahren kön­nten? Hast du schon mal ein Eifer­suchts­dra­ma unter Subs erlebt?

Aktuell kann dies nicht vorkom­men, dafür müssten ja erst mal zwei Subs vorhan­den sein. Aber ich habe lange Zeit öfters mit zwei oder drei Subs par­al­lel gespielt, diese wussten dann aber immer voneinan­der. Natür­lich gab es da mitunter Eifer­süchteleien.

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Eifer­sucht unter Subs: Chris­tians Ex-Sub bedro­ht Ana in Gefährliche Liebe | © Uni­ver­sal Pic­tures

In der Regel kam dies aber nicht vor und wirk­liche Dra­men gab es nicht, da man vorzeit­ig hier­bei ein­greifen kann und es zur Not dann auch been­den muss, wenn die Sub in der Sit­u­a­tion dauer­haft lei­det. BDSM soll allen einen Mehrw­ert, also Freude, brin­gen.
Wobei es beim The­ma Freude gar nicht so wenige devote Frauen gibt, die offen für Ses­sions zu dritt sind. Daher gab es weit mehr Beziehun­gen, in denen die Damen sich ergänzt haben und wir uns mal jew­eils allein und mal zu dritt getrof­fen haben.

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BDSM zwischen Popkultur und Emanzipation

In der Pop­kul­tur ist BDSM schon lange ein beliebtes The­ma:  Der Erotik­film 9 1/2 Wochen lief bere­its in den Achtzigern sehr erfol­gre­ich in den Kinos, Depeche Mode und Madon­na sorgten mit ein­schlägi­gen Songs für beliebte Chart-Hits. Fifty Shades of Grey wurde unlängst zum riesi­gen kom­merziellen Kino­er­folg. Super­star Rihan­na trägt auf der Straße Bondage-Stiefel, führt in ihrem Musikvideo zu S&M Män­ner an Leinen Gas­si und lässt sich selb­st ver­schnüren wie ein Paket. Warum gilt dieses The­ma den­noch nach wie vor als großes Tabu?

Sex ist ein Tabu und BDSM ist eben etwas Sex­uelles. Es ist daher eher ein kul­turelles Prob­lem. Denn dass BDSM Spaß macht, kann man auf Wand­malereien der Römer eben­so sehen wie im Kama­su­tra. Über Sex redet man eben nicht, die Lit­er­atur, Kun­st und eben auch der Film spie­len jedoch gerne mit Tabubrüchen und daher wird es dort dur­chaus the­ma­tisiert.

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Der Erotik­film 9 1/2 Wochen mit Kim Basinger wurde in den Achtziger­jahren zum Kino­hit | © 20th Cen­tu­ry Fox

Ins­beson­dere vor den aktuellen Debat­ten der Gle­ich­berech­ti­gung: Wem glaub­st du, fällt es möglicher­weise schw­er­er, zu seinen BDSM-Nei­gun­gen zu ste­hen: Män­ner mit dom­i­nan­ten oder Frauen mit sub­mis­siv­en Nei­gun­gen? Schließlich lebt BDSM ja vom absoluten Gegen­teil.

Es gibt auch sehr viele devote und nicht nur dom­i­nante Män­ner. BDSM ist in meinen Augen eine der weni­gen vol­lkom­men emanzip­ierten Dinge in unser­er Gesellschaft. Die Rolle der Per­son hängt wed­er von ihrer Bil­dung, ihrer sozialen Herkun­ft oder einem anderen Sta­tus ab, allein die jew­eilige Nei­gung entschei­det darüber, auf welch­er Seite Mann oder Frau sich wiederfind­en.

Ich denke, durch die Präsenz und eine gewisse neue Offen­heit dem The­ma gegenüber, fällt es den Men­schen leichter, sich zu ihrer oder auch ihren jew­eili­gen Neigung(en) zu beken­nen. Wobei man sich dazu nicht beken­nen muss. Es reicht, wenn der Part­ner weiß, worauf man ste­ht.

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Ana und Grey ergänzen sich gegen Ende der Rei­he in ihren sex­uellen Vor­lieben | © Uni­ver­sal Pic­tures

Es ist kein Geheim­nis, dass die Fifty Shades of Grey-Rei­he bei Kri­tik­ern nicht unbe­d­ingt punk­ten kon­nte. Wann oder warum sollte man sich die Filme dein­er Mei­n­ung nach trotz­dem anse­hen?

Wenn man wed­er das Buch gele­sen, noch die Filme gese­hen hat, ist es sich­er gut, ihn zu sehen. Schon allein, da es vielle­icht bere­its ein kleines Stück Zeit­geschichte ist. Wem die Büch­er gefall­en haben, der wird sich­er neugierig sein, wie es cineast­isch umge­set­zt wurde.

Wer ihn also sehen will, dem wün­sche ich gute Unter­hal­tung. Wer sich zudem noch für BDSM inter­essiert, dem lege ich ans Herz, den Film als Unter­hal­tungs­film zu sehen und sich lieber auf ser­iösen Pro­jek­ten dazu zu informieren.

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Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe läuft heute ab 20:15 Uhr auf RTL. Fifty Shades of Grey – Geheimes Ver­lan­gen läuft heute ab 21:00 Uhr auf NBC Uni­ver­sal.

Alle Teile der Rei­he sind bei Max­dome ver­füg­bar (Link zur Anzeige).

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