© Bernd Spauke 2017 / Warner Bros. Pictures Germany
Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

Du wirst nicht glauben, dass diese Filme wahre Hintergründe haben

Manche Filme sind so absurd, trau­rig oder wahnsin­nig, dass wir uns nicht vorstellen kön­nen, dass sie auf wahren Begeben­heit­en beruhen. Und manch­mal wün­schen wir uns, sie seien der Fan­tasie entsprun­gen. Denn wenn sie wahr sind, pack­en sie uns umso mehr.

So wie die Geschichte von Eleanor Riese. Im neuen Kinofilm von Bille August wird die Frau, die an para­noi­der Schiz­o­phre­nie lei­det, von Hele­na Bon­ham Carter gespielt. Sie kämpft mit ihrer Anwältin (Hilary Swank), für ihr Recht auf Selb­st­bes­tim­mung und Men­schlichkeit. Die bei­den wer­den schnell zu ungle­ichen Fre­undin­nen und kla­gen das US-amerikanis­che Gesund­heitssys­tem an. Abso­lut sehenswert!

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Horrorfilm ohne Hoffnungsschimmer: Annabelle

‚Es ist ja nur ein Film’ - schön wärs. Beim Hor­ror­film Annabelle kön­nen wir uns das nicht einre­den und die Augen ver­schließen. Das würde auch ohne­hin nicht helfen, weil nichts gruseliger ist, als das, was wir nicht sehen. In Leonet­tis Werk erwartet das Ehep­aar Form sein erstes Kind und richtet das Kinderz­im­mer voller Vor­freude ein. Beson­ders glück­lich ist die schwan­gere Mia über die Puppe Annabelle. Die entwick­elt aber eines Tages ein gefährlich­es Eigen­leben.

Das kön­nte die Vorgeschichte zu der wahren Annabelle sein. Die sieht aber anders aus, als im Film. Tat­säch­lich ist die besessene Puppe eine Raggedy Ann, die ein­er Haupt­fig­ur der gle­ich­nami­gen Kinder­buchrei­he von John­ny Gru­elle (1918) nachemp­fun­den ist. In sein­er Geschichte wird die Puppe lebendig, wenn keine Men­schen in der Nähe sind - was das ganze nicht weniger gruselig macht.

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Die wahre Geschichte ist noch abgefahrener

In den 70er Jahren erhielt die 28-jährige Tochter Deirdre Bernard eine Raggedy Ann von ihrer Mut­ter. Es passierten aber merk­würdi­ge Dinge: Die Puppe war plöt­zlich anders posi­tion­iert und hat­te Blut an Fin­gern und Brust. Weil keine Ein­brüche fest­gestellt wur­den, hiel­ten Deirdre und ihrer Mit­be­wohner­in Lara mith­il­fe eines Medi­ums eine Séance ab.

Dabei woll­ten die jun­gen Frauen her­aus­ge­fun­den haben, dass in der Puppe der Geist eines ver­stor­be­nen 7-jähri­gen Mäd­chens namens Annabelle Hig­gins wohnen sollte. Dem­nach soll der Geist ein­sam und unglück­lich gewe­sen sein und darum gebeten haben, in der Raggedy Ann bei den jun­gen Frauen leben zu dür­fen. Die stimmtem dem zu und behiel­ten die unheim­liche Puppe (ähn­lich­es Mod­ell unten) in ihren Räumlichkeiten.

Laras Ver­lobter zweifelte an der Sache und belei­digte Annabelle. Daraufhin soll die Puppe ihn attack­iert und Blut­spuren auf seinem Kör­p­er hin­ter­lassen haben. Deirdre und Lara wandten sich daraufhin an einen Priester, der das Ehep­aar War­ren konsultierte.

Edward und Lour­raine War­ren, Spezial­is­ten in der Bekämp­fung para­nor­maler Aktiv­itäten, behaupteten daraufhin etwas ganz anderes. In der Puppe soll laut den selb­ster­nan­nten Geis­ter­jägern nie der Geist eines Mäd­chens gehaust haben, son­dern ein Dämon. Sie säu­berten die Woh­nung und nah­men die Puppe an sich.

Noch heute sitzt die Puppe im weit ent­fer­n­ten US-Bun­desstaat Con­necti­cut, in einem Glaskas­ten, gut ver­wahrt im okkul­ten Pri­vat­mu­se­um der Para­nor­malen Ermit­tler War­ren. Regelmäßig kommt ein Pfar­rer, um die Räume mit Weihrauch und Gebeten zu seg­nen. Im Muse­um wird man nicht müde zu beton­nen, dass man die Puppe nicht zu lange anse­hen dürfe.

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Die Geschichte von Lor­raine und ihrem mit­tler­weile ver­stor­be­nen Ehe­mann Edward War­ren wurde in Con­jur­ing - Die Heim­suchung verfilmt.

Annabelle und Con­jur­ing - Die Heim­suchung kön­nt ihr auf Max­dome sehen. Annabelle 2 gibt es im Sky-Store und auf Max­dome als Video on Demand. Alle drei Filme find­et ihr zusät­zlich in der Uni­ty­media-Videothek. Weit­ere Hor­ror­filme ent­deckt ihr in unserem On Demand Finder.

Kannst du Realität und Fiktion unterscheiden? - Unser Quiz

Welche Geschichte ist zu 100 % so passiert wie in Wirklichkeit?

© 2016 Twen­ti­eth Cen­tu­ry Fox

Regis­seurin Ava DuVer­nay hielt sich kom­plett an die wahren Ereignisse während der Sel­ma-nach-Mont­gomery-Märsche im Jahr 1965. 12 Years a Slave ist zu 88,1%, The Big Short zu 91,4% und Hid­den Fig­ures zu 72,6% wahr.

Eine Liebe, um die ein Drama gemacht wird: Loving

Sie lieben sich, sie erwarten ein Kind und sie wollen heirat­en. In Vir­ginia im Jahr 1958 ist das aber nicht möglich, weil Richard (Joel Edger­ton) weiß und Mil­dred (Ruth Neg­ga) schwarz ist. Das Paar umge­ht das Gesetz, in dem es in Wash­ing­ton heiratet, wo ihre Liebe legal ist. Zurück in Vir­ginia wer­den sie aber mit­ten in der Nacht von der Polizei über­rascht und verhaftet.

Ihre Wahl: Ein Jahr Gefäng­nis­strafe oder Vir­ginia, sowie Fre­unde und Fam­i­lie ver­lassen und für 25 Jahre nicht zurück­kehren.

Der Film von Jeff Nichols klingt absurd: Die eth­nis­che Herkun­ft, die sich eventuell in der Haut­farbe zeigt, führt zu einem Heiratsver­bot. Es ist aber ganz genau so passiert. Und das ist gar nicht mal so lange her.

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Der Fall Loving vs. Virginia

Schuldig gesprochen wegen ein­er Heirat: Mil­dred und Richard wehrten sich, nach­dem sie ihre Heimat in Vir­ginia ver­lassen mussten, um ein­er Gefäng­nis­strafe zu ent­ge­hen. Während des Civ­il Right Move­ments im Jahr 1963 sucht­en sie Hil­fe beim Gen­er­al­staat­san­walt Robert Kennedy und zogen bis zum Ober­sten Gerichtshof.

Der Fall Lov­ing gegen Vir­ginia wurde pub­lik. Denn in 16 US-Staat­en stand die Heirat zwis­chen Schwarzen und Weißen unter Strafe. Der Mut und Kampf von Mil­dred und Richard führte dazu, dass das unmen­schliche Gesetz 1967 aufge­hoben wurde - vor ger­ade mal 51 Jahren. In Alaba­ma standen ‚gemis­chte’ Ehen the­o­retisch bis 2000 unter Strafe, weil der Bun­desstaat die Ver­fas­sung erst in diesem Jahr änderte.

In vie­len Köpfen ist die Tren­nung von unter­schiedlichen Eth­nien bis heute noch stark ver­ankert. Die Fam­i­lie Lov­ing hat aber den Grund­baustein dafür gelegt, dass Men­schlichkeit im Vorder­grund steht.

Lov­ing kön­nt ihr auf Sky sehen.

Komödie ohne Ausweg und Identität: Terminal

Vik­tor Navors­ki kann wed­er vor noch zurück: Sein Heimat­land Krakosien ver­liert die Anerken­nung und er seine Iden­tität. Plöt­zlich keine gülti­gen Papiere mehr in den Hän­den, darf Vik­tor den New York­er Flughafen nicht ver­lassen und auch nicht zurück nach Krakosien. Gezwun­gener­maßen wird das Flughafen-Ter­mi­nal zu seinem neuen Zuhause.

Ter­mi­nal gehört zu den weniger bekan­nten Fil­men des East­er Egg-Meis­ters Steven Spiel­berg, hat aber mit eini­gen anderen sein­er Werke etwas gemein: Genau wie Die Ver­legerin und Bridge of Spies, basiert es auf wahren Begeben­heit­en.

In allen drei Fil­men spielt Tom Han­ks eine bedeu­tende Rolle: Er verkör­pert den ehe­ma­li­gen Chefredak­teur der Wash­ing­ton Post, Ben Bradlee, der sich mit der Regierung anlegt; dreht in Berlin, um den US-amerikanis­chen Juris­ten James B. Dono­van zu spie­len, der während des Kalten Kriegs mit Rus­s­land ver­han­deln muss und ist eben auch Vik­tor Navors­ki.

Für 250.000 Dol­lar durfte Steven Spiel­berg die Biografie des Ter­mi­nal-Mannes ver­wen­den. In Wahrheit heißt der Heimat­lose Mer­han Kari­mi Nasseri. Und seine Geschichte ist noch verrückter.

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Hast du keine Papiere, bist du kein Mensch

Die Geschichte vom fik­tiv­en Krakosier Vik­tor klingt abge­fahren. Sie ste­ht aber kaum im Ver­hält­nis zu der Geschichte eines Mannes, der 18 Jahre lang auf dem Paris­er Flughafen Charles de Gaulle lebte.

In seinem iranis­chen Pass hieß er Mer­han Kari­mi Nas­siri. Seit­dem das Per­sien des Schahs nicht mehr existiert (1977), hat er keine Ausweis­pa­piere mehr. Erst Bel­gien erkan­nte den Heimat­losen 1981 als Flüchtling an. Diese Papiere wur­den Mer­han aber bei ein­er Reise gestohlen und der heute 76-Jährige steck­te irgend­wann auf dem Paris­er Flughafen fest.

Das men­sche­nun­würdi­ge Dilem­ma: Die franzö­sis­chen Behör­den woll­ten Mer­han keinen Tran­sit- oder Flüchtlingsvi­sum ausstellen. Orig­i­nal­pa­piere in Bel­gien durften aber nicht nach Paris ver­sandt wer­den. Um Ver­wech­slun­gen auszuschließen, hätte der Mann per­sön­lich nach Bel­gien reisen müssen, was ihm ohne Papiere nicht genehmigt wurde. Gle­ichzeit­ig erlaubte das bel­gis­che Gesetz nicht, dass ein Flüchtling, der das Land frei­willig ver­ließ, wieder zurückkehrt.

Staaten­los, ohne Papiere und uner­wün­scht lebte Mer­han for­t­an auf ein­er roten Bank im Ter­mi­nal 1. Das Gericht entsch­ied, dass er von dort aus nicht ver­wiesen wer­den durfte - er sei schließlich nicht ille­gal dor­thin gekom­men. Er las den ganzen Tag Büch­er und Zeitun­gen, hörte Radio, lernte franzö­sisch, sprach mit Flughafen-Priestern und schrieb 6000 Seit­en.

Zwar bot Bel­gien irgend­wann einen weit­eren Flüchtlingsausweis mit seinem ursprünglichen Namen, den wollte der Staaten­lose aber nicht annehmen. Mer­han, der jet­zt Sir Alfred genan­nt wer­den möchte, wollte keine Asyl­pa­piere, die keine Reisen erlaubten. Er ver­langte eine Iden­tität und bliebt daher auf dem Flughafen - 18 Jahre lang.

Wo Alfred heute steckt, weiß nie­mand. Der let­zte Stand: Nach ein­er Erkrankung wurde der Staaten­lose 2006 in ein franzö­sis­ches Obdachlosen­heim gebracht. Eine Doku­men­ta­tion (2000) über den wahren Ter­mi­nal-Mann von Hamid Rah­man­ian und Melis­sa Hib­bard kön­nt ihr hier sehen:

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Ter­mi­nal gibt es auf Max­dome. Weit­ere Filme von Steven Spiel­berg für Zuhause find­et ihr in unserem On Demand Finder.

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