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The-Revenant-Drehorte: Hier entstand das epische Abenteuer
In „The Revenant“ erweckt der mexikanische Star-Regisseur Alejandro G. Iñárritu die Legende um den Abenteurer Hugh Glass zum Leben. Die Drehorte des Films finden sich zu großen Teilen im hohen Norden Amerikas und im eisigen Kanada. Dabei nahmen Schauspieler und Crew über elf Monate hinweg größte Strapazen auf sich, um das oscarprämierte Meisterwerk zu realisieren.
Wichtig: Hast Du „The Revenant“ noch nicht gesehen und willst Dich nicht spoilern, solltest Du jetzt nicht weiterlesen.
Auf der Suche nach geeigneten Locations
Unberührte und raue, aber ebenso authentische Natur war die primäre Vorgabe von Regisseur Alejandro G. Iñárritu bei der Suche nach den geeigneten Drehorten zu „The Revenant“. Schließlich sollte der Streifen möglichst detailgetreu aufzeigen, welchen Gefahren und Herausforderungen die Pelzhändler Anfang des 19. Jahrhunderts in South Dakota ausgesetzt waren. „Wir benötigten fünf Jahre, um die richtigen Locations zu finden. Wir suchten nach Gegenden fernab der Zivilisation, die fast unberührt waren. Sie sollten rein und zugleich poetisch sein“, so der heute 55-jährige Mexikaner. Trotz entsprechender Vorbereitung verlangte die unbarmherzige Kälte den Beteiligten alles ab. Auch der Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio stieß eigenen Aussagen zufolge „unzählige Male an mein körperliches und seelisches Limit.“ Ein späteres Problem war die geringe Zeitspanne, die täglich zum Drehen blieb. Da Iñárritu mit natürlichem Licht arbeiten wollte, standen der Crew oft nur zwei bis drei Stunden pro Tag als Drehzeit zur Verfügung.
Video: Youtube / 20th Century Fox Switzerland
Indianer-Angriff in Kanada
Zu Beginn des Films greift eine Gruppe Arikara-Indianer die Expedition der Rocky Mountain Fur Company um Hugh Glass aus dem Nichts an. In den kanadischen Rocky Mountains, westlich von Calgary, liegt an der Grenze zwischen Alberta und Ontario die Kleinstadt Morley. Am angrenzenden Bow River findest Du mit dem Stoney Nakoda First Reserve das Hauptreservat des einheimischen Volkes der Stoney. Dieses Gebiet teilen sie sich mit den Wesley First Nation, den Chiniki First Nation und den Bearspaw First Nation drei kleine Unterstämme, deren Population jeweils zwischen 2.000 und 5.000 Mitgliedern liegt. Einige von ihnen wirkten in dem Epos sogar als Statisten mit.
Einen Großteil der dortigen Szenen drehte das Team an den Elbow Falls. In der Trockenzeit erreichen diese eine Höhe von bis zu sechs Metern, füllt sich der Bow River wieder in den Sommermonaten, schwindet die Höhe auf durchschnittlich nur noch drei Meter.
Lawinenalarm auf dem Fortress Mountain
Je weiter Du Dich von der Zivilisation gen Westen bewegst, desto bergiger wird es. Nach einigen Kilometern aufwärts und harten Bergpässen bist Du auf dem Fortress Mountain. Dort befindet sich ein weiterer Schauplatz von „The Revenant“. Um den Lawinen-Dreh zu realisieren, wurden keine Kosten und Mühen gescheut, denn auch hier bestanden die Produzenten auf reale Bilder ohne CGI. Lediglich für die dortige Szene transportierte das Team Pferde und sogar einen Kran auf knapp 3.000 Meter Höhe.
Vorbeifliegende Flugzeuge warfen Sprengmaterial ab und lösten so die Lawine aus, für die das Team nur einen einzigen Take hatte. „Es war unglaublich nervenaufreibend und aufregend zugleich. Alles war sehr kompliziert, wirklich alles“, so Filmemacher Iñárritu. „Das alles mit Schauspielern, Kameras und Pferden zu koordinieren war unglaublich kompliziert, aber spannend“ führte er weiter aus.
Eisiges Bad in den Kootenai Falls
Gut versteckt im Bergmassiv der Rocky Mountains liegen die Kootenai Falls. Hier, kurz vor der US-amerikanischen Grenze zu Kanada, stürzte sich Leonardo DiCaprio alias Hugh Glass in Todesangst den eisigen und unbarmherzigen Fluss hinunter. Da Regisseur Alejandro G. Iñárritu auch hier auf CGI verzichtete, wurde direkt in der Wildnis und nicht vor dem heimischen Bluescreen gedreht, was dem Film eine gehörige Portion Authentizität verleiht. Die außergewöhnlichen Landschaftsaufnahmen zeigen gleichzeitig die Schönheit sowie die erbarmungslose Rauheit der Natur.
Am „Ende der Welt“ in Argentinien
Nicht zuletzt aufgrund des schmelzenden Schnees und weil sich die Natur eben nicht an Drehpläne hält, musste sich das Team für die letzten Szenen eine Alternative suchen und wurde schlappe 13.000 Kilometer weiter südlich fündig – in Ushuaia, Argentinien, der südlichsten Stadt der Erde. Zwischen Juni und Anfang Oktober findet man in dem Areal rund um die Stadt mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit Schnee.
Am sogenannten „Ende der Welt“ wurde die Schlussszene von „The Revenant“ gedreht. Wer also genau hinschaut, der bemerkt kleine Änderungen in der Szenerie. So sind etwa andere Bäume als zuvor zu sehen, weniger hohe Berge und andere Merkmale Südpatagoniens. Ungewöhnlich ist, dass der abschließende Drehort von „The Revenant“ im Abspann mit keiner Silbe erwähnt wird.
„The-Revenant“-Drehorte in Kanada, den USA und Argentinien
- Insgesamt benötigte das Team fünf Jahre, um genügend authentische Schauplätze zu finden.
- Der Angriff der Arikara-Indianer fand in der Nähe der kanadischen Stadt Morley statt.
- Auf dem Fortress Mountain drehte das Team die spektakuläre Lawinen-Szene.
- Leonardo DiCaprio stürzte sich todesmutig in die wilden Kootenai Falls.
- Aufgrund der einsetzenden Schneeschmelze in Kanada wurden einige der Schlussszenen im südlichen Argentinien gedreht.
Hast Du bereits einen der Drehorte von „The Revenant“ besucht? Wenn nicht, welcher schwebt Dir vor? Erzähle uns davon in den Kommentaren.
Titelbild: Picture Alliance / AP Invision