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The Marvels | Filmkritik: Ein nicht immer geschmackssicherer Superheldinnen-Streifen
In „The Marvels“ stellen Captain Marvel und zwei weitere Superheldinnen fest, dass sie eng miteinander verbunden sind. Nur gemeinsam können sie das Universum vor einer furchtbaren Katastrophe bewahren. In unserer The Marvels-Filmkritik erfährst Du pünktlich zum Kinostart, was Du vom neuesten Marvel-Streifen erwarten darfst.
Regisseurin Nia DaCosta darf sich am 8. November 2023 gleich doppelt freuen: Zum einen feiert die New Yorkerin ihren 34. Geburtstag, zum anderen läuft an jenem Tag The Marvels an, ihr neuester Film. Bei dem Streifen handelt es sich um die Fortsetzung von „Captain Marvel“, der im März 2019 startete, und die Geschichte der gleichnamigen Hauptfigur (Brie Larson) unter die Lupe nahm. In The Marvels geht es um die bisher ungewissen Folgen der Story des ersten Teils, die vor allem Captain Marvel zu verantworten hat. Unsere Filmkritik zu The Marvels zeigt Dir, ob der neue Superheldinnen-Streifen etwas für Dich ist.
The Marvels-Handlung: Worum geht es in dem Film?
Dar-Benn (Zawe Ashton) hat als Anführerin des Kree-Imperiums nur eine Mission: Die Rettung von Hala, dem Heimatplaneten der Kree. Denn seit Captain Marvel Rache an der Obersten Intelligenz der Kree genommen hat, führt die Bevölkerung von Hala ein Leben in Dunkelheit und muss ohne Wasser auskommen.
Als Dar-Benn endlich ein Bengal-Armband findet, das ihr gewaltige Kraft verleiht, sieht sie ihre Chance gekommen. Sie reißt gleich mehrere Wurmlöcher in den Himmel und versucht, das Wasser vom Planeten Aladna und schließlich sogar die Sonne nach Hala umzuleiten.
Captain Marvel hat sich nach den Ereignissen des ersten Films ins Weltall zurückgezogen. Von ihrer Nichte Monica Rambeau alias Photon (Teyonah Parris) hat sie ewig nichts gehört. Auf der Erde wiederum lebt Kamala Khan alias Ms. Marvel (Iman Vellani). Sie geht noch zur Schule, wohnt im Haus ihrer Eltern und ist der wohl größte Fan von Captain Marvel, den es gibt. Kamalas ‚normales‘ Leben verändert sich, als sie eines Tages feststellt, dass das alte Armband von ihrer Oma wohl doch nicht nur Schmuck ist. Captain Marvel, Photon und Ms. Marvel sind darüber miteinander verbunden — und können Dar-Benns Pläne nur gemeinsam durchkreuzen, zusammen mit S.H.I.E.L.D.-Chef Nick Fury (Samuel L. Jackson).
The Marvels-Filmkritik: Was ist gut, was nicht so sehr?
The Marvels unterhält auf vielen Ebenen und ist ein solider Popcorn-Kinofilm. Das äußert sich zum Beispiel, wenn Nick Fury einfordert, dass ab jetzt bitte keiner mehr „glühenden mysteriösen Scheiß“ anfassen soll, weil das jedes Mal für Probleme sorgt. Oder wenn Kamalas unbedarfter Vater der Besatzung von Furys Raumschiff finanzielle Ratschläge erteilt.
Auch die Handlung funktioniert weitestgehend und die drei Hauptfiguren liefern sich witzige Schlagabtausche. Doch leider krankt The Marvels auch an einigen wirklich peinlichen Momenten.
Gesangseinlagen und Katzen: Die Fragezeichen bei der The Marvels-Story
Befremdung setzte bei uns an zwei Stellen in der The Marvels-Story ein. Da wäre zum Beispiel das Gesinge auf Aladna. Klar, schon in den Comics sprechen die Bewohner:innen des Planeten in Reimen. Doch wenn Captain Marvels Ankunft zu einem Musical verkommt und sie sich sogar als Prinzessin entpuppt, drängt sich schon der Gedanke auf, dass der Disney-Einfluss Marvel nicht guttut. Zwar stammt die Prinzessinnen-Geschichte tatsächlich aus einem Marvel-Comic („Captain Marvel #9“, 2014), geht dort aber deutlich nüchterner über die Bühne.
Eine weitere Schwachstelle sind die menschenfressenden und -spuckenden Katzen um Kater Goose. Deren großen Auftritt untermalen die Filmemacher:innen zwar stilsicher mit dem Song „Memories“ aus dem Musical „Cats“, lassen ansonsten aber jede (sinnvolle) Erklärung für die Notwendigkeit der kleinen Zottel vermissen.
Dieser Fehltritt schleudert uns aus dem Universum
Einen Fauxpas leisten sich die Macher:innen des Streifens mit einer Aussage von Kamala. Als diese ihre große Heldin Captain Marvel durch ein Raumschifffenster bewundert, jauchzt sie voller Freude: „Oh Captain, mein Captain!“.
Was vielleicht sogar als wohlwollendes Kopfnicken in Richtung des verstorbenen Robin Williams gemeint ist, geht unserer Meinung nach hinten los und trivialisiert das Werk eines der beliebtesten Schauspieler:innen der 90er auf Kosten einer kurzen Effekthascherei. Wir finden: Das wird Williams nicht im Entferntesten gerecht und hätte mindestens besser gelöst werden müssen.
Fazit: Unsere Meinung zu The Marvels auf den Punkt gebracht
The Marvels ist ein unterhaltsamer Comic-Streifen und die 105 Minuten Laufzeit lassen selten Langeweile aufkommen. Der Streifen überzeugt mit einer soliden Schauspielleistung von Brie Larson und mit einer ausdrucksstarken Zawe Ashton, die in ihrer Rolle als Bösewichtin voll aufzugehen scheint.
Doch um den Film ein zweites Mal gucken zu wollen, fehlt es an einigem. Wirkliche Überraschungen lauern in den Marvel-Streifen nicht mehr und eine Schar menschenfressender Katzen wirkt wie der letzte zahnlose Versuch, dem Kinopublikum noch etwas zu bieten. Schade, dass sich diese Ideenlosigkeit ausgerechnet jetzt einstellt, wo mehr Frauen in den Hauptrollen des Comic-Universums zu sehen sind.
The Marvels
Genre: | Sci-Fi-Action |
Bundesstart: | 8. November 2023 |
Laufzeit: | 105 Minuten |
FSK: | Ab 12 Jahren freigegeben |
Regie: | Nia DaCosta |
Drehbuch: | Megan McDonnell |
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