Bild aus Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim
Plakat zum Musical-Film Wicked

“Stuber – 5 Sterne Undercover”: Rick Kavanian im Interview

In „Stu­ber – 5 Sterne Under­cov­er“ wird Uber-Fahrer Stu zum unfrei­willi­gen Part­ner des starrsin­ni­gen Polizis­ten Vic. Was Rick Kavan­ian, der die deutsche Syn­chron­stimme von Stu ist, in so ein­er Sit­u­a­tion gemacht hätte, ver­rät er Dir im featured-Interview. 

Du bist schon ein­mal Taxi gefahren oder hast ein Uber benutzt und Dir ist etwas Lustiges„ Action­re­ich­es oder sog­ar Gefährlich­es passiert? Dann kannst Du Dir vorstellen, wie es Stu (Kumail Nan­jiani) in „Stu­ber – 5 Sterne Under­cov­er“ ergan­gen sein muss, als plöt­zlich Vic (Dave Bautista) in sein Auto gestiegen ist. Denn der Uber-Fahrer war auf alles vor­bere­it­et, nur nicht auf den muskulösen und star­rköp­fi­gen Polizis­ten Vic. Der muss näm­lich Jagd auf den fiesen Dro­gen­boss Ted­jo (Iko Uwais) machen und Stu gerät mit­ten in das Aben­teuer seines Lebens. In der deutschen Fas­sung über­nahm Rick Kavan­ian die Syn­chron­stimme von Kumail Nan­jani. Wir haben mit ihm über Akzente, Uber-Fahrten und Bud­dy-Komö­di­en gesprochen.

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 Wie fühlt es sich an, eine andere Person mit der eigenen Stimme auf der Leinwand zu sehen?

Ehrlich gesagt gucke ich solche Filme dann schon sehr kri­tisch. Am Anfang standen wir näm­lich vor fol­gen­der Über­legung: Sollen wir Stu kom­plett Hochdeutsch sprechen lassen oder die leichte pak­istanis­che Fär­bung, die Kumail Nan­jiani im Orig­i­nal für Stu mit­bringt, übernehmen. Wir haben uns dann entschlossen, es mit ein­er Fär­bung zu versuchen.

Hatten Sie denn Bedenken?

Ich hat­te beim Ein­sprechen tat­säch­lich ein paar Bedenken.

Und zwar?

Immer an den Stellen, in denen Stu sehr emo­tion­al wird, also in denen er wütend oder verzweifelt ist, diese mit zu viel Akzent zu bele­gen und dadurch kaputtzu­machen. Aber ich habe heute den Film zum ersten Mal gese­hen und bin mit dem Ergeb­nis wirk­lich zufrieden.

Denken Sie denn, dass der Film auch ohne jeglichen Akzent funktioniert hätte?

Ganz bes­timmt, aber dann wäre es ein ander­er Film.

Welche Akzente fallen Ihnen denn besonders leicht?

Meis­tens die, über die ich nicht nach­denken muss oder die ich nicht expliz­it ler­nen muss. Vor allem Akzente, die ich übernehme, weil ich jeman­den kenne, der so spricht, fall­en mir leichter.

Haben Sie da ein Beispiel?

Beispiel­sweise der Grieche aus „Der Schuh des Man­i­tu“ – den gab es wirk­lich und ich habe im Gespräch mit dem Bekan­nten immer mehr seine Fär­bung übernommen.

Lustig – Sie sprechen nun auch mit dem Akzent!

Sehen Sie! Das kommt dann ein­fach aus mir raus. Aber nicht alles liegt mir so gut wie eben der Grieche.

Wann haben Sie denn gemerkt, dass Sie dafür ein Talent haben?

Rel­a­tiv früh. Ich habe bere­its mit 19 Jahren beim Radio ange­fan­gen und da hat man ja nur die Stimme, mit der man überzeu­gen muss. Irgend­wann habe ich dann gemerkt, dass das gut ankommt. Für mich war und ist das auch immer ein Zugang zu ver­schiede­nen Rollen.

Thema Uber – noch ist Uber-Fahren bei uns ja nicht so verbreitet – sind Sie denn schon einmal damit gefahren?

Ja, dieses Jahr zum ersten Mal. Allerd­ings in Kap­stadt. Eine Fre­undin hat mich mitgenom­men und ich muss sagen, dass ich das wirk­lich faszinierend fand.

Wieso?

Sie drück­te auf einen Knopf, dann haben wir das Bild vom Fahrer gese­hen, inklu­sive Namen und der Angabe, wie viele Kilo­me­ter er noch ent­fer­nt ist, in wie vie­len Minuten er da sein wird und es hat immer ges­timmt. Die Fahrer waren immer fre­undlich und die Autos sauber und schlussendlich ist man dahin gebracht wor­den, wohin man wollte. Für mich war das ein­fach super­be­quem. Ich habe also bis­lang nur pos­i­tive Erfahrun­gen gemacht.

Haben Sie denn mal eine außergewöhnliche Uber-, beziehungsweise Taxierfahrung gemacht?

Sie meinen bes­timmt nicht das, was alle ken­nen, wenn Sir in Berlin in ein Taxi steigen und dann anger­aun­zt wer­den, oder?

Das kennen ja die meisten!

Stimmt. Naja, ich kenne einen Moment, der vor allem unan­genehm war: Ich musste in Düs­sel­dorf vom Hotel zum ZDF-Stu­dio und habe damals nicht gewusst, dass die Laufdis­tanz unge­fähr 50 Meter betra­gen haben. Eine Kol­le­gin und ich haben also ein Taxi bestellt und der Tax­i­fahrer fand das nicht wirk­lich lustig.

Hat er Sie denn trotzdem mitgenommen?

Ja, allerd­ings ist er diese kurze Strecke unglaublich aggres­siv gefahren und hat dann auch noch, vor lauter Wut, die Tür bei mein­er Kol­le­gin so zugeschla­gen, dass ihr der Kaf­fee aus der Hand geflo­gen ist. Keine schöne Erfahrung, es ist allerd­ings wirk­lich so passiert.

Was würden Sie denn machen, wenn ein Kerl wie Dave Bautista bei Ihnen vor dem Auto stehen und dann sagen würde, dass Sie heute sein Fahrer sind und gemeinsam eine Tour fahren müssen?

Zunächst würde ich ihn nach seinen Fit­nesstipps fra­gen. (lacht) Aber wahrschein­lich würde ich mich erst ein­mal erschreck­en, denn er ist ja, zumin­d­est auf den ersten Blick, wirk­lich furchte­in­flößend. Ein toller Schaus­piel­er, aber er ist ein­fach auch ein riesiger Muskel­berg. Der Typ ist echt stark – und das in viel­er­lei Hin­sicht. Ich finde, er hat ein gutes Gespür für Tim­ing, was ger­ade in Bezug auf Humor unglaublich wichtig ist. Daher fand ich ihn bere­its in „Guardians of the Galaxy“ toll.

„Stuber – 5 Sterne Undercover” fällt ja in die Kategorie Buddy-Komödie…

Ist das so? Ich tue mich da immer ein wenig schw­er mit. Für mich ist „Stu­ber“ näm­lich nicht nur eine Bud­dy-Komödie, son­dern eben auch Liebesgeschichte und Action­film. Ich denke bei Fil­men auch nicht in Kat­e­gorien, son­dern eher in „hat mir gefall­en“ oder eben „hat mir nicht gefall­en“. Aber die Art dieses Filmes gefällt mir sehr gut.

Was gefällt Ihnen daran?

Zum einen ist er doch sehr rau und real­is­tisch und dadurch fast schon doku­men­tarisch. Zum anderen ist er eben sehr lustig und emo­tion­al. Es ist eine gute Mis­chung und ich finde, dass „Stu­ber – 5 Sterne Under­cov­er“ richtig Spaß macht. Ich hätte da dur­chaus Lust, auch ein­mal in so einem Film mitzuspielen.

Ist denn da irgendwas in diese Richtung geplant?

Nein, ger­ade lei­der nicht.

Schade, aber wir freuen uns schon sehr auf „Stu­ber – 5 Sterne Under­cov­er“ und Ihre Stimme!

Du hast auch schon ein­mal ein Uber benutzt? Erzäh­le uns in den Kom­mentaren Dein lustig­stes Erlebnis.

Titel­bild: Twen­ti­eth Cen­tu­ry Fox

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